Nürnberg - Parkwohnanlage Zollhaus/Neuselsbrunn (Galerie)

  • Im folgenden möchte ich zwei Areale vorstellen, die zu ganz ähnlichen Zwecken, wenn auch mit völlig unterschiedlichen Ansätzen, am selben Ort entstanden sind - nämlich als Unterkünfte für Bahnmitarbeiter, sprich die zweigeteilte Rangierbahnhof-Siedlung in Nürnberg, gleich neben dem früheren Reichsparteitagsgelände bzw. der heutigen Messe gelegen.

    Diese Rangierbahnhof-Siedlung befindet sich somit im Südosten von Nürnberg und besteht aus zwei verschiedenen Arealen (oder verwaltungstechnisch Distrikten), nämlich dem Distrikt 310 "Rangierbahnhof-Siedlung Bauernfeindstraße" und 311 "Rangierbahnhof-Siedlung Planetenring".

    Die ältere Siedlung, die ich in einem separaten Strang vorstellen möchte, ist hierbei die Siedlung Bauernfeindstraße, errichtet ab Anfang des 20. Jahrhunderts im Stil einer Gartenstadt mit einer traditionellen Architektur, die fast ein wenig an Barock erinnert, teilweise auch an Jugendstil.

    Diese Siedlung wurde dann in den 20er-Jahren deutlich erweitert, die vergleichsweise schlichten Gebäude zwischen Bauernfeindstraße und Münchener Straße tragen häufig die Jahreszahl 1928 und 1929. Etwas erweitert wurde die Siedlung dann in der NS-Zeit, weitere Gebäude entstanden dann zwischen 1946 und 1954 an der Schnorrstraße - diese Gebäude sind indes eine ziemliche Enttäuschung. Die entsprechenden Fotos zeige ich dann in einem separaten Strang.

    Bei der neueren Siedlung handelt es sich um die Rangierbahnhof-Siedlung Planetenring, der Einfachheit halber als Parkwohnanlage Zollhaus bezeichnet und 1957 und 1958 errichtet. Planer war der Nürnberger Architekt Gerhard Dittrich, der auch etwas später für die Neue Heimat die Hochhaussiedlung Meuselsbrunn gleich daneben errichtete - die nehme ich mit dazu, weil es gleich daneben liegt und es am Weg zur U-Bahn liegt :smile:

    Dittrich hat übrigens auch das Gewerkschaftshaus am Kornmarkt entworfen und 1967 das KÖMA-Projekt vorgeschlagen, ein weitgehender Abriß der vorhandenen KÖnigstor- und MArientormauer, um dort Betonklötze errichten zu lassen ...

    Hier sehen wir eine Überblickskarte:

    bauernfeind.jpg

    Links die ältere Siedlung mit den beiden Kirchen, rechts die neuere, der Planetenring führt um die Grünfläche in Kartenmitte herum, Meuselsbrunn liegt direkt südlich der Messe (und die wiederum im Süden des früheren Parteitagsgeländes).

    Und hier noch mein Rundgang mit den Foto-Standorten:

    bauern2.jpg

    Los geht es für beide Rundgänge am selben Ort, nämlich der U-Bahnstation Bauernfeindstraße. Die Fotos der älteren Siedlung habe ich zuerst aufgenommen, aber da ich mich ja steigern möchte, kommen die Fotos der neueren Siedlungen zuerst.

    Um das Fazit schon vorwegzunehmen - so ambitioniert das Projekt auch war, so sehr ist es gescheitert ... im Anhang noch die Broschüre zur Bebauung, mit vielen Hintergrundinformationen und historischen Fotos, das folgende Versprechen wird nicht erfüllt:

    Zitat

    In besonders aufwendiger und vielfältiger Weise wird hier die Synthese zwischen Kunst, Architektur und Landschaftsgestaltung erreicht.

    Für die ältere Siedlung würde dieser Anspruch hingegen sogar übererfüllt, die hat mich begeistert (nur das ständige Quietschen vom Rangierbahnhof war doch ziemlich unangenehm).

  • Beginnen wir die Erkundung über die Sonnenstraße, also die Verbindungsstraße zwischen U-Bahn-Station und Planetenring.

    Auf der rechten Seite die U-Bahn-Station, dahinter übrigens gleich Silberbuck und Silbersee:

    IMG_3494_sil.jpg

    Nein, die ältere Siedlung betreten wir jetzt noch nicht ... hier die Bauten aus den späten 20er Jahren:

    IMG_3492_sil.jpg

    Daß es sich dabei um eine besondere Siedlung handelt, ist mir schon zu Vor-Internetzeiten aufgefallen, schließlich ist die U-Bahn-Station auch ein Park&Ride-Platz, den ich schon vor APH-Zeiten genutzt habe ... und da fiel der Blick automatisch auf die umgebende Bebauung.

    Jetzt aber zur neuen Siedlung, dazu gleich eine Einführung aus der verlinkten Broschüre:

    Zitat

    Kaum ein anderes Bauvorhaben seiner Zeit hat so beispielgebend und anregend auf den deutschen Wohnungsbau und die städtebauliche Planung gewirkt, wie die Parkwohnanlage Zollhaus - Planetenring. Dies umso mehr, da diese Anlage ein Resultat eines bereits Jahrzehnte zurückreichenden Prozesses stadtplanerischer Entwicklung ist.

    Die Parkwohnanlage Zollhaus-Planetenring - eine als geschlossene Einheit geplante Wohnsiedlung für Bedienstete der Deutschen Bundesbahn - ist eines der ersten und gleichzeitig qualitätsvollsten Beispiele für ein Demonstrativbauvorhaben des Bundesministeriums für Wohnungswesen und Städtebau der fünfziger und sechziger Jahre.

    Hier nun die Realität - eine fast schon DDR-artige "Wohnscheibe" mit blauen Balkonen:

    IMG_3566_sil.jpg

    Blick zurück über die Sonnenstraße, links die älteren Siedlungsbauten, dazwischen wohl ein aktuelles Gebäude:

    IMG_3567_sil.jpg

    Dahinter kommen diese Wohnbauten:

    IMG_3568_sil.jpg

    Ich habe mir mal die Mühe gemacht, das Luftbild der Siedlung anzusehen, und habe festgestellt, daß sich bestimmte Bauformen immer wiederholen. Die "blaue Scheibe" wiederholt sich dreimal, immer mit derselben Ausrichtung.

    Die Gebäude gegenüber wurden später errichtet (auf dem Luftbild von 1967 noch nicht abgebildet) und stehen nur dort, einmal noch leicht abgewandelt dahinter um 90° gedreht:

    IMG_3571_sil.jpg

    Und auch diesen Gebäudetyp gibt es dreimal, jeweils um 90° zu den blauen Gebäuden gedreht:

    IMG_3569_sil.jpg

    Und ist dies Wahnsinn, so hat es doch Methode, möchte man Shakespeare zitieren :smile:

    Das restliche Areal ist mit zwei weiteren Bautypen zugebaut, alles auf der grünen Wiese, einmal ziemlich generische Wohnblöcke (knapp ein Dutzend) und leicht abgewandelte würfelartige "Siedlungshäuser", die wir später noch sehen werden.

    Ist das schon alles? Nein, natürlich nicht, an einigen Stellen blitzt mal der fortschrittsgläubige Geist der damaligen Zeit auf, des "Weltraumzeitalters".

    Wirklich gelungen finde ich diese Straßenschilder, benannt nach Planeten und sicherlich zum Raumschiff Orion kompatibel:

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    Der Erhaltungszustand ist ja noch OK, aber das Umfeld mit dem Containern gleich daneben ...

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    Leider kein Respekt vor diesen Designerobjekten. Ach so, mit dem Planetenring haben wir schon die "Zentralschaffe" (das Hauptwerk) des Projekts erreicht, um mal einen Trendbegriff der damaligen Zeit zu zitieren.

    Dabei handelt es sich um einen leicht unregelmäßig geformtes "Ei" in Straßenform, mit einem "parabelförmigen" Gebäude als Blickfang im Norden.

    Aufgrund von Bauarbeiten und Gegenlicht muß ich leider für die Ansicht der Hauptfassade von Norden auf den Nürnberger Blogspot verweisen (insofern das Gebäude überhaupt eine Hauptfassade hat).

    Von der Seite konnte ich es aber fotografieren, bei dem kombinierten Wohn-/Geschäftsgebäude, das den Norden des Planetenrings abdeckt, handelt es sich um ein einstöckiges Gebäude, das dem Straßenverlauf folgt:

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    Es wird derzeit saniert, was auch nötig ist:

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    Es umschließt einen schlichten Innenhof, im wesentlichen grüne Wiese:

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    Das Gebäude ist asymmetrisch und endet jeweils etwas unmotiviert im Nichts:

    IMG_3577_sil.jpg

    Auf der alten Planung ist zu sehen, daß es auf der linken Seite im rechten Winkel fortgeführt und dann mit einer Art von Keilgebäude abgeschlossen werden sollte. Das heißt, die offene U-Form war gar nicht geplant, die Einsehbarkeit von Süden auch nicht.

    Die Ladenstraße aus der Nähe:

    IMG_3578_sil.jpg

    Momentan ist das komplette Erdgeschoß aufgrund von Bauarbeiten leer, ob sich hier kleine Läden rentieren, ist die andere Frage, schließlich gibt es einen Rewe gleich danaben.

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    Das ganze erinnert mich ein wenig an ein Motel, in dem ich mal im Piemont übernachtet habe ... wirkt aber komplett unfertig. Immerhin neben den Straßenschildern eines von zwei Gebäuden, die zumindest versuchen, den hohen Anspruch zu erfüllen.

    sou perfeito porque / igualzinho a você / eu não presto

  • Von der Seite konnte ich es aber fotografieren, bei dem kombinierten Wohn-/Geschäftsgebäude, das den Norden des Planetenrings abdeckt, handelt es sich um ein einstöckiges Gebäude, das dem Straßenverlauf folgt

    Und auf die Betonflächen im Erdgeschoss haben sie wohl die Mannschaft der "Enterprise" gemalt...

    Also, die großzügigen Grünflächen sind ja angenehm. Was da aber architektonisch hingestellt wurde ist der derart unurban und bedrückend-trist, dass sich eigentlich jede Diskussion darüber erübrigt.

  • Man ist sehr ambitioniert gestartet - brachte aber leider nur nach dem Zufallsprinzip verteilte Standardware zusammen. Und selbst die nicht mal komplett, siehe das fehlende Kino/die fehlende Gaststätte am südlichen Abschluß des Planetenrings.

    Dabei würde ich mir ein Mini-Brasilia in Nürnberg schon reizvoll vorstellen (am Stadtrand ...), nur fehlt es in dieser Siedlung an Struktur, passsenden Bauwerken und Klasse. Wieso man dann an die Ladenzeile plötzlich Standard-Wohnzeilen mit konventionellen Dächern anstückelt (so ähnlich wie die 50er-Jahre-Zeilenbauten aus der DDR), ist dann aber völlig unverständlich. Aber dazu bald mehr Fotos.

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  • Mitunter ist mal ansatzweise so etwas wie typische 50er-Jahre-Gestaltung zu erkennen, aber es bleibt eben Stückwerk. So wie auch diese unvollendete Ladenpassage mit viel zu kleinen Läden und wohl auch einem viel zu schmalen Fußgängerweg:

    Auf dem alten Foto gab es hier nur einen simplen Holzzaun, genauer gesagt einfach eine eher improvisierte Holzabsperrung ...

    Ein wenig Wandkunst auf dem Weg zur nördlichen Spitze des Gebäudes:

    Die Fenster, die Treppe - typisch für die 50er:

    Fast dasselbe Bild wurde ja schon oben verlinkt, warum man im Anschluß an dieses futuristische Gebäude dann eine Reihe konventioneller Zeilen errichtet, ohne Flachdach, ist unklar:

    Südlich davon gibt es dann einen "Skulpturenpark", eher eine wild zugewucherte Fläche mit sehr vereinzelten Kunstobjekten:

    Hier war wohl früher mal ein Teich:

    Den südlichen Rand markiert eine "Brücke" mit einer Art von Schwalbenmuster (?)

    Den konventionellen Zeilenbauten gegenüber liegen diese "Würfelhäuser", für die es eine Gestaltungssatzung gab, die aber immer in kleinen Abwandlungen errichtet wurden:

    Am Ende erkennt man schwach das Ende des "Parabelbaus". Gegenüber kommen dann die Standard-Wohnblöcke, das müßten 11 identische Gebäude sein.

    Einmal links davon:

    Und einmal rechts davon:

    Immerhin, ein Blickfang kommt noch im Süden des Planetenrings, die Kombination aus Hochhaus (dem einzigen) und dem Heiz- und Waschhaus:

    Das einzige Gebäude mit ein wenig Mut zur Gestaltung:

    Leider ziemlich heruntergekommen, im Inneren waren noch technische Anlagen zu sehen:

    Irgendeine Wertschätzung scheint man dem Gebäude nicht entgegenzubringen, es ist wild zugewachsen und mit Müllcontainern zugestellt:

    Parkplätze dürfen auch nicht fehlen:

    Die Broschüre meint hierzu:

    Zitat

    In spannungsreichem Kontrast dazu steht der ebenfalls 1958 entstandene Bau des gekurvt aufsteigenden Wasch- und Heizhauses mit seiner konkav ausschwingenden Glasraster-Front sowie das als klare kubische Form gestaltete sechzehngeschossige Hochhaus mit dem ehemaligen Verwaltungssitz der Eisenbahn-Wohnbaugesellschaft.

    Insgesamt ist der Planetenring ziemlich mißlungen und präsentiert sich in schlechtem Zustand. Eine Wildnis mit öden Leerflächen zwischen den Gebäuden, die überhaupt nicht zusammenpassen, die leeren Geschäfte, der abgelassene Teich, die wild herumstehenden Glascontainer ... Planung und Ausführung gleichermaßen mißlungen.

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  • Von hier aus nun weiter in Richtung Neuselsbrunn - die beiden Funktionsbauten Schule und Caritas-Niederlassung zeige ich nicht, genauso wenig wie die zahlreichen Varianten der "Würfelhäuser" im Süden des Areals.

    Vorbei an ziemlich generischen Wohnzeilen:

    Sehen wir hinter einer gigantischen Garage schon die Hochhäuser:

    Zuvor kommt noch einer der drei Blöcke mit Stelzen, die immer im rechten Winkel zu den Blöcken mit den blauen Balkonbändern angeordnet sind ...

    Die Münchener Straße trennt die beiden Siedlungen:

    Es gibt sogar eine Mini-Website zur Siedlung mit sehr wenig Informationen: https://neuselsbrunn.de/

    Errichtet wurden die Gebäude ab 1963 von der Gemeinnützige Deutsche Wohnungsbaugesellschaft mbH Düsseldorf, die Eisenbahnerwohnungen wurden ja privatisiert und gehören der Vonovia, es waren auch mal Schilder zu "Vonovia Wohnanlagen" zu sehen, auch leider im historisch(eren) Teil der Siedlung.

    Wer jetzt genau für die Verwaltung zuständig ist, scheint unklar zu sein und wird offensichtlich vor Gericht im Zusammenhang mit der brandsicheren Fassadenneugestaltung neu beurteilt:

    Fassaden in Neuselsbrunn: Ist Vonovia gar nicht zuständig?

    Daher auch die neuen Fassaden mit den farbigen Akzenten:

    Ich fühlte mich dessen ungeachtet fast wie in der DDR:

    Nur, daß dort nicht "Servus" auf den Gebäuden stehen würde ... die kleinen Versorgungsbauten stehen dazwischen:

    Sportplatz:

    Leider sieht eigentlich ganz Langwasser ähnlich unattraktiv aus, eine Trabantenstadt, in der ich nicht wohnen möchte:

    Die Anlage liegt gleich südlich der Messe:

    Die nächste Station ist dann gleich wieder die Bauernfeindstraße, hier noch ein Blick auf das Messegelände:

    Damit kommen wir zu etwas erfreulicherem, nämlich der älteren Eisenbahnersiedlung.

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  • Ich finde es schon direkt bewundernswert, dass du diese trostlosen Gegenden abläufst und dokumentierst. Ich könnte diese Überwindung nicht aufbringen, die Kombination aus gescheiterter Architektur und Verwahrlosung würde mir nachhaltig schlechte Laune bereiten.

  • Ich finde es einfach interessant, sich ein wenig einzulesen und dann die Konzepte mit der Realität zu vergleichen. Auch wenn die Siedlung nicht schön ist, so ist sie doch interessant.

    Einfach nur noch häßlich finde ich hingegen z. B. die Nürnberger Bahnhofstraße in Richtung Wöhrder See (hier in umgekehrter Richtung fotografiert, von Dürrenhof aus):

    Am Ende kommt man übrigens direkt am Handwerkerhof heraus ...

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  • Sehen wir hinter einer gigantischen Garage schon die Hochhäuser

    Das ist die Garagenanlage Saturnweg 17 und 19 von 1958, die unter Denkmalschutz steht.

    Da in Nürnberg eine Vergesellschaftung von ca. 24 Garagen nichts besonderes ist, darf ich in dem vorliegenden Satz ein bemerkenswertes Stilmittel entdecken. Denn im Gegensatz zu den harmlosen Garagen vertragen die 23 Stockwerke in den Himmel ragenden Neuselsbrunn-Hochhäuser schon eher die Klassifizierung als "gigantisch". Dieses Stilmittel, eigentlich ein alter Hut, gefällt mir irgendwie. :)

  • Die Fenster, die Treppe - typisch für die 50er:

    Ja das wäre eigentlich schön, wenn nicht irgendein Oberbürokrat die Erhöhung des Geländers um 10 cm verlangt hätte, was dann in ganz zeituntypischem Edelstahl ausgeführt wurde.

    Vergleichbares ist in meiner alten Schule auch passiert. Nach rd. hundert Jahren ohne jeden Unfall hat die Höhe des Treppengeländers plötzlich nicht mehr gereicht und auch dort wurde unschön aufgestockt.

  • Bevor es dann mit den sehr viel schöneren Bauten gleich daneben weitergeht, noch ein kurzer Nachtrag.

    Erstmals die Wohnscheibe mit den blauen Akzenten in fast voller Länge:

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    Wir sehen erstmals das parabelförmige Gebäude von vorn:

    PXL_20231008_124437121.jpg

    Interessante Gestaltung mit den "Bügeln", die offensichtlich schon etwas marode sind:

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    Gleich dahinter wurden völlig belanglose Gebäude angestückelt, die nichts mit Avantgarde zu tun haben:

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    Von der Innenseite:

    PXL_20231008_124754564.jpg

    Im Heizhaus ist das Vonovia-Büro, das ist wohl der originale rot-blaue Schriftzug:

    Blick ins Innere:

    PXL_20231008_125329324.jpg

    Ungepflegtes Umfeld:

    PXL_20231008_125253405.jpg

    Plan der Würfelhäuser:

    PXL_20231008_125340822.jpg

    Hier in der Realität:

    PXL_20231008_125732730.jpg

    Und der abrupte Übergang zur alten Wohnanlage mit dem Rätselmotiv, im Vordergrund noch das "Avantgarde-Straßenschild":

    PXL_20231008_130333024.jpg

    Dazwischen liegt hier noch eine Gartenanlage, anderenorts erfolgt der Übergang ohne jeglichen Abstand, z. B. steht ein Wohnblock direkt am Genossenschaftssaalbau.

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  • Erstmals die Wohnscheibe mit den blauen Akzenten in fast voller Länge

    In Offenbach gibt es in der Andréstraße ein ähnliches Exemplar dieser besonders feinfühligen Stil-Familie. Allerdings hat man sich durch die Mosaikgestaltung der Balkonaußenseiten minimal mehr Mühe gegeben.

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    Gleich dahinter wurden völlig belanglose Gebäude angestückelt, die nichts mit Avantgarde zu tun haben

    Und trotzdem muss ich sagen, dass ich die belanglosen Gebäude gegenüber dieser "Avantgarde" eher wohltuend empfinde.

  • Historisch gesehen kommen die beiden verschiedenen Bauformen daher, daß neben der Eisenbahn-Wohnungsbaugesellschaft ("moderne" Hochhäuser und Würfelbauten) auch die Baugenossenschaft des Eisenbahnpersonals gleichzeitig baute und diese die traditionelleren Formen bevorzugte.

    Wobei diese Bauten schon sehr generisch aussehen ... und gleichzeitig mit dem Rest entstanden bzw. dieses Bauprojekt schon vor der Fertigstellung des "modernen" Bauprojekts abgeschlossen wurde.

    Die lange Wohnscheibe entstand wohl erst am Schluß, die praktisch identische Scheibe im Süden des Areals machte da den Anfang, dann kam die mittlere und schließlich der nördliche Abschluß. Auch die kleineren Wohnblöcke daneben entstanden erst spät. Letztlich aber insgesamt ein ziemlich mißratenes Projekt.

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