Beiträge von Riegel

    Der obere Gebäudeschwerpunkt auf historischen Ansichten:


    Die ersten drei fast zeitgleich entstandenen Ansichten zeigen die obersten drei Mühlen St. Georgen-Str. 36, den Vorgängerbau von Obere Mühlentreppe 2 und Mühlenstr. 30. Der Vergleich ergibt ein zuverlässiges Abbild der Bauten im frühen 19. Jahrhundert:


    Mülenen 1822 HVM G 15853x
    Oberste Partie der Mülenen und Mühlegg. Radierung von Joh.(?) Joachim Bernet, 1822. Kulturmuseum St. Gallen.

    Die älteste Detailansicht der oberen Mülenen ist eine Radierung im Kulturmuseum St. Gallen. Im Onlinekatalog ist sie seitenverkehrt abgebildet, sodass die Schrift unten richtig erscheint. Tatsächlich handelt es sich um einen Druck, bei dem aus irgendwelchen Gründen auch immer die Ansicht spiegelverkehrt wiedergegeben wurde. Für die Beschreibung hier wurde die Ansicht wieder gespiegelt, sodass sie der Realität entspricht.

    Von unten nach oben sind Mühlenstr. 30, der Vorgängerbau von Obere Mühlentreppe 2 und St. Georgen-Str. 36 festgehalten. Alle drei Bauten weisen zur Steinach hin je zwei in der Höhe versetzte Antriebsgehäuse für Mühlenräder auf. Bemerkenswert ist das asymmetrische Satteldach von St. Georgen-Str. 36, das gegen Osten nur noch einen Kniestock zuliess. Bereits Hädener zeichnete 1789 das Dach in dieser Form, ebenso der anonyme Zeichner der übernächsten Ansicht. Rechts von Nr. 36 erkennt man auch den hölzernen Mühlenkanal.

    Das Haus in der Mitte oben ist der Vorgängerbau von St. Georgen-Str. 39, der nicht mehr zur Mülenen gehörte, sondern bereits zur Mühlegg.



    Mülenen 1833 Rietmann
    Oberste Partie der Mülenen. Radierung von Johann Jakob Rietmann, 1833, unbekannte Sammlung.

    St. Georgen-Str. 36 sieht man hier rechts noch in einem Zustand vor den Modernisierungen im 19. Jahrhundert. Es war ein Sichtfachwerkbau mit einem Nord-Süd ausgerichteten Satteldach und besass an der westlichen Traufseite zwei Gehäuse für Mühlenräder. Am Bildrand rechts ist der aufgeständerte Mühlenkanal noch knapp sichtbar. Er führte das Wasser auf Bodenhöhe des 2. Obergeschosses in das Haus hinein, wo wahrscheinlich im 1. Ober- und im Erdgeschoss Mühlenräder bestanden. In diesem Teil des Hauses zeugen heute noch vom Unter- bis ins 1. Obergeschoss die dicken Flankenmauern, wo einst das Wasser durchgeführt wurde. Zwischen beiden Antriebsgehäusen war offenbar noch ein Plumpsklo angeordnet, unter dem zwei Holzkanäle die Hinterlassenschaften direkt in die Steinach entliessen. Auf dem Dach bestand ein Zwerchhaus.

    Auch beim darunter folgenden Vorgängerbau von Obere Mühlentreppe 2 sieht man zwei Gehäuse für den Wassereinlass und für einen Mühlradantrieb. Darunter folgt der südwestliche rückwärtige Giebel von Mühlenstr. 30 mit angebauten Antriebsgehäuse.

    Zum Vergleich nochmals die entsprechende Ansicht von heute aus dem vorangehenden Beitrag:

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    St. Georgen-Str. 36 von der Gottfried-Keller-Strasse aus, dahinter Obere Mühlentreppe 2.



    Mülenen Mitte 19. Jh. HVM
    Oberste Partie der Mülenen und Mühlegg. Anonyme Gouache, 1. Hälfte 19. Jahrhundert, Kulturmuseum St. Gallen.

    Die Ansicht von unten zeigt die drei Mühlen mit dem gleichen Aussehen wie in der ersten Ansicht. Man erkennt, dass auch Mühlenstr. 30 (vorne) und Obere Mühlentreppe 2 (in der Mitte) zwei in der Höhe versetzte Antriebsgehäuse hintereinander besassen. Zuoberst ist der hölzerne Mühlenkanal festgehalten, der von der heutigen Kreuzung Gottfried-Keller-Strasse / St. Georgen-Strasse exakt der heutigen Parzellengrenze entlang zur St. Georgen-Strasse 36 verlief. Ihr Satteldach zeigt auch hier eine asymmetrische Form. Im Vordergrund zeigt die Traufseite von Mühlenstr. 30 noch Sichtfachwerk mit Klebdächlein.

    In der Mitte links bestanden noch die Vorgänger- oder Kernbauten der einstigen Farb St. Georgen-Str. 34. Das kleine Häuschen darüber mit Walmdach und Kamin besteht heute noch in derselben Form und steht unter Denkmalschutz. Es gehörte zu einer grossen landwirtschaftlich genutzten Liegenschaft, auf der in den 1940er Jahren die heutige Kronberg-Siedlung mit einheitlichen Wohnblöcken erstellt wurde. Knapp angeschnitten ist zudem wohl Mühlenweg 31.

    Rechts oben führt die Mühlenstrasse nach links 'ums Eck' zum Vorgängerbau von St. Georgen-Str. 39, der zwischen 1948 und 1964 durch den heutigen Bau ersetzt wurde. Hier beginnt die heute noch so benannte Gebäudeansammlung 'Mühlegg'.



    Mülenen 1853 Liedl Röllin S.213 Ausschnitt III
    Der obere Gebäudeschwerpunkt in einem Ausschnitt aus der Gouache von 1853 von Liedl (ganzes Bild siehe hier).

    Die Ansicht Liedls zeigt links Mühlenweg 31 bereits in der heutigen Form mit Walmdach und dahinter die um- oder neugebaute Farb St. Georgen-Str. 34. Sie wird von einem flachen Satteldach bedeckt, das nach Osten weit auskragt. Wahrscheinlich wurden dort die gefärbten Tuchbahnen zum Trocknen aufgehängt, wo die Sonne nicht so stark daraufschien.

    Von rechts unten bis zur Mitte erkennt man Mühlenstr. 26 mit dem Mansarddach, dann unscheinbar wohl den Vorgängerbau von Nr. 28, und dann Nr. 30 noch mit Reihenfenstern und Zugläden an der nordöstlichen Giebelfront. Weiter folgt der Vorgängerbau von Obere Mühlentreppe 2 mit einem Anbau links und einem Vorbau rechts. Das grosse Gebäude zuoberst ist St. Georgen-Str. 36, das zwischenzeitlich ein Walmdach mit zwei Lukarnen erhielt. Deutlich ist an der linken Ecke erstmals die heute noch bestehende Auskragung mit dem Hauseingang darunter festgehalten.



    Mülenen Rietmann 1855 1859 KB
    'Ob. Mühlenen, St. Georgenweg'. Bleistiftskizze zwischen 1855 und 1859, Johann Jakob Rietmann, Kantonsbibliothek St. Gallen.

    Aus derselben Richtung zeichnete Rietmann etwa 25 Jahre nach seiner Radierung von 1833 vorne Mühlenweg 31 und Obere Mühlentreppe 2 und dahinter St. Georgen-Str. 34 und 36. Baulich entsprechen alle Bauten der wenige Jahre vorher entstandenen Ansicht Liedls.



    Mülenen 1857 Rietmann KB
    Oberste Partie der Mülenen. Bleistiftzeichnung von Johann Jakob Rietmann, 1857, Kantonsbibliothek St. Gallen.

    Rietmann schuf ab den 1830er Jahren bis zu seinem Tod 1868 sehr viele Skizzen von der Stadt und der ganzen Ostschweiz, von denen er einige zu detaillierten Bleistiftzeichnungen ausarbeitete. Seine schönsten Ansichten höhte er zudem noch mit weisser Farbe, sodass eindrückliche Ansichten mit Licht und Schatten entstanden. Die Zeichnung hier gehört zur mittleren Kategorie.

    Im Vordergrund hielt er Mühlenstr. 30 mit Fachwerk, Reihenfenstern und Klebdächlein fest. Dieser Zustand dürfte dem ursprünglichen Aussehen des Hauses entsprechen, das wahrscheinlich im 17. Jahrhundert errichtet wurde. Bei einem Umbau in den 1980er Jahren kam das grau gestrichene Fachwerk kurzzeitig zum Vorschein, nachdem die Verkleidung mit rostigen Blechschindeln entfernt worden war. Dahinter folgen wieder die andern drei Bauten, die er bereits in der vorangehenden Skizze zeichnete. Am Horizont stehen die Vorgängerbauten von Falkenburgstr. 1 'zur Waldburg' und Klusstr. 10.

    Diese sind alle klassizistisch (oder schon barock) überformt worden. Bis um 1700 waren unregelmässig verteilte Fenster die Regel. Reihenfenster wiederspiegelten an den Hauptfassade die Wohnstuben und Nebenstuben. Schlafräume hatten meist ein Zwillingsfenster oder ein kleines Einzelfenster. Jedenfalls hatten die Fensteröffnungen fast immer ein liegendes Format, das durch Fensterpfosten in stehende Einzelfenster unterteilt wurde. Im Barock kamen dann die regelmässigen Fensteranordnungen mit grösseren stehenden Einzelfenstern auf, Welche das Innenleben eines Hauses nach aussen hin nicht mehr wiederspiegelten. Bei Neubauten wurde das Sichtfachwerk noch entsprechend konzipiert und zeigte ein regelmässiges Fachwerkgefüge, aber bei Umbauten mit 'modernisierter' Fassade ging dann meistens ein Verputzen des zerschnittenen Fachwerks mit einher.

    Die meisten heutigen Sichtfachwerke - auch in den typischen Fachwerkstädten - zeigen daher ein Fachwerkbild, wie es nie existierte. Von daher empfielt die Denkmalpflege heute meistens ein Wiederputzen einer Fachwerkfassade.

    Nr. 17, in das 16. Jahrhundert zurückgehend:

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    An dieser Fassade sind nur noch die Schwellen, Eckpfosten und Rähme original. Einzig das 3. Dachgeschoss könnte noch aus dem 16. Jahrhundert stammen. Man erkennt dies auch an den unterschiedlichen Setzungen innerhalb der Fassade: Die Böden fallen nach rechts ab, während die Fenster und das zugehörige konstrutive, nicht auf Sicht konzipierte Binnenfachwerk waagrecht liegen (auch im Dachgeschoss!).

    Die Fassade sieht zwar dekorativ aus, aber denkmalpflegerisch ist sie nicht korrekt, weil sie früher nie so ausgesehen hat. In Tübingen beispielsweise hält man sich an diese Theorie. In den Fotos von Markus von Bad Cannstatt habe ich kein einziges verputztes Fachwerkhaus gesehen, bei dem ich jetzt sagen würde, dass das Fachwerk sofort freigelegt werden sollte.

    Wenn ich ein Fachwerk freilegen würde, dann wäre es von folgendem Haus. Ein Eckhaus mit beidseitigen Auskragungen. Die Fenster stehen nicht so dicht beieinander, sodass die Chance gross ist, dass sich auch vom originalen Binnenfachwerk noch Reste erhalten haben. Bedingung wäre aber, dass auch die originalen Fensterformate rekonstruiert würden. Damit sind wir aber am Problem der heutigen Denkmalpflege angelangt, die Rekonstruktionen als geschichtsverfälschend und Substanzverlust späterer Bauetappen, die auch ihre Berechtigung haben, ablehnt.

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    Es geht in die Brählesgasse, die Nr. 12 das ehem. Beginenhaus aus dem 16. Jahrhundert.

    In diesem Beitrag über Limburg habe ich die Problematik anhand von Salzgasse 23-25 erläutert, ebenso auch in diesem Beitrag über Salzgasse 21.

    Das Bauen im Mühlentobel ist sehr aufwändig, weshalb hier wohl keine überrissenen Bauprojekte realisiert werden. Man denke nur schon an die Bauplatzinstallation, abschüssige Vorplätze, schwierige Erreichbarkeit mit grossen Lastwagen, aufwändige Gerüstbauarbeiten auf der Seite der Steinach (wo man mit Lastenkränen teilweise gar nicht hinkommt, sondern die Gerüstbauteile durchs Haus tragen muss). Dazu kommt die unterdurchschnittliche Besonnung und der Lärm der Steinach (St. Gallen hat von den grösseren Schweizer Städten die höchste Niederschlagsmenge, dafür aber oft in Form von Schnee). Das sind alles Aspekte, die Investoren abhalten, hier ein Haus zu erwerben und teuer umzubauen.

    Man findet deshalb einen Mix an vielen preisgünstigen Wohnungen bis hin zu speziellen Lofts, Ateliers und Gewerberäumen. Und der Ort zieht magisch spirituelle und künstlerisch tätige Leute an, weshalb grosse bauliche Veränderungen aufhorchen lassen würden. Immerhin ebnete die Mülenen die Grundlage für 1400 Jahre Geschichte, dass hier überhaupt ein Kloster und später eine Stadt entstehen konnten.

    Es ist ja immer ein Problem bei solchen Anlagen, die zudem noch abgelegen sind, eine Nutzung zu finden. Der Investor möchte gemäss seinen Aussagen im Video ein 'hochmodernes Labor für künstliche Intelligenz' einrichten. Er selber ist offenbar ein 'KI-Entwickler für Flugdrohnen'.

    Der obere Gebäudeschwerpunkt in aktuellen Ansichten von der Steinach her:


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    Mühlenstr. 24.

    Das Hintergebäude von Mühlenstrasse 24 ist gemäss den Stadtplänen zwischen 1863 und 1903 wohl neu erstellt worden und ersetzte einen Vorgänger. Es ist heute kaum mehr als Altbau erkennbar. In ihm integriert ist auch das Treppenhaus des Hauptgebäudes. Zusammen mit Mühlenstr. 26 (rechts) und einem weiteren Hintergebäude bildete Nr. 24 bis um 1900 eine Liegenschaft und wurde damals von Nr. 26 abgetrennt. Das Hintergebäude Nr. 26b wurde dann gegen 1920 ebenfalls verselbständigt, existiert heute aber nicht mehr. Es stand auf der Wiese im Vordergrund und griff über die Steinach bis übers andere Ufer hinaus. Zitat aus dem vorangehenden Beitrag:

    Zitat

    Zudem stand an der Rückseite der beiden [Mühlenstr. 24 u. 26] ein grosser Bau über der Steinach, der erst vor einigen Jahrzehnten abgebrochen wurde (gemäss den Stadtplänen erst zwischen 1977 und 1989):
    - Stadtplan 1977
    - Stadtplan 1989
    - Stadtplan 1863



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    Mühlenstr. 24, 26 und 28.

    Mühlenstr. 26 besitzt ein Mansarddach, das Mayr um 1780 bereits in der heutigen Form zeichnete. Im kleinen Fenster in der Giebelpartie sitzt ein infolge dicker Aussenisolation nur schwer erkennbares Rundfenster, dessen einstiges Gegenstück Mayr ebenfalls festhielt. Nr. 26 besitzt einen rückwärtigen Anbau, dessen Kern noch auf die Zeit der Mühlen zurückgehen könnte.

    Die Mittelachse des abgebrochenen Hinterhauses Nr. 26b war auf den Zwischenraum von Nr. 24 und 26 ausgerichtet. Am rechten Bildrand überqueren zwei Stege des Mülenen-Schluchtwegs die Steinach, der auch hinter Nr. 24 und 26 verläuft.



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    Standort des zwischen 1977 und 1989 abgebrochenen Hintergebäudes Mühlenstr. 26a in der Gegenrichtung. Dahinter eine mächtige Felswand mit abwechselnden Schichten von Nagelfluh, Mergel und Sandstein.



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    Mühlenstr. 28.

    Mühlenstr. 28 ist ein Nachfolgebau der früher hier bestehenden Mühle und entstand um 1850/60. Die Grundmauern wurden aber von letzterer teilweise übernommen, wie man links von der Ecke an der grossen Kanalausfluss-Öffnung sehen kann. Diese Öffnung übergab via einen aufgeständerten Holzkanal das Wasser an Nr. 26. Die Situation ist bereits hier dargestellt und beschrieben worden.



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    Mühlenstr. 30.

    Auf den Stadtplänen von 1903 und 1913 ist als Hausnamen von Mühlenstrasse 30 'Grünberg' angegeben (Grünberg ist auch ein Name eines Rosenberggutes, auf welchem schon um 1800 ein Landhaus an der Rosenbergstrasse stand, das um 1890 der Villa Rosenbergstr. 94 wich und heute ebenfalls nicht mehr existiert. Einem besitzmässigen Zusammenhang mit Mühlenstr. 30 wäre noch nachzugehen).

    Vom Mülenen-Schluchtweg aus stellt man wie bei Mühlenstr. 14 auch bei Nr. 30 zwei Generationen von Anbauten zur Energiegewinnung fest. Während auf den Grundmauern des einstigen Wasserradgehäuses heute ein dreigeschossiger Anbau bis auf die Traufhöhe des Vorderhauses steht, schmiegt sich ein weiterer Anbau an, der noch aus der Zeit der Dampfmaschinenkraft stammen könnte. Jedenfalls bestand um 1900 auch hier ein Hochkamin. Zuunterst am ersten Anbau besteht wie bei Nr. 28 ebenfalls noch die Kanalaustrittsöffnung aus der Zeit mit den aufgeständerten Holzkanälen.



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    Mühlenstr. 28 und 30 mit Wasseraustrittsöffnungen.

    Unterhalb der Kanalaustrittsöffnung besteht noch eine weitere, kreisrunde Öffnung ähnlich wie bei Mühlenstr. 12. Eine Öffnung mit demselben Durchmesser besteht auch im Innern von Obere Mühlentreppe 2. Diese runden Rohre gehörten wahrscheinlich zur Energieerzeugung mit Wasserturbinen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.



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    Mühlenstr. 30, Obere Mühlentreppe 2 und St. Georgen-Str. 36 vom Mülenen-Schluchtweg aus.

    Obere Mühlentreppe 2 besitzt einen massiven Anbau über einer Arkade. Links von ihm ragte einst das höchste Kamin der Mülenen empor, von dem bis heute noch der Sockel aus Stampfbeton erhalten blieb. Zwischen dem Sockel und Mühlenstr. 30 blickt man auf das sogenannte 'Turbinenhaus', das heute eine Wohnung enthält. Auch wenn die Stadtpläne kurz vor 1900 keine genaue Auskunft über das Ensemble geben, scheint das ganze Ensemble aus der Zeit der Dampfmaschinen- und Turbinenkraft im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts zu stammen. 1863 ist hier noch die jahrhundertealte Mühle mit diversen Anbauten eingezeichnet, von der heute keine Spur mehr existiert.



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    Heute noch bestehender Sockel des einstigen Hochkamins von Obere Mühlentreppe 2 am Mülenen-Schluchtweg. Infolge Verwitterung ist der Sockel in Stampfbeton fast nicht mehr von einer Nagelfluh zu unterscheiden.



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    St. Georgen-Str. 36.

    Die 'Oberste Mühle' - so auch in den Stadtplänen von 1903 und 1913 betitelt - ist St. Georgen-Str. 36. Wie bereits erwähnt umschreibt ihr Grundriss eine unregelmässige Form mit vierzehn Ecken! Allein diese Tatsache ist schon ein Hinweis auf das hohe Alter des Gebäudes, das heute ausschliesslich als Wohnhaus genutzt wird.

    Wie bei Mühlenstr. 14 und 30 sind auch hier wieder zwei Generationen von Anbauten vorhanden: ein erster Anbau unter steilerem Dach für den Mühlenantrieb mit Wasserrädern und ein zweiter Anbau aus dem Industriezeitalter. In Ersterem sind in den Grundrissen des Unter-, Erd- und 1. Obergeschosses bis zu einem Meter dicke Mauern feststellbar, die noch vom Mühlenkanal zeugen.



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    St. Georgen-Str. 36 von der Gottfried-Keller-Strasse aus, dahinter Obere Mühlentreppe 2.

    Um es bereits jetzt schon vorwegzunehmen: Etwa bei der Tür der unteren Terrasse, die zum 2. Obergeschoss gehört, floss das Wasser aus dem Mühlenkanal ins Haus hinein und trieb einst mindestens zwei Mühlenräder an!

    Auch mit moderner Architektur könnte man eine Mittenbetonung realisieren. Gerade die jetzt abgebrochene Kuppel nahm doch Bezug auf den Hauptbau, und die ursprünglichen Anbauten (die zwar auch nicht so das Gelbe vom Ei waren) standen im Einklang mit der Parkgestaltung. Statt all dem nun ein einfallsloser Riegel mit Freitreppe zum Sitzen davor. Gibt es nicht angemessenere Sitzgelegenheiten, die eines Kurhauses würdig sind?

    Der obere Gebäudeschwerpunkt in aktuellen Ansichten:


    Zuerst folgt eine Bilderreihe der Gebäude von den Erschliessungswegen her und anschliessend Ansichten von der Bachseite mit den einstigen Antriebsbauwerken.


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    Die Fluhstrasse von der Berneggstrasse aus in Richtung Mühlenstrasse.

    Bis in die 1880er Jahre war die obere Gebäudegruppe ausschliesslich über die schmale, steile Mühlenstrasse erschlossen. Möglicherweise aus privater Initiative (die Besitzer der ehemaligen Mühlengebäude waren teils nahmhafte Persönlichkeiten) wurde nach dem Ausbau des Berneggwegs zu einer Strasse auch die Fluhstrasse erstellt. Von der Spitzkehre der Berneggstrasse aus wurde durch einen grossen Nagelfluhabtrag Platz für die neue Fluhstrasse geschaffen, was die Erreichbarkeit der oberen Gewerbebetriebe wesentlich erleichterte. Aus dieser Zeit stammt auch die Fluhbrücke über die Steinach, die letztes Jahr aufwändig saniert und erneuert wurde.



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    Mühlenstr. 24, 26 und 28.

    Gleich nach der Fluhbrücke folgt das unterste Gebäude der oberen Gebäudegruppe, Mühlenstr. 24. Es steht an einem gemächlich fliessenden Teil der Steinach und war demnach wohl keine Mühle. Bis um 1900 bildete es zusammen mit Nr. 26 eine Liegenschaft. Zudem stand an der Rückseite der beiden ein grosser Bau über der Steinach, der erst vor einigen Jahrzehnten abgebrochen wurde (gemäss den Stadtplänen erst zwischen 1977 und 1989):
    - Stadtplan 1977
    - Stadtplan 1989
    - Stadtplan 1863

    Vermutlich wurde Nr. 24 erst im 1. Viertel des 19. Jahrhunderts erstellt, auch wenn Mayr um 1780/90 dort bereits ein Gebäude mit Mansarddach zeichnete, allerdings mit einem Halbwalm und holzverschalter Fassade.

    Mühlenstr. 24 - 28 und auch Nr. 30 stehen nicht direkt an der Mühlenstrasse, sondern an zwei Stichsträsschen, aber sie sind trotzdem zur Mühlenstrasse hin nummeriert.



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    Mühlenstr. 24, Rückseite gegen Westen zur Steinach hin.

    An der Rückseite sieht man das durch den Verputz schimmernde konstruktive Fachwerk. Es ist typisches Fachwerk aus dem 19. Jahrhundert mit eng gelegten Pfosten und Streben sowie zwei Riegelketten pro Geschoss. Aus der Gegenläufigkeit der Streben am 1. und 2. Obergeschoss sowie deren Anordnung exakt übereinander kann man schliessen, dass beide Stockwerke gleichzeitig errichtet wurden, und nicht in zwei Etappen.



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    Mühlenstr. 28, 26 und 24 vom Mühlenweg aus. Oben an der Tobelkante stehen zwei Gartenhäuschen, die zu Wohnhäusern an der Gottfried-Keller- und Berneggstrasse gehören.

    Nahe der westlichen Tobelkante stehen zwei private Gartenhäuschen von etwa 1900. Die sie umgebenden Föhren sind wohl eine Folge des dort herrschenden trockenen Bodens und geben gerade bei Sonnenuntergang ein südländisches Flair.



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    Sonnenuntergang über dem Mühlentobel.



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    Von rechts her: Mühlenstr. 26, 28 und 30.

    Man merkt es schon am steilen Dach, dass Mühlenstr. 30 eines der altertümlichsten Häuser in der Mülenen ist. Auch die liegenden Fensterformate mit Mittelpfosten sprechen dafür, dass das Haus spätestens im 18. Jahrhundert errichtet worden ist. Nr. 28 rechts davon wurde in den 1980er Jahren unglücklich saniert, aber es war schon vorher ein schmuckloser Gewerbebau, dafür noch mit mehr Charme. Auch Nr. 26 wurde damals dick mit Isolation und einem Eternitschirm eingepackt, aber immerhin wieder mit Fenstergewänden versehen.



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    Mühlenweg 31.

    Nichts mit der industriellen Nutzung in der Mülenen gemein hat das Wohnhaus Mühlenweg 31. Gemäss dem Stadtplan von 1863 gehörte es damals zum Vorgängerbau der Liegenschaft Obere Mühlentreppe 2 und könnte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Wohnhaus des Müllers errichtet worden sein.

    Rechts von ihm führt ein Verbindungssträsschen zur St. Georgen-Strasse. Vor deren Bau 1847/48 mündete hier die Buchstrasse in die Mühlenstrasse (heute Mühlenweg), wie man aus dem Zuber-Plan ersehen kann (mehr dazu hier).



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    Obere Mühlentreppe 2.

    Das heutige Gebäude ersetzte um 1865/70 die Vorgängermühle. Das kleine Gebäude rechts wird heute noch 'Turbinenhaus' genannt und birgt jetzt eine Wohnung. Mehrere Anbauten bis in die 1920er Jahre dokumentieren die Anpassung des Hauptgebäudes an die diversen dort beheimateten Produktionsbetriebe.



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    St. Georgen-Str. 34.

    Ebenfalls nicht zur Steinach hin orientiert ist St. Georgen-Str. 34 auf der linken Seite der Oberen Mühlentreppe (ehemals Mühlenstrasse). Hädener bezeichnet es 1789 als eine Färberei.



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    St. Georgen-Str. 34, Obere Mühlentreppe 2 und Mühlenweg 31.

    Die Ansicht auf das Gebäudeensemble wurde von der Buchstrasse aus aufgenommen. Hier erhält man ein gutes Bild von den immensen Erdbewegungen für den Bau der St. Georgen-Strasse. Die Buchstrasse führte davor zwischen St. Georgen-Str. 34 und Mühlenweg 31 auf das Niveau des Mühlenwegs hinunter.

    Der Wasserdampfaustoss einer Heizung sowie die Röhrengeländer erinnern hier bildhaft an die frühere industrielle Nutzung der Mülenen mit mehreren rauchenden Hochkaminen, die heute alle verschwunden sind.



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    Die Rückseite von Mühlenweg 31.

    Bei der Kiste für den Winterdienst bestand bis 1847/48 die Einmündung der Buchstrasse in die Mühlenstrasse. Heute beginnt die Buchstrasse beim Fussgängerstreifen links und hat bedeutend weniger Gefälle als früher. Die alte Einmündung wird heute für das damals neugeschaffene Verbindungssträsschen zur St. Georgen-Strasse hinauf weiter benutzt.

    Man sieht auf diesem Bild gut, dass die Wetterverhältnisse im Mühlentobel feucht sein können. Sogar durch den Eternitschirm von St. Georgen-Str. 34 zeichnet sich das Fachwerk ab, und die Giebelfront von St. Georgen-Str. 36 zuoberst verfärbt sich bei Schlagregen markant dunkler.



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    St. Georgen-Str. 36.

    Eine reichhaltige und komplizierte Baugeschichte besitzt St. Georgen-Str. 36. Sein Grundriss umschreibt eine Form mit vierzehn Ecken! Ein Kellerfenstergewände mit Renaissancedekor datiert den Kern des Hauses mindestens ins 17. Jahrhundert.



    st.georgen strasse 36 08.02.2025 3796x
    St. Georgen-Str. 36.

    Es ist nicht bekannt, ob die auskragende Ecke eine Folge des Neubaus der St. Georgen-Strasse 1847/48 ist, damit die Mühlenstrasse noch genug Platz hatte, oder ob sie sonst mit den diversen Erweiterungen und Aufstockungen zu tun hat.



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    St. Georgen-Str. 36.

    Das heutige Erscheinungsbild der 'obersten Mühle' geht etwa auf 1870 zurück, als das Haus einen neuen Dachstuhl erhielt und auch das 2. Obergeschoss möglicherweise neu erstellt wurde.

    Auch wenn wir anfänglich kritisiert haben, aber Moosburg ist trotzdem bemerkenswert. Es ist wirklich Substanz vorhanden, und die Rekonstruktionen und angepassten Neubauten sind für einen solchen Ort keine Selbstverständlichkeit. Man könnte viel mehr aus der historischen Bausubstanz herausholen, ohne nennenswerte Mehrkosten, sondern durch ein einheitliches Renovationskonzept und eine professionelle Beratung, die von der Verwaltung und den Bürgern aber akzeptiert werden müsste.

    Sicher als erstes mal die glatten Verputze, dann kommen die ungeteilten Fenster hinzu, die fehlenden Fensterläden, die dunklen Dächer, verblechte Schornsteine, falsche Farbgebungen... einfach nichts historisch Anmutendes.

    Da nützen auch Blumen auf den Fenstersimsen nichts mehr.

    Diese in den letzten Jahren in Mode gekommenen üppigst begrünten Hochhäuser (und andere Architekturen) betrachte ich sehr skeptisch. Für mich sind sie reine Augenwischerei, um das grüne Gewissen zu beruhigen. Bisher habe ich noch kein realisiertes Projekt gesehen, bei dem dann die vorgegaukelte Begrünung effektiv so umgesetzt worden ist und dann für ein paar Jahre auch gepflegt wird. Der Unterhalt verschlingt unheimliche Summen, und Wasser ist auch nicht gratis.

    Die Umnutzung und die Heransgehensweise an die Sanierung der Architektur finde ich sympathisch. Ich frage mich aber, ob es klug ist, nicht auf Sicht bestimmtes Roh-Ziegelmauerwerk und die sehr schlanken Betonträger nun plötzlich der Witterung auszusetzen. Der Bau ist bald hundert Jahre alt und hat diese offenbar bestens überstanden.

    aber die Dekoration ist schon sehr rudimentär, es handelt sich eher um eine Ausstellung mit angedeuteter Ausstattung. Aber wie Du schön gesagt hast, der Raum wird grundsätzlich wieder ins Bewusstsein zurückgebracht.

    Das ist doch genau dieselbe Vorgehensweise wie beim Schloss Zerbst, wo die Besucher ein Eins-zu-Eins-Erlebnis von der einstigen Wirkung der Räume erhalten. Ich finde so eine Sichtbarmachung der verlorenen Dekorationen und Ausstattung viel eindrücklicher als ein paar Informationstafeln mit historischen Fotos.

    Hier z.B. das zweite der fünf Fotos: https://www.schloss-zerbst-ev.de/html/bau.htm#20.

    Der obere Gebäudeschwerpunkt von der Einmündung der Fluhstrasse bis zur Mühlegg:

    (Mühlenstr. 24 - 31, Obere Mühlentreppe 2, St. Georgen-Str. 34, 36)



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    2. Ansicht aus der Mülenen-Serie um 1790 von J. C. Mayr. Kulturmuseum St. Gallen.

    Mayr zeichnete die 2. Ansicht von einem Standort unterhalb der nachmaligen Fluhbrücke in Richtung des oberen Gebäudeschwerpunkts. Unschwer sind von unten her Mühlenstr. 24 und 26 an ihren barocken Mansarddächern zu erkennen, auch wenn Nr. 24 heute ein umlaufendes Mansarddach besitzt und kein solches mit einem Halbwalm. Auch die Bretterverschalung ist mit dem heutigen Bild des Hauses schwer vorstellbar. Das kleine Rundfenster im Trapezgiebel von Nr. 26 existiert heute nicht mehr, dafür aber noch sein Pendant an der hier verdeckten rechten Hälfte.

    Dahinter folgt der Vorgängerbau von Mühlenstr. 28, der mit seinem weit herabgezogenem Dach eher einer Scheune glich als einer Mühle. Dann folgen Mühlenstr. 30 mit seinem prägnanten Giebel, der heute noch in den gleichen Umrissen besteht, und schliesslich der traufständige Vorgängerbau von Oberer Mühlentreppe 2 und die giebelständige St. Georgen-Str. 36.

    Am linken Bildrand ist wieder die kleine Nebenbaute mit Kamin südlich von Mühlenstr. 21 abgebildet und daneben eine weitere Kleinbaute, die vor Mühlenstr. 30 heute noch an den Hang gebaut ist. Die drei verbretterten Bauten darüber sind die Kern- oder Vorgängerbauten von Mühlenstr. 31 und St. Georgen-Str. 34. Die Strassenkreuzung oben ist die 'Mühlegg', wo auch das Mühlentobel beginnt.


    Googlemaps Mülenen 2
    Oberer Teil der Mülenen. Google Maps-Bild 2022(?).

    Die Google-Aufnahme zeigt, wie die sechs ehemaligen Mühlen (von vorne: Mühlenstr. 24, 26, 28, 30, Obere Mühlentreppe 2 und St. Georgen-Str. 36) hintereinander in der Höhe gestaffelt und recht nah beieinander errichtet wurden. Die Wasserkraft wurde somit maximal ausgenützt, indem möglichst viele Mühlenantriebe erstellt werden konnten, teilweise sogar zwei pro Mühle. Links sind Mühlenstr. 31 und dahinter St. Georgen-Str. 34 abgebildet. Die Strassenkreuzung oben ist die 'Mühlegg'. Dort, wo in der linken oberen Ecke ein Signet ist, befindet sich die Bergstation der Mühleggbahn.


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    1. Ansicht aus der Mülenen-Serie um 1790 von J. C. Mayr. Kulturmuseum St. Gallen.

    Der obere Gebäudeschwerpunkt ist von Mayr auch von der 'Antriebsseite' im Westen gegen die Steinach festgehalten worden. Eine erste Beschreibung der Radierung erfolgte bereits im Beitrag mit Bildern zu den Mühlenkanälen:

    Die erste Ansicht zeigt links angeschnitten das Wassereinlassgehäuse von Mühlenstr. 26. Das zugeführte Wasser floss aus Nr. 28 auf einen aufgeständerten Holzkanal hinaus. Diese Auslassöffnung ist heute noch zu sehen. Hinter Nr. 28 ist die Traufseite von Mühlenstr. 30 mit rotem Fachwerk zu sehen. Nach oben folgen der bretterverschalte Giebel des Vorgängerbaus von Obere Mühlentreppe 2 und schliesslich St. Georgen-Str. 36, wiederum mit Fachwerk. Das kleine Gebäude zuoberst gehört wohl bereits zur Mühlegg. Es fällt auf, dass alle Gebäude gegen die Steinach holzverschalte Gehäuse besitzen, welche die Antriebe der Mühlen schützten. Wie gross und welcher Art die Wasserräder waren, kann aus den historischen Abbildungen nicht ermittelt werden.

    Der Steg befand sich weiter unterhalb des heutigen, wahrscheinlich in geradliniger Fortsetzung zwischen Mühlenstr. 30 und Obere Mühlentreppe 2. Im Zuber-Plan von 1828 ist er noch eingezeichnet (es handelt sich kaum um die Naturbrücke), hingegen fehlt er auf allen späteren Stadtplänen bis 1948. Erst mit der Eröffnung des Mülenen-Schluchtwegs um 1962 wurde weiter oben wieder ein neuer Steg erstellt.


    Googlemaps Mülenen 1
    Oberer Teil der Mülenen. Google Maps-Bild 2022(?).

    Die Vergleichsansicht von Google Maps zeigt wieder die Reihe der sechs ehemaligen Mühlengebäude (Mühlenstr. 24 ist links knapp angeschnitten). An den Westseiten der Häuser bestehen immer noch Anbauten, die aber vorwiegend aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen, aus einer Zeit, als wohl die Dampfmaschinenkraft Einzug hielt. Beim obersten Gebäude, St. Georgen-Str. 36 sieht man zudem wie bei Mühlenstr. 14 die beiden Generationen von Anbauten: ein erster Anbau für den jahrhundertealten Wasserradantrieb und ein zweiter Anbau aus dem Maschinenzeitalter.