Beiträge von Loggia

    Es war ein ikonisches Gebäude, ein Wahrzeichen der Stadt - wie der Turm von San Marco in Venedig, der nach dem Versuch, einen Aufzug einzubauen, total zusammenstürzte. Und man wird es wieder so aufbauen, wie es war.

    Tja, Villen mitten im Ort (bzw. 1-2 Familienhäuser mit großem Garten) entsprechen halt einfach nicht der heutigen Ortsmittenverdichtung. Insofern stehen sie heute einfach am falschen Platz, denn Villen gehören in die Vorstadt. Wenn sich im Dorf eine Ortsmitte ausbildet, reißt man sie halt leider ab. Bezüglich Stadtentwicklung halte ich das für richtig, denn eine Ortsmitte mit Geschäften und Café ist wichtig für die Vitalität eines Ortes. Nur daß da immer noch dieser Hang der Architekten zur Hasenstall-Scheußlichkeit herrscht, finde ich fürchterlich. Sie drücken sich davor, der Ortsmitte ein typisches Gesicht zu geben. Dabei könnte man da die Ortsmitte ästhetisch sehr aufwerten. In Westdeutschland (was die Westberliner unter Westdeutschland verstanden, also BRD-alt bzw. Bonner Republik) waren es in den 1960ern und 70ern vor allem die Sparkassen und Volksbanken, die ihre Scheußlichkeiten in die Ortsmitten hineinbohrten. In den letzten Jahren scheint mir mehr das Problem "Lebensmittelmarkt/Einkaufszentrum in der Ortsmitte" akut zu werden, für die immer noch keine angemessene Form gefunden wurde.

    In Berlin (West) war das in den 70ern mal schwer Mode, Brandwände zu bemalen. Wurde wohl auch eigens als "Kunst am Bau" gefördert. In der Nähe gab es auf einer Brandmauer einen aufgemalten Riesen-Reißverschluß. Der ist aber seit ca. 5 Jahren hinter Fassadendämmung verschwunden. Was noch erhalten ist aus dem späten 20. Jhdt, so muß man ja inzwischen sagen, ist eine aufgemalte Fassade an der Brandmauer des ältesten Neubaus, ca. von 1870 (?), an der Ecke Bismarckstr/Rückertstr.: dieses Haus wurde wohl vor der endgültigen Trassenfestlegung der späteren Bismarckstr. gebaut, und steht somit falsch, hat zur Straße hin eine Brandwand, wo man wohl dachte, daß sich noch ein anderes Haus anschließen würde, aber da kam dann die breite Straße hin.

    "Klare Linien und Farben" - ohjeohje. Es mag ja durchaus sein, daß die Tiefgaragen und Wohnungsgrundrisse super sind. Aber warum muß das außen so häßlich sein und so ein unpassendes Flachdach haben?

    Riegel: der von Dir verlinkte Abschnitt der Kasernenstraße ist aber immerhin kompakt einheitlich und relativ klein. - Die "Schublade" ist lächerlich - ausgereizte Krantechnik ohne ästhetische Stimmigkeit.

    Das ist sehr schade. So ein schönes Gebäude, und so ein einzigartiger Turmhelm.

    Hier ist ein Bild, wie es aussah:

    „Das ist eine nationale Katastrophe“: 400 Jahre Kulturerbe halb niedergebrannt – so trauert Kopenhagen um sein Wahrzeichen
    Das Feuer in der historischen Börse zerstört einen wichtigen Teil des dänischen Kulturerbes. Die Bilder des herababstürzenden Turms und von Passanten, die…
    www.tagesspiegel.de

    Aber ich hoffe doch, daß man es "wie es war und wo es war" wieder aufbaut.

    Ah, das ist so ein Strukturelementvorbau-Gebäude... sehr unangenehm, wenn die vor Fenstern sind (war mal im Benjamin-Franklin-Klinikum in Berlin drinnen, bei dem die Vorbauelemente allerdings über die ganze Fassade gehen).

    Ich hoffe, es steht in einem Außenbezirk...

    Der Blick auf die Schloßecke ist wieder sehr schön.

    Minimalgekrittel: daß die Engel der Kuppellaterne schwarz gestrichen (?) sind, finde ich zu dunkel - hätte man die nicht heller fassen sollen? Und die Fenster vom Dachaufbau sind auch zu dunkel, das paßt nicht zu den unteren Fassadenfenstern, die alle hell sind, und macht den Dachaufbau unnötig auffällig.

    Aber insgesamt hat man da wieder einen schönen Blick und kann norddeutschen (Schlüter) und schwedischen Barock (die Westfassade des Schlosses) auf sich wirken lassen und vergleichen....

    Hm ja, die Ausmalung war etwas arg wild und teppichmusterartig, das stimmt. Aber jetzt ist es zuviel Weiß, und das Mosaik und die Bilder knallen zu kontrastreich raus. Auch paßt zu (Neo-)Romanik nicht unbedingt klassizistisches Weiß. Man bräichte eine Farbgestaltung, die etwas vermittelt.

    Bei der Augustenstraße fällt mir auf, daß da keinerlei Fußgängerquerungen sind - wie kommen Fußgänger da auf die andere Straßenseite bei dieser Verkehrssituation (es ist so völlig unübersichtlich und lebensgefährlich halbdicht; bei Stau kann man sich gut durchschlängeln)?

    Nach dem Erfahrungsbericht von hollanda scheint Stuttgart ja noch um einiges schlimmer zu sein als Berlin...