Beiträge von Loggia

    Sehr schöne Holzarbeiten!

    Wenn man ein bißchen länger draufschaut, fallen einem die vorgesetzten Balkone auf - wie schon bei der Bäderarchitektur, und später dann ab den 1980ern in Metall vor Gründerzeitbauten. Auch der Balkon oben am Dach mit der vollverglasten Wand ist sehr zeitgeistentsprechend. Nur wird er verschönt durch das Holzwerk vornedran.

    Riegel: solches Häuserversetzen gab es anderswo auch schon, ich weiß nur nicht mehr wo - WIMRE in Deutschland? - und wann - vor ca 15 - 20 Jahren? Schade, daß so gar nicht darauf eingegangen wird, wie die Häuser aufgeladen und fahrbereit gemacht wurden. Wie kriegt man das hin, ohne daß das Haus wie durch Unterspülung in der Luft hängt und einbricht? Das hätte ich jetzt weitaus interessanter gefunden, als zu loben, daß man es hinbekam, daß die Raupen genau im Takt fuhren - dies dürfte angesichts heutiger Steuertechnik nicht mehr so sehr schwierig sein und bekam man - vielleicht nicht ganz so glatt - vor 20 Jahren auch schon hin. - Was den "Shikumen"-Stil angeht, der scheint eine Mischung aus englisch-amerikanisch-europäischen Industriezeitalterbacksteinbauten und chinesischen Fensterrahmen zu sein...

    reklov2708 : ach, das 21.Jahrhundert ist doch noch lang, da brauchen sie sich nicht beeilen.

    Hm, wenn ich mir das so betrachte, gehe ich eigentlich nur bei den Fenstern und dem zu hellen Titanweiß mit bei der Kritik. Den kastenförmigen "Schopf" gab es auch vorher schon, allerdings nicht ganz so hoch (1 Stockwerk kam dazu). Ausweislich des Bilds mit dem carport-artigen Hallendach vom Nachbarhaus ist da auch nach wie vor Gewerbe ansässig. Daß es das Lädeli nicht mehr gibt, finde ich schade, aber wahrscheinlich machten sie sich keine große Hoffnungen auf Mieter einer so kleinen Ladenfläche. Es hatte den "Schopf" etwas kaschiert.

    Wenn man das sieht, meint man, die Villa sei vorher auf dem Grundstück gestanden und man habe sie unterbaut und hochgehoben mit diesem Riesenkasten. Man fängt an, sehnsüchtig aufs Dach zu schauen, weil der Kasten wirklich abstoßend abweisend aussieht.

    Ohne das Fachwerk wirkt die Villa oben nicht so wirklich überzeugend, und das Interieur wirkt auf mich auch so leicht KI-gruselig, speziell das Fenster und die Uhr. -

    Noch zum Einkaufszentrum: ich hätte nicht gedacht, daß es in Frankreich die gleichen Standardläden wie Rituals, habitat, Mango gibt, die man auch in Deutschland ab und an sieht. -

    Das Flechtwerk-Dach finde ich aber ästhetisch auch sehr gelungen.

    Ja, nach Wegklicken der Popups kann ich die Bilder anschauen.-

    Am kläglichsten fand ich das "Schatzalp" (dieser 08/15-Wohnblock), noch irgendwie interessant-gewagt die Ansicht mit dem Kirchturm und dem großen Tankstellendach.

    Heimdall: naja, Hochhausgebiete gibt es nun seit bald 100 Jahren, Manhattan ist immer noch bewohnt - eigenes Auto ist da halt kaum möglich, da braucht es starke ÖPNV-Verbindungen raus, und ansonsten Taxis... nicht, daß ich in einem Hochhaus wohnen wollte oder das für eine wünschenswerte Stadtstruktur halte (die Berliner 5 Stockwerke finde ich für Fußgänger sehr angemessen), aber Erfahrungen damit liegen ja vor, wie das einigermaßen handzuhaben ist.

    Naja, das meiste sind Schottergärten und entgleiste kitschige Deko. Warum die Fresko-Verzierungen auf einem Neubau dabei sind, verstehe ich allerdings nicht, die finde ich durchaus gelungen. Bei "Bausünden" würde ich eher unpassende Häuser erwarten, da sind 2, 3 dabei, das eine mit dem abgeschnittenem Walmdach, und die 2 einsamen Doppelhaushälften, wo die 2.Hälfte offenbar nicht gebaut wurde, stattdessen was unpassendes. Das sind schon eher Bausünden. Aber die Schottergärten und Fototapetenzäune wären mit geringem Aufwand zu verändern.

    Heimdall: naja, die Nachkriegsplanung Hannovers - mehr Straßen und Parkplätze als Stadt - ist jetzt auch nicht gerade die überzeugende Lösung (das wäre das andere Extrem zu Verdichtung). In Berlin ist auch alles voller Baustellen, die für ständige Flaschenhälse sorgen. In den in Nachverdichtung erstellten Wohnhäusern gibt es idR genausowenig für alle Garagen/Stellplätze wie bei den vor 1918 erstellten Häusern. Der ÖPNV läuft unrund, zuviel Baustellen, zuwenig Fahrer, zuwenig Fahrzeuge; für die Jungen ist Fahrrad zT eine Abhilfe - die überall sprießenden Fahrradbügel sind gut belegt -, die Autos sind eingequetscht, und Paketausfahren oder Ware liefern muß ein Höllenjob sein, so beengt, wie das inzwischen ist.

    reklov2708 : ich habe ja kein Auto, ich kenne die Verkehrssituation nur vom Mitfahren im Taxi oder Dranvorbeilaufen als Fußgänger, aber ich habe den Eindruck, in den letzten 5-10 Jahren ist es eine richtige Verkehrshölle geworden, zumindest in Berlin. Nur noch Stau und Gemurkse am Straßenrand, an den Ampeln nur noch Durchgewitsche und -gedränge. Und dann die halsbrecherischen oder platzgreifenden Radfahrer noch zwischendrin, die für eine weitere Umdrehung an Unberechenbarkeit sorgen; die waren vor 10 Jahren nicht so prominent und zahlreich.

    Stilistisch erinnert es mich entfernt an Antoni Gaudis Casa Batllò. Ich würde es eher dieser Unterart von Jugendstil zusprechen als dem Expressionismus, denn von dem erwarte ich eckige Formen und eher kräftige, kontrastreiche Farben (zB Taut). Die meisten Formen von Jugendstil verwenden an manchen Stellen "organische", gerundete Formen, sowie für Fassaden oft pastellig-helle Farben. Insofern würde ich das Gebäude in Oxford eher als zT "jugendstilig" einordnen. Gleichzeitig hat es auch noch eine gewisse Verwandtschaft mit der zT modischen Blasenarchitektur, wie zB dieses neue Museum in Linz (? wir hatten das mal, aber ich finde es gerade nicht) gebaut ist.