Dass meine Assoziation von Haar nicht die beste ist, hängt natürlich auch mit der Bedeutung desselben Wortes zusammen, das dünne und lange Körperteile bezeichnet. So dünn und lang wie diese habe ich Haar auch stets empfunden: nur eine lange, schmale Bebauungszeile entlang der Wasserburger Landstraße ohne Tiefe, siedlungsgeographisch nicht und bedeutungsmäßig auch nicht. Für mich sollte es vor den Toren der richtigen Stadt keine anderen Städte geben, weder vom Siedlungsumfang her noch vom Titel.
Das Bild der künftigen Stadt, das Deine Aufnahmen, Markus, erzeugen, ist aber doch ganz in der Tradition meiner althergebrachten Assoziationswelt: Ich sehe da keine Stadt, sondern bloß eine Ansammlung von Hochhäusern und anderen großen Gebäuden, also eine Stadtrandsiedlung, die dem Begriff der Landgemeinde entspricht. "Landgemeinde" ist doch nichts Schlechtes, nichts Zweitrangiges, nichts Ehrenrühriges. Wenn ich in Haar wohnen würde, würde ich in einer Landgemeinde wohnen wollen, nicht in einer Stadt.