Berliner Schloss - Humboldt-Forum

  • Einfach ignorieren.

    Im Prinzip momentan richtig. Aber, man sollte so etwas auch nie unterschätzen. Ignorieren kann nämlich auch Bequemlichkeit bedeuten. Man schaut weg und meint, das Problem verschwände von alleine. Es kann aber auch viel größer werden, wenn es keine Gegenarbeit, keinen deutlichen Widerstand gibt.

    Ich mag NS-Vergleiche nicht, aber um es bildlich zu machen: Es gab sicher auch einige Leute, die 1919 oder 1920 meinten: "Wer ist schon dieser Adolf H.? Einfach ignorieren." So etwas kann nach hinten losgehen.

  • Heimdall du hast im Prinzip schon recht, aber ich denke da eben an die Reichweite der taz. Wer liest diese Artikel? Doch nur ein überschaubarer Kreis von Lesern, die weltanschaulich aus der gleichen Ecke kommen (linksgrüne Fundis). Die taz veröffentlicht solche Artikel ja nur, um im Blätterwald irgendwie Aufmerksamkeit zu erregen, man könnte auch sagen, um zu zeigen dass es sie noch gibt. Wirklich relevante Zeitungen lassen sich auf dieses inhaltliche Niveau nicht herab. Daher sollte man sowas mit einer entsprechenden Gelassenheit betrachten. Und ohnehin gilt, nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern.

  • Diesen Artikel von der Taz habe ich ja auch nur gefunden, weil er mir über Google News durch den Algorithmus zugeschaltet wurde.

    Und da liegt der Knackpunkt: diese linksextreme Zeitung darf sich in diesem Informationsbecken mit großer Reichweite beteiligen, weil sie halt dem Zeitgeist entspricht!

    Tichys Einblick zum Bsp ist zwar auch bei Google News, wird aber von den Algorithmen ignoriert und selbst mir obwohl ich sie abonniert habe, bekomme nur wenige Nachrichten von dieser eher konservativen Quelle...

    Letztendlich aber ist die Taz für viele trotz dieser künstlichen großen Reichweite zu radikal...

  • Bei Google News kannst du Quellen ausblenden. Ich verwende das Portal auch nur wegen dieser Option, Artikel von taz, SZ & Co. bekomme ich somit gar nicht erst zu Gesicht, und das empfinde ich als sehr angenehm. Man könnte behaupten, somit sucht sich jeder seine persönliche Filterblase aus, aber warum auch nicht? Ich möchte meine persönliche Meinung auch ein Stück weit wiederfinden in den Artikeln, die ich lese. Und da wird die Auswahl ohnehin schon recht übersichtlich.

  • Man könnte behaupten, somit sucht sich jeder seine persönliche Filterblase aus, aber warum auch nicht?

    Dabei stelle ich dann fest, daß viele Zeitungen und Zeitschriften nur voneinander abschreiben und mir praktisch derselbe Artikel zum selben Thema im Abstand von einigen Tagen von verschiedenen Quellen präsentiert wird :smile:

    Aber halbwegs "normale" Zeitungen wie die Welt sind auch nicht viel besser - ich habe gerade die Website geöffnet und da gibt es praktisch nur noch Corona (Panik! gleich 5 Artikel oben auf der Website), Klima (auch Panik, aber weniger, richtet sich nach dem Wetter, im eisigen Frühling kaum präsent) und ein wechselndes weiteres Thema, diese Woche Flutkatastrophe, nächste Woche sicher wieder CDU (momentan verblüffend kritisch, aber das kann sich wieder ändern), außerdem natürlich EU, Geflüchtete usw.

    "Fachkräftemangel" wird momentan kaum behandelt, wahrscheinlich, weil die Wirtschaft aufgrund der Coronamaßnahmen nur sehr punktuell nach "Fachkräften" sucht (z. B. gab es einen alarmistischen Artikel zu fehlenden Mitarbeitern in der Gastronomie).

    Das beste an der Welt sind eigentlich die Leserkommentare, die zum Glück einen wohltuenden Kontrast zu quasi linksextremen Zeitungen wie der Online-SZ bilden (die Papierausgabe ist besser, aber eigentlich auch nicht mehr lesbar).

    sou perfeito porque / igualzinho a você / eu não presto

  • hollanda, alles richtig, ich sehe das genauso. Wie gesagt, viel Auswahl hat man als liberal-konservativer Leser nicht. Tichy und Achgut sind halt keine klassischen Nachrichtenseiten sondern eher politische Blogs (die mir auch nicht immer guttun, weil man immer nur erfährt was alles in Deutschland schiefläuft). Die Welt bringt zwar auch einigen Stuss, aber doch auch so manchen guten Artikel gegen den Mainstream. Für ein Abo reicht mir das aber nicht aus. Ansonsten lese ich eben die Stuttgarter Lokalpresse, die leider auch nicht ohne das typische Zeitgeist-Framing auskommt.

  • Sie sind mal wieder vor Philipp Oswalt und seinem Anhang eingeknickt...

    Nach Vorwürfen

    Ehrenrelief für Mäzen soll vom Berliner Stadtschloß verschwinden

    Ehrenrelief für Mäzen soll vom Berliner Stadtschloß verschwinden
    Die Familie eines Großspenders für den Bau des Berliner Stadtschlosses will dessen Ehrenrelief von der Sehenswürdigkeit entfernen. Grund dafür sind Vorwürfe,…
    jungefreiheit.de

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    Hintergründiges, worum es im Kulturkampf um das Schloss eigentlich geht. Neben der politisch-korrekten pädagogischen Begleitung der ethnologischen Ausstellung handelt es sich vor allem um ein Nachtreten gegen die Rekonstruktion des Schlosses, vor allem fokussiert auf die Kuppel samt Kreuz und Inschrift.

    Humboldt Forum distanziert sich von Bibelwort am Schloss

    Humboldt Forum distanziert sich von Bibelwort am Schloss
    In die Kuppel sind Bibelverse eingraviert. Die Schloss-Stiftung hält das für einen unzumutbaren „Herrschaftsanspruch des Christentums“ und will mit einer…
    www.bz-berlin.de

    Das Humboldt Forum und die Kulturverleugnung

    https://www.achgut.com/artikel/das_humboldtforum_und_die_kulturverleugnung

  • „Wir wollen der Stiftung Humboldt-Forum nicht zumuten, eine Abwägung zu treffen zwischen der anerkannten Lebensleistung eines Förderers und den von ihm an seinem Lebensabend geäußerten, inakzeptablen Thesen.“ Der „streitbare Konservative“ und „Preußen-Enthusiast“ habe seit 2001 Standpunkte vertreten, die „falsch und teilweise sogar rechtsextrem“ gewesen seien.


    Eine solche Familie wünsche ich nicht mal meinen Feinden.. Es gehört also wieder zum guten Ton in Deutschland, Familienmitglieder aufgrund einer „falschen“ Gesinnung anzuschwärzen, um der „Partei“ und ihren Dogmen zu schmeicheln, wenn man dadurch auch nur den geringsten persönlichen Vorteil wittert (und sei es nur die lobende Anerkennung seitens der Hofberichterstatter). Und das natürlich, wie es sich für Feiglinge gehört, auch noch posthum. Ekelerregend.

  • Zitat

    In der Werkstatt von Andreas Hoferick in Berlin-Weißensee gehen die Arbeiten für die beeindruckende 7,30 Meter breite und 5,35 Meter hohe Große Wappenkartusche weiter voran. Der Wappenschild mit dem Adlermotiv wurde in Silikon abgeformt, das große Muschelmotiv ist nahezu fertig. In Arbeit sind noch zwei Flügel und zwei Palmblattmotive. (...) Jetzt wird die Kartusche Stück für Stück als Kupfertreibarbeit bei der Firma Fittkau Metallgestaltung GmbH in Berlin-Weißensee hergestellt.

    Die fertige Wappenkartusche soll im Laufe des Sommers 2022 am äußeren Eosanderportal unter der Kuppel angebracht werden. (...) Auch die beiden Schrifttafeln mit den dazugehörigen Texten werden zur Zeit in der Kunstgießerei Lauchhammer (Brandenburg) gegossen. Alle fertigen Relieftafeln sollen im Frühjahr 2022 am Eosanderportal unterhalb der Großen Wappenkartusche angebracht werden.

    Soweit die Information des Fördervereins vom Februar 2022.

  • Vera Lengsfeld über Philipp Oswalt und seine Umtriebe:

    Gesinnungsschnüffelei statt Rechtsstaatlichkeit – Vera Lengsfeld (vera-lengsfeld.de)

    Zitat: "Seit einem Jahr hat Berlin einen neuen Touristenmagnet. Das Berliner Schloss zieht seit seiner Eröffnung Besucher magisch an. Man denkt, dies müsste ein Grund zur Freude sein. Weit gefehlt. Den notorischen Schlossgegnern ist dieser Zuspruch ein Dorn im Auge. Sie haben noch immer nicht verwunden, den Kampf verloren zu haben und versuchen immer wieder, den Erfolg madig zu machen.

    Eine der perfidesten jüngsten Kampagnen wurde von dem bekennenden Schlossfeind Philipp Oswalt im Berliner „Tagesspiegel“ angestoßen."

  • Causa Claudia

    (Nein, hier ist sicher nicht die altrömische Patrizierfamilie gemeint.)

    Ihr Kreuzzug gegen Selbiges ist mittlerweile ja bekannt. Nun scheint sie sich die Attikafiguren vorgeknöpft zu haben, so sagt man.

    Sollte dies stimmen, wäre das ein weiterer Beweis für die Negativauslese, die in dem Lande, das schon lange nicht mehr das unsere ist, mittlerweile betrieben wird.

    Sie tut offenbar alles, um aus besagtem Lande genau das zu machen, hinter dessen Beschreibung, sie vor Jahren bannertragend einherstolzierte...

    Liebermann-Zitat vom 30.01.33

  • Im APH-Forum poste ich diesen Text nicht, denn dort ginge sogleich ein Shitstorm los, dass dort die "rassistische" These verbreitet würde, dass nicht alle Kulturen bzw. Kulturerzeugnisse gleichwertig seien. Ich persönlich habe auch gar nichts gegen die ethnologische Schau im Humboldt-Forum. Zumal noch ausreichend Räumlichkeiten bestünden, dort auch eine Preußen-Schau und sogar rekonstruierte Räumlichkeiten zu errichten. Dennoch ist der Text diskussionswürdig, finde ich.

    Offener Brief an Prof. Hartmut Dorgerloh, Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss

    OFFENER BRIEF an Prof. Hartmut Dorgerloh, Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss
    Werter Herr Prof. Dorgerloh, als Beilage der Sächsischen Zeitung wurde mir vor einiger Zeit eine Ausgabe des „Humboldt Forum Magazins“ zugestellt. Mit Ihrer…
    www.tumult-magazine.net
  • Starker Tobak und man könnte sicherlich einige Argumente dagegen finden, allen voran, dass das Berliner Schloss in seiner heutigen rekonstruierten Form halt leider nicht organisch gewachsen ist und somit nicht mit dem Louvre, dem Vatikan etc. verglichen werden kann. Aber im Grunde gebe ich ihm recht: es ist ein absolutes Armutszeugnis, in so einer kunst- und polithistorisch bedeutsamen Hülle (selbst wenn sie rekonstruiert ist) nicht (auch) eigenes Wertvolles, sondern stattdessen größtenteils vergleichsweise primitive tribalistische "Kunst" auszustellen. Ein groteskes Spektakel, welches die Dekadenz und den Selbsthass des Westens perfekt auf den Punkt bringt.

    Auf jeden Fall ist es eine gute Entscheidung, den Artikel nicht im APH zu verlinken, das würde mehr als einen Skandal provozieren.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Ist schon in Ordnung, daß mal einer auf den Tisch haut. Und: ja, im APH bestünde dafür keine Aufnahmefähigkeit.

    Er spricht schon so einige wunde Punkte an, zuvörderst zuwenig Rekonstruktionen im Inneren, die die Gewordenheit des Schlosses und auch seine Aufgabe als Repräsentationsort für Deutschland verleugnen. Vor allem letzteres ist eben ein Punkt, dem man sich eigentlich nicht entziehen kann (entsprechend der Maxime "man kann nicht nicht kommunizieren"), was aber seit Jahrzehnten versucht wird, selbstverständlich ohne Erfolg, weil eben "nicht nicht" nicht geht.

    Apropos Rückgabe der Benin-Bronzen: hat man denn wenigstens Kopien oder zumindest Bilder gemacht davon, bevor man sie weggegeben hat?

    Ich bin nicht komplett gegen Ausstellung von Objekten aus anderen Teilen der Welt im Schloß/Humboldtforum, zumal ein Schloß immer auch ein Ort der Aufnahme von Neuem aus anderen Teilen der Welt war (ob nun die "Wunderkammern" oder die Kartoffelpflanzen, im Schloß kamen solche Dinge stets zuerst an), aber es ist zuviel Dahlem-Sammlung eingeplant (dort waren die Sammlungen zu Afrika und Ozeanien ca. 1950-2000).

    Der Artikel wirft zu Recht die Frage auf, ob ein Meisterwerk des norddeutschen Barocks nicht eher für sich stehen sollte als thematisch doch sehr weit entfernte Sammlungen zu beherbergen.