Dass der Preis zu hoch ist, zeigt doch die Tatsache, dass der Händler schon seit mindestens viereinhalb Jahren erfolgslos auf seiner Karte hockt. Bei den Händlern gibt es zudem das Problem, dass sie bergeweise Karten aufkaufen und dann zu überhöhten Preisen verkaufen. Durch Newsletters werden Kunden auf die Neuigkeiten auferksam gemacht, und die seltenen Ansichten sind im Nu wieder weg. So bleiben die Händler auf dem restlichen Bestand jahrelang drauf sitzen. 90% der angebotenen Karten sind deshalb Massenware oder Schrott und grösstenteils nicht mal für 1 Euro verkaufbar. Eigentlich sollten sie ihre Bestände mal ausmisten - ein Unterfangen, das Wochen oder Monate bedingen würde.
Der Händler mit der Unschlittplatz-Karte hat beispielsweise allein von der Stadt St. Gallen 4'800 Ansichtskarten im Sortiment. Maximal werden 60 Artikel pro Seite angezeigt, was heisst, dass man sich durch 80 Seiten klicken darf. Ich habe das einmal gemacht und mir 25 Lose aufgeschrieben, die mich interessieren. Weiter steht bei fast jeder Karte seit Jahren wie in einem Discounter in fett Rot "Preissenkung". Alle paar Wochen erhält man einen Newsletter, wo er irgend einen Anlass findet, einen Rabatt zu gewähren ab einer bestimmten Bestellsumme. Auch da gehe ich noch nicht drauf ein, denn Sammeln soll auch Spass machen und einem immer wieder Schnäppchen bescheren.
Diese Händler sind für uns Sammler effektiv ein Problem, weil sie ihre Bestände zu überteuerten Preisen jahrzehntelang horten anstatt sie in Umlauf zu bringen und zu marktgerechten Preisen bei einer Auktion anzubieten.
Solche Fotoansichtskarten, wie ich sie im Strang Nürnberg - Ansichten unbekannter Häuser in der Altstadt gezeigt habe, kosten zur Zeit um die 20 Euro. Das sind jeweils sehr seltene Exemplare, da sie von Privaten in kleinen Auflagezahlen bestellt wurden.