München - Die Kirchen (Galerie)

  • Täusche ich mich, oder sind wir mit den Kirchen in der Altstadt jetzt durch? Na gut, der Bischof hat noch eine Hauskapelle, und St. Elisabeth in der Mathildenstraße könnte man jedenfalls als Innenstadtkirche bezeichnen.

    Ansonsten ist die erste Etappe glänzend erreicht, das macht hier wirklich Spaß und man lernt auch als Münchner viel dazu!

  • Wir sind an sich mit den Kirchen in der Altstadt durch, aber ich werde noch drei abgegangene Kirchen kurz vorstellen: die Josephspitalkirche, St. Lorenz am Alten Hof und die Kapelle des Instituts der Engl. Fräulein an der Weinstraße. Dies nur der Vollständigkeit halber und weil wir eh schon dabei sind. Bei den Vorstadtkirchen werd' ich's dann nicht mehr so genau nehmen und nur die präsentieren, auf die ich gerade Lust habe, sonst hock' ich in 10 Jahren immer noch an dieser Galerie... wobei man ja nie wissen kann ;) mal schauen. Es wird aber dann wesentlich langsamer vorangehen, weil ich zwar schon von etlichen Vorstadtkirchen Fotos hab, diese aber noch aussortieren und nachbearbeiten muss und auch die dazugehörigen Infos noch recherchieren muss.

    Was die Altstadt betrifft, so hab' ich's mit den Grenzen sehr genau genommen, weswegen St. Willibrord gerade noch drin ist, St. Elisabeth in der Mahildenstraße aber nicht mehr... ich hab aber davon schon Fotos und werde die Kirche auch in nicht allzu ferner Zukunft drannehmen; sie ist ja ein herber Verlust, das Deckenfresko von Matthäus Günther muss außergewöhnlich gewesen sein.

    Die Kapelle im erzbischöflichen Palais ist als Raum nicht sehr interessant, sie ist klein und schmucklos, die ursprüngliche Kapelle wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Es gibt im Internet ein paar Bilder (z.B. hier und hier), auch vom durchaus interessanten modernen Altarbild, selber hab' ich damals glaube ich keine davon gemacht, als ich mal drin war.

    Es gibt ansonsten schon noch ein paar Hauskapellen in der Altstadt, z.B. im Angergymnasium oder im Erzbischöflichen Ordinariat (sehr eigenwillig!), aber irgendwo muss Schluss sein.

    Auf jeden Fall vielen Dank für die geneigte Aufmerksamkeit und die anerkennenden Worte, das freut mich sehr!

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Herzlichen Dank für die brillante Galerie! Es ist in der Tat ein Genuss (und manchmal ein Schmerz aufgrund der Verluste) hier zu lesen…

    drei abgegangene Kirchen kurz vorstellen:

    Vielleicht könntest du als vierte, die immerhin noch als Raum existierende Cäcilien-Kapelle der Kurfürstenzimmer der Residenz mit aufnehmen? :smile: (die abgegangene Kapelle der Maxburg wäre dann zu viel des Guten… :biggrin: )

  • Dann noch der Vollständigkeit halber die Franziskanerkirche:

    Das habe ich auch noch nie gehört:

    "1802 wurde das Kloster säkularisiert. Die Kirche und die noch bestehenden Klostergebäude wurden danach für den Bau des Nationaltheaters abgerissen, welches kurz darauf zweimal, 1817 und 1823, abbrannte, so dass damals von „einer Strafe des Himmels“ gesprochen wurde."

    Der Bau wohl mehr eine ´Predigtscheune´. Ob es da überhaupt Innenansichten gibt?

    2 Mal editiert, zuletzt von Jakob (27. Januar 2024 um 13:21)

  • Ich kann mich nicht erinnern, davon eine Innenansicht gesehen zu haben.

    Der Wiederaufbau des abgebrannten Nationaltheaters wurde dann u.a. durch eine Biersteuer finanziert, man kann sich vorstellen, wie groß hierfür die Begeisterung in der normalen Bevölkerung gewesen sein muss ;)

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Von der Franziskanerkirche gibt es aber im Bayer. Nationalmuseum ein paar Überreste:

    Suche - Bayerisches Nationalmuseum
    Das 1855 von König Maximilan II. gegründete Bayerische Nationalmuseum zählt zu den großen kunst- und kulturhistorischen Museen in Europa.
    www.bayerisches-nationalmuseum.de

    und hier: https://www.bildindex.de/document/obj00…02310a14&part=1

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

    Einmal editiert, zuletzt von Leonhard (27. Januar 2024 um 13:33)

  • Damit haben wir uns alle noch bestehenden Kirchen der Altstadt Münchens angeschaut (abgesehen von ein paar Privatkapellen wie z.B. im Erzbischöflichen Palais, im Ordinariat oder in der ein oder anderen Schule, die aber allesamt nicht sonderlich interessant sind). Bevor wir zu den Kirchen der Vorstädte gehen, folgen nun noch einige abgegangene Kirchen der Altstadt, also Kirchen, die nicht mehr existieren, an die ich aber kurz erinnern möchte.

    Wir beginnen mit der im 2. Weltkrieg zerstörten und nicht wiederaufgebauten Josephspitalkirche.


    Josephspitalkirche (dem hl. Joseph geweiht):

    Josephspitalstraße 11 (heute Herzog-Wilhelm-Straße 11)

    Erbaut 1682-1700

    Die einzige mir bekannte Innenaufnahme der Josephspitalkirche:

    Josephspitalkirche-Altar.jpeg

    (Stadtarchiv München, CC BY-ND 4.0 DEED)

    Baugeschichte:

    - 1626 Stiftung des Josephspitals durch Kurfürst Maximilian I. und seiner Gemahlin Renata als weiteres Kranken- und Versorgungshaus des Hofes, welches zunächst in sechs bereits bestehenden, an der (späteren) Josephspitalstraße gelegenen Anwesen angesiedelt wird

    - 1682 monumentaler barocker Neubau des Spitals samt Kirche, möglicherwiese durch Giovanni Antonio Viscardi, 1700 Weihe der Kirche

    - Ausstattung: Hochaltargemälde „Tod des hl. Joseph“ von Andreas Wolff von 1685; Ölbildnisse der beiden Stifter zu Seiten des Hochaltars; auf den Seitenaltären Gemälde von Christian Winck die hl. Franz von Sales und Franz Xaver darstellend (1780)

    - 1870-81 Umgestaltung des Inneren durch Johann Marggraff, dabei Ersetzung des stark nachgedunkelten Hochaltargemäldes durch eine gleichnamige Schnitzgruppe zusammen mit „Herz Jesu“ und „Herz Mariä“ von Stiefenhofer

    - das Spital wurde durch das 1925-27 erbaute Altersheim Sankt Josef in Sendling ersetzt, das leere Gebäude daraufhin 1929 an die Stadt München verkauft

    - im 2. Weltkrieg völlig zerstört, danach abgerissen und durch das moderne Kassen- und Steueramt ersetzt

    Die Josephspitalkirche, von der mir nur das obige Foto des Hochaltars bekannt ist, war sicherlich eine eher einfache und künstlerisch unbedeutende kleine Spitalkirche; Hans Karlinger bezeichnet sie 1922 als „wenig bedeutenden gewölbten Raum“. Franz Paul Zauner beschreibt sie 1914 etwas ausführlicher als „rechteckiger Raum mit gedrücktem und durch 3 Gurten geteiltem Gewölbe; an der Straßenfassade Steinbüste des hl. Joseph und das kurfürstliche Wappen des Stifters und dessen Gemahlin Renata“. Bedeutender war die Hofseite des Josephspitals mit ihrer dreigeschoßigen, monumentalen Laubenfront aus gedrückten Loggienbögen mit Zwiebelturm über der mittig eingefügten Spitalkirche. Hans Karlinger schreibt über den Innenhof: „Schön ist der Blick im Hof über die Gärten hinweg auf den Turm der Herzogspitalkirche.“ Die Fassade zur Josephspitalstraße war bündig in die Spitalfassade eingelassen und nur durch einen Schweifgiebel sowie zwei hohe Rundbogenfenster mit einem mittig darüber platzierten Oculus akzentuiert. Auffälliger war der breite, herrschaftliche Schweifgiebel des Spitals nach Westen hin, der allerdings erst 1885 aufgesetzt wurde, nachdem der ganze Baublock samt Kirche um ein Stockwerk erhöht worden war (auch der Schweifgiebel am Ostende der Fassade wurde damals in Anlehnung an den ebenfalls erneuerten, aber vorher schon bestehenden Giebel der Kirche hinzugefügt).

    Zusammen mit dem nördlich anschließenden Herzogspital bildete das Josephspital einen beeindruckenden barocken Baublock, der die westliche Münchner Altstadt beherrschte. Seine Zerstörung im 2. Weltkrieg ist, wie bereits oben bei der Herzogspitalkirche geschrieben, einer der größten Kriegsverluste Münchens.


    Ansicht des Josephspitals von Westen, in der Mitte des Baublocks mit den hohen Rundfenstern, dem Oculus und dem Schweifgiebel zu sehen die Josephspitalkirche:

    Josephspitalstrase-1.jpeg

    (Stadtarchiv München, CC BY-ND 4.0 DEED)

    Ansicht von Osten:

    Josephspitalstrase-2.jpeg

    (Stadtarchiv München, CC BY-ND 4.0 DEED)

    Ansicht des Josephspitals vor der Aufstockung in einer Zeichnung von 1850:

    Josephspitalstrase-3.jpeg

    (Stadtarchiv München, CC BY-ND 4.0 DEED)

    Der schöne Innenhof:

    Josephspital_München_%28Hof%29_um_1910.jpg

    (Wikipedia Commons)

    Heute, das grauenhafte Stadtsteueramt von 1953/54, das zu allem Überfluss auch noch unter Denkmalschutz steht:

    Josephspitalstrase-Stadtsteueramt-1.jpeg

    Ein furchtbarer Verlust.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

    2 Mal editiert, zuletzt von Leonhard (31. Januar 2024 um 17:34)

  • Ebenfalls im 2. Weltkrieg zerstört wurde die Kapelle des Instituts der Englischen Fräulein an der Weinstraße.

    Kapelle des Instituts der Englischen Fräulein Maria Immaculata

    Weinstraße 13 (heute Marienhof)

    Erbaut 1691-97

    Baugeschichte:

    - ab 1690 Bau des vierflügeligen Barockkomplexes des Instituts der Englischen Fräulein durch Hofbaumeister Henrico Zuccalli und Philipp Zwerger, bestehend aus Kloster, Schule und Kapelle; Deckenfresko der Kapelle von Hans Georg Asam

    - 1692 Weihe der Kapelle

    - 1808-12 klassizistischer Umbau des Komplexes zum Innenministerium (ab 1827 Sitz der Polizeidirektion) nach Plänen Karl von Fischers, Kapelle profaniert

    - 1944/45 stark zerstört, die Ruine 1948 abgeräumt und die Fläche unbebaut gelassen (sogenannter Marienhof)

    Über die Kapelle des Instituts der Englischen Fräulein ist nicht viel bekannt und sie wäre von daher eigentlich auch nicht besonders erwähnenswert; sie beherbergte aber das erste barocke Deckenfresko Münchens, gemalt um 1692 von Hans Georg Asam, und stellt somit eine wichtige Wegmarke in der Geschichte der Münchner Kirchenarchitektur dar. Hans Georg Asam war einer der ersten Freskomaler Bayerns und zudem Vater der später berühmt gewordenen Cosmas Damian Asam und Egid Quirin Asam.

    Das imposante Institut der Englischen Fräulein wurde nach schweren Kriegszerstörungen zusammen mit dem gesamten Areal zwischen dem Neuen Rathaus im Süden, der Weinstraße im Westen, der Schrammerstraße im Norden und der Dienerstraße im Osten komplett abgeräumt, die dabei entstandene Freifläche trotz zahlreicher Bebauungsvorschläge bis heute nicht wieder bebaut und „Marienhof“ genannt.

    Ansicht des ursprünglichen Klosters in einem Kupferstich von Wening um 1700:

    Institut-der-Englischen-Fraulein-Wening.jpeg

    Nach der klassizistischen Umgestaltung von 1808-12:

    Weinstrase-Polizeidirektion.jpeg

    (Stadtarchiv München, CC BY-ND 4.0 DEED)

    Weitere Fotos des Instituts:

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/bil…EID=10&SQNZNR=1

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/bil…EID=10&SQNZNR=1

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/bil…EID=10&SQNZNR=1

    Ansichten des Kapellenraums habe ich keine finden können, aber es gibt im Münchner Stadtarchiv einige Fotos des Deckenfreskos:

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=478583

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=478584

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=478585

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=478586

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=478587

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=478588

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=478589

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=478590

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=478591

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Ob es nicht einen Versuch wert wäre, wegen eines Fotos des Innenraums an das zuständige Ordensarchiv zu schreiben? Eventuell haben da auch Schwestern ihre Profess abgelegt oder Ordensjubiläen gefeiert, wobei Fotos entstanden sein könnten.

    Archiv der Mitteleuropäischen Provinz (AMEP)
    Das Archiv der Mitteleuropäischen Provinz der Congregatio Jesu beherbergt die Unterlagen der Mitteleuropäischen Provinz seit 2005.
    www.congregatiojesu.de

    Zuständigkeit für den Bestand München-Nymphenburg:

    Sr. Manuela Wiesheu CJ

    Telefon: +49 (0)89 21 25 63 96

    E-Mail an Sr. Manuela Wiesheu CJ schreiben

    Dr. Regina Baar

    Telefon: +49 (0)89 21 25 63 94

    E-Mail an Frau Dr. Baar schreiben

  • An sich eine gute Idee, allerdings wurde das Kloster ja schon 1808 aufgelöst und zum Innenministerium umfunktioniert, weswegen es vom Orden her keine Fotos geben kann. Aber vielleicht gibt es Zeichnungen! Ich werde mich bei Gelegenheit mal dorthin wenden.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Ja, auf den Grundmauern der ersten Synagoge, nachdem die Juden 1442 vertrieben worden waren...

    Die große Judenverfolgung in München i. J. 1285 und die Gruftkirche von Josef Maria Mayer (1868) - haGalil
    In München hatten sich schon seit den ersten Zeiten der Entstehung der Stadt Juden angesiedelt. Im Verlaufe jener Zeit war ihre Anzahl nach und nach sehr…
    www.hagalil.com

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Bereits 1816 abgerissen wurde die gotische Hofkirche St. Lorenz am Alten Hof.

    St. Lorenz am Alten Hof

    Heute Alter Hof 4

    Erbaut 1319-24 als Hofkirche von Kaiser Ludwig dem Bayern,

    1806 geschlossen, 1816 abgebrochen

    Typus: einschiffige, rippengewölbte Hallenkirche mit niedrigerem, eingezogenem, dreiseitig schließendem Chor

    Ansicht von Norden:

    Lebschee_C_St_Lorenzkirche_u_Alten_Hof_GR_P-958-ONLINE.jpg

    (Carl August Lebschée: St. Lorenz-Kapelle um 1810, Sepia-Aquarell, Münchner Stadtmuseum, CC BY-SA 4.0)

    Ansicht von Süden aus dem Alten Hof:

    D250010_a884fa410c.jpg

    (Carl August Lebschée: Der alte Hof mit der St. Lorenz Kirche zu München. Aquarell, Bayerisches Nationalmuseum, CC BY-NC-ND 4.0)

    Innen:

    St.-Lorenz-innen.jpeg

    (Innenansicht der St.-Lorenz-Kapelle im Alten Hof, aquarellierte Tuschezeichnung von Wilhelm Rehlen um 1815)


    Der Alte Hof war der alte Sitz der Herzöge von Oberbayern, später von ganz Bayern, und diente Ludwig dem Bayern, ab 1314 römisch-deutscher König und ab 1328 bis zu seinem Tod 1347 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, als Kaiserresidenz. Er wurde in seiner Funktion als Residenz nach 1508 durch die seit dem späten 14. Jh erbaute Neuveste, der heutigen Residenz, abgelöst und diente ab diesem Zeitpunkt hauptsächlich als Verwaltungssitz. Zwischen 1319 und 1324 ließ Ludwig der Bayer am Nordende des Areals eine Hofkirche errichten, die dem hl. Laurentius geweiht war.

    Norbert Lieb über St. Lorenz (1973): “Entschlossen aber, auch in der außenbaulichen Gestaltung, griff die Münchner Hofkirche zum hochgotischen System mit Hausteingliederung und figuraler Steinskulptur. Maßgeblich war wohl - der Politik Ludwigs des Bayern entsprechend - der Anschluß an die neueste Bau- und Bildkunst Südwestdeutschlands. Unterschieden von den Ordenskirchen, bestand die Hofkirche in einer näheren Einheit von Gemeinderaum und Altarhaus. Im Gemeinderaum hatte das Hofgesinde Platz. Für den König und Kaiser, für seine Familie und für die höheren Ränge des Hofstaats war im Westen eine Empore angelegt, die vom angrenzenden Trakt des Alten Hofs aus erreicht werden konnte und den erhabenen, offenen Blick ins Altarhaus gewährte. Für die Schau von der Kaiserempore aus war über dem Ansatz des Altarhauses das Gewölbe baldachinhaft herabgezogen.”

    1816 wurde die bereits 1806 geschlossene Kirche abgerissen und durch ein Amtsgebäude, den sogenannten Lorenzistock, ersetzt. Dieses sich bis zur Dienerstraße hinziehende Gebäude wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt, im westlichen Bereich auch zerstört, und danach in konservativem, aber nüchternem Stil wiederaufgebaut (sogenannter “Esterer-Bau”).

    Von der Kirche erhalten und im Bayerischen Nationalmuseum aufbewahrt sind das Stifterrelief aus Sandstein, auf dem Ludwig der Bayer und seine Gemahlin Margaretha von Holland das Modell der Hofkirche der Muttergottes darreichen, drei Gewölbeschlusssteine mit Wappen des Reichs, von Pfalz/Bayern und Holland sowie Figuren der Heiligen Drei Könige.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus