Rekonstruktion von Innenräumen

  • So froh man heute über (relativ) viele rekonstruierte Fassaden sein kann - es fehlen halt meist die einst zugehörigen Innenräume und Ausstattungen.

    Ein rühmliches Gegenbeispiel der letzten Jahre ist beispielsweise das Haus zur Goldenen Waage in der sogenannten Neuen Frankfurter Altstadt:

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Haus_zur_…nkfurt_am_Main)

    Gelegentlich sind mögliche Rekonstruktionen wie die ´Silberkapelle´ im Taschenbergpalais in Dresden diskutiert worden:

    st._constantia_(dresden)

    Das scheint wohl leider kein Thema mehr zu sein.

    Diesen Thread möchte ich für eine kleine Stoffsammlung eröffnen, welche Innenraumrekonstruktionen besonders wünschenswert (und dabei zumindest nicht völlig unrealistisch) wären!

    Einmal editiert, zuletzt von Jakob (26. September 2020 um 21:57)

  • Wenn man einen Link von Wikipedia kopiert, wird jeweils aus unerfindlichen Gründen die abschliessende Klammer vom Link abgetrennt. Dein Link sieht deshalb folgendermassen aus:

    https://de.wikipedia.org/wiki/haus_zur_goldenen_waage_(frankfurt_am_main)

    Im Modus "Beitrag bearbeiten" kannst du nun auf den Link klicken und im erscheindenden Feld dann auf "Bearbeiten". So kannst du die fehlende Klammer manuell eingeben (in 'Link' und in 'Text'), dann abspeichern und am Schluss die schwarze, ursprüngliche Klammer löschen. Dann sieht es so aus und der Link funktioniert:

    https://de.wikipedia.org/wiki/haus_zur_goldenen_waage_(frankfurt_am_main)

    Probier es doch in deinem Beitrag gleich am besten selber aus; bei beiden Links besteht übrigens das Problem.


    Übrigens: Sehr gut, dass Du den zweiten Beitrag für ein eventuelles Register offen gelassen hast! :thumbup:

  • @thommystyle hat heute im München-Thread Bilder der sogenannten Gelben Treppe in der Residenz verlinkt, die anscheinend kurz vor der Fertigstellung steht.

    Die Wiederaufbauleistung seit 1945 ist ganz enorm, aber auch für die Residenz hätte ich noch Wünsche:

    - Die Rekonstruktion der nach dem Krieg nur vereinfacht wiederhergestellten Kurfürstenzimmer, ausgestattet von François de Cuvilliés

    - Die Rekonstruktion des Prunkschlafzimmers der Kurfürstin Henriette Adelaide, eine Raumschöpfung der späten 1660er Jahre

    288022901_.jpg

  • - Die Rekonstruktion des Prunkschlafzimmers der Kurfürstin Henriette Adelaide, eine Raumschöpfung der späten 1660er Jahre

    Adelaide kannte ich bisher nur als südaustralische Stadt, daß auch mal eine Person so hieß, ist mir neu.

    1660er klingt spannend - man sollte aus jedem Jahrhundert in D ein Beispiel haben, wie ein Innenraum gestaltet wurde.

    Auch wenn man die Bandbreite natürlich nicht abbilden kann, aber einfach so ein Beispiel für ein Jahrhundert oder die Hälfte eines Jahrhunderts wäre sehr wünschenswert. Einfach wie sich das allmählich fortentwickelt.

  • SchortschiBähr

    Aus eigener Anschauung kenne ich das Schloss Mannheim leider nicht. Aber Mängel ahnt man auch beim Betrachten von Fotos. Vielleicht ist schon die Stuckierung (nach Paul Egell) nicht völlig gelungen, aber bei den Asam-Fresken wird es dann wirklich "schwierig". Und die Stuckmarmorpilaster im Rittersaal dürften zu starkfarbig / dunkel sein.

  • Adelaide kannte ich bisher nur als südaustralische Stadt, daß auch mal eine Person so hieß, ist mir neu.

    Da die kurfürstliche Adelheid - wie hier natürlich jeder weiß - aus dem Hause Savoyen stammte, sprach man ihren Namen allerdings eher wie hier aus:

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  • an und für sich betrifft dieser Wunsch nur die Innenausstattung bzw die nachkonziliare Raumgestaltung, nicht jedoch die Architektur an sich, die ja erhalten geblieben ist.

    Was zweitgenannten Aspekt betrifft, so ist dieser in der Tat sehr störend, dies schon rein liturgisch her. Eine Abänderung von dieser Linie ist jedoch derzeit nahezu undenkbar. Die zentrale Ausrichtung ist als Inkarnation des "Geistes des Konzils" heilige Kuh geworden und darf als solche nicht einmal in Zweifel gezogen werden.

    Die eigentliche Lösung in der Ausstattungsfrage finde ich nicht so schlecht. Natürlich ist der alte Mystizismus verloren gegangen, aber die "nackte Architektur" Petrinis kommt immerhin wirkungsvoll zum Ausdruck. Dazu ist der Hauptaltar mit dem Tintoretto-Bild gut substituiert.

    Wenn schon Würzburg- Kirchen, dann bitte Dom - der Stuck des Langhauses soll ja noch in nicht unbeträchtlichem Ausmaße erhalten sein.

  • Der Stilmix im Dom ist so oder so ein schwieriges Kapitel. Da fände ich ein Stift Haug ´aus einem Guß´ fast reizvoller.

    Mich hätte neben dem tatsächlichen Zerstörungsgrad interessiert, ob da im 19. Jahrhundert Deckenmalereien übertüncht worden sein könnten. Wobei ich nicht an Fresken eines namenhaften Künstlers, sondern an Grisaillen, Architekturmalerei, Akzente in Gurtbögen und Gewölbezwickeln denke. Irgendwas in der Art.

  • Jakob: was ich kenne, ist die Peter-Thumb-Kirche in Tiengen/Waldshut-Tiengen. Die war eigentlich gotisch oder sogar romanisch, wurde dann im Barock stark umgebaut (neue bogige Seitenwände, Fensterabschluß). Im 19. Jhdt erhielt sie Buntglasfenster, die in den 1980ern wieder ausgebaut wurden, damals hat man sie "rebarockisiert".

    Derlei Änderungen erwarte ich dementsprechend auch anderswo, und bin etwas skeptisch gegenüber "echtem Barock"...