München (Allgemeines)

  • In zwei Jahren soll endlich die Generalsanierung der Feldherrnhalle beginnen und bis 2025 dauern.

    Zitat

    Allerdings gibt es davor noch einiges abzuarbeiten – und zu klären. Experten der Schlösserverwaltung würden ab dem kommenden Frühjahr untersuchen, wie groß und an welcher Stelle die Beschädigungen sind. Die Halle ist zuletzt in den 50er Jahren saniert worden, damals sind die Kriegsschäden beseitigt worden.

    "Sehr, sehr vorsichtig" schätze man die möglichen Kosten auf "einen einstelligen Millionenbetrag", sagt Füracker. Danach muss der Haushaltsausschuss des Landtags noch die Mittel bewilligen. "Wir wollen dieses einmalige Wahrzeichen für die Münchner und ihre Gäste aus aller Welt optimal erhalten", so der Minister.

    Münchner Wahrzeichen gammelt vor sich hin: Feldherrnhalle wird endlich saniert

  • Die Stadt München hat offenbar vor kurzem das vormals private Valentin-Musäum im Isartor übernommen und nun Sicherheitsmängel festgestellt, weswegen scheinbar ernsthaft(?) über einen Umbau des Tores nachgedacht wird.

    Ein Architekt wünscht sich schon mal eine allumfassende Verschandelung.

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  • Hier sieht man die sonstigen Verschandelungen durch das Büro Amandus Samsoe Sattler bzw. Allmann Sattler Wappner: https://www.allmannsattlerwappner.de/de/projekte/

    Diese ist besonders abstoßend: https://www.allmannsattlerwappner.de/de/projekte/28…rtfabrik-pasing

    Wenn in dem Tor unbedingt das Museum drinbleiben soll, wird man einen zweiten Fluchtweg (und diesen barrierefrei) einbauen müssen. So sind wohl die Vorschriften. Ich hoffe aber, dass das weit gefälliger ausfällt.

  • Heimdall: die scheinen ja schwer im Geschäft zu sein. Aber es sind wenige Gebäude, die mir gefallen. Die Tankstelle, das Sedus-Haus in Dogern und das "Texoversum" in Reutlingen finde ich gelungen, weil das ikonische Bauten sind. Aber sonst in den meisten Fällen: Grusel. Die Hochhäuser in Potsdam etwa finde ich besonders schlimm.

  • Der Vorschlag von Sattler ist wirklich unsäglich... einfach einen Stahlanbau an ein denkmalgeschütztes mittelalterliches Stadttor anbauen, noch dazu außen, spinnt der?! Aber ich denke, dass er mit diesem Entwurf nicht zum Zuge kommen wird, da wird es auf jeden Fall laute Proteste geben (und vermutlich würde nicht einmal der Denkmalschutz einverstanden sein).

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Hinsichtlich des Denkmalschutzes wäre ich mir nicht sicher. Die Behörden vertreten häufig die Auffassung, dass neue Bauelemente der modernistischen Formsprache entsprechen müssen, dem üblichen Architektensprech folgend, dass das Neue sich durch einen ablesbaren Bruch darzustellen hat!

    Hier wird es also vor allem auf den massiven Widerstand der Menschen vor Ort ankommen. Eine andere Sprache verstehen die Zerstörer traditioneller Baukultur leider nicht.

  • Jetzt ist tatsächlich eine alte Bausünde in der Sendlingerstraße beseitigt oder zumindest stark abgemildert worden, wer hätte das gedacht! Die Rede ist vom Hetzeneckerhaus Sendlingerstr. 33, das sich bis vor kurzem mit einer häßlichen Betonfassade präsentiert hatte:

    Sendlinger-Strase-33-alt-Leo.jpg

    Vor ein paar Monaten wurde es eingerüstet und eingehüllt und ich hatte schon die Hoffnung, dass es vielleicht abgerissen würde, weil das dort ansässige Geschäft Hetzenecker von Räumungsverkauf wegen Schließung schrieb... nun ist die Plane weg, das Gerüst steht noch, aber man kann schon einmal einen Eindruck gewinnen und sieht: das Haus wurde verputzt und neue Fenster eingebaut. Voilà:

    Sendlingerstr.33-1-Leo.jpg

    Sendlingerstr.33-2-Leo.jpg

    Das Haus ist zwar sicher auch jetzt nicht besonders schön, aber es scheint immerhin einigermaßen neutral geworden zu sein und nicht mehr groß zu stören. Für die dortige Situation auf jeden Fall ein Gewinn!

    Hier der Blick Richtung Norden (das nördlich an das Hetzeneckerhaus anschließende gründerzeitliche Singlspielerhaus wird momentan ebenfalls renoviert und ist deshalb verhüllt):

    Sendlingerstr.33-3-Leo.jpg

    Schauen wir mal, wie es sein wird, wenn das Gerüst abgebaut sein wird.

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    Karl Kraus

  • Für die Sanierung der Lukaskirche steuert der Bund 7,5 Mio. € bei.

    Zitat

    Insgesamt wird die Sanierung um die 14 Millionen Euro kosten - inklusive der Instandsetzung der Steinmeyer-Orgel aus dem Jahr 1932. Bezahlt wird das ganze von der bayerischen Landeskirche, dem evangelischen Dekanat München, der Kirchengemeinde und der öffentlichen Hand.

    Bund steckt 7,5 Millionen Euro in Sanierung der Münchner Lukaskirche

  • Zitat

    . Darüber hinaus wird der Innenraum neu gestaltet, indem Teile der festen Bestuhlung entfernt werden, hieß es.

    Mir schwant böses. Statt wie ich gehofft hatte, dass solche Zerstörungsprojekte aufgrund der Corona Krise eingestampft würden, werden sie mit Geld zugeschüttet.

    Hier sollten sich dringend auch die Altstadtfreunde positionieren.

  • Im aktuellen Gemeindebrief steht etwas mehr über die anstehende "Sanierung", man kann ihn hier online lesen:

    https://www.sanktlukas.de/gemeindebrief.html

    Es gibt dort auch ein lesenswertes Interview mit dem Architekten, der die Sanierung leitet und der durchaus mit Liebe und Respekt von der Kirche spricht. Was die konkreten Maßnahmen betrifft, so ist der Gemeindebrief leider nicht sehr ausführlich; was ersichtlich ist, ist, dass die Räume unter den Seitenemporen für kleine Gottesdienste ertüchtigt werden sollen, wofür eben die seitlichen Kirchenbänke abgebaut und "denkmalgerecht eingelagert" werden müssen. Die dafür nötige neue Bestuhlung und die mobilen Prinzipalia (Altar, Kanzel, Taufstein) werden modern gestaltet sein, ebenso wie einige "Sideboards mit Catering-Funktion", die dort der Bewirtung nach den Gottesdiensten dienen sollen (eine für mich als Katholik höchst eigenartige protestantische Tradition).

    Was anscheinend nicht geschehen soll, ist die Kürzung der zentralen Kirchenbänke sowie zumindest vorerst die Akustiksegel in der Kuppel, zwei Dinge, die im Wettbewerbsentwurf noch enthalten waren. Allerdings findet sich auf einer der hinteren Seiten des Gemeindebriefs der Hinweis, dass noch an einem Akustik- und Lichtkonzept gearbeitet wird...

    Zusätzlich soll auch einiges restauriert und in den Originalzustand versetzt werden, Zitat:

    "Albert Schmidt schuf mit der Lukaskirche ein „Gesamtkunstwerk“. Auch die Ausstattung hat er bis ins Detail selbst entwickelt. Altar, Kanzel und Taufstein sind aus seiner gestalterischen Hand. Das Restauratorenehepaar

    Menath hat festgestellt, dass die Patina der vergangenen Jahre die reiche farbliche Gestaltung des Altares verdeckt und unter den Baldachinen, in denen Petrus und Paulus stehen, unter der grau verputzten Decke ein leuchtendes Rosa als Ursprungsfarbe hervortritt. Dieses Juwel im Renaissancestil, bei dem echter Marmor und kein Imitat verwendet wurde, wird nach der Restaurierung wieder in den schönsten Farben erstrahlen. Der Taufstein, der in den 60er Jahren unter die Empore versetzt wurde, rückt wieder an seinen angestammten Platz zwischen Altar und rechter Vierungssäule.

    Das Gestühl, durchweg aus Eichenholz, nicht nur an den Schauseiten, sondern auch auf den Sitz- und Lehnenflächen, wird aufgearbeitet und wo nötig stabilisiert.

    Die originale Holzdecke unter den Emporen wird wieder freigelegt. Die Biforienfenster, die eine Durchsicht aus der Vorhalle in den Kirchenraum ermöglichen, werden wieder geöffnet und in ihren Originalzustand versetzt. Die bunten Bodenfließen werden aufgearbeitet, die hellen Bodenfließen im Eingangsbereich entsprechend der ursprünglichen Struktur verlegt. Ursprünglicher Putz und originale Wandfarbe wurden restauratorisch untersucht. Auch hier möchte man dem Original möglichst nahe kommen.

    Das bunte originale Glasfenster-Programm, das im Krieg zerstört wurde, ist danach zum großen Teil ersetzt worden. Auch die übrigen Fenster waren farblich eingefasst. Diese Einfassung soll wieder hergestellt werden. Das Heben dieser alten Schätze wird St. Lukas neu zum Strahlen bringen. Dazu braucht es auch eine Erneuerung der Versorgungstechnik, damit sich das Leben in St. Lukas ungehindert entfalten kann. Ein Akustik- und Lichtkonzept, sowie eine Modernisierung von Heizung, Lüftung, Sanitär, und der elektrischen Versorgung ist in Planung."

    Also so richtig schlau wird man daraus nicht, man kann nur hoffen, dass zumindest die Akustiksegel nicht kommen werden, diese würden den majestätischen Eindruck der Kuppel zerstören.

    Man wird sehen.

    Bzgl. Altstadtfreunde: ich glaube, die Sache ist in der Planung schon viel zu weit fortgeschritten und das Denkmalschutzamt ist seit langer Zeit involviert. Ich hab den Pfarrer zweimal direkt nach den konkreten Maßnahmen befragt und er hat beide Male beschwichtigt, dass alles in Einklang mit dem Denkmalschutzamt geschehen würde und sie sich des hohen Wertes der Kirche bewusst seien. Er wollte aber partout nicht mit konkreten Planungen herausrücken, so dass ich's dann schließlich aufgegeben habe, weiter in ihn zu dringen. Ich werde mal den Robert von den Altstadtfreunden darauf ansprechen, ob es seiner Meinung nach Sinn ergibt, hier an die Öffentlichkeit zu gehen. Das Problem ist halt, dass man zu wenig von den konkreten Maßnahmen weiß, um fundierte Vorwürfe formulieren zu können. Man kann also leider durchaus von einer Verschleierungstaktik vonseiten der Kirche reden...

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    Karl Kraus

    Einmal editiert, zuletzt von Leonhard (13. Dezember 2020 um 21:02)

  • Der Neubau Weinstraße 7 ist nun fertig, incl. Erdgeschoßzone (zuletzt hier besprochen). Anbei einige Fotos von heute (ich hatte leider bloß mein Smartphone dabei).

    Ansicht von der Weinstraße:

    Fassade-Weinstrase-1-Leo.jpg

    Fassade-Weinstrase-2-Leo.jpg

    Fassade-Weinstrase-3-Leo.jpg

    Fassade-Weinstrase-Ausschnitt-Leo.jpg

    Blick in die Filserbräugasse, hinten die Frauenkirche:

    Filserbraugasse-1-Leo.jpg

    Filserbraugasse-2-Leo.jpg

    Filserbraugasse-3-Leo.jpg

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    Karl Kraus

  • Filserbraugasse-4-Leo.jpg

    Filserbraugasse-5-Leo.jpg

    Filserbraugasse-6-Leo.jpg

    Blick zurück zum Neuen Rathaus:

    Filserbraugasse-7-Leo.jpg

    Ansicht vom Frauenplatz:

    Frauenplatz-Leo.jpg

    Zum Abschluss noch drei Ansichten, die den Zusammenhang mit der restlichen Weinstraße zeigen:

    Weinstrase-1-Leo.jpg

    Weinstrase-2-Leo.jpg

    Weinstrase-3-Leo.jpg

    Alles in allem finde ich schon, dass es ein Hingucker und eine große Verbesserung für die Weinstraße ist, auch wenn es zuerst einmal eigenartig anmutet. Wie ist eurer Eindruck?

    Jetzt müsste noch das Haus Weinstraße 5 aufgehübscht werden, dann wäre die Weinstraße insgesamt recht annehmbar...

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    Karl Kraus

  • Naja, es war in München und in Landkreisen Bayerns schon öfter üblich , die Verzierungen einfach mal an die Fassade zu malen.

    Ist für mich als Saupreiss gewöhnungsbedürftig, da ich entsprechenden Stuck und Zierrat an Gebäuden gern mit massiv eingebaut hätte, und eine Malerei an der Fassade - die ich zwar vom künstlerischen Aspekt her sehr schätze - nur ein Schein ist.

    Ich weiß nicht wer mal als Kind oder Jugendlicher "Zäpfel Kerns Abenteuer von Julius Bierbaum" gelesen hat - war da doch der mittellose Künstler Meister Zorntiegel (auch auf Grund seiner selbst hergestellten Perücke "Nudelhaar" genannt) welcher sich in seiner Dachkammer einen glühenden Ofen malte, sich daran die Hände wärmte und meinte "wer Phantasie hat, braucht keine Kohlen".

    Leider mangelt es mir an der notwendigen Phantasie, in diesem Gebäude ein Ornamentreiches Meisterwerk der Architektur zu erkennen.

  • Es hat ja auch keiner behauptet, dass dies ein "Meisterwerk der Architektur" sei... natürlich wäre es um Welten besser gewesen, die Fassade plastisch zu rekonstruieren, da gibt es gar keine Diskussion. Aber diese Möglichkeit stand leider überhaupt nicht zur Debatte - wo wird denn auch bitteschön heutzutage ein historistisches Geschäftshaus ex nihilo rekonstruiert, noch dazu eines, das nicht mal im Original etwas Herausragendes war? In Budapest vielleicht, aber in Deutschland nicht, davon sind wir meilenweit entfernt. Sich so etwas zu erwarten und die jetzige Fassade mit dieser rein hypothetischen plastischen Fassade zu vergleichen ist doch völlig unrealistisch. Man muss sich hingegen vor Augen halten, wie erstens der Vorgängerbau ausgesehen hat und was zweitens sonst so in München oder deutschen Fußgängerzonen heutzutage an Geschäftshäusern gebaut wird und dann kann man doch froh sein, dass es so geworden ist und nicht das Standard-Glas-Stahl-Beton-Gebäude. Die Fassade ist zwar zugegebenermaßen skurril, aber doch ein irgendwie faszinierender Hingucker, der für die heutige Weinstraße eine deutliche Aufwertung bedeutet. Schauts es euch mal in natura an.

    Ich würde dieses Experiment aber jetzt auch nicht unbedingt wiederholen, vor allem nicht in dieser ornamentalen Überladenheit - die Sgraffito-Fassade hätte wahrscheinlich gewonnen, wenn ein paar Schnörkel weniger drauf wären (und wenn einige Elemente genauer, d.h. weniger approximativ, ausgeführt worden wären).

    Ist für mich als Saupreiss gewöhnungsbedürftig, da ich entsprechenden Stuck und Zierrat an Gebäuden gern mit massiv eingebaut hätte, und eine Malerei an der Fassade - die ich zwar vom künstlerischen Aspekt her sehr schätze - nur ein Schein ist.

    Eine bemalte Fassade kann etwas sehr schönes sein und Dinge zeigen, die man mit Stuck oder Steinmetzarbeiten niemals hinkriegen würde :) außerdem hat man in München früher sehr wohl sehr viel Stuck verwendet, wahrscheinlich sogar mehr und fantasievoller als bei eich Preissn 8o

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • außerdem hat man in München früher sehr wohl sehr viel Stuck verwendet, wahrscheinlich sogar mehr und fantasievoller als bei eich Preissn 8o

    Ja, unter dem Kini - ich denk nur an die Leopoldstraße (Univiertel) Schloß Schwanstein ...usw. Zum Dank für seine ästhetischen Umsetzungen wurde er im Starnberger See versenkt - hat einfach alles zu viel gekostet.

    Der Kini war nicht irre, er hatte nur einen genialen Blick für das Schöne.....

    Und die Preissn haben mit seinem Entleben nichts zu schaffen (wie es in einem Lied gern besungen wird) , ganz im Gegenteil - Bismarck war von Ludwig II absolut angetan.

  • (...)

    Die Fassade ist zwar zugegebenermaßen skurril, aber doch ein irgendwie faszinierender Hingucker, der für die heutige Weinstraße eine deutliche Aufwertung bedeutet. Schauts es euch mal in natura an.

    Ich würde dieses Experiment aber jetzt auch nicht unbedingt wiederholen, vor allem nicht in dieser ornamentalen Überladenheit - die Sgraffito-Fassade hätte wahrscheinlich gewonnen, wenn ein paar Schnörkel weniger drauf wären (und wenn einige Elemente genauer, d.h. weniger approximativ, ausgeführt worden wären).

    (...)

    So geht das in Ordnung. Das Experiment ist absolut zu begrüssen, auch wenn das Ergebnis nicht unbedingt überzeugt.