Das Metropol war mein Lieblingskino in Stuttgart, nicht nur wegen der Architektur. Nun wird es geschlossen:
Metropol schließt: Stuttgart verliert sein Festival- und Premierenkino
Das Metropol war mein Lieblingskino in Stuttgart, nicht nur wegen der Architektur. Nun wird es geschlossen:
Metropol schließt: Stuttgart verliert sein Festival- und Premierenkino
Villa Berg: Stadt plant teuren Rückkauf von Skulptur
Die Marmorskulptur „Jupiter und Antiope“ von Francesco Pozzi stand von 1844 an in der Westgrotte der Villa Berg
In Stuttgart wurde das Mineralbad Berg im Stil der 50er Jahre generalsaniert.
ZitatIm September 2016 wurde das Schwimmbad für eine umfassende technische und gestalterische Sanierung durch das Stuttgarter Büro 4a Architekten geschlossen. Explizites Ziel war, dass die Anlage ihren Charme der Nachkriegszeit behalten sollte – darunter beliebte Details wie die über Hebel kippbaren Kaltwasserduschen. Die Herausforderung für die Architekten bestand folglich darin, die richtige Balance zwischen Erhalt, Erneuerung und Ergänzung zu finden.
Kultbad Mineralbad - Sanierung in Stuttgart von 4a Architekten
user:Enslin, CC BY-SA 3.0 <http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/>, via Wikimedia Commons
Es ist immer wieder belustigend (oder wahlweise erschreckend) zu sehen, in welcher geistigen Realsatire sich die oft miteinander eng verwobenen Blasen aus "Kreativschaffenden" und linker Szene sich bewegen. Und was es der befreundeten Presse wert ist, auch noch der Öffentlichkeit mitgeteilt zu werden.
Konkret geht es hier darum, in einem Rest-Bereich der Stuttgarter Altstadt das heruntergekommene Parkhaus Züblin abzureißen, um das von diesem getrennte Quartier wieder besser städtebaulich zusammenzuführen. Eigentlich müssten in Zeiten des Leitbildes "autofreie Innenstadt" alle jubilieren, dass der Auto-Betonklotz wegkommt.
Doch die Teilnehmer einer jener typischen "Projektwerkstätten", bei denen meist viel Hirndampf in den Orkus geblasen wird, sehen das anders. Heruntergekommene Betonbauwerke ziehen sie und ihre Kreativität nämlich an die wie der Pferdeapfel die Fliegen.
Einige der Phrasen, die man als Rohmaterial für einen satirischen Roman nutzen könnte:
„Wir wollen möglichst viele ins Boot holen. Alle sollen ihre Ideen einbringen. Dieser Prozess ist auch jetzt noch lange nicht beendet”, sagt Aaron Schirrmann vom Studio Malta.
Die Frage nach bezahlbarem Wohnen
Sie plädiert dafür, das alte Parkhaus nicht komplett abzureißen, sondern aus der vorhandenen Bausubstanz etwas Neues entstehen zu lassen.
Ich habe Zweifel, was die Barrierefreiheit anbelangt.
Seitens der Büros besteht die Tendenz, die bestehende Bausubstanz zumindest in Teilen zu erhalten.
Wir wollen einen Platz für Jugendliche und Kinder genauso wie für Start-Ups und Coworking.
Es bleiben noch offene Themen, die zu diskutieren sein werden – etwa die Frage nach der Integration sozialer Randgruppen wie Prostituierten, Obdachlosen oder Drogenabhängigen. „Das Viertel soll weiterhin ein Platz für alle sein. Auch für Arme und Drogenabhängige”, mahnte Diakonie-Pfarrerin Gabriele Ehrmann
Einigkeit besteht indes darin, dass das neue Viertel für Vielfalt stehen soll.
Schon registriert er: „Stuttgart traut sich etwas. Von überall her schaut man auf uns.”
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.neue-mi…2cd2ee222a.html
In diesem Parkhaus sind die Parkebenen allesamt stark geneigt und sehr niedrig, das werden bei einem Umbau sicherlich ganz spezielle "Wohnungen" mit schiefen Böden und ganz besondere "Co-Working-Bereiche" - die Bürostühle dann bitte am Boden festschrauben, damit sie nicht wegrollen, und XXS-Schränke einbauen.
Vielleicht könnte man ja den heruntergekommenen Treppenaufgang mit seinem edlen Duft Marke Bahnhofsklo unter Denkmalschutz stellen und natürlich müssen die "Drogis" bleiben.
Völker der Welt, schaut auf dieses begrünte, verschattete und vielfältige Parkhaus!
In diesem Parkhaus sind die Parkebenen allesamt stark geneigt und sehr niedrig
Da haben sie sich ja was ganz tolles ausgesucht.
Hier noch ein aktuelles Foto vom letzten Wochenende, die Betonträger sind sehr tief angebracht, vielleicht knapp über 2 Meter Durchfahrtshöhe, die ausgeprägte Neigung kommt auf dem Foto nicht so zum Ausdruck:
Ein toller Kreativort und Co-Working-Space...
Da haben die Stuttgarter ein solches Juwel, und die Gestaltung und Nutzbarmachung wird von der Stadtregierung immer weiter nach hinten geschoben. Für mich ein Zeichen, dass sie kein richtiges Interesse an dem Objekt haben. Nun ist bereits von einer Fertigstellung der Sanierung der Villa Berg im Jahr 2026 (!) die Rede. Man kann davon ausgehen, dass weiter geschoben wird und die üblichen Bauverzögerungen zu beklagen sind. 2030 würde mich nicht mehr überraschen, wenn sie dann überhaupt noch Geld dafür haben. Eine Schande.
Villa Berg: Zeitplan verschiebt sich bis nach 2025
https://stuttgart-journal.de/tp3/2021/07/13…-bis-nach-2025/
Warum es beim Projekt Villa Berg so zäh läuft
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.kulturd…ml?reduced=true
Architekten zur Sanierung der Villa Berg
„Ein einzigartiger Kulturort für Stuttgart“
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.archite…ml?reduced=true
Zitat: "Das Stuttgarter Büro Atelier Brückner will bei der Sanierung der Villa Berg „die Zeitschichten des Gebäudes lesbar machen“.
;-\
Jaja, die Zeitschichten. Wahrscheinlich muß die 1945er Ausstattung des SWF gerettet werden.
Diese Villa ist doch Dauerthena, schon zu Vor-Baukulturforum-Zeiten... Aber wie ich mich erinnere, geht es doch effektiv auch darum, Teile aus der SWF-Zeit zu erhalten. Oder irre ich mich?
Und schon wieder mehren sich die Stimmen für den Erhalt des Züblin-Parkhauses:
Erhalt des Züblin immer wahrscheinlicher
Natürlich kommen erwartbare Argumente:
ZitatDoch die Variante der Umnutzung bei Erhalt der Bausubstanz gewinnt immer größere Zustimmung. Auch von Philipp Lang (Grüne): Die mit einem Neubau notwendige Entsorgung und Beschaffung von Massen an Beton sieht er angesichts der neuen Alternativen als „ökologisch unhaltbar“ an.
Aber auch unübliche Gesichtspunkte finden Beachtung:
ZitatWas aber die Frage nach Abriss oder Umbau des Parkhauses anbelangt, so ist derzeit nur eines klar: Nichts ist ausgeschlossen. Fest steht aber auch: Zur Internationalen Bauausstellung (IBA) im Jahr 2027 braucht man irgendein Haus.
Vielleicht fehlt es mir an der nötigen Phantasie - aber wie soll denn dieses Gebäude mit seinen geringen Geschoßhöhen, massiven Betonträgern und vor allem stark geneigten Parkebenen (es gibt nämlich keine separate Auf- oder Abfahrt, die Parkebenen sind gewissermaßen gleichzeitig die Zufahrt) irgendwie umgenutzt werden?
Gibt es dann 1,80 Meter niedrige Decken und überwiegend Räume ohne jegliches Licht, mit völlig schiefen Böden, auf denen jeder Bürostuhl wegrollt? Entfernen lassen sich die Parkebenen ja wohl kaum, da es keine Außenfassade gibt.
Gibt es dann 1,80 Meter niedrige Decken und überwiegend Räume ohne jegliches Licht
Ja zwangsläufig, sonst müßte man ja abreißen.
Spannend wirds, wie sie das mit den Bauvorschriften für Häuser in eins bringen wollen.
Was war es früher anstrengend, eine Skulptur zu schaffen...
Was war es früher Trauma-bedingt, aber auch bequem, eine Ruine einfach zur Mahnstätte gegen den Krieg zu erklären und nicht wieder aufzubauen...
Was ist es heute bequem, ein vom Wind herabgerissenes Dach, einfach zur Mahnstätte und Skulptur zu erklären...
Demoliertes Dach der Stuttgarter Oper soll Klimawandel-Mahnmal werden
https://www.deutschlandfunk.de/baden-wuerttem…news_id=1285951
So ein Unsinn ist typisch für unsere Gegenwart.
Alles was sich irgendwie symbolisch eignet muss herhalten für Schnapsideen des politischen Aktivismus. Schrecklich trivial, genauso wie die Gedankenwelt der Leute, die auf solche Ideen kommen.
Die Fassade des Stuttgarter Hauptbahnhofs bröckelt:
BILD: Fassadenteile brechen ab - Der Hauptbahnhof hat ein Loch.
Ich möchte nicht wissen wie marode das Gebäude ist, wenn sowas passieren kann.
Ich hoffe nicht, dass die vermutlich schon frohlockenden Modernisten Gelegenheit bekommen, nun tabula rasa zu machen. Dass es also zu einem Abriss des "unrettbaren" Gebäudes und einer "konsequent modernen, zu Stuttgart 21 passenden" Neubebauung kommt.
Momentan ist es recht schwierig, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Bahnhof anzureisen und dann in den Zug umzusteigen - der S-Bahn-Tunnel wird ja saniert und die S-Bahn fährt daher erst oberirdisch im Bahnhof ab.
Außerdem ist der Zugang zu den Gleisen durch das Bahnhofsgebäude gesperrt, hier der offizielle aktuelle Weg:
Man geht über einen abgesperrten Teil der Straße einen riesigen Umweg und dann über provisorische Konstruktionen weiter - mit Koffern eher nicht so toll und nicht witterungsgeschützt:
Normalerweise würde der Weg über die beiden langen Stege führen, von denen einer im Hintergrund über der Baustelle zu sehen ist.
Ich war flott und ohne Gepäck unterwegs und benötigte etwas über 10 Minuten, um von der Stadtbahnhaltestelle im Bahnhof zu den Gleisen zu gelangen.
Abends ging ich den zweiten offiziellen Weg und benötigte in etwa 20 Minuten, da geht es erst einmal in den Schloßgarten und in einem riesigen Umweg wieder zurück zur Stadtbahn. Immerhin entschädigte der Blick auf die Baustelle: