Zgorzelec (Allgemeines)

  • Während Corona hat sich am östlichen Neißeufer, gegenüber auf Höhe Vogtshof/ Peterskirche, etwas getan:

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    Siehe dazu:

    SZ: Wer baut einen Palast in Zgorzelec?

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    "Villa Toronowski" nenne ich die Residenz am Töpferberg mal und ich hab -versucht- ein paar Bilder zu machen. Wie man aber sieht ist das auf polnischer Seite von der Straße kaum möglich.

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    Die Ostseite des Grundstücks wird durch eine Mauer begrenzt. Hier ragen die Kreuzblumen der Peterskirchtürme noch über das Dach.

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    Nordseite

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    „Die Architektur ist die Fortsetzung der Natur in ihrer konstruktiven Tätigkeit.“

    Karl Friedrich Schinkel

  • Einblicke durch den Zaun

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    Südseite des Grundstücks wo es hinunter ins Neißetal geht und sich die Auffahrt zum Grundstück befindet

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    „Die Architektur ist die Fortsetzung der Natur in ihrer konstruktiven Tätigkeit.“

    Karl Friedrich Schinkel

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    Bessere Aussichten gibt es entsprechend nur vom Kirchberg in Görlitz gegenüber... oder aus der Luft.

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    Bewohnt scheint es schon zu sein, aber im Außenbereich gibt es noch ein einige Arbeiten auszuführen.

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    Karl Friedrich Schinkel

  • Aus dem Strang Görlitz (Galerie)

    Auch das Jakuby am östlichen Neißeufer war gut besucht, der neue Postplatz jedoch eher weniger.

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    Das erste Mal, dass ich diesen Platz belebt sehe. Die Häuser rundherum scheinen nach Jahren der Fertigstellung immer noch leer zu stehen. Weisst Du, was da los ist? Im APH wurde das vor langer Zeit auch schon bemerkt, aber ich finde den Strang darüber unter Polen nicht mehr.

  • Die Stadtführerin neulich in Görlitz hat es so dargestellt, als ob es mit der polnischen Steuergesetzgebung zusammenhängen würde. Was nicht fertig (quasi noch Baustelle) sei, würde nicht besteuert. Ganz einleuchtend finde ich es nicht - die Gebäude haben ja schon erhebliche Kosten verursacht und müssen doch wohl auch mal Geld bringen!?

  • Hm, der glaubt vielleicht, in Polen gelten auch griechische Gesetze? Dort ist es wohl immer noch so (wie in der Türkei; in Italien soll es in ca. den 1930ern auch mal so gewesen sein), daß man keine Steuern zahlen muß, solange das Haus als nicht fertiggebaut gilt. Weswegen man dann aus den oberen Stockwerken noch ein paar Eisenträger rausragen läßt und jahrelang kein Dach aufsetzt und dergleichen Blödsinn. Daß das aber in Polen so ist, erscheint mir unwahrscheinlich, ich nehme an, dort sind die Baugesetze eher so ähnlich wie in DACH. Aber vielleicht sind die Wohnungen ja auch alle als Anlageobjekte an Auswärtige verkauft, die meinen, sie kämen in 5 Jahren mal vorbei, und bis dahin soll es eben leerstehen...

  • Ich glaube, der gehört zu den polnischen Kommunisten (oder vielmehr deren Nachkommen), die von Polen 1949 dort angesiedelt wurden, im Bemühen, das große Siedlungsvakuum in den neu zugesprochenen Gebieten zu füllen:

    Die Griechen von Görlitz

    Weswegen man dann aus den oberen Stockwerken noch ein paar Eisenträger rausragen läßt und jahrelang kein Dach aufsetzt und dergleichen Blödsinn.

    Als Kind hat mich im Tirol-Urlaub auch immer gewundert, daß damals im Lechtal viele halbfertige Häuser endlos lang so blieben, das wurde damals eher mit Geldproblemen erklärt.

    In Görlitz war ich schon seit 15 Jahren nicht mehr, den heute polnischen Ostteil fand ich eher abstoßend, ein paar heruntergekommene Gründerzeit-Zeilen, dahinter sehr große Plattenbaugebiete. Einzige Sehenswürdigkeit war die Oberlausitzer Gedenkhalle, sonst leider zum Vergessen.

    sou perfeito porque / igualzinho a você / eu não presto

  • In den letzten 20 Jahren gab es ja neben dem (leerstehenden) Postplatz noch kleine vereinzelte Neubauten in der Neißevorstadt. Dazu gesellt sich die Zeile an der Nowomiejska (Neustädtche Straße), in welcher wohl 5-7 neue Häuser entstehen sollen.

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    Fertig ist derzeit aber nur ein Haus, was man auch auf dem Luftbild sieht. Das Zweite daneben ist im Rohbau fertig:

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    „Die Architektur ist die Fortsetzung der Natur in ihrer konstruktiven Tätigkeit.“

    Karl Friedrich Schinkel

  • Detail Fenster

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    Daneben ist schon die Bodenplatte fertig, aber das soll nichts heißen. Weiter unten Richtung Altstadtbrücke ist auch schon eine fertig, aber nachdem wie sie aussieht dürfte darauf wohl in nächster Zeit nichts mehr gebaut werden.

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    Mal sehen wie es hier weitergeht...

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  • Etwas weiter nördlich, zwischen Bolesławiecka (Bunzlauer Straße) und plac Świętych Konstantyna i Heleny (St. Konstantin-und-Helena-Platz, ehemals Teil der Laubaner Straße), entsteht ein Neubau für die polnisch-orthodoxe Gemeinde.

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    So soll es mal aussehen:

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    https://zgorzelec.naszemiasto.pl


    Gegenüber steht der 2002 fertiggestellte Bestandsbau, die Kirche der Heiligen Konstantin und Helena (pol. Cerkiew Świętych Konstantyna i Heleny)

    .

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  • Daneben ist schon die Bodenplatte fertig, aber das soll nichts heißen. Weiter unten Richtung Altstadtbrücke ist auch schon eine fertig, aber nachdem wie sie aussieht dürfte darauf wohl in nächster Zeit nichts mehr gebaut werden.

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    Aber immerhin hat man im Treppenhaus des Neubaus (erkennbar um die halbgeschossig versetzten Betondecken) bereits Türöffnungen für das künftige Nachbarhaus eingeplant. Bis es soweit ist, bleiben die wohl vermauert.

  • Wußte ich garnicht, daß es auch eine polnisch-orthodoxe Kirche gibt - Polen ist mir nur als v.a. römisch-katholisches Land bekannt. - Das Eckhaus wird, wenn es verputzt ist, vermutlich "historisch" aussehen... schön, daß man ein Gebäude solchen Zuschnitts neben die älteren Häuser setzt.

  • Vielleicht resultiert dies zum kleinen Teil noch aus den angesiedelten Griechen, sicherlich aber im wesentlichen aus den zwangsumgesiedelten Ukrainern im Rahmen der Aktion Weichsel:

    Die Durchführung der Aktion Weichsel begann am 28. April 1947 um vier Uhr morgens. Sie verlief immer nach dem gleichen Muster. Nachdem ein Dorf von der polnischen Armee umstellt worden war, hatten die Bewohner wenige Stunden Zeit, um das Notwendigste zu packen. Anschließend wurden sie in bewachten Zügen deportiert. Personen, die in Verdacht geraten waren, mit dem ukrainischen Untergrund zu kooperieren (insbesondere Soldaten der Polnischen Heimatarmee, Kohlenarbeiter und Deutsche), wurden im ehemaligen Außenlager des KZ Auschwitz-Birkenau in Jaworzno inhaftiert. Annähernd 4.000 Personen, darunter auch Frauen und Kinder, wurden hier infolge der Aktion Weichsel untergebracht. Die UPA versuchte teilweise, die Transporte zu verhindern.

    Die Aktion Weichsel dauerte genau drei Monate und war am 28. Juli 1947 beendet. Sie lässt sich in zwei Phasen unterteilen:

    Phase: Umsiedlung der ukrainischen Bewohner aus den Kreisen Sanok, Lesko, Przemyśl, Brzozów und Lubaczów.

    Phase: Umsiedlung der ukrainischen Bewohner aus den Kreisen Jarosław, weiter Lubaczów, Tomaszów und Lubelski.

    Soweit ich weiß, wurden auch Weißrussen aus Podlachien umgesiedelt und fein verteilt über die "neugewonnen Gebiete", speziell Schlesien, verteilt. Damit sollten diese Gruppen assimiliert werden, was wohl auch weitgehend gelungen sein dürfte.

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  • Die polnisch-orthodoxe Kirche ist wohl noch nicht so alt und entstand erst nach dem Ersten Weltkrieg mit der Unabhängigkeit Polens. Durch die neue Grenze wurden Mitglieder der russisch-orthodoxen Kirche im Osten des neuen polnischen Staates (heute West-Ukraine, Weißrussland) vom Gebiet des Patriarchen in Moskau abgeschnitten. In dem Zuge entschied man sich dann auf einer Synode in Warschau sein eigenes Ding zu machen.

    Das sie nun im heutigen Westpolen sind, ist, wie hollanda schon schrieb, auf die Zwangsumsiedlung der Ostpolen nach dem Zweiten Weltkrieg in die ehemaligen deutschen Gebiete zurückzuführen. Und ja, neben der polnisch-orthodoxen Gemeinde gibt es in Zgorcelec auch eine griechisch-orthodoxe Gemeinde (laut Wikipedia die größte in Polen?), welche mit Ersterer zusammenarbeitet und den Bau der kleinen Holzkirche unterstützt hat.

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