• Über die Stiftsgasse geht es um die Peterskirche wieder in die Petersgasse. Leider war der Renaissance-Innenhof vom Zerkindenhof verschlossen:

    Der Schönkindhof:

    Und das Haus zum Steineck mit Knick in der Fassade (waren wohl usprünglich zwei Häuser):


    Sowie ein weiterer Bürgerhof mit verschlossenen Tor zum Hof:

    Morgen folgt der Abschluss dieser Galerie mit der St. Johannsvorstadt!

  • Spalenberg

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    Es ist interessant, dass Du zu diesem 1985 fertig gestellten postmodernen Neubau nichts bemerkt hast. Seit dem 19. Jh. bestand hier durch Abbruch eines Hauses eine Baulücke, die nach einem Architketurwettbewerb, den das Architekturbüro Marbach und Rüegg gewonnen hatte, wieder geschlossen wurde. Einzig eine übergrosse Durchfahrt zur Feuerwache war vorgeschrieben.

    In den seinerzeitigen Architekturvorlesungen konnte dieser Bau nicht genügend gewürdigt und gelobt werden. Hier der Link zu einem Fachartikel, der sich nicht (wie heute üblich) als Schwallomat-Beitrag liest, sondern wirklich gute Begründungen zur Planung aufzeigt: https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=wbw-004:1986:73::1406. Ich habe ein Jahr lang bei Arthur Rüegg studiert und durch ihn sehr viel über Stadtreparatur gelernt. Man sieht an diesem Bau, dass die Postmoderne eine sehr theoretische Architektur ist; nichts wird dem Zufall überlassen. Trotzdem belächle ich heute die damaligen Resultate... vielleicht weil sie sehr oft unproportioniert sind, weil sie durch das übertriebene Spiel mit Kreisen, Quadraten, Dreiecken irgendwie kindisch wirken, oder eben, weil sie zu theoretisch sind. Ich bezeichne die Postmoderne gerne auch als Architekturperiode des Fugenfetischismus'.

    Was aber Stadtreparatur betrifft, dürfte ab der Mitte des 20. Jahrhunderts keine andere Architekturmode der Postmoderne das Wasser gereicht haben.

  • Fugenfetischismus

    Fällt mir erst jetzt auf, wo Du's sagst. Kenne ich an den (West-)Berliner Bauten aus der Zeit (IBA) gar nicht.

    weil sie durch das übertriebene Spiel mit Kreisen, Quadraten, Dreiecken irgendwie kindisch wirken

    Es gab so einen gewissen Hang zur Bauklötzchenoptik, die recht plump wirkt, vor allem wenn historistische oder frühere Häuser daneben stehen.

    Was mir aber oft an Bauten aus der Zeit auffällt, auch an diesem:

    Daß ein Rauhputz verwendet wurde, der schon nach 2 Jahren völlig verdreckt und slummig aussieht. Bei diesem Bau kommen noch die Farbtrieler von den Fenstern dazu, die dem Ganzen eine gewisse Kläglichkeit geben.

    Bezüglich Stadtreparatur, da bin ich völlig einig, war dieser Bau aber gewiß sehr gut, wie viele andere 80er-Jahre-Bauten auch.

  • Ansonsten hat die Gegend fast was Slumhaftes...

    Das finde ich jetzt etwas übertrieben. Es ist eher ein tristes Stadtbild, wie wir es von vielen westdeutschen Innenstadt-Nebenstraßen kennen.

    Hier wären natürlich aufwertende Maßnahmen vonnöten. Mehr noch aber stören mich auf manchen Bildern die zu harten Brüche, wenn also mittelalterliche Putzhäuschen neben 08/15-Modernismus stehen. Und irgendwie wirken diese Ecken auch gleich etwas liebloser, schmuddeliger.

  • Kommen wir nun zum letzten Viertel, das wir nun besichtigen werden: den nördlichen Teil der Altstadt mit der St. Johannsvorstadt:

    Direkt am Rhein liegt das prominente 5 Sterne-Hotel der Drei Könige/ Hôtel les trois rois. 1681 zum ersten Mal erwähnt, stammt das heutige klassizistische Gebäude von 1844. 1911 wurde es mit dem neobarocken Südflügel ergänzt. 2004-6 wurde es in den ursprünglichen Zustand nach späteren Veränderungen wieder rekonstruiert:

    Nördlich davon dann die eigentliche Vorstadt am Rhein:

    St. Urban-Brunnen in der Blumenrainstraße:

    Nr. 34, der barocke Seidenhof, hinter der Fassade befindet sich ein Innenhof in Fachwerkbauweise, der leider nicht zu besichtigen ist:

  • Ein Haus mit Fachwerkgiebel, schätze 17. Jh.

    Gegenüber, der barocke Reinacherhof:

    Schließlich kommen wir am Platz Totentanz raus:

    Gegenüber, die ehem. Dominikanerklosterkirche, jetzt aktkatholische Predigerkirche, urspürnglich 1233 bis 1237 erbaut und bereits 1262 bis 1269 umgebaut im gotischen Stil als eine der ersten Kirchen am Oberrhein:

    Noch ein paar Bilder von der Platzanlage mit Kunstgegenstände:

    Hier endet mein Stadspaziergang durch Basel. Vielen Dank für euer Interesse!

    --- Ende ---

  • Wikipedia benennt eine 1805 abgerissene Friedhofsmauer an der heute Predigerkirche heißenden Kirche (also der oben gezeigten) als Ort des Gemäldes "Totentanz", das nur in Kopien und einigen Fragmenten erhalten ist. Von der Basel-Exkursion seinerzeit meine ich mich aber ein altes Totentanz-Gemälde irgendwo zu erinnern (das war meiner Erinnerung nach recht anders als das auf Wikipedia abgebildete, bestand nur aus einigen gemalten Skeletten), aber das muß nicht unbedingt in der Predigerkirche gewesen sein.