Ludwigshafen am Rhein (Galerie)

  • Ehrlich, was bringt das? Was soll da Köln in diesem Zusammenhang? Gegen meine gerechte Würzburg-Wiederaufbau-Kritik wurde polemisiert, aber ich wäre niemals auf die Idee gekommen, Würzburg in einer solchen Liste an die 2. Stelle zu setzen. Dafür hat es einfach viel zu viele Sehenswürdigkeiten. Geradezu absurd wäre das. Genauso ist es mit Köln. Wo findest du einen solchen Dom und 12 Rom. Kirchen, von den erhaltenen Profanbauten abgesehen? Man kann den Wiederaufbau kritisieren, wie ich es getan habe, aber doch nicht so eine bedeutende Stadt als Ganzes abtun. gibt es viel Großartigeres als die Rheinfront???

    ganz abgesehen davon, dass man im gelobten Wiederaufbauland Franken, wo alles goldrichtig gemacht wurde, von einer solchen Leistung:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alter_Mar…r_Markt_001.jpg

    meilenweit entfernt ist.

    Köln hinter Ludwigshafen?

    Man kann sagen, dass der WIEDERAUFBAU dort schlechter war, weil an diesen höhere Anforderungen zu stellen sind. Das ist legitim, wäre aber zu etlichen Städten gleichfalls zu sagen.

  • 3. Heilbronn

    Heilbronn finde ich zu negativ bewertet. Das ist ein eher beschauliches Städtchen, in dessen Innenstadt zwar viel im Krieg zerstört wurde, dass aber einige historische Gebäude erhalten konnte. Verlässt man das überschaubar kleine Zentrum, ist man rasch in Villengebieten, einigen Gründerzeit-Straßengebieten und Weinbergen. Insofern ist Heilbronn auch nicht mit den erwähnten Großstädten vergleichbar.

  • Das eigentliche Zentrum des heutigen Ludwigshafen bot mehr oder weniger gefällige Gründerzeitarchitektur, vermutlich ohne große Highlights, soweit das anhand der wenigen vorhandenen Postkarten mit entsprechenden Motiven beurteilt werden kann. Einfach bei den gängigen Seiten wie oldthing.de suchen, wirklich viel wird man nicht finden.

    Rundherum die Dörfer und noch mehr Gründerzeit, die aber wohl recht rasch erbaut wurde, und das ohne große Vorschriften, siehe: Stadtentwicklung Ludwigshafen

    Zur Entstehung der Stadt:

    Zitat

    Im Revolutionsjahr 1849 wurde das preußisch besetzte Ludwigshafen vom republikanischen Mannheim aus in Brand geschossen, sicherlich nicht nur aus "ideologischen" Gründen, sondern auch, um den kommerziellen Rivalen vernichtend zu treffen. Doch falls solche Absichten bestanden hatten, so schlugen sie gründlich fehl, denn der bayerische Staat zahlte außerordentlich hohe Entschädigungssummen für die Zerstörungen, so dass der Ort binnen zweier Jahre wieder aufgebaut werden konnte - und sogar größer als vorher.

    Der zeigte sich deutlich in Zahlen: Zwischen 1870 und 1900 verdoppelte sich in jedem Jahrzehnt die Einwohnerzahl der Stadt, 1914 lag sie bei 94.000, sechs Jahre später, verzögert durch den Ersten Weltkrieg, erreichte sie die Grenze von 100.000 - eine Entwicklung, die von den Zeitgenossen nicht ganz zu Unrecht als "amerikanisch" empfunden wurde. In der Tat war sie einzig für Süddeutschland, und neben Wilhelmshaven die einzige erfolgreiche Stadtgründung jener Dezennien im Deutschen Reich.

    Zur damaligen Situation:

    Zitat

    "Die ganze Stadt war Lärm und Rauch, Schmutz und Gestank", schrieb ein Zeitgenosse. (...) Die Landschaft um Ludwigshafen kann man sich für einen langen Zeitraum nicht hässlich genug vorstellen.

    Wo noch vor wenigen Jahrzehnten drei Einödhöfe lagen, breitet sich heute eine ganze Stadt mit etwa 12.000 Einwohnern aus. Alljährlich entstehen hier an die 200 Neubauten." Die Qualität dieser Neubauten ließ sehr zu wünschen übrig. Bis zur Einführung des bayerischen Baurechts in der Pfalz 1901 galten die - positiv ausgedrückt - sehr liberalen Regelungen des Code Napoléon, die den Behörden nur sehr geringe Handhaben boten, bauliche Exzesse zu verhindern und von denen diese zudem nur sehr zögernd Gebrauch machten. Denn zwischen 1868 und 1892 wirkten Bauunternehmer als Bürgermeister, deren Interesse an der Beschränkung ihrer beruflichen Aktivitäten naturgemäß wenig entwickelt war.

    1937 war Ludwigshafen die dichtbesiedeltste Stadt Deutschlands mit 50 Einwohnern je Hektar (Berlin 48). Der nördliche Stadtteil Hemshof mit seiner besonders schlechten Bausubstanz wurde, da im Zweiten Weltkrieg weitgehend unzerstört, seit den 1960er Jahren zu einem der größten Sanierungsgebiete der Bundesrepublik.

    Hemshof ist heute in weiten Teilen saniert, leider um den Preis großflächiger Abrisse, dazu später noch Fotos.

    Entsprechend ist es nachvollziehbar, daß man nach 1945 auf Aufbruch und eine völlig neue, moderne Stadt setzte, nur an der Umsetzung haperte es leider.

    Zur obigen Liste: Hier fehlen noch die ganzen Städte aus der Ex-DDR, die ja normalerweise noch viel schlimmer (bis überhaupt nicht) aufgebaut wurden.

    Köln bietet viele Einzeldenkmale und entlang des Rheins nördlicher der Deutzer Brücke so ein wenig Quasi-Altstadt, mit erkennbar modern gestalteten Häusern, aber sehr kleinteiligen Strukturen. Dies ist aber extrem wenig und der Rest ist von allen deutschen Großstädten am schlechtesten aufgebaut, daher verstehe ich die schlechte Bewertung (Hamburg finde ich aber kaum besser).

    Das von Dir verlinkte Foto vom Alter Markt in Köln - na ja, die Bauten sehen ja eher noch schlechter aus als in Würzburg, die erinnern eher an den Stuttgarter Marktplatz, nur mit künstlich wirkenden Dächern.

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  • Heilbronn finde ich zu negativ bewertet

    Dazu kommt auch noch eine kurze Galerie, das fällt für mich genauso wie Mannheim (Mannheim natürlich ungleich mehr) unter die Rubrik "Potential nicht genutzt", Ludwigshafen hatte einfach kein Potential, daher ist hier der komplette Neuansatz durchaus gerechtfertigt.

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  • Das von Dir verlinkte Foto vom Alter Markt in Köln - na ja, die Bauten sehen ja eher noch schlechter aus als in Würzburg,

    Find ich wirklich nicht. Eher erinnern sie an eine bestimmte Häuserzeile in Ulm:

    https://pixabay.com/de/photos/ulm-…tz-menge-58271/

    (oben links hinterm Stadthaus).

    Sie sind aber besser, da weniger schematisch, und von der Größe und Höhe her changierend. In Einzelfällen (jetzt nicht das originale zur Brezn und zum Doorn) nehmen sie sogar alte Formen auf. Und Waschbetonplatten kommen auch nicht vor. Da gips wirklich Schlimmeres.

  • Freunden gepflegter TV-Unterhaltung wird das Gebäude im Hintergrund indes bekannt vorkommen:

    Leider komme ich nicht umhin, hier an die legendärste aller Rach-Folgen zu erinnern, die sich genau in diesem Gebäude abgespielt hatte ... ungünstigerweise sind sämtliche Folgen aus Youtube verschwunden, daher nur dieses kurze Info-Video:

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    Hier nochmals das Gebäude, das einfach gebührend gewürdigt werden muss:

    IMG_0647_sam.jpg

    Unvergessen die Kellerszene, als sich coronataugliche Vorräte an Konservendosen und sogar Toilettenpapier offenbarten ...

    IMG_0649_sam.jpg

    Indes geht es nun weiter, und zwar in Richtung des Berliner Platzes, dem Hauptplatz der Ludwigshafener Innenstadt.

    Vorbei geht es an der Ludwigshafener Ludwigskirche in Richtung Rhein:

    IMG_0650_sam.jpg

    Was darf da natürlich nicht fehlen? Ein Ludwigsbau!

    IMG_0651_sam.jpg

    Leider präsentiert sich der Berliner Platz eher suboptimal, und zwar als leere Fläche mit einer Dauer-Baustelle in der Mitte:

    IMG_0654_sam.jpg

    Blick in Richtung Innenstadt:

    IMG_0656_sam.jpg

    Dort stand nämlich bis 2015 die legendäre Tortenschachtel, ein kreisrunder Kaufhausbau mit integrierter Straßenbahnhaltestelle:

    Siehe Tortenschachtel‘ nur noch ein Schutthaufen! bzw. Tortenschachtel im Rhein-Main-Wiki.

    Zwar kam das Gebäude immer weiter herunter, auch in Sachen Nutzung, darin war am Ende nur noch ein Karstadt Schnäppchen-Center untergebracht. Wie man jedoch diesen Nachkriegs-Klassiker, so ziemlich das einzig bekannte zeitgenössische Gebäude Ludwigshafens, abreißen kann, erschließt sich mir nicht.

    Zwar nicht unbedingt schön, aber kultig und unverwechselbar.

    Daher zwei Fotos von mir von einem Besuch 2013:

    IMG_4691_DxO.jpg

    Rechts die teilweise unter dem Gebäude befindliche Straßenbahnhaltestelle:

    IMG_4688_DxO.jpg

    Wenigstens die Straßenbahn fährt wieder ...

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    Ohne die Tortenschachtel im Zentrum sind auch die abgerundeten Formen der anderen Gebäude nicht mehr verständlich, hier der Blick auf das Faktorhaus, dahinter der Bahnhof Ludwigshafen-Mitte:

    IMG_0655_sam.jpg

    Gesamtansicht des Platzes:

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    Von hier aus soll nun kurz die Innenstadt in Richtung Süden verlassen werden, hier wurde die Wälzmühle entwickelt, ein früheres Industrieareal, in dem heute ein Kino und ein Einkaufszentrum untergebracht ist.

    Hier der Durchgang durch den neuen Bahnhof in Richtung Wälzmühle:

    IMG_0660_sam.jpg

    Blick auf den Bahnhof von außen:

    IMG_0664_sam.jpg

    Foto von 2013 (diese Perspektive hatte ich diesmal nicht aufgenommen):

    IMG_4687_DxO.jpg

    Der neue Bahnhof wurde 2003 eröffnet, gleichzeitig mit der S-Bahn Rhein-Neckar - vermutlich ist die S1 die längste deutsche S-Bahn-Strecke, sie fährt von Tauberfranken bis ins Saarland (auch touristisch sehr empfehlenswerte Strecke, am Neckar entlang und quer durch den Pfälzer Wald):

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    Endlich ein gebührender Bahnhof, mit dem zudem noch der "Südpol" der Ludwigshafener Innenstadt entwickelt wurde, mit spektakulärem Blick nach Mannheim:

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    Das Mannheimer Schloß ist hier zu erahnen, die Jesuitenkirche ist auf beiden Fotos zu sehen:

    IMG_0661_sam.jpg

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  • S1 die längste deutsche S-Bahn-Strecke, sie fährt von Tauberfranken bis ins Saarland

    Ja die bin ich mehrmals schon gefahren. Wirklich eine wunderschöne Strecke! Zuerst der "Bruch" bei Homburg bis Kaiserslautern, ein ehemals sumpfiges Gebiet, dann der schöne Pfälzerwald, in Neustadt kurz die Weinberge und die oberrheinische Tiefebene, bei LU-Mannheim der beeindruckende Rhein, gerade wenn die Sonne aufgeht ein Traum, hinter Heidelberg am Neckar in der Tat ein Paradies, ab Mosbach dann wirds mit dem Bauland wieder hügeliger und mehr Wiesen kommen bis zum Endbahnhof Osterburken, welcher übrigens ein sehr schöner alter Bahnhof ist. Insgesamt aber zieht sich die Fahrt ganz schjön: mit über 50! Haltestellen! ist man über 3 Stunden unterwegs!

    Hier noch ein paar Fotos aus dem Zug von Ludwigshafen-Mannheim. Da wird gerade die Hochstraße abgerissen, fand ich schon interessant:

    Als Zugabe noch Fotos von der Bahnstrecke

    Pfälzer Wald (Lambrecht):

    Neustadt a. d. W:

    Rheinebene mit Weinbergen im Hintergrund der Pfälzer Wald:

    Dann werden es Gemüsefelder:

    Vater Rhein:

    Odenwald das Spiegelbild vom Pfälzer Wald:

    Neckartal:

    Mosbach:

    Bauland mit "Weihnachtsbaumplantage":

    Endbahnof Osterburken (er ist so schön und großzügig, dass es ihm sogar als Eisenbahnmodellgibt!)

  • Fachwerkliebhaber, erstklassige Bilder von Ludwigshafen bis Osterburken! :applaus::anbeten:

    der Bahnhof von Lauda-Königshofen sieht ziemlich ähnlich aus, wobei Lauda offensichtlich auch eine Eisenbahnerstadt war

    Und nicht zu knapp! Der Bahnhof Lauda ist formal ein Trennungsbahnhof. Gemeinsam mit dem Trennungsbahnhof der Nachbarstadt Königshofen ist Lauda ein Bahnknotenpunkt wie Osterburken, Neckarelz und Bad Friedrichshall Hbf. Dabei zweigen von der Hauptstrecke Würzburg - Stuttgart nur die untergeordneten Strecken nach Wertheim und Crailsheim ab.

    Die Anlagen des Bahnhofs Lauda finde ich traumhaft schön. Leider hat man auch hier das Empfangsgebäude aus dem Bahnbetrieb entnommen, so dass zwischen ihm und den Bahnsteigen jetzt ein Zaun ist und die Fahrgäste durch einen schmalen Durchgang an der Nordseite des Empfangsgebäudes gehen müssen. Das ist einem Bahnhof der Bedeutung von Lauda mit seinem monumentalen Empfangsgebäude nicht würdig. Gleichwohl atmet die Umgebung des Bahnhofs noch immer den Geist der Eisenbahnerstadt.

  • Nun verlassen wir den Bahnhof nach Süden, hier sehen wir nun die Hauptfassaden von Einkaufszentrum und Kino:

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    Gleich daneben ein weiterer Neubau, das "Lusanum" als Gesundheitszentrum (Lu = Ludwigshafen):

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    Die Industrie- und Lagerbauten wurden hier flächendeckend abgerissen, zum Rhein hin gibt es schon ziemlich einfallslose Wohnbauten:

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    Laut Lokalpresse ist das Einkaufszentrum ein ziemlicher Mißerfolg, wozu sicherlich auch neben der Lage und der schlechten Zugänglichkeit von der Innenstadt her auch die kalte Architektur beiträgt:

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    Daher wieder zurück in die Innenstadt zum Berliner Platz:

    IMG_0672_sam.jpg

    Von hier aus führen zwei wichtige Straßen nach Norden, die die eigentliche Innenstadt bzw. Fußgängerzone ausmachen, einmal die Bismarckstraße im Westen und Ludwigstraße im Osten. Über letztere fährt die Straßenbahn zum "Nordpol" der Innenstadt am Rathauscenter, die Ludwigstraße erweitert sich vorher platzartig zum Ludwigplatz.

    Im folgenden soll nun die Innenstadt näher präsentiert werden, wobei leider schon kurz nach 13 Uhr die Sonne reichlich tief stand ... und entsprechend das Licht nicht optimal ist.

    Hier einige Eindrücke aus der Bismarckstraße, dort gibt es fast keine Altbausubstanz mehr:

    IMG_0687_sam.jpg

    Dafür aber jede Menge belanglose und teilweise ziemlich primitive Bauten:

    IMG_0688_sam.jpg

    Das Bismarck-Zentrum:

    IMG_0689_sam.jpg

    Wirklich spannend ist das nicht ...

    IMG_0691_sam.jpg

    Es ist so ziemlich die einzige Fußgängerzone einer Großstadt, in der die meisten gängigen Ketten nicht vertreten sind - nicht, daß ich die unbedingt bräuchte, aber es verdeutlicht, daß sich Ludwigshafen gegenüber Mannheim als Einkaufsstadt zumindest in der Fußgängerzone nicht behaupten kann.

    Einige Eindrücke der Bebauung zwischen Bismarckstraße und Ludwigsplatz:

    IMG_0692_sam.jpg

    Im Zentrum gibt es nicht weniger als 6 Moscheen, eine davon ist auf dem zweiten Foto noch ganz knapp rechts zu erkennen (Merkez Camii, mit dem "Ge"-Schild).

    IMG_0693_sam.jpg

    Hier nun der Ludwigsplatz:

    IMG_0694_sam.jpg

    Hier im Hintergrund das Gebäude der Sparkasse Vorderpfalz

    IMG_0696_sam.jpg

    Das Eckhaus trennt Rathausplatz und Rheinuferstraße:

    IMG_0695_sam.jpg

    Kurzer Blick auf Rheinuferstraße und den neu entwickelten Uferabschnitt mit dem Einkaufszentrum - dazu ganz zum Schluß mehr:

    IMG_0697_sam.jpg

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  • Nach einer kurzen Pause kommen wir nun zum Höhepunkt des Rundgangs und der kommenden Umgestaltung - nämlich zum Rathaus-Center Ludwigshafen, das 1979 errichtet wurde und neben dem Rathaus im Hochhaus auch noch ein größeres Einkaufszentrum umfaßt.

    Der sanierungsbedürftige Rathausturm steht schon seit Jahren leer, der gesamte Komplex wurde von der Stadt aufgekauft und wird bis Ende 2024 laut Planung komplett abgerissen (!). Gleiches gilt für die dahinter befindliche Hochstraße, so daß ein äußerst großes Areal für die Neubebauung zur Verfügung steht.

    Der Rathausturm:

    Der Rathausplatz mit dem Einkaufszentrum:

    Hier befindet sich eine unterirdische Straßenbahn-Haltestelle, gleichzeitig kann an diesem Eingang das Einkaufszentrum nach Norden hin durchquert werden:

    Der Blick zurück nach Süden:

    Gleich nördlich davon befindet sich die Hochstraße Nord:

    Eine eher unmotivierte leere Fläche:

    Gleich dahinter beginnt indes eine neue Welt, nämlich Hemshof, was hier etwas hochtrabend als "Altstadt" angepriesen wird:

    Wirklich alt ist der nördliche Teil der Innenstadt auch nicht, er entstand ab etwa 1870 und besteht entsprechend vor allem aus gründerzeitlicher Architektur als Wohnviertel für die Arbeiter der nördlich gelegenen BASF.

    Nach etwa 1960 zogen vor allem Gastarbeiter zu, der Stadtteil ist durch einen selbst für Ludwighafener Verhältnisse sehr hohen Anteil an Migranten geprägt, vor allem aus der Türkei.

    Die Hauptachse ist die Prinzregentenstraße:

    Es handelt sich um eine Fußgängerzone:

    Die Bauten befinden sich nach groß angelegten Sanierungen in gutem Zustand:

    Komplett geschlossen erhalten ist die Straße aber natürlich nicht:

    Bedeutendste Kultureinrichtung ist das Prinzregententheater, ansonsten dominieren Dönerläden, türkische Läden usw.

    Leider ist die schöne Bebauung dann etwas weiter nördlich schon wieder vorbei:

    Denn Ludwigshafen-typisch wurde unter "Sanierung" auch hier vor allem verstanden, möglichst großflächig abzureißen. Dies betrifft fast die gesamte Bebauung östlich der Prinzregentenstraße, dort gibt es jetzt grüne Wiese und dahinter bemerkenswert scheußliche Wohnblocks in Richtung Rhein.

    Ebenfalls abgerissen wurde eine Hälfte der Arbeitersiedlung der BASF nördlich davon (für einen großen Parkplatz ...) (siehe Die Kolonie) und sogar ein absolutes Wahrzeichen von Ludwigshafen, nämlich das BASF-Hochhaus ...

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  • Man sieht, welches städtebauliche Potenzial sich nach einem Abriss des Rathaus-Centers und der Hochstraße Nord auftut. Wenn man diese riesige Fläche in Form bringt und mit halbwegs ansprechender Architektur füllt, wäre dies ein großer Gewinn für Ludwigshafen.

  • Stimmt, aber das Schild ist immerhin noch in deutscher Sprache :)

    Wir biegen nun nach Westen ab und erreichen den Hemshof-Park, der eine annähernd dreieckige Form aufweist:

    Von hier aus wieder in Richtung Innenstadt an einem Hochbunker vorbei:

    Und schon erreichen wir wieder die gründerzeitliche Bebauung, die sogar noch etwas geschlossener ist, ohne jedoch besondere Highlights zu bieten:


    Ein kleines Highlight stellt immerhin das Stadthaus Nord am Europaplatz dar, das derzeit saniert wird:

    Die Lage direkt an der Hochstraße ist natürlich weniger schön:

    Und schon erreichen wir wieder die Innenstadt bzw. einen gigantischen Parkplatz:

    Von hier aus nun zurück zum Rathausplatz und später auch zum Rhein:

    Die Platzwirkung wird durch die Straßenbahngleise beeinträchtigt, es bleibt nur ein relativ schmaler Durchgang:

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  • Der kleine Rundgang ist nun fast zu Ende, wir kehren nun an den Rhein zurück. Hier wurde in den letzten Jahren das Rheinufer neu gestaltet und präsentiert sich mit der vor rund 10 Jahren eröffneten Rhein-Galerie deutlich attraktiver als zuvor:

    Kaoru betreibt inzwischen offensichtlich ein Restaurant :smile:

    Nördlich des Einkaufszentrums befindet sich ein kleiner Platz, dahinter wieder etwas Gastronomie:

    Noch abschließend ein Blick nach Mannheim:

    Rechts am Bildrand ist schon die Mannheimer Jesuitenkirche zu sehen, daneben befindet sich ja gleich das Schloß, das zu Fuß über die Brücke erreichbar ist ... falls man es schafft, das gigantische Straßen- und Schienendrehkreuz am Ende der Adenauerbrücke zu unterqueren - dazu später eine weitere Galerie.

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