Würzburg (allgemein) - Bewertung des Wiederaufbaus

  • Müll und Schrott ist reine APH-Terminologie, die laufend gegen Stuttgart, Pforzheim, Mannheim, Ruhrgebiet, insb Köln verwendet wurde und die "unter der Gürtellinie" zu bezeichnen bislang noch niemandem eingefallen ist. Man muss halt zur Kenntnis nehmen, dass bei Würzburg gewisse Empfindlichkeiten vorliegen. Vielleicht wirklich Wirtschaftswunderpatriotismus.

    Aber wahrscheinlich bist du einfach nur soooo extrem gekränkt dass dein "fränkisches Prag" nicht 1:1 wiederaufgebaut wurde.

    Hör doch endlich auf damit, das wird schon langsam ärgerlich. Realitätssinn in Sachen Würzburg!!! Wie kann man da nur 1:1 Wiederaufbau in den Mund nehmen?

    Kannst mir ja erklären, was an der Karmeliterstraße so schön zu finden ist jenseits vom Rückermain. Ich komm da einfach nicht mit, erblicke da nur Ödnis und Leere. Und wenn die Schustergasse ein Vorzeigemodell sein soll... Na ja. Aber immerhin - bin ja schon froh, dass mir überhaupt wer was Konkretes darüber sagt, was denn nun so zu bewundern sein soll.

    Was meine Auswahl betrifft, so hätt ich noch mehr und wohl auch Strittigeres, jedenfalls Triftigeres, vielleicht auch Erhellendere, jedenfalls Diskussionsrelevanteres zu bieten gehabt- ich war ja erst bei den relativ harmloseren Beispielen. Aber jetzt freut es mich nicht mehr. Stellt euer heiliges Würzburg unter Denkmalschutz oder gleich unter einen Glassturz.

    So ein Theater hat die Welt noch nicht erlebt.

  • Das habe ich ja nie behauptet, dass die heutige Stadt ein "Ersatz" ist...

    Ich wäre natürlich auch froh wenn das ein oder andere Haus rekonstruiert wird keine Frage. Nur ist das ziemlich unwahrscheinlich wie du es ja selbst einräumst. Daher muss man als Realist eben sich vorerst damit abfinden und nicht alles schlechtreden, das würde mir auf Dauer auf die Psyche gehen.

  • Die haben in großem Stil getan, was mir hier ansatzweise untersagt wird: Galerien oder doch lange Bildbeiträge über die Defekte

    Das "untersagt" doch niemand, es gab doch schon explizite "Negativgalerien" z. B zu Böblingen und kritisches zu Nürnberg wie Nürnberg (Galerie).

    Was indes schon unerwünscht ist, sind Formulierungen wie "substratloses Gestänkere", noch dazu gegen Neumitglieder gerichtet.

    sou perfeito porque / igualzinho a você / eu não presto

  • zu bezeichnen bislang noch niemandem eingefallen ist

    Also ich muss doch sehr bitten!

    ganzen 50er oder 60erJahre-Müll

    besser auf die Müllhalde gehörten

    50er Müll

    Und noch dazu:

    was an der Karmeliterstraße so schön zu finden ist jenseits vom Rückermain

    Das habe ich damals geschrieben und habe keine Lust es dir 1000mal zu wiederholen hier die Kopie:

    Ja dieses kleine Viertel muss ich sagen, hat mir bei meinen Besuch auch recht gut gefallen. Die Nachkriegshäuser sind zwar von der doppelten Fensteranordnung als "Experten"Sicht wie wir ja sind in Archifragen sofort erkennbar, aber die umrahmten Fenster, mit zt Klappläden, die Spolienfiguren in den Fassaden und die hellen Farben machen es doch recht freundlich mit mehr lokaler Architektursprache

  • Zitat von Fachwerkliebhaber

    zu bezeichnen bislang noch niemandem eingefallen ist

    ---Also ich muss doch sehr bitten!

    ??? Hast meinen Satz nicht vollständig gelesen???

    Zitat von Giuglio

    Was indes schon unerwünscht ist, sind Formulierungen wie "substratloses Gestänkere", noch dazu gegen Neumitglieder gerichtet.

    Aha. Danke. Das muss man sich hingegen natürlich von einem Neumitglied sagen lassen:

    Tag für Tag schreibst du den gleichen Schrott....bis zum Erbrechen

    Aber ich betrachte das hier wirklich für beendet.

  • Was findet Ihr eigentlich an Donauwörth so toll? Es ist vernünftig aufgebaut, sicher, aber so außerordentlich gut habe ich es nie empfunden und ich komme aus dem Nachbarlandkreis, war also schon oft dort.

    Das muss man sich hingegen natürlich von einem Neumitglied sagen lassen

    Actio = Reactio :lehrer:

    sou perfeito porque / igualzinho a você / eu não presto

  • für ein Neumitglied finde ich solche Reaktionen auch schon irgendwie merkwürdig...

    Finde ich nicht. Wenn jemand dauernd auf etwas einschlägt und man nach ein Dutzend Schlägen mal sagt jetzt ist aber mal gut ist es sein gutes Recht. Und wenn er die Stadt genau aus erster Hand kennt umso mehr!

    Aber ja: ich glaube 99% der Menschen werden bei dieser Diskussion den Kopf schütteln. Wie kann man nur sich so lange an Würzburg auslassen?:kopfschuetteln:

  • Ursus unterstellt allen Schreibern, die Würzburg trotz zahlreicher unwiederbringlicher Verluste, doch auch mehr oder weniger viel positives abgewinnen können, Blindheit gegenüber all der Bausünden.

    Die sieht bzw. erkennt nur er.

    Während hier aber jeder in der Lage ist , die Stadt in Licht und Schatten zu bewerten, ist für Ursus zu 100 % alles nur Dreck.

    In Wahrheit ist er der Blinde, der das Schöne der Stadt, was an vielen Stellen auch zu finden ist, nicht sehen will.

    Keine Sorge Ursus, ich habe nun auch keinen Bock mehr auf deine Überheblichkeit und werde dich ab sofort wieder ignorieren.

    Was ich zu deiner Person sagen wollte habe ich gesagt.

  • Bevor ich in das verlängerte Wochenende starte (vorher gibt es noch den vorläufig letzten Teil der Würzburg-Galerie, Fortsetzung folgt aber), noch einige abschließende Worte.

    "Realitätssinn in Sachen Würzburg" - ich denke, den hat jeder, mit Ausnahme eines einzelnen Teilnehmers.

    Ich schrieb in meinem allerersten Beitrag:

    Zitat

    teilweise sehr schlichte Nachkriegsarchitektur, teilweise mäßiger Erhaltungszustand, manches wirkt fast schon schäbig, kein geschlossener Bereich, der wirklich historisch wirkt, lieblose Details, unter dem Strich durchwachsen

    Das halte ich für ein ausgewogenes Urteil, daß ich Würzburg im Vergleich der stark zerstörten Reko-Städte mit 8 Punkten bewertet habe, liegt einfach daran, daß es bei Anwendung der genannten Kriterien Qualität * Menge (wobei unter Menge auch angepaßte Strukturen zählen) zum - gemeinsam mit Leuven in Belgien - höchsten Wert in meinem Vergleich kommt.

    Wenn man das Kriterium der Menge wegläßt und auch angepaßte Strukturen nicht berücksichtigen möchte, ist das völlig in Ordnung, dann kommt man eben zu viel niedrigeren Werten. Allerdings dürfte ein solches alternatives System nicht mehr aussagekräftig sein, dann könnte ich ja Stuttgart mit Schloßplatz und Schillerplatz und einigen angrenzenden Arealen auch hoch bewerten, obwohl diese Ecke mit der flächendeckenden Bebauung gar nichts zu tun hat.

    Sollten mir in größerer Menge hervorragende Reko-Städte präsentiert werden, würde ich meine Bewertung natürlich nachträglich senken.

    Würde ich alle Städte ungeachtet ihrer Geschichte miteinander vergleichen, so käme meinetwegen Würzburg in meiner persönlichen Skala auf 5 Punkte und Bamberg auf 9 Punkte. Wieder ein anderes Kriterium besteht für mich darin, wie interessant ich eine Stadt finde bzw. wie wohl ich mich dort fühle. Auch ein Totalausfall als Reko-Stadt wie Dessau kann dann als "lebendes DDR-Architekturmuseum mit einem Hauch Bauhaus" überaus interessant und besuchenswert sein.

    "Rauhe Mengen an Modernismus" - tatsächlich kommen wir mit den aufgeführten Gebäuden sicherlich nicht über die 5-%-Hürde, eine ganze Reihe von unzerstörten Städten wie z. B. Nürtingen haben da sehr viel mehr auch in der Altstadt zu bieten

    "Die am schlechtesten aufgebaute Residenzstadt" - im Vergleich mit Mannheim, Hannover, Dessau und all den anderen schon aufgeführten Städten schneidet Würzburg deutlich am besten ab. Welche zerstörten Residenzstädte wurden denn besser aufgebaut bzw. nach welchen Kriterien?

    Wenn man wie in Dessau in den 70er-Jahren noch den verbliebenen Altstadtrest abreißt, um dann darauf dieselben Plattenbauten zu bauen wie im Rest der DDR, dann kann ich für die Rekonstruktionsleistung nur 0 Punkte vergeben (von einem Kirchenabriß 1977 mal ganz abgesehen, weil man auf der grünen Wiese angeblich Platz für weitere Plattenbauten brauchte).

    Ansonsten verstehe ich nicht, wie man sich über unser kleines, eher akademisches Thema so aufregen kann. Ich würde "meine Schwerpunktstädte" Danzig und Warschau als Reko-Städte auch bestenfalls mit 4 oder 5 Punkten bewerten und damit vermutlich schlechter als der Durchschnitts-Forenbesucher. In Sachen "interessant" und "besuchenswert" würde ich in beiden Fällen aber eine glatte 10 vergeben, und letztere Kriterien sind doch das entscheidende.

    Das Kriterium "neu = alt" interessiert außerhalb Foren wie dem unseren oder ähnlichen niemanden, genauso gut könnte man als Kriterium heranziehen, ob möglichst viele Leute eine moderne Wohnung im Grünen haben und entsprechend industrielle Plattenbauweise befürworten. Oder man kann mit klassischer Architektur sowieso nichts anfangen und beurteilt nur die Neubauten usw. Letztlich ist das alles nichts, worüber man sich großartig aufregen sollte ...

    sou perfeito porque / igualzinho a você / eu não presto

  • gemeinsam mit Leuven in Belgien

    Diese Stadt wurde aber nur teilweise zerstört, und dies auch schon im Ersten Weltkrieg. Und in der Zwischenkriegszeit wurde oft noch recht vernünftig gebaut (zwar auf Kosten der Deutschen, aber darüber reden wir hier jetzt nicht...). Vergleichen wir also mal die Wiederaufbauarchitektur beider Städte:

    Löwen:

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…arkt_Leuven.jpg

    Würzburg:

    https://c8.alamy.com/comp/2AJ03RP/w…any-2AJ03RP.jpg

    Ich glaube sogar, dass ein unzerstört gebliebenes Löwen heute weit durchwachsener, und damit auch weniger schön gewesen wäre, weil man -wie in Belgien üblich- in den 60'ern die "verslummte" Altstadt einfach zu 50% abgerissen hätte, was in den erhaltenen Vierteln tatsächlich auch passiert ist! Würzburg dagegen wäre ohne den allesvernichtenden Bombenangriff immer noch eine der schönsten Städte Europas gewesen... Würzburg (und andere im Zweiten Weltkrieg zerstörten deutschen Städte) und Löwen (und andere im Ersten Weltkrieg zerstörten belgischen Städte) kann man also nicht ernsthaft miteinander vergleichen!

  • Liebe Leser,

    ich möchte mich wirklich aufrichtig dafür entschuldigen, dass ich die letzten Tage mit meinen Beiträgen genervt habe bzw. für Verärgerung gesorgt habe könnte.

    Es ist normalerweise nicht meine Art, solche Scharmützel auszutragen.

    Ehrlich gesagt war ich genervt davon, dass das Thema zu Würzburg über Wochen stagnierte und es immer wieder recht drastische, negativen Bewertungen gab.

    Ich habe es zu persönlich genommenen.

    Nun habe ich selbst an einem anstrengenden hin und her beigetragen.

    Nebenbei erwähnt, auch wenn ich neu bin, kann ich eine eigene Meinung haben.

    Ich werde aber zukünftig wieder ein interessierter und aufmerksamer Leser sein, wie ich es schon seit Jahren in verschiedenen Foren bin und mich mit Beträgen zurückhalten. Und wenn doch, dann sachlich und ohne jede Provokation und Polemik.

    Sorry! Werde mich bessern!

    Wünsche Allen eine gute Zeit!

  • Frankentop: Bitte nicht mit Beiträgen zurückhalten, die sind willkommen! - nur nicht so schnell "anzünden" lassen :unsure:

    Bei Ästhetik gehts halt schnell um Hammerschläge - ich verstehe ursus' Totalablehnung des 50er-Jahre-Zeugs ja auch nur zur Hälfte (ich habe dazu eine recht zwiespältige Meinung), aber Du solltest mE, gern auch aus dem Bauchgefühl heraus, das ein anderes ist, dagegen argumentieren. Daraus könnte dann eine durchaus interessante ästhetische Kontroverse entstehen, die mit Gewinn zu lesen wäre.

  • Mein Eindruck - ich war noch nie in Würzburg - ist momentan folgender:

    Es ist imgrunde eine 1950er-Stadt mit vielen kleinen Häusern und Geschäften, und nur wenigen immer mal eingestreuten älteren Bauwerken. Als Stadt - also als ein Ort, wo man als Fremder hinkommt und irgendwie Anschluß sucht, oder als Einheimischer sowas wie einen heimatlichen Ort erleben will - scheint es aber recht gut zu funktionieren, denn es gibt doch relativ viele, die sagen, daß sie die Stadt mögen.

    Zweifellos könnte man die Stadt verschönern und um Attraktionen reicher machen, wenn man die bestehenden älteren Gebäude zu größeren Ensembles umbauen würde, so daß das 1950er-Flair nicht mehr so völlig durchdringend wäre.

    Um die Details wird heftig gestritten floet:)