Nix neues im Ländle: Der Erweiterungsbau des fürchterlichen Gebäudes der Württembergischen Landesbibliothek von 1970 steht unmittelbar vor der Eröffnung. Im Inneren erwartet den Besucher eine Orgie in Sichtbeton. Wenigstens ist der Bau von aussen weit ansehnlicher als sein Nachbar.
ZitatStatt der 2010 vorgeschlagenen Sandsteinfassade zeigt sich der Anbau nun in hellem Sichtbeton – überhaupt hat sich viel getan seit dem ersten Wettbewerbsentwurf: Die stoische Schießschartenfassade ist einem spielerischen etagenweisen Wechsel der Fensterformate gewichen, das zunächst noch wie aufgesetzt wirkende Sheddach entwickelte sich zum prägenden Charakteristikum des Neubaus. Beide Elemente greifen die kupferne Materialisierung des alten Lesesaals auf. Mit der Fertigstellung der Erweiterung, die schon im Mai mit einem Betonpreis ausgezeichnet wurde, soll nun auch die Sanierung des Bestands folgen.