Beiträge von Valjean

    Diese Thesen wurde vor allem von einem gewissen youngwoerth vertreten

    An youngwoerth musste ich auch sogleich denken bei der betreffenden Pasage in königsbaus Beitrag.

    Der aus Karlsruhe stammmende (und nach Freiburg gezogene) Youngwoerth bemängelte seinerzeit am Stadtbild Erfurts recht scharf das Fehlen von grossen und prächtigen Gründerzeitquartieren im Anschluss an das historische Stadtzentrum.

    Königsbau stammt ja aus Stuttgart und insofern ist sein Fokus, weg vom historischen Stadtkern und hin zu gründerzeitlicher Stadterweiterung, mehr als nachvollziehbar.

    In Polen scheint man schnell mal nen Schloß auf der grünen Wiese bauen zu wollen. Dabei wären die alten deutschen Schlösser erst einmal wieder aufzubauen, na ja!

    Ich finde die hier gezeigten polnischen Burg. bzw. Schloss-Neubauten einigermassen befremdlich.

    Und ja in der Tat - es gäbe noch einige deutsche Schlösser, Landsitze, Herrenhäuser im heutigen Polen wieder herzureichten!

    Im Vergleich zur Burg im See ist das hier grenzwertig zu Disneykitsch. [...] Allein die Dachlandschaft, die keine ist, als nur eine klobige graue Masse

    Ja, das Dach ist ziemlich grausig.

    Valjean: ich glaube, ich schreibe den Herrn Hauer mal an wegen dieser Frage. Der weiß das bestimmt, so intensiv wie der sich mit den Dachstühlen befaßt hat.

    Wie gesagt, er hat die Dachstühle originalgetreu nachgebaut.

    Im letzten von mir verlinkten Video (3/3) erläutert er, dass dabei weder Eisenbeschläge/Eisennägel, noch Holzleim verwendet wurden. Die Holzbalken wurden (noch am Boden liegend) verkerbt, anschliessend in Position gebracht und zusammengefügt. Zudem wurden Holznägel verwendet.

    Gute Frage Loggia!

    In folgendem kurzen Fernsehbericht des BR aus dem Jahr 2016 spricht Josef Hauer von Balken mit einer Länge von 13 Metern

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Hier noch ein Bericht von OTV (Oberpfalz TV) ebenfalls aus dem Jahr 2016: hier

    Und ein weiterer kurzer Bericht von OTV von Juli 2019 (hier) über seine Arbeiten am Münchner "Liebfrauendom".

    Darin spricht er auch über die Art und Weise, wie die Holzelemente verbunden werden.

    Darüber hinaus erläutert Josef Hauser am Münchner Beispiel die Besonderheit und Meisterschaft des Amberger Dachstuhls

    Der aus Parkstein in der Nähe von Weiden stammende Zimmerermeister Josef Hauer befindet sich seit 2005 im Ruhestand. Seither widmet er sich seiner grossen Leidenschaft: dem originalgetreuen Nachbau historischer Dachstühle.


    "Amberger Stadel / Salzstadel" in Regensburg:

    2020_09_07_10_31_31_http_www.josef_hauer.de_wp_content_uploads_2020_07_alle_modelle_juli_2020.pdf_regensburg_salzstadel.png


    Mittlerweile hat Josef Hauer über 33 interessante Projekte umgesetzt (Präsentation: s. hier), zuletzt auch den Dachstuhl der Münchner Frauenkirche.

    Sein Meisterstück bleibt aber weiterhin - nach eigener Aussage - der Dachstuhl der Amberger Martinskirche.


    Basilika St. Martin / Amberg:

    2020_09_07_10_30_11_http_www.josef_hauer.de_wp_content_uploads_2020_07_alle_modelle_juli_2020.pdf_st.martin.png


    Dieser Dachstuhl ist älter und überspannt eine (sage und schreibe) doppelt so breite Fläche wie jener des Regensburger Domes

    Der Dachstuhl von St. Martin begeistert

    Zimmerermeister und Lehrer Karl Müller stellt das Amberger Juwel am 7. März 2017 ab 19 Uhr im Beruflichen Schulzentrum vor.

    Der fast 600 Jahre alte Dachstuhl der Basilika St. Martin – älter und doppelt so groß wie der des Regensburger Doms – ist eine der bedeutendsten Dachkonstruktionen des 15. Jahrhunderts. Foto: Hans Bauer

    AMBERG. Der fast 600 Jahre alte Dachstuhl der Basilika St. Martin – älter und doppelt so groß wie der des Regensburger Doms – ist eine der bedeutendsten Dachkonstruktionen des 15. Jahrhunderts. Zimmerermeister Josef Hauer hat ihn aus 1535 Einzelteilen im Maßstab 1:15 mit allen historischen Holzverbindungen nachgebaut.

    Der Kirchenbau wurde allein von der damaligen Amberger Bürgerschaft finanziert und dies erklärt letztlich auch den gewaltigen Dachstuhl, mit der meisterhaft tragenden Konstruktion, die ein Optimum an freier Lagerfläche realisierte.

    Denn, es wurde Salz (welches wie oben dargelegt, den einstigen Wohlstand Ambergs mitbegründete) und Getreide darin gelagert.


    2020_09_07_10_51_22_https_www.amberg_st_martin.de_eh_content_pages_6925_files_autoupload_dokumente-01.png


    2020_09_07_10_52_37_https_www.amberg_st_martin.de_eh_content_pages_6925_files_autoupload_dokumente_02.png

    Zeno:

    Du brauchst von Amberg aus nur ins nahe gelegene Sulzbach-Rosenberg fahren (Stadtteil Rosenberg), denn um diese immense Industriebrache Maxhütte, dem ehemals größten Bayerischen Stahlwerk, sieht es ebenfalls bescheiden aus.

    Der Strukturwandel ist also auch im hochgelobten Bayern nicht super-duper gelungen ...

    Ansonsten war ich vor einigen Jahren mal in Schweinfurt und da war ich tatsächlich über das Stadtbild erschrocken.

    Von der Bezeichnung "Oberpfalz - das Ruhrgebiet des Mittelalters", obschon einigermaßen verbreitet, halte ich tatsächlich wenig. Es war immerhin nur ein Teil der Oberpfalz, der den Abbau von Eisenerz und dessen Verarbeitung betrieb und selbst dieser Teil war zu keiner Zeit in dem Maße monostrukturell ausgerichtet wie das Ruhrgebiet im 19. und 20. Jahrhundert.

    Der einstige Reichtum Ambergs beruhte letztlich auch auf dem Monopol des Salzhandels in der Oberpfalz, in Teilen Oberfrankens und Westböhmens.

    Inschrift auf dem Salzstadel in Regensburg:

    cimg0238.jpg

    (Foto von mir)

    Ab dem 19. Jahrhundert war in weiten Teilen der Oberpfalz (von Hirschau über Weiden, Windisch-Eschenbach bis hinauf nach Waldsassen) schliesslich die Porzellan- und Glasindustrie vorherrschend.

    Auf der Seite auch ein Artikel zu den schönsten Kleinstädten in Deutschland

    Diesbezüglich gibt es bereits ein hochoffiziöses Ergebnis:

    Ich selbst war noch nie in Wuppertal und die Bilder dieses Stranges wecken bei mir auch keinen Drang diese Stadt unbedingt sehen zu müssen.

    Gestern stieß ich allerdings via Skyscrapercity auf eine überarbeitete historische Filmaufnahme einer Fahrt mit der Schwebebahn aus dem Jahr 1902. Und diese Aufnahmen finde ich faszinierend!

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Erst mit völligem Vergessen ist "Marienwerder" völlig ausgelöscht.

    Na ja, nicht hinfahren bedeutet ja nicht zwangsläufig vergessen. Immerhin kann man Bilder ansehen und Geschichten erzählen. Das gilt umso mehr für jene Städte, die ihr Antlitz drastisch, bis hin zur Unkenntlichkeit veränderten (Elbing sei hier als Beispiel genannt).

    Selbst habe ich keine Wurzeln im alten deutschen Osten, wohl aber mein Sohn, dieser hat Schlesische über seine Mutter, bzw. über deren Grosseltern. (Meine Grossmutter väterlichseits widerum war eine Volksdeutsche aus Kroatien, deren Vorfahren aus dem Schwäbischen über Ungarn dorthin wanderten)

    Ich stamme ja gebürtig aus der alten Hauptstadt der Oberpfalz. Diese hatte vor dem Krieg ca. 28.000 und nach dem Krieg knapp 40.000 Einwohner. Dieser Bevölkerungsanstieg ist hauptächlich durch vertriebene Sudetendeutsche aber auch auf Schlesier zurückzuführen. Der neue Bürgermeister der Stadt hört auf den Namen Cerny (auf dem Gymnasium hatte ich einen Mathe-Lehrer gleichen Namens) und ist gewissermassen ein Zeugnis der damaligen Umwälzungen.

    Die Reputation der Tschechen in der Generation meiner Eltern war - so meine ich - im gesamten ostbayerischen Raum miserabel. Dazu zirkulierten viele zu viele Geschichten über Art und Weise dieser Vertreibung. Zum Teil Geschichten, die an die Nieren gehen ...

    Natürlich war ich früher öfter in Tschechien und in vielen Dingen fühlte ich mich dort heimischer (gerade die Ess- und Trinkkultur betreffend) als in manchen Regionen der BRD. Zuletzt war ich beruflich in Mähren ...

    Na ja, ich hab da halt einen anderen Ansatz.

    Nehmen wir an irgendjemandem gelingt es meinen Vater, über intrigantes Wirken aus seinem Häus'lein (welches er von seinem Vater geerbt hat) rauszuschmeissen. So würde ich doch gewiss nie daran denken, den neuen Herren in diesem Häus'lein Besuch abzustatten und das erwarte ich auch von meinem Sohn ...

    Es wird niemals Frieden in Europa geben, bis Preußen ausradiert ist und die deutsche Hauptstadt von Berlin nach Frankfurt am Main verlegt wurde, da Berlin auf slawischem Land steht. Nur mit einer Revision der slawischen Niederlage kann Deutschland sicher niedergehalten werden.24


    (Quelle: Stefan Scheil„Polen 1939: Kriegskalkül, Vorbereitung, Vollzug“, S.41/42)

    Folglich zieht es mich dort auch nicht hin.

    Beispiel Danzig:

    2020_06_23_11_05_21_geschichte_der_stadt_danzig_wikipedia.png

    Es gibt auf Wikipedia eine Liste der Bürgermeister Danzigs von 1342 bis heute. Von 1342 bis 1945 trugen sämtliche Bürgermeister deutsche Namen. (Liste auf: deutsch, englisch, polnisch).

    Es gibt für mich keinen Grund mir Gdansk, Wroclaw oder Szczecin anzusehen (nach polnischer Geschichtsschreibung: "die wiedergewonnenen Gebiete"), dafür bin ich zu sehr Patriot und auch zu stolz.

    ---

    Off-topic, ich weiss ...

    Bauhaus meets Brutalismus.

    ....Letztlich ist sogar das Haus nicht mal das Schlimmste, sondern das damit der idyllische Blick auf die Berghänge zerstört wird.

    Ich kann damit nichts anfangen. Vor alen Dingen altern diese grössflächig-monotonen Fassaden nicht mit Würde, siehe z.B. das Berliner Kanzleramt.

    Wir wird sich obiger Anblick wohl in 5 Jahren darstellen oder in 10, 20 Jahren?

    Wie sieht es denn mit der "Partyszene" Mannheims in Vergleich zu Stuttgart aus?

    Spass beiseite, Mannheim kenne ich nicht wirklich. 1992 war ich mal in der Innenstadt, weil ich wegen eines Festivals vor Ort war.

    Hier in der Schweiz hatte ich mal einen deutschen Arbeitskollegen. Der war aus Ludwigshafen und hat dann in Pforzheim studiert. Gewissermaßen vom Regen in die Traufe ? aber es schenkt sich wohl beides nichts.

    Letzten Sommer habe ich eine Nacht innenstadtnah in Karlsruhe verbracht. Es war sehr belebt aber das, was ich gesehen habe, hat mir weniger gefallen und ich würde Karlsruhe deutlich unter Freiburg einordnen

    Die Beschreibung des Art-Magazins sind schon eine Klasse für sich. Fast könnte man meinen, der Kunstkritiker verhöhnt den Künstler ... Ich konnte mir einen Lacher nicht verkneifen :)

    Im Inneren überzeugt Eun Young Yi durch atmosphärische Qualität, klare Ordnung und ein Minimum an Materialien. Alles ist in zartes Grau getaucht, nur die Buchrücken setzen Farbakzente.

    "Stammheim II" trifft es schon gut ...

    Bin ich der Einzige, der den Eindruck hat, dass es das Wort "Trisoley" nur ein einziges Mal auf der ganzen Welt gibt und damit dieses Gebäude gemeint ist? :anbeten:

    Aus:

    "Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste" (45. Band, 1745) (wikipedia)

    2020_06_16_21_47_42_grosses_vollstc3a4ndiges_universal_lexicon_aller_wissenschafften_und_kc3bcnste_..._g-1.png


    Ein Nürnberger Gerichtsschreiber also ;)