Redest du jetzt speziell von Fachwerkstädten? Natürlich hat da Deutschland mehr zu bieten, das ist mir schon klar. Aber es ging ja um die Ortskerne im allgemeinen. Da ist der Erhaltungszustand in Frankreich weitaus besser als bei uns. Ich kenne in Baden-Württemberg keinen Ort, an dem man sich nicht über irgendeinen baulichen Störfaktor ärgern müsste. Besonders fällt das bei der Stadtmöblierung auf, oft völlig unpassende, modernistische Straßenlaternen (bzw. Lichtstelen), die sich die Gemeinden als "spannenden Kontrast" aufschwatzen ließen.
Egisheim (Oberelsass, Galerie)
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Meersburg am Bodensee ist mindestens genauso schön wie die schönsten elsässischen Städten, und liegt trotzdem in Baden-Württemberg. Auch das stimmt also nicht ganz.
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Selbst Meersburg ist nicht ganz frei davon:
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Egisheim gilt als Geburtsort des Papstes Leo IX (1002-1054), und deshalb sind Burgkapelle und Brunnen nach ihm benannt:
Blick in einer Seitengasse:
Und wir betreten jetzt das Burggelände:
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Ein sehr schönes Fachwerkhaus am Burggraben:
Im Burggraben, rechts die Leokapelle (Blick gen Norden):
Burggraben, Blick gen Süden:
Wie malerisch!
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Immer noch im Burggraben:
Die Seitengassen sind weniger spektakulär:
Die meisten Hinterhöfe sind aber auch hier sehr malerisch:
Blick in die "Rue Mgr. Stumpf", gen Norden (ganz links das Tor zum oben gezeigten Hinterhof):
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Auf dem Kirchplatz, Blick gen Süden:
Und zur Wallstraße (gen Westen):
Auch mal der Blick gen Osten:
Diese Ansicht hatten wir schon:
Und rechts sehen wir jetzt auch mal was von der eher einfachen Stadtkirche aus dem 18. Jahrhundert, die ich ansonsten nicht fotografiert habe...
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Die Burgstraße, Blick gen Osten:
Das Haus links ist dann doch wieder ein richtiger Hingucker!
Und schon betreten wir den Burgplatz wieder:
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Jetzt noch kurz die bereits gezeigte Grand Rue:
Und zum Schluss besuchen wir auch noch die romanischen "Drei Exen" auf dem Egisheimer Schlossberg:
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Der Blick auf Egisheim, gen Nordosten - im Hintergrund sind Kaiserstuhl und Schwarzwald noch vage erkennbar:
Die größere Stadt links ist Colmar:
Die Drei Exen stellen im Grunde 3 separate Burgruinen dar, deren ältesten Mauerreste etwa 1000 Jahre alt sind - hier die mittlere der 3 Burgen, die Wahlenburg:
Die Dagsburg:
Im Hintergrund (rechts) die Hohlandsburg, Blick gen Nordwesten:
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Vlnr. die Burg Weckmund (hinter den Bäumen), die Wahlenburg und die Dagsburg:
Die Dagsburg ist die größte und älteste der drei Burgen (und dazu auch die am schlechtesten erhaltene ) :
Und ganz zum Schluss nochmal die Wahlenburg, diesmal von der anderen Seite (von der Burg Weckmund habe ich leider keine eigene Bilder):
Das war's aus Egisheim und Umgebung!
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Nochmal zurück zu dem größeren Haus links im Bild der Grand Rue (in diesem Beitrag, das zweite und dritte Bild von oben, mit dem "... Boyer"-Schild): ist das vielleicht eine alte Post gewesen? Wegen dem Wagenabweiser (Randverstärkung an der Hausecke) komme ich auf diese Idee.
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Schöne Bilder von Egisheim Niederländer und den "drei Exen" die ich aus näherer Anschauung nicht besucht habe bei meinen unzähligen Elsass-Urlaube
!Zur interessanten Diskussion über den Erhaltungszustand zwischen dir und reklov2708 :
Zum Glück gehört das Elsass zu Frankreich, einem Land mit Liebe zur eigenen Kultur und Geschichte das sein bauliches Erbe in Dörfern und Städten bewahrt und nicht wegwirft
Enstschuldigung, aber das stimmt einfach nicht! Das Elsass ist eher die Ausnahme als die Regel innerhalb des "Hexagons", da die Bevölkerung immer noch deutscher Abstammung ist und auch wenn sie die Sprache nicht mehr beherrscht leider es immer noch im Blut hat, die Häuser zu pflegen (wie lange das noch so bleiben wird und ob mit dem Sprachwandel nicht auch ein völliger Kulturwandel kommt sei dahingestellt das erste Anzeichen dafür ist das abgebrannte Haus in Reichenweier/Riquewihr direkt gegenüber vom Dolder, an prominentester Stelle in diesem touristischen Ort. Es ist an Neujahr 2014 abgefackelt und seitdem (6 Jahre fast!) ist nichts geschehen (wahrscheinlich aufgrund des schwierigen Besitzverhältnisses, da es in zwei Hälften geteilt wurde!) Dennoch an so einer markanten Stelle ist es ein Unding, dass so eine Loch bleibt! Ich bhabe auch das Gefühl, dass die junge Generation anhand unserer Hoteliersfamilie die wir kennen, es in jeder Hinsicht "Laufenlässt" und der Trend insgesamt im Elsass dahinläuft: teure unbezahlbare Weine, schlechtes Essen (entweder extrem zünftiges, teures, "uriges" süddeutsches Essen mit Schweinhaxn und sonstigen Innereien oder eben der Klassiker Flammkuchen, bei dem man nicht satt wird und der stopft...)
Zudem und das ist mein wichtigster Punkt: Rest-Frankreich vor allem im ländlichen Gebiet sieht sehr sehr triste und oft grau aus schau dir mal bitte meine Galerie zu den Dörfern in Lothringen an, da werden die letzten Fachwerkhäuser verfallen gelassen und auch abgerissen... Also für mich sieht ländliche, geflegte Idylle anders aus...
Und es ist ja keine Ausnahme: je mehr man ins Landesinnere geht, desto verfallener werden die Dörfer, die zwar alle natürlich besser erhalten sind als bei uns, aber mit dem schlichten Grund, da sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr saniert wurden: Beispiele in Kernlothringen: Dieuloaurd, Pont St. Vincent(der Ort ist unglaublich, da gibt es viele gotische! Häuser wie im Übrigen bei einigen Dörfern um Nancy...) , Gondreville, Sierck-les-Bains (Ort mit viel Potenzial, Renaissancehäuser en masse!...) etc... (das Armenhaus Lothringens, das Maas-Département haben ich noch außenvor gelassen...)
Werfen wir ein Blick in die Champagne, in das vlt berühmteste Weinanbaugebiet der Welt, sieht so Gemütlichkeit aus? https://www.google.de/maps/@49.15554…12!8i6656?hl=de
In französischen Dörfern und Städten wurde und wird weit weniger abgerissen als bei uns. Das ist nicht zu übersehen
Oder Nordfrankreich, das ist doch auch Tristesse pur auch wenn über hundert Jahre alt (aber jetzt auch nicht so alt...)
https://www.google.de/maps/@50.09347…12!8i6656?hl=de
Burgund (da bin ich auch geschockt, das kann von der Bausubstanz her dem Elsass wirklich nicht das Wasser reichen, es ist zwar nicht ungepflegt aber der Kick fehlt (keine älteren Häuser ab dem 17. Jahrhundert bis auf die Städte die toll sind...))
https://www.google.de/maps/@47.23913…12!8i6656?hl=de
Es gibt nur zwei Regionen, wo noch gut gepflegt sind und die noch eine gute Bausubstanz haben mit Mittelalter und Fachwerk, das sind die Bretagne und die Normandie. Ansonsten fehlen wie Niederländer richtig geschrieben hat in F die starken Mittelstädte wie in Deutschland, die doch den Reiz ausmachen und die leider bei euch offenbar sehr unbekannt sind
Die Franzosen haben eben im Schnitt eine ganz andere Mentaltität als wir: sie interessieren sich weniger für ihre Häuser (Heimwerken, typoisch deutsch!), stattdessen ist das "schöne Leben" im Vordergrund (Ausgehen, Kultur, Urlaub, und ganz wichtig: das Essen! Sie sind im Schnitt viel mehr dazu bereit, mehr Geld für gutes Essen auszugeben als wir, die da auch zugegeben eine "Geiz-ist-Geil"-Mentalität entwickelt haben die dazu geführt hat, dass eben die Discounter wie Aldi, Lidl und Co hier großwurden...)
Ich kenne in Baden-Württemberg keinen Ort, an dem man sich nicht über irgendeinen baulichen Störfaktor ärgern müsste
Da kennst du aber dein Ländle wirklich nicht gut! Ich beneide euch ja so sehr wegen euren wunderschönen Orten und Städchen, die gibt es im ganzen Saarland nicht. Bsp gefälligst: Schiltach, Gengenbach, Haslach/Kinzigtal, Wolfach, Ettenheim, Oberkirch, Endingen, Burkheim, Loffenau, Gernsbach, das alles nur im badischen Teil der eigentlich von der Substanz viel verloren hat durch die Zerstörungen im 17. Jh.
In Württemberg könnte ich gar nicht aufhören aufzuzählen: Altensteig, Dornstetten, Tübingen, Herrenberg, die Altstädte von Leonberg, Markgröningen, Bad Wimpfen, Großbottwar, Beilstein, Schorndorf, Bad Urach, Münsingen, Blaubeuren, Friedingen, Hayingen, Konstanz ganz wichtig! Riedlingen, Mengen, die zahlreichen Bodenseestädte, und im fränkisch geprägten Nordteil des Landes natürlich Schwäbisch-Hall, Forchtenberg, Niederhall, Weikerheim, Bad Mergentheim, Langenburg, Neudenau, Mosbach, und auch der kurpfälzische Teil ist schön mit Neckargemünd, Heidelberg nartürlich, Weinheim, Ladenburg, ich kann echt nichtmehr aufhören beim Zählen der harmonischen Ortsbilder, dieses Baukulturerbe ist einfach nur großartig und wirklich ein Traum, wenn eben nicht die vielen Neubaugebiete dazwischen wären, aber gut man kann nicht alles haben...
Natürlich kann es sein, dass außerhalb der Altstadt bzw Ortskern es weniger schön ist. Aber auch im Elsass ist nicht alles Postkartenidylle bsp: https://www.google.de/maps/@48.08781…12!8i6656?hl=de
Auf jeden Fall kannst du stolz auf deine Herkunft sein lieber Königsbau
(das meine ich ohne jegliche Ironie) ! Deine Region ist extrem geschichtsträchtig (Staufer und Hohenzollern kamen aus Schwaben), ihr seid sehr tüchtig und erfinderreich, und habt eben noch ein großartiges historisches Erbe, dass es eben zu schützen gilt bei gewissen Exzessen, die leider bei euch manche Blüten treiben wie allgemein in Wohlstandsregionen üblich... Aber deshalb würde ich eben nicht so hart seine Heimat aburteilen.Trotzdem würde ich aber auch sagen, dass im heutigen Deutschland das Elsass (wie es heute aussieht) die wohl schönste Region gewesen wäre
Naja wiegesagt Württemberg kann wirklich zt (ganz sicher aber Oberschwaben und Hohenlohe-Tauberfranken) mit dem Elsass mithalten ebenso Hessen mit seinen großartigen Fachwerkstädten und dem Rheingau und vor allem Franken hat vom Charakter her (fränkisch-alemannische Fachwerkhäuser, Städte mit exzellenten Erhaltungsgrad der Stadtbefestigung) starke Gemeinsamkeiten mit dem Elsass!