https://www.wortbedeutung.info/launisch/
Zitat:
Wortbedeutung/Definition:
1) unstet, unzuverlässig, flippig, schlechtgelaunt, unberechenbar
https://www.wortbedeutung.info/launisch/
Zitat:
Wortbedeutung/Definition:
1) unstet, unzuverlässig, flippig, schlechtgelaunt, unberechenbar
schlechtgelaunt ist hier definitiv falsch. Launisch heißt zwar "oft schlechtgelaunt", das schon, ist aber kein Synonym, weil es keine konkrete, zu einem bestimmten Zeitpunkt bestehende Stimmung wiedergibt. einen launischen Artikel kann es daher nicht geben.
Heimdall: hier muß ich ursus mal weitgehend recht geben, ich kannte bis jetzt auch nur "launige" Artikel, mit dem "launischen" betrittst Du sprachliches Neuland, soviel schwankende Psyche wurde einem Schriftstück bisher nicht zugemessen - eher alles als "übellauniger Artikel" gewertet.
Ich bin kein Germanist. Aber der Begriff wird in der Presse des öfteren so verwendet, und daher ist er mir auch geläufig.
Beispiele:
Märkische Online-Zeitung: "`Wie sinnvoll das bei einem Atomschlag ist, kann jeder für sich selbst beantworten´, lautet Steins launischer Kommentar dazu."
Kölner Stadt-Anzeiger: "Die Bitte erfolgte direkt zu Beginn des Gesprächs und klang wie ein launischer Kommentar."
Augsburger Allgemeine: "Launischer Kommentar von Duanne Moeser zu den Fakten: `Na dann haben wir die Niederlagenserie jetzt schon vor dem Deutschland-Cup hinter uns gebracht.´“
Grenzecho: "Und wenn die Augustsonne mit voller Kraft die Pilger zum Schwitzen bringt oder ein Gewitterregen die Kleider bis auf die Haut durchnäßt, gibt nicht selten ein launischer Kommentar, ein kurzer Witz oder ein fröhliches Lied der begleitenden Musiker neue Kraft."
tz: "Van Bommels launischer Kommentar: `Der Kaiser hat immer Recht!´“
Bundeszentrale für politische Bildung: "Das war mehr als ein launischer Kommentar, nämlich die sicherheitspolitische Kurzformel der Stasi gegenüber der DDR-Bevölkerung im Zusammenhang mit Tschernobyl."
Damit wir aber vielleicht mal wieder zum Thema "Frankfurt" zurückfinden, einfach mal ein Link, der ein Spiegel der gegenwärtigen Bausituation ist.
Der sozialdemokratische Planungsdezernent hält ein "leidenschaftliches Plädoyer" für ein Neubauareal. Sylvia Krämer, im Stadtplanungsamt zuständig für Ökologie und Landschaftsplanung, versucht um ihre Gärten besorgte Bürger zu beruhigen, denn man habe die Planung "ökologisiert". Und was kommt heraus? Die üblichen Kisten...
Stadtentwicklung in Frankfurt
Planer werben für die Günthersburghöfe
Der Kommentar unterm Artikel bringt es auf dem Punkt:
ZitatWarum sehe ich keinen Unterschied zu den Blocks im Europaviertel, City West, Rebstockbebaung oder PjöngJang, was ist daran innovativ?
Heimdall: dann kann die Presse eben schlecht Deutsch. Die bringen ab und zu mal so Korken, vor Jahren war es die falsche Verwendung von "lohnenswert" statt "lohnend".
Interview mit dem Frankfurter Bürgermeister Uwe Becker. Dieser kann sich eine Rekonstruktion der Synagoge am Börneplatz in Zukunft vorstellen.
ZitatLässt sich die Entscheidung am Börneplatz nicht korrigieren?
Vielleicht werden spätere Generationen einmal zu einer neuen Einschätzung kommen wie wir vor einigen Jahren beim Technischen Rathaus. Das haben wir abreißen lassen, um Platz für den Wiederaufbau der Altstadt zu schaffen. Wenn auf diese Weise die Synagoge wieder aufgebaut wird, würde mich das freuen.
Bürgermeister in Frankfurt: „Die Bebauung des Börneplatzes war falsch“
Vier kurzweilige und erheiternde Minuten aus den 1950er-Jahren:
ZitatNicht weit vom Zoologischen Garten entfernt erstand in Frankfurt am Main ein heller, freundlicher Neubau, dessen Bewohnerinnen zur Überraschung der Nachbarschaft - zweihundert junge Mädchen - zwischen 18 und 21 Jahren sind.
Das Sanierungsprojekt eines repräsentativen Geschäftshauses in der Mainzer Landstraße 257 - direkt an der Galluswarte - geht dem Ende entgegen.
Vorher:
Nachher:
Recht gelungen würde ich sagen. Man hat ein Geschoss eingefügt in der Manier eines Mezzaningeschosses (welches vorher nicht existierte), die Materialität grob beibehalten und zwar stark vereinfacht in einer Art Postmoderne aber dennoch passend im Dachgeschoss abgeschlossen. Sicherlich in den Details etwas grobschlächtig, aber mehr kann man heute fast nicht erwarten.
Freilich ist die Umgebung unter aller Kanone. Hässlichste Bürowürfel und gammlige 50er/60er Jahre Bebauung. Aber gerade deshalb ist es zu würdigen, dass man sich ein wenig Gedanken bei der Sanierung gemacht hat. (Ob durch den Denkmalschutz (falls einer besteht) erzwungen oder aus eigenem Antrieb weiß ich natürlich nicht.)
Hier noch eine Vorkriegsansicht, ein Bild von der Front hab ich leider nicht gefunden. Die Leuchtreklame "Technische Gummiwaren" hätte man auf der Seite zu den Gleisen wiederanbringen können. So wäre einerseits ein wenig an die Geschichte erinnert und würde etwas an das Großstadtgefühl der 60er/70er erinnern und andererseits würde sie nicht die Hauptfassade stören, sondern passend Richtung Gleise leuchten....
Die rot-grün-gelbe Rathauskoalition lehnt eine optische Verschönerung der grauen Anti-Terror-Betonblöcke auf öffentlichen Plätzen ab...
Terrorabwehrsperren künstlerisch verschönern!
Ästhetik hat auch in der neuen Stadtregierung keine Lobby
Die politischen Verantwortlichen haben nicht mehr so viel Geld. Und der Wille an der Umsetzung von ästhetischen Visionen für eine attraktivere Innenstadt ist ohnehin bei ihnen notorisch eingeschränkt.
Somit wird es nichts mit der Neugestaltung der Hauptwache. Trotz Jahre langer Diskussion. Das "Loch" bleibt.
Stadtplanung
Frankfurt: Das Loch an der Hauptwache wird bleiben
Das Gebiet der östlichen Innenstadt entlang Allerheiligenstraße / Breite Gasse wird endlich umgestaltet. Das Quartier war von verkommenen Wohngebäuden im Billigst-Segment, verlassenen Billig-Bordellen und Schuppen geprägt. Es war das heruntergekommenste Areal der Frankfurter Innenstadt.
So sah es dort u.a. bislang aus:
https://images.app.goo.gl/WfcRKafZXM9gL8zd9
Nun entsteht dort das Quartier Main Yard, das eine deutliche Aufwertung verspricht.
https://ort.ag/projekte/main-yard.html
https://www.stadtkindfrankfurt.de/abbrucharbeite…eiligenviertel/
Weitere Informationen im Deutschen Architektur-Forum: https://www.deutsches-architekturforum.de/thread/12937-p…plant/?pageNo=1
Auch in der nahen Albusstraße soll es zum Abriss von Nachkriegsbuden kommen:
https://www.fnp.de/frankfurt/fran…r-13652098.html
Jetzt müssen noch die Nachkriegshäuser in der paralell verlaufenden Battonnstraße (rechte Bildhälfte hier) umgestaltet oder abgerissen werden, dann ist das Quartier deutlich verbessert worden. Von dieser Maßnahme war vor ein paar Jahren auch die Rede.
Auf dem schon jetzt verunstalteten Roßmarkt soll ein "Euro-Pavillon" entstehen:
FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung: Ein Pavillon für den Euro.
Bislang ist das nur eine Schnapsidee vom fast 70-jährigen früheren Kommunikationschef der Deutschen Bundesbank und Ex-Finanzredakteur der F.A.Z. Benedikt Fehr. Und womöglich berichtet die F.A.Z. auch aus Gefälligkeit derart lang darüber. So gut wie kein Mensch, sofern er nicht als Schüler von seinem Lehrer dazu gezwungen wird, geht in einen hässlichen Schuppen, zahlt noch Eintritt, um sich dann dort in Videofilmchen sagen zu lassen, wie toll der Euro ist. (Warten wir mal ab, wie lange es diesen überhaupt gibt. Die Inflationierung hat ja bereits eingesetzt.) Vielleicht signalisiert die mit wenig ästhetischem Bewusstsein geschlagene rot-grün-gelbe Koalition Bereitschaft, um der FDP ihr Leckerli zu geben. Aber bezahlen werden sie keinen Cent.
Einkaufen in Frankfurt: Die Zeil und die Innenstadt im Wandel
ZitatAuch Stoll betrachtet diese Leerstände mit Sorge, da sie mit einer wachsenden Verelendung und Vermüllung einhergingen.
Oberforsthaus
Oberforsthaus in Frankfurt: Amt für Bau und Immobilien ist ungeeignet
Historisches Oberforsthaus rasch wiederaufbauen!
Frankfurt droht der Verlust eines weiteren Kulturdenkmals
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Stadtgrün
Früher nannte man es Anlage von Stadtgrün, heute Maßnahme gegen Klimawandel. So oder so, es ist gut, dass den Betonflächen-Investoren ein wenig auf die Finger geschaut werden soll. Spät, aber vielleicht immerhin...
„Begrünen auf Teufel komm raus nötig“
Betonwüste Frankfurt: Begrünen ist vielen Investoren zu teuer
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Messe
„Fenster zur Stadt“ gewinnt Designpreis
„Fenster zur Stadt“ gewinnt Designpreis
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Jüdische Akademie
Nicht sehr weit entfernt von dem oben erwähnten Design-Preisträger entsteht ein weiteres, in heutiger Zeit wohl preisverdächtiges, Objekt, die jüdische Akademie. Ein Wirrwarr an groben Einzelformen und Achsen, irgendwie aneinandermontiert. Wem´s gefällt, könnte man antworten. Den Geschmack des Zentralrats, des Bundesinnenministers und des hessischen Ministerpräsidenten dürfte es treffen, denn von diesen ward keine Kritik gehört. Doch leider werden nicht nur jene und all diejenigen, die die Einrichtung später aufsuchen, mit deren Optik konfrontiert, sondern auch die vorbeilaufende, -radelnde und -fahrende Restbevölkerung.
Jüdische Akademie in Frankfurt:
"Das intellektuelle jüdische Leben erhält mit der Akademie einen neuen Mittelpunkt"
Eine kleine, aber feine Meldung: Am Nordportal des Frankfurter Doms wurde der Kopf des heiligen Bartholomäus rekonstruiert, welcher seit 2007 fehlte. Gerade so kleine Rekos sind immer wichtig und für die Gesamtwirkung nicht zu unterschätzen.
ZitatDie neugotische Skulptur des St. Bartholomäus wurde 1884 angefertigt und befindet sich ganz links am Nordportal, das ursprünglich aus der Zeit um 1350 stammt. Seit 2007 fehlte der Kopf der Figur. Vermutlich ist er abgestürzt; er wurde nie gefunden. Das Nordportal führt am nördlichen Ende des Querhauses zum Domplatz und ist das prächtigste Portal der Kirche. Im Zuge der Dach- und Fassadensanierung des Doms war es lange eingerüstet und ist erst seit kurzem wieder sichtbar. Die Rekonstruktion des Kopfes der Skulptur erfolgte in mehreren Arbeitsschritten. Zunächst wurde er in Anlehnung an Fotomaterial und die Originalfiguren in Ton modelliert. Anschließend fertigte der Steinmetzbetrieb Rycek aus Würzburg eine Kopie aus Weiberner Tuff, dem ursprünglich verwendeten Material.
Figur am Nordportal des Frankfurter Doms ist wieder vollständig
Nochmals zur Hauptwache. Die "Frankfurter Rundschau" bringt aktuell nur die Schönredereien der regierenden Politiker, wie toll die Idee ist, das "Loch" zu lassen. "Die Reaktionen fielen fast durchweg positiv aus", schreibt Georg Leppert.
Frankfurt: Wie die Pläne zur Umgestaltung der Hauptwache ankommen
Die "Frankfurter Neue Presse" bringt in der Printausgabe vom 1.10.21 schon mehr Information, die zu den wahren Gründen hinweisen, warum die Politik nichts mehr an der Gestaltung der Hauptwache ändern möchte.
Zitate:
ZitatGegen die Deckelung des Lochs an der Hauptwache, die etwa die CDU im Römer weiterhin fordert, sprechen für Josef zudem die dafür veranschlagten Kosten. Diese könnten der Vorlage nach zwischen 77 und 234 Millionen Euro liegen. Es sei fraglich, ob eine Investition in dieser Größenordnung in Zeiten knapper Kassen zu vermitteln sei, sagte Josef. Der Bau des Deckels sei zudem aus statischen Gründen schwierig und wahnsinnig aufwendig.
Somit wird die "große Lösung" einer Überdeckelung fallen gelassen, dadurch der Zustand der 60er Jahre konserviert.
ZitatDer Planungsdezernent weist zudem darauf hin, dass die Arbeiten an dieser großen Lösung erst beginnen könnten, sobald die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) die Sanierung und Ertüchtigung der unterirdischen Ebenen des Platzes beendet haben. Diese wird aber nach einer vorläufigen Terminplanung mindestens bis 2030 dauern. Noch einmal bis zu 15 Jahre Stillstand seien aber keine gute Lösung, sagte Josef.
(Soviel übrigens dazu, es könne schnelle Lösungen von Verkehrsproblemen via ÖPNV geben. Bereits die Sanierung der B-Ebene durch die VGF dauert noch mindestens ca. 10 Jahre. Dann kann man sich ausrechnen, wie lange der Bau neuer Tunnelröhren und Stationen dauern dürfte.)
Somit hat Josef schon Recht, dass man nun an eine Aufwertung gehen sollte. Es soll ein wenig begrünt werden, die Treppen teils etwas schmaler, teils breiter werden. Und das "Loch" soll kulturell bespielt werden.
Zuletzt allerdings das Unvermeidliche, durch das stets Zeit geschunden und Bürgernähe suggeriert wird:
ZitatKonkretisiert werden sollen die Pläne mit Beteiligung der Bürgerschaft. Diese Bürgerbeteiligung soll möglichst Anfang 2022 beginnen.
Ja ÖPNV dauert. Bei Berliner U-Bahn-Stationen muß man für neue Kacheln schon alleine 5 Jahre rechnen. Wenns nur reicht. U-Bahn-Strecken ausbauen (Tunnel verlängern, neue Bahnhöfe bauen) ist nochmal eine ganz andere Hausnummer, weil extrem teuer und üblicherweise eine Sache von x Jahrzehnten.
Der neobarocke Fürstenhof von 1902 wird saniert. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 300 Mio. €.
Fürstenhof in Frankfurt wird umgebaut
Frankfurt Gallusanlage 2 Fürstenhof.20130922
Epizentrum, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons