Dornbirn (Galerie)

  • Dornbirn ist mit etwa 50000 Einwohnern die größte Stadt Vorarlbergs und Sitz der gleichnamigen Bezirkshauptmannschaft.

    Die nachfolgenden Aufnahmen im Anschluss an Bregenz sind vom September 2018. Beginnend am Bahnhof, geht es über das Zentrum und den Marktplatz nach Oberdorf und wieder zurück.


    Zuerst die Bahnhofstraße:

    Nr. 17 von 1898

    Gegenüber:

    "Pfiffige", "spannende" oder wie auch immer geartete Kontraste gibt es in Dornbirn mehr als genug...

    Die Nr. 11 ein gewaltiger Bau vom Ende des 19. Jahrhunderts, ehemals Hotel Rhomberg.


    Es geht weiter in die Klostergasse:

    Gegenüber eines der letzten verbliebenen Rheintalhäuser, die Klostergasse 1, gemäß der Denkmalliste aus der Zeit um 1700 stammend.

    Klostergasse 1 (Dornbirn) – Wikipedia

  • Es geht weiter durch die Riedgasse zum Marktplatz:

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    Marktplatz 8, das Feurstein-Haus

    Zitat

    Das Feurstein-Haus selbst ist direkt zur Stadtpfarrkirche Sankt Martin hin ausgerichtet und ornamental bemalt. Es wurde im Jahr 1611 anstelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus an derselben Stelle errichtet und im 18. Jahrhundert erweitert. Zwischenzeitlich war im 19. Jahrhundert das Gasthaus Adler in dem zentral gelegenen Gebäude ansässig. Seinen Namen erhielt das Feurstein-Haus allerdings von dem Kaufmann Raimund Feurstein, der im 19. Jahrhundert ein Geschäftslokal in dem Gebäude am Marktplatz betrieb.

    Die charakteristische Neorenaissancemalerei, die die heutige Fassade des Feurstein-Hauses prägt, entstand im Zuge einer Renovierung im Jahr 1897, Klebdächer zum Schutz der Fenster verleihen dem Gebäude ein bürgerliches Aussehen. Zuletzt wurde das Gebäude in den Jahren 1951 und 1981 restauriert. Heute beherbergt das Feurstein-Haus im Erdgeschoß wieder ein Geschäftslokal, das seine Schaufenster zum Marktplatz hin geöffnet hat.

    Feurstein-Haus – Wikipedia

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    An das Feursteinhaus grenzt die Nr. 9, das Johann-Luger-Haus:

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    Zitat

    Das Haus ist mit seiner aus dem umliegenden Bauensemble herausstechenden Gestaltung, die einer Vermischung von Jugendstil und Nationalromantik entspricht, eines der meistfotografierten Gebäude am Marktplatz der Stadt. Wie zahlreiche andere Gebäude im Ortszentrum Dornbirns wurde das 1901–1902 umgebaute Gebäude vom Architekten Hanns Kornberger entworfen.

    Johann-Luger-Haus – Wikipedia


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    Marktplatz 11 ist das Lorenz-Rhomberg-Haus, ein Stadtpalais von 1796.

  • Nordseite vom Marktplatz.

    Nochmals das Johann-Luger-Haus:


    Blick westwärts zur Stadtpfarrkirche Sankt Martin, der jetzige Bau anstelle einiger Vorgänger von 1839/40.


    Das bekannteste Gebäude von Dornbirn ist das am Marktplatz neben der Kirche gelegene Rote Haus von 1639:

    Zitat

    Im Jahr 1954 wurde das Rote Haus vor dem sicheren Verfall und dem beabsichtigen Abriss durch die Stadt von August Rhomberg und seiner Frau, der Architektin Elfriede Rhomberg, gerettet, welche das Haus erwarben und außen wie innen mit hohem Aufwand stilecht renovierten. Somit wurde das älteste Rheintalhaus der Stadt erhalten und später zum Wahrzeichen der Stadt ernannt. Mitte 2007 wurde das Gastlokal im Gebäude nochmals aufwändig restauriert.

    Die architektonisch reiche Gliederung des roten Hauses, die von Symmetrie bewusst absieht, farbfrohe Bemalung (bereits seit der frühen Neuzeit wird kein echtes Stierblut mehr zur Färbung der Wände in ihre namensgebende Farbe verwendet), handgehauenes Gebälk, antiker Hausrat und echte Öfen, wozu sich auch heimatkundliche und kunsthandwerkliche Antiquitäten befinden, machen heute das Gebäude aus.

    Rotes Haus (Dornbirn) – Wikipedia

  • Wie auch in Bregenz eine Mischung aus charmanter historischer Architektur und eklatanten Bausünden, mit denen man scheinbar irgendwas kompensieren will. Ich habe mich an diesen "Stil" in der Region Bodensee-Vorarlberg irgendwie gewöhnt.

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    Frühlingstraße


    Im Bereich der zur "Verkehrsentlastung" in den 1980er/1990er Jahren in N-S-Richtung durch das Zentrum gelegten Stadtstraße:

    Kulturhaus:

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    Tourismus Information Dornbirn

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    Das aus der Zwischenkriegszeit stammende Rathaus am Rathausplatz:

    1024px-Rathaus_Dornbirn_3.JPG (1024×709) (wikimedia.org)

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    Gelände der Mohrenbrauerei

    Ein weiterer "pfiffiger" Kontrast (Haus zum Mohren):

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  • Von der Stadtstraße wieder zurück zum benachbarten Marktplatz:

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    Nach Süden zweigt vom Marktplatz die Marktstraße ab. An das Rote Haus folgt die 1795 erbaute Alte Schreibstube:

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    Weiterer Verlauf der Marktstraße südwärts, jenseits des an die Alte Schreibstube angrenzenden Klotzes:

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    Ein weiteres Holzhäusle (in "Balkenstrickwerkbauweise") östlich der Stadtstraße:

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    Goethestraße 4

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  • Dornbirn-Oberdorf

    Bergstraße 7, ehem. Gasthaus Traube:

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    Schloßgasse 6:

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    Bergstraße 12

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    Bergstraße 13

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    Kirchgasse 12

    Bergstraße 14

    1024px-Dornbirn,_Oberdorfer_Turm_Grundmauer_3.JPG (1024×768) (wikimedia.org)

    "Der so genannte „Oberdorfer Turm“ war eine etwa im 15. Jahrhundert erbaute spätmittelalterliche Befestigungsanlage im heutigen Zentrum des Dornbirner Oberdorfs. Erhalten sind nur die Grundmauern dieser Anlage, die sich nahe der Pfarrkirche hl. Sebastian befinden."

    Liste der denkmalgeschützten Objekte in Dornbirn – Wikipedia

  • Oberdorf

    Den Überrest des Oberdorfer Turmes bei der Bergstraße 14 habe ich seinerzeit leider verpasst.

    Bergstraße 14

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    Das Haus links ist die Bergstraße 14, die im Link von Zeno rechts vom Turmrest zu sehen ist. Das ins Zentrum von Oberdorf an der Kirchgasse neben die Pfarrkirche hineingesetzte sechsstöckige Hochhaus ist schon besonders krass.

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    Schräg gegenüber vom Hochhaus auf der anderen Seite der Kirchgasse das Lugerhaus von 1837:


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    Ansitz an der Zanzenberggasse:


    Pfarrkirche Sankt Sebastian


    Das Kaplanhaus an der Oberdorferstraße ist ein Blockbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, seinerzeit für den Ammann Johann Caspar Rhomberg erbaut.

  • Weiter geht es an der Sebastianstraße.

    Dort steht eines der interessantesten erhaltenen Gebäude Dornbirns, das Schlossguggerhaus.

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    "Das Schlossguggerhaus ist das älteste erhaltene Bauwerk der österreichischen Stadt Dornbirn, ein Gebäude aus dem Hochmittelalter. Es ist in Ständerbauweise errichtet und mit dem dendrochronologisch abgesicherten Baudatum um das Jahr 1294 eines der ältesten Bauwerke dieser Bauart in Österreich...

    Beim noch gut erhaltenen Schlossguggerhaus wurden im Jahr 2010 dendrochronologische Untersuchungen durchgeführt, nach denen die ursprüngliche Schätzung der Bauzeit im 15. Jahrhundert auf das 13. Jahrhundert umdatiert werden musste."

    Schlossguggerhaus – Wikipedia


    Aufnahme aus dem Inneren

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  • Uaa, viele moderne Scheußlichkeiten an Stellen, wo sie nicht hinpassen (warum baut man so nicht in Neubauvierteln, sondern zerrupft gewachsene Stadtbilder?).

    Ansonsten überraschen mich die doch relativ vielen Holzhäuser, die auf mich recht alpin wirken.

    Wenn die schon so viele Jahrhunderte alt sind, wurden anscheinend längere Zeit vor allem Holzhäuser gebaut, und die Steinhäuser sind erst seit vielleicht 2 Jahrhunderten dazugekommen?

  • In der Tat ist das Alpenrheintal reich versehen mit alpinen Holzhäusern. Diese zeichnen sich in erster Linie durch die Blockbauweise aus (wir nennen sie bei uns Strickbauweise; die Häuser werden bildlich 'gestrickt'). Alpine Häuser hatten zudem früher flach geneigte Satteldächer (sog Tätschdächer), die erst im Verlauf des 17. Jahrhunderts steileren Dächern wichen. Die Ständerbauweise kommt eher vom Flachland her. Im Alpenrheintal - und überhaupt im voralpinen Gebiet - treffen beide Bauweisen aufeinander. Dies hat natürlich mit der Holzbeschaffung zu tun: die reichlich vorhandenen Nadelhölzer der alpinen Region eigeneten sich für lange dünne Balken und damit für die (holzverschwenderische) Strickbauweise, während sich die Baumarten des Flachlandes (früher vor allem Eiche) eher für die Ständerbauweise eigneten. Letztere kommt viel besser mit kurzen Stämmen und krumm gewachsenen Hölzern aus.

    Auch in Dornbirn bemerkt man das Nebeneinander: Das 'Schlossguggerhaus' ist ein Ständerbau, der im 18. Jahrhundert ein steileres Dach erhalten hatte. Das 'Rote Haus' im Zentrum Dornbirns ist ein klassischer Strickbau, wie man ihn von der Innerschweiz über die Ostschweiz bis im ganzen Vorarlberg und auch Fürstentum Liechtenstein findet. Gemeinsam sind ihnen die Klebedächer (Vordächer zum Schutz der Fassaden), Zugladentäfer (ab dem 17. Jh) und die Verschindelung (ab dem 18. Jh.). Man kann beide Bauweisen fast nicht voneinander unterscheiden, wenn die Fassaden verschindelt sind. Schindelfassaden waren im gesamten genannten Gebiet bis ins frühe 20. Jahrhundert üblich. Meistens wurden beim Verschindeln die vorstehenden Balkenköpfe abgesägt, um eine flache Fassade zu erhalten, was den Konstruktionen aber abträglich war, da sie dadurch oft ihre Festigkeit verloren.

    Steinhäuser waren bis ins 18. Jahrhundert eher selten anzutreffen, da sich die vom Rhein heruntergeschwemmten Flusskiesel weniger zum Hausbau eigneten. Zwar gab es an vielen Orten im Rheintal Sandsteinvorkommen (St. Margrethener Sandstein oder Rorschacher Sandstein), aber diese waren für den gewöhnlichen Hausbau zu kostbar.

    Ein Zusammenhang der Strickbauten vom Kanton Wallis (Südwestschweiz) bis ins Vorarlberg kann auch mit den Wanderungen der Walser im Hochmittelalter gesehen werden.

    Uaa, viele moderne Scheußlichkeiten an Stellen, wo sie nicht hinpassen

    Das ist doch typisch für das gesamte schweizerische Mittelland und insbesondere für das Alpenrheintal. Die Bevölkerung im Vorarlberg und Alpenrheintal war vom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert sehr verarmt, weshalb ihnen der gute Geschmack abhanden gekommen ist. Zudem wurde das Alpenrheintal während dieser Zeit von zahlreichen Überschwemmungen und nachfolgenden Hungersnöten heimgesucht. Ein Aufschwung kam erst nach dem 2. Weltkrieg, aber da war es für eine Renaissance der Zeit des guten Geschmacks bereits zu spät. Siehe nur schon die Landeshauptstadt Vaduz (da kommt mir gerade in den Sinn, dass ich diese Galerie auch mal zu Ende führen sollte).