• Im 19 Jahrhundert im Zuge der Romantik war aber schon die Steinsichtigkeit an der Mosel und Rhein mit dem Schiefer weit verbreitet siehe die rekonstruierten Burgen. (zb Reichsburg Cochem) aber auch die Häuser in der Hauptstraße von Bruttig sind aus der Zeit. Kann aber gut sein, dass im 20. Jahrhundert noch nachgelegt würde. Man dachte halt so war das Mittelalter. Die Sicht auf diese Epoche war völlig anders als zt in Fachkreisen heute....

  • Die Rückseite vom Rathaus ist besonders verwinkelt und malerisch. Sie überbrückt die unter ihr einmündende Brunnenstraße:

    Der schwere steinerne Giebel ist aus Bruchstein und weiß getüncht, typisch für viele mittelalterliche Steinbauten im südlichen Rheinland:



    Das direkt anschließende kleine Fachwerkhaus stammt wohl aus dem 16. Jahrhundert:

    Direkt gegenüber liegt malerisch hinter einer Schiefermauer die Kirche Maria Himmelfahrt. Der Turm ist noch aus der romanischen Zeit des 13. Jh., Chor von 1385, spätgotisches Kirchenschiff:

  • Zurück in die Brunnenstraße. Südlich vom alten Rathaus beginnt nämlich der spannende spätmittelalterliche Ortskern von Fankel, der auch als Denkmalzone unter speziellen Ensembleschutz steht!


    Dem Anfang macht Brunnenstraße 22.


    Dieses Fachwerkhaus von 1467 ist zu drei Seiten aus Steinmauerwerk, nur zur Straße zu mit Fachwerk. Eine Besonderheit sind die turmartigen Eckerker im 2 OG:

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    Die Kreuzstreben sind typisch für diese Epoche:

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  • Schräg gegenüber,Brunnenstraße 25, ist noch älter und zwar von 1432/33. Wie in Bruttig mit Schwebegiebel:

    An der Ecke zum Christophorusweg, eines der ältesten Häuser von Fankel von 1377/78. Mit seinen Turmerkern hat es in der Gestalt Ähnlichkeiten mit Brunnenstr. 22 jedoch nicht von der steinlastigen Materialwahl:

  • Es ist schon erstaunlich, was für tolle Bausubstanz man in so kleinen und unbekannten Orten noch vorfindet. Gerade die spätmittelalterlichen Fachwerkbauten sehen teilweise schon recht städtisch aus. Macht da Bruttig-Fankel mit seiner grossen Zahl an spätmittelalterlichen Bauten eine Ausnahme unter den vielen Städtchen in der Mosel?

    Bei den vielen Schwebegiebeln mache ich aber ein Fragezeichen; sie sind praktisch durchwegs erneuert worden. Die Fusspunkte sind statisch und zimmermannsmässig oft unlogisch. Auch die Verzierungen mit Auskehlungen sehen irgendwie ahistorisch aus. Sie sind einfach malerisch und wohl aufgrund dessen in dieser Art rekonstruiert worden. Man müsste da mit historischen Fotos vergleichen können. Beim Marburger Bildindex stammen die meisten Fotos erst von nach der grossen Restaurierungswelle Mitte des 20. Jahrhunderts.

    https://www.bildindex.de/ete?action=que…0&index=obj-all

    Auf den wenigen Fotos davor sieht man, dass einige Häuser in einem bedenklichen Zustand waren, und die Schwebegiebel auch schon Verzierungen aufwiesen.

    Ein verputztes Fachwerkhaus mit teilweise ursprünglichen Fensteröffnungen:

    mi00341a05b.jpg Vergrösserung

    (Fotos von Fachwerkliebhaber siehe hier)


    Fassade in bedenklichem Zustand vor der Restaurierung:

    mi00340f01b.jpg Vergrösserung

    (Fotos von Fachwerkliebhaber siehe hier)

    Ganz interessant ist dieses Fachwerkhaus mit einem Aussenkamin. Für die Fachwerkkonstruktion war dies natürlich nicht förderlich, da die Schwelle und der Rähm dadurch unterbrochen wurden, und die Seitenfassade prompt ausbaucht:

    mi00341a04b.jpg Vergrösserung

    (in der bisherigen Galerie noch nicht aufgefunden, aber vielleicht kommt es noch?

    Edit.: Das Haus steht in Ediger-Eller, siehe nächsten Beitrag)

    Dem Anfang macht Brunnenstraße 22.


    Dieses Fachwerkhaus von 1467 ist zu drei Seiten aus Steinmauerwerk, nur zur Straße zu mit Fachwerk. Eine Besonderheit sind die turmartigen Eckerker im 2 OG:

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    Dieses Haus erinnert mich sehr an Frankfurt am Main. Dort gab es viele dieser schlanken Eckerkertürmchen auf hexagonaem Grundriss mit geringer Auskragung. Auch die Stirnseiten der Brandmauern, welche die Geschossauskragungen mitmachen, sind typisch für Hessen.

  • Danke für die interessanten historischen Vergleichsfotos! Ja, an der Mosel hat fast jeder Ort historische Bausubstanz (teilweise wirklich bis ins Mittelalter!) daher ist sie auch bei mir in Kombination mit der tollen Landschaft sehr beliebt. Es kommen mit der Zeit noch weitere Galerien von der Mosel ;)

    Bruttig-Fankel ist aber in der Tat eines der Orte mit der größten Bausubstanz! Es gibt zwar noch andere Orte die auch viel zu bieten haben wie Enkirch, Zell-Merl, (Markus Galerien dazu ist sehr gut) , Briedel, und Ediger-Eller (aus diesem Ort stammt übrigens das letzte verlinkte Foto wahrscheinlich war auf der selben Seite des gescannten Buches nur noch ein Foto von Bruttig-Fankel daher dieses Suchmaschinenergebnis in der Galerie zu Ediger-Eller findest du es auch im 5. Beitrag Ediger-Eller (Mosel, Galerie) ).

    Ja interessant wie der Zustand der Häuser damals noch war... Mittlerweile sind leider manche auch wieder in einem renovierungsbedürftigen Zustand. Hoffen wir dass es sich zum Positiven ändert.

  • Das Gartenhäuschen ist ja allerliebst! Was war das mal, wie wird es jetzt genutzt?

    Wenn es nur ein Schuppen wäre, hätte es wohl keinen Kamin, und wenn es zu dauerhaftem Wohnen gemacht wäre, hätte es mehr Fenster... ich komm nicht drauf, was das ist...

  • Zeno Es ist eben eher ein Bahndamm mit Durchlässen, und kein Viadukt. Wären da Gitterfachwerkbrücken in luftiger Höhe vorhanden, sähe es wahrscheinlich nicht so romatisch aus. Der Bahndamm mit Naturstein-Seitenwänden hat die Höhe einer mittelalterlichen Stadtmauer, weshalb sich der Eingriff einfügt.

    Der Bahndamm begegnete einem doch immer wieder auf den Bildern. Oft sieht er in den schmalen Strassen wie ein Schwibbogen aus. Und hier in der Satellitenansicht. Am besten dann in 3D-Ansicht betrachten und verschwenken.

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    Hier ausnahmsweiose mal mit einem grossen Bogen:

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