Dillingen an der Donau (Allgemeines)

  • Rund um Dillingen, im schwäbischen Donautal, gibt es seit 2018 sieben Kapellen entlang der Radwege in der Landschaft zu entdecken, u.a. von Christoph Mäckler.


    Zitat

    Das Bauvorhaben greift ein altes Brauchtum auf und verortet es mit den Mitteln zeitgenössischer Architektur in der Gegenwart. In früheren Zeit waren Wegenetze insbesondere im katholischen Süddeutschland oft durch religiöse Zeichen strukturiert, die Reisenden Orientierung gaben. Dieser Idee folgend fungieren die sieben an eigens ausgewählten Orten errichteten Wegkapellen als neue Landmarken, die sowohl zu Rast und Besinnung einladen als auch Schutz vor der Witterung bieten. Holz als Baustoff lag nahe, weil die Bauten nachhaltig, dauerhaft, reparaturfreundlich und pflegeleicht sein sollten. Es war aber auch der besondere Wunsch der Stifter, die vor ihrem Ruhestand ein Holzwirtschaftsunternehmen führten. Den Bau der Kapellen übernahm die Binswangener Firma Gumpp & Maier.

    Sakrale Wegmarken - Sieben Kapellen aus Holz im Schwäbischen Donautal

  • Mäcklers Kapelle hat eine gewisse sakrale Ausstrahlungen. Hingegen bei einigen der gezeigten Gebäude bekäme ich im Inneren klaustrophobische Zustände. Der Weg zu Gott präsentiert sich wie ein dunkler, hoher Schlund. Ich weiß auch nicht, ob es zielführend ist, die Landschaft immer mit überdimensionierten modernistischem Architektur- und Kunstschrott zuzustellen.

  • Immerhin kann anhand dieser Beispiele jeder für sich entscheiden, ob ihm modernistische Architektur, um die es sich hier zweifellos handelt, besser gefällt, wenn sie aus einem warmen, organischen Material wie Holz errichtet wird. Denn die kalte und unmenschliche Ausstrahlung von Glas, Stahl und Beton ist neben der Unförmigkeit ja einer der Hauptgründe für die Ablehnung von moderner Architektur durch uns Traditionalisten. Was mich betrifft, so bin ich mir nicht sicher; einige Kapellen scheinen mir schon akzeptabel, aber insgesamt empfinde ich das Geometrisierende und Intellektuelle der Formen weiterhin als Fremdkörper.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus