Thüringen: St. Petri in Nordhausen, eine mittealterliche Kirche des 13-14. Jh..
Nur noch der Turm steht heute nach dem Bombardement in der Nacht vom 3. auf den 4. April 1945 und wird als Aussichtsturm benutzt:
Tilman2007 - Own workCC BY-SA 4.0
Thüringen: St. Petri in Nordhausen, eine mittealterliche Kirche des 13-14. Jh..
Nur noch der Turm steht heute nach dem Bombardement in der Nacht vom 3. auf den 4. April 1945 und wird als Aussichtsturm benutzt:
Tilman2007 - Own workCC BY-SA 4.0
Rheinland-Pfalz: Die Ludendorff-Brücke, besser aber bekannt als Brücke von Remagen. Sie wurde 1918 eingeweiht und brach nach mehreren missglückten Sprengversuchen seitens der Wehrmacht 1945 in sich zusammen:Sie wurde nie mehr wiederaufgebaut.
Tohma (talk) - Eigenes Werk CC BY-SA 4.0
Baden-Württemberg: Stuttgart-Mühlhausen, die Walpurgiskirche:
In der Nacht vom 14. auf den 15. April 1943 wurde die Dorfkirche vernichtet:
Vux - Eigenes Werk CC BY-SA 3.0
Bear62 - Eigenes Werk CC BY 3.0
MSeses - Eigenes Wer kCC BY-SA 3.0
Und noch zwei weitere Bsp aus meiner näheren Umgebung, dem Saarland: Homburg die ehemalige Synagoge, ursprünglich eine Franziskanerkirche des späten 17. Jahrhunderts, der Zeit des Wiederaufbaus, wurde sie 1860 zur Synagoge. Bereits 1938 beschädigt, wurde sie im Zweiten Weltkrieg schließlich komplett zersört:
Max Lazarus - Stadtmuseum Simeonstift Trier CC BY-SA 3.0 de
Zu guter Letzt noch das Schloss Bübingen, ein altes Renaissanceschloss in der Gemeinde Perl an der Grenze zu Rheinland-Pfalz und zu Luxemburg. Im Januar/Februar 1945 wurde es von der amerikanischen 94. Infanterie-Division angegriffen und zerstört.
Historische Ansicht:
Perl (Mosel). Nennig - Schloß Bübingen, Lehrerinnenbildung Heim
Und heute:
Die älteste Kirche der ehemaligen Reichsstadt Nordhausen hat den Bombenhagel ebenfalls in Ruinen überlebt. Das Langhaus der Kirche sowie das angeschlossene Kloster mit mehrenen Wirtschaftsgebäuden (darunter der bis dahin älteste bekannte Fachwerkbau Deutschlands von 1225) wurden komplett vernichtet.
Nach dem Krieg wurden nur Querhaus und Chor wiederaufgebaut.
Zustand damals
Zustand heute
Falk2 / CC BY-SA (Creative Commons — Attribution-ShareAlike 4.0 International — CC BY-SA 4.0)
Die gotische Hallenkirche mit barockem Turm wurde als einzige Altstadtkirche Hannovers nach der Kriegszerstörung nicht wiederaufgebaut. Die Ruine wird heute als Mahnmal genutzt.
Zustand 1875
gemeinfrei
Zustand heute
Christian A. Schröder (ChristianSchd) / CC BY-SA (Creative Commons — Attribution-ShareAlike 4.0 International — CC BY-SA 4.0)
Die Nikolaikapelle wurde ursprünglich außerhalb der Stadtmauern als Teil eines Hospitals erbaut. Sie wurde vor den Kriegszerstörungen von keiner Gemeinde fest genutzt, sodass auf einen Wiederaufbau verzichtet wurde. Stattdessen wurde im Zuge der Planungen zur "Autogerechten Stadt" das Kirchenschiff zugunsten der Verbreiterung einer Straße abgerissen.
Die Verbreiterung der Straße wurde 2012 rückgängig gemacht, der Abriss nicht.
Die Ruine der Nikolaikapelle ist heute das älteste erhaltene Gebäude in Hannover. Irgendwie sinnbildlich für den Zustand der ganzen Stadt...
Zustand 1898
Karl Friedrich Wunder / Public domain
Zustand heute
Losch / CC BY-SA (Creative Commons — Attribution-ShareAlike 3.0 Unported — CC BY-SA 3.0)
Die Nikolaikirche in Gardelegen kombiniert Elemente von Backsteingotik und -romanik. Bis zur Reformation war es die kath. Hauptkirche der alten Hansestadt, danach wurde sie von der evang. Gemeinde genutzt. Aufgrund von zwischenzeitlicher Baufälligkeit wurde im 18. Jh. sogar ein Abriss der Kirche erwogen. Zu einer Zerstörung ist es allerdings erst am 15. März 1945 durch Bombentreffer gekommen.
Nach dem Krieg wurde die Kirche nur notdürftig hergerichtet, das Langhaus blieb eine Ruine. Letztlich ist es der Eigeninitiative einiger Bürger zu verdanken, dass immerhin der Chor wiederaufgebaut worden ist. Zum Glück kam die Wende und damit für die Kirche die sehnlichst erwartete Restauration.
Zustand um 1900
gemeinfrei, zeno.org
Zustand heute
J.-H. Janßen / CC BY-SA (Creative Commons — Attribution-ShareAlike 4.0 International — CC BY-SA 4.0)
Wer das alte Kassel erleben will, der findet vor allem Ruinen. Denn es gibt in der ehemaligen Altstadt gefühlt weniger wiederaufgebaute historische Gebäude als solche, die immer noch in Trümmern liegen. Mit dieser etwas überspitzten Formulierung tut man aber sogar Kassel Unrecht. Nichtsdestotrotz kann sich die Stadt mit dem zweifelhaften, inoffiziellen Titel als Deutschlands Zentrum der Ruinen schmücken. Denn eine solche Qualität an nicht wiederaufgebauten Weltkriegsruinen findet man sonst nur noch hinterm Vorhang.
Nun aber wirklich zur Garnisonkirche. Ursprünglich 1770 als Kirche für Militärs reformierten Glaubens errichtet, diente sie nach dem Brand des Kasseler Stadtschlosses ab dem 19. Jh. sogar als Hofkirche Kurhessens. Im Zweiten Weltkrieg brannte die Kirche aus und tragischerweise fanden in ihrem Inneren Hunderte Kasseler, die dort Schutz vor dem Bombenhagel gesucht haben, den Tod. In der Nachkriegszeit wurden die verbliebenen Außenmauern bis zum Erdgeschoss abgetragen; heute befindet sich hier ein Restaurant.
Zustand vorher
Zustand kurz nach dem Krieg: Klick
Zustand heute
Eistreter / CC BY-SA (Creative Commons — Attribution-ShareAlike 3.0 Unported — CC BY-SA 3.0)
Die Lutherkirche befand sich wohl im Norden der ehemaligen Altstadt, wobei ich das am heutigen Stadtgrundriss nicht mehr so ganz nachvollziehen kann. Wie dem auch sei, die alte Lutherkirche wurde 1893 im neogotischen Stil erbaut, wobei der 76 Meter hohe Turm bis heute das höchste Gebäude Kassels ist. Nach dem Krieg waren auch noch Mauerreste des Langhauses vorhanden, welche aber 1970 zugunsten eines Betonneubaus abgerissen wurden.
Zustand um 1900
Für den Autor, siehe / Public domain
Zustand heute
XenonX3 / CC0
Das barocke Karlshospital wurde ursprünglich als Erziehungs- und Besserungsanstalt erbaut, wobei es später als Gefängnis genutzt wurde. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war das Gebäude an der Fulda über 60 Jahre lang eine Ruine, bevor es Ende der 2000er monströs umgestaltet wurde. Ein wirklich abschreckendes Beispiel morden... äh... moderner Architektur.
Zustand vor der ersten Zerstörung: Klick
Zustand vor der zweiten Zerstörung
User Carroy on de.wikipedia / Public domain
Zustand heute
YPS / CC BY-SA (Creative Commons — Attribution-ShareAlike 3.0 Unported — CC BY-SA 3.0)
Und wieder Kassel. Das Zeughaus wurde 1581 im Stil der Renaissance erbaut und war Dreh- und Angelpunkt der damals erneuerten Festungsanlagen. Mit Ausmaßen von ca. 100 x 20 Metern und vier Stockwerken war es ein wirklich stattliches Gebäude.
Nach der Zerstörung 1943 blieben zumindest noch die Außenmauern erhalten. Aber auch diese waren durch fehlende Sicherungsmaßnahmen in der Nachkriegszeit gefährdet. So kam es in den 1970er Jahren zum Abriss von zwei Dritteln der Ruine zugunsten des Neubaus einer Schule. Als diese 2008 erweitert wurde in die Ruine zustätzlich noch eine moderne Cafeteria gebaut.
Zustand um 1900
Carl Eberth/http://www.max-eyth-schule.de
Zustand 1944: Klick
Zustand heute: Klick
Carroy / CC BY-SA (Creative Commons — Attribution-ShareAlike 3.0 Unported — CC BY-SA 3.0)
Ja, Kassel ist eine Katastrophe im Umgang mit seinen historischen Bauten. Ruinenkult auf der einen, modernistische Stadtgestaltung auf der anderen Seite. Ein absolutes deutsches Negativbeispiel.
Soll ich mal ne Galerie machen auf Basis meines Altstadtrundgang?
1601-02 von Hermann Bierlein als Kirchenbusse gestiftet. 1657 erst fertiggestellt. Nach Abriss des verfallenen Gebäudes 1868 wurde der Neubau 1870 eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg ausgebrannt:
Axel Polsfuss - Own work CC BY-SA 4.0
Axel Polsfuss - Own work CC BY-SA 4.0
Axel Polsfuss - Own work CC BY-SA 4.0
Brandenburg: Kirche in Podelzig.
Die Dorfkirche ist weitgehend ein typischer märkischer Feldsteinbau des 13. Jh. gewesen, der Turm eine Zutat des 16. Jh., 1945 zerstört:
Zustand des Inneren 1909:
Und jetzt:
Roland Totzauer CC BY 3.0
Clemensfranz - Own work CC BY-SA 3.0
Marcus Cyron - Own work CC BY-SA 3.
Auch in Ulm gibt es ein Ruinenkult-Eckchen, wie ich dem Ulm-Strang entnehme:
Alles anzeigenEin Stück weiter nördlich befindet sich ein weiterer repräsentativer Bau des Bürgertums: das Zeughaus. Es wurde mit dem umliegenden Ensemble vom 15-17. Jh. errichtet und diente als Waffenkammer der Reichsstadt und in Friedenszeiten als Münze. Im WK 2 wurde ein Teil zerstört und wurde nicht wieder aufgebaut. Heute gehört der Komplex dem Amtsgericht u.a der ein postmodernen Erweiterungsbau in der Nähe gebaut hatte:
Die Situation mit diesen Ruinenwänden und daran anschließend übergerad bemalten Häusern verstehe ich nicht.Ist das bemalte Haus mit dem Portal neu? Was waren die Ruinen? Ställe, Remisen? Ein Pulverturm? Hätte man die nicht wiederaufbauen und z.B. als Büros nutzen können? Und warum sind die so sonderbar eckenschlüssig mit dem Haus?
Die Denkmalpflege wollte es so.
Zitat:
1944 wurde der Komplex in Teilen zerstört. Vom Alten Zeughaus, dem so genannten Infanteriebau, stehen heute allein noch zwei Geschosse des südlichen Giebels und Reste der Längswände. Vom Ostflügel ist unter anderem der Renaissance-Türbogen erhalten, von dem an die alte Stadtmauer angebauten Nordflügel lediglich der östliche Teil. Bei der Ende der 1970er Jahre vorgenommenen Sanierung verfolgte die Denkmalpflege das Konzept der kritischen Teil-Rekonstruktion, das die Kriegsschäden weitgehend sichtbar ließ. So verblieben beim teilweise wieder hergestellten Reiterbau von 1597 einige Achsen in ruinösem Zustand, auf welche die verglaste Stirnseite den Blick frei gibt. Am besten hat der mit einer Sgraffitoputzgliederung versehene Löwenbau von 1666/67 den Bombenkrieg überstanden. https://tourismus.ulm.de/de/in…/rechtliches/zeughaus-ulm
Es muss ja nicht das letzte Wort der Geschichte bleiben.
Das Beispiel Zionskirche ist wirklich heftig. Hätte man sich da nicht etwas Würdevolleres ausdenken können als so ein billiges Notdach?
Also offen gestanden sieht es nach diesem scheußlichen Umbau eher aus wie ein Pissoir. Ich verstehe nicht wie man einem (wenn auch stark beschädigtes) Gotteshaus, so etwas antun kann.
Nordhausen – St. Maria auf dem Berg (1200 – 1945)
...übrigens wurde diese Kirche nun von einem afghanischen Muslim beschädigt, der damit gegen das Christentum protestieren wollte. Ob er eine Fach- oder Ortskraft ist, war nicht zu erfahren...
Religiöse Gründe: Muslim räumt Frauenbergkirche in Nordhausen aus
Aus religiöser Überzeugung
Afghane schändet Kirche in Thüringen