Eltville am Rhein (Galerie)

  • Eltville am Rhein ist eine Kleinstadt von insgesamt 17.000 Einwohnern , westlich von Wiesbaden gelegen.

    Siedlungsspuren lassen sich schon bis in die Jungsteinzeit verfolgen. Auch zur römischen Zeit besiedelt. Ab dem 4. Jh. durch die Franken kontinuierlich bewohnt, wurde der Ort zum ersten Mal 1041 urkundlich als "Altavilla" im 11. Jh. Zu dieser Zeit gehörte der Königshof schon dem Erzstift Mainz 1313 wurde die Befestigung errichtet, Am 23. August 1332 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer Eltville die Stadtrechte. Seit 1480 Residenz des Erzbischofs von Mainz. 1635 wurde diese kurfürstliche Burg von den Schweden zerstört, seit 1803 zu Nassau. 1945 zum Land Hessen geschlagen.

    Beginnen wir unseren Rundgang durch das Städtchen am nebeligen Morgen in der Nähe vom Bahnhof:

    In der Gutenbergstraße, eine angepasste neue Wohnanlage:


    Ecke Bahnhofsstraße, dieser historisitsche Fachwerkbau, zt. mit Anklängen des Jugendstils:

    Wir folgen der Bahnhofsstraße bis zur Rheingaustraße. An der Ecke zur Burgstraße, ein Fachwerkhaus von 1477/78:

  • Der Sülzturm von 1332 (Turmaufbau aus dem 19. Jh.)


    Über das Freigässchen geht es zur Burg Crass, Eltvilles ältester Freihof aus dem 11. Jh. Der heutige Bau stark restauriert nach vielen Zerstörungen, jüngst der beiden Weltkriege:

    Wir gelangen zur Rheinpromenade. Man sieht kaum das andere Ufer voller Nebel!

  • Mir gefallen sehr diese Fachwerkhäuser mit den "Schmuckfeldern", also diesen gebogenen, beschnitzten, "nicht so sturen" Zwischenfüllungen. Ist das eine Spezialität im Rheinland, oder war das zu einer bestimmten Zeit allgemein üblich?

    (Und 2farbige Türen gefallen mir auch, aber das ist nur eine Malersache, nichts derart dauerhaftes wie Balken)

  • Weiter gehts:

    Aufgemaltes Datum bezieht sich wohl auf die Burg:

    Einmündung zur Burghofstraße:

    Das Freihaus oder Gensfleischhaus,1681 neu erbaut als Nachfologer für den Bau des 15. Jh., der der Familie Gensfleisch, deren berühmter Entdecker Johannes Gensfleisch, besser bekannt als Gutenberg mit seiner Erfindung des Buchdruckes weltberühmt wurde:

    Ellenbogengasse 5, aus dem 16. Jh.

  • Kirchgasse 3, ehem. Pfarrhof des 18. Jh.

    Hof Bechtermünz Steinbau vermnutlich aus dem 15. Jh.

    Ein schöner Renaissance-Adelshof des 16. Jh. ist der ehem. Stockheimer Hof:

    Ein spätmittelalterliche Seitenbau:

    An der Ecke zur Rheingaustr. der Hof Langwerth von Simmern mit markanten Erker:

  • kissenartige Mauer

    Ja diese Eigenheit im rheinischen Raum ist mir auch aufgefallen: die Giebelkanten der mittelalterlichen Häusewr wie Kirchen und Rathäuser sind oft genauso komplett in weiß verputzt, sieht man auch an der Mosel oft! Das ist wahrscheinlich eine Rekonstruktion des damaligen Urzustandes, denn in der Romantik liebte man ja eher den offenen Bruchstein.

  • Fachwerkliebhaber : ach, das gibts dort öfter, kann geradezu als regionale Spezialität angesprochen werden? Dann hab ich wieder was gelernt (ich kenne die Gegend dort leider nicht, will aber gern mal hin, denn die Bilder gefallen mir sehr).

    Ich hätte eher an Spanien gedacht, wenn ich die Mauer ohne Häuser (die Häuser erkenne ich sofort als deutsch) gesehen hätte, denn ich meine, derlei hätte ich dort z.T. schon gesehen.

  • Das gegenüberliegende Eckhaus Ecke Kirchgasse/Rheingaustr. aus dem 18. Jahrhundert:

    Links vom Hof Langwerth von Simmern-, das Lichtenstern'sches Haus, das Erdgeschoss aus dem 17 Jahrhundert, 1831 aufgestockt:

    Auf der anderen Straßenseite, diese Fachwerkbauten des 18. und 19. Jh.


  • Am späten Nachmittag/Abend bin ich erneut vom Tagesausflug zum Kloster Eberbach und Kiedrich (Galerien dazu folgen) nach Eltville zurückgekommen. Erst dann hat sich der herbstliche Himmel aufgelockert und die Sonne kam heraus;

    Wir folgen nun der Rheingauer Straße in Richtung Westen:

    Es dominiert die Bebauung des 18. Jahrhunderts:

    Ecke Marktstraße:

    Nr. 19 aus dem 16. Jh.

    Die Schwalbacher Straße wird eher geprägt von Gründerzeitgebäuden:

    Biegen wir nun links in die Steingasse ein: Hier begegnen uns mehrere einfache Fachwerkhäuser des 17. und 18. Jh.

    Früher war es das Handwerkerviertel:

    Brunnen an der Ecke Mühlstraße:

    Nr. 1 Fachwerkwohnhaus aus dem 18. Jh.

  • Blick zurück in die Steingasse:

    Mühlstraße:


    In der Kurve, eine Bausünde der 1970er:

    Dazwischen, ein Rest der ehem. Stadtmauer:


    Über den Petersweg erreichen wir die andere Seite, am Kiliansring. Dort befinden sich noch weitere Reste der Stadtbefestigung:

  • Sogar ein Wehrturm ist erhalten, versteckt hinter einem historistischen Haus:

    Kehren wir nun um über die Rheingauer Straßen vorbei am alten Backhaus von 1508:

    Gegenüber, ein neueres Fachwerkhaus:

    und biegen rechts zunächst in die Leergasse:

    Nr. 1 mit eleganten Eckerker aus dem 17. Jh.

    Nr, 22 mit mehrstöckigen Erker aus dem 16. Jahrhundert:

  • Ecke Schmitt/ Grabengasse, das älteste Rathaus der Stadt,1511–1517:

    Interessante Verzierungen an den Eckpfosten:


    Rückseite von Rheingauer Straße 17 mit modernistischen Treppenhausanbau:

    In der Grabengasse, diese Renaissance-Fachwerkhaus:

    Die restlichen Häuser sind meist aus dem 18. Jh.

  • Die Grabengasse mündet in den winzigen Markplatz:

    Nach Norden, die Marktgasse mit mehrheitlicher Bebauung des 18. Jh.

    Nach Südosten nennt sich die Straße Rosengasse:

    Sie ist ebenfalls ein wunderbares Fachwerkensemble:

    Nr. 6 das älteste Fachwerkhaus von 1508/09 /Erkennbar an den Andreaskreuzstreben, die durch dass ganze Geschoss reichen):

    Domherrengässchen 1 aus dem 17. Jh

    Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul aus dem 14. Jh.