• Ah, die Friedrichstraßenprobleme gingen schon los, als in der Straße noch Autos fuhren, also den späten 10er Jahren. Und zwar brachen die Luxuslabel-Flagshipstores weg, weil dieses Kundensegment schwand. In mehreren Gebäuden (Quartier 206 usw) gähnender Leerstand. Dann kam erstmal Corona - also richtig Totentanz -, zeitgleich/anschließend die Grünen mit ihrer plump ausgeführten Fußgänger- und Radweg-Idee.

    Ich bin neulich mit dem Taxi ein Stück durch Wilmersdorf gefahren und stieß dabei auf eine offenbar neu verpollerte Kreuzung, die einen ziemlichen Umweg nötig machte. Solche "Scherze" treiben sie hier öfter. Oder alte Bänke vor die Häuser stellen, oder plump zusammengehauene Pflanzkästen ("Parklets") auf Parkplätze am Straßenrand stellen. Oder in einer Durchgangsstraße (Kant) 2 Spuren für Radfahrer umwidmen, so daß der Lieferverkehr zwangsläufig alles blockiert.

  • In der Charlottenburger Kantstr. wurde ein einstiges Frauengefängnis von einem Architekturbüro in ein ansprechendes Hotel umgewandelt.


    Zitat

    „Das Gebäude liegt im Inneren eines Häuserblocks verborgen, war jahrzehntelang unzugänglich und vergessen, sodass es nicht einmal die Leute aus der unmittelbaren Nachbarschaft kannten. Wir spürten beim Besichtigen eine gewisse Ambivalenz: Zum einen war da eine Beklommenheit, weil die Gefängnisnutzung noch deutlich lesbar war. Zum anderen hatte das Gelände etwas Verwunschenes, Verstecktes, fast Märchenhaftes. Der Innenhof war völlig überwuchert und so ruhig – nur die Vögel konnte man zwitschern hören. Es war ein Ort der Stille direkt an der so belebten Kantstraße und er hatte eine emotionale Kraft, die wir spürten und freilegen wollten“, erzählt Almut Grüntuch-Ernst, die mit ihrem Mann Armand das gemeinsame Berliner Architekturbüro gründete.


    BERLINER NÄCHTE - Grüntuch Ernst Architekten verwandeln ehemaliges Gefängnis in ein Hotel

    Hotel Wilmina

  • Ach, schau an. Ganz in meiner Nähe (15 min zu Fuß), und völlig versteckt auf dem Hinterhof ein solches doch recht großes Gebäude. Aber das gibt es manchmal, woanders (vielleicht 20 min zu Fuß entfernt, ich weiß aber nicht mehr welche Straßen) gibt es eine Synagoge im Hinterhof, und Kirchen im Hinterhof gibt es auch (z.B. an der Wilmersdorfer Str., Nähe Bismarckstr.). Aber Gefängnis ist mir doch neu.

  • In der Schöneberger "Linse", einem Quartier umschlossen von Bahngeleisen, erhalten die Berliner Stadtreinigungsbetriebe einen Neubau in Form eines Hochhauses, geplant von Wiener Büros. Nicht mein Fall, aber immerhin besser als der zweite und dritte Platz.


    Zitat

    Entsprechend der Auslobung sollte auch das Bauvorhaben das Prinzip der Kreislaufwirtschaft als „Selbstverständnis der BSR“ widerspiegeln. Franz&Sue und Schenker Salvi Weber schlagen deshalb vor, die Baukörper größtenteils in Holzbauweise zu errichten. Für die Fassade sind zudem wiederverwendbare Keramikelemente und für die Böden und Wände recycelte Fliesen und Ziegel vorgesehen.

    Hauptverwaltung der Stadtreinigung - Zwei Wiener Büros gewinnen in Berlin



  • Am Ernst-Reuter-Platz wurde unlängst die Sanierung des Anfang der 70er Jahre erbauten Bürohochhauses des Architekten Bernhard Binder beendet.


    Zitat

    Mit seiner geradezu monumental gestapelten Baumasse und den mit Kupfer bedampften Fensterbändern zählt Binders Gebäude zu den prägenden Häusern am Ernst-Reuter-Platz. Obwohl das Haus Bestandteil des denkmalgeschützten städtebaulichen Ensembles ist, stand es als Einzelobjekt nicht unter Denkmalschutz. Deshalb war ein Abriss theoretisch möglich. Im beschränkten, geladenen Auswahlverfahren setzte der erstplatzierte Entwurf von Tchoban Voss jedoch nicht nur auf den Erhalt des Hauses, sondern auch auf eine möglichst weitgehende Wiederherstellung des ästhetischen Erscheinungsbildes im Zuge der Fassadenneuplanung.


    Spätmoderne am Ernst-Reuter-Platz - Sanierung eines Bürohauses von Tchoban Voss Architekten in Berlin

  • Im Juni hatte die Endzeit-Sekte "Letzte Generation" wohl bereits das Bundeskanzleramt mit Graffiti "verziert".

    Klimaschützer beschmieren Kanzleramt mit schwarzer Farbe

    Nun wäre gegen Zierde am Bundeskanzleramt nichts einzuwenden, aber Graffiti scheint mir ein ungeeignetes Mittel. Zudem war die Aktion ja illegal. Hoch können die Strafen nicht ausgefallen sein, denn nun haben wohl zwei Aktivisten ohne jede Tarnung erneut zugeschlagen.

    Letzte Generation on Twitter
    “Wir würden uns allen diese Störung gern ersparen. Denn wir richten uns nicht an die Menschen in den Autos, sondern an die Bundesregierung. Sie hat es in der…
    twitter.com
  • "Riegel", das war nicht meine Absicht, diesen Leuten eine Plattform zu bieten. Aber ich finde es schon bemerkenswert, dass die Leute ganz offen, ohne jede Maskierung, am helllichten Tag den Sitz des Regierungschefs besprühen können, und das in der Gewissheit, dass ihnen offenbar wenig passiert. Könnten wir uns das in irgendeinem anderen, halbwegs zivilisierten Land der Erde vorstellen? Deshalb fand ich die Meldung schon bemerkenswert. Es werden ja bisweilen auch Beschädigungen und Verunzierungen an Gebäuden thematisiert. Aber, wie gesagt, ich bin kein Sympathisant, der diese Leute pushen möchte.

  • Aber ich finde es schon bemerkenswert, dass die Leute ganz offen, ohne jede Maskierung, am helllichten Tag den Sitz des Regierungschefs besprühen können, und das in der Gewissheit, dass ihnen offenbar wenig passiert.

    Das sollten sie mal in 10 Downing Street probieren. ^^ Sowas ist echt nur in Deutschland möglich. :thumbdown:

  • Am Lietzensee soll das 1925/26 erbaute Parkwächterhaus ab nächstem Jahr saniert werden.


    Zitat

    Die Berliner Lottostiftung, der Bund und andere Institutionen fördern das Projekt. Carsten Knobloch und Katja Baumeister-Frenzel vom Verein „ParkHaus Lietzensee“ und der Architekt Henrich Rauschning (im Bild v.l.n.r.) freuen sich über Fortschritte – beklagen aber auch langwierige Antragsverfahren und machen sich Sorgen wegen Kostensteigerungen.

    Neuer Kieztreff am Berliner Lietzensee: Altes Parkwächterhaus soll saniert werden


    Charlottenburg Lietzenseepark Parkwächterhaus -001

    Fridolin freudenfett, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

  • Nachdem es ja einige berechtigte Häme über die Toilettenanlage mit "Missoir" am Kottbusser Tor gegeben hat (siehe hier und hier), nun der nächste Faupax am dortigen Ort. Koalitionspartner Linkspartei demonstriert mit Linksradikalen, die bei der Eröffnung einer dortigen Polizeiwache die Beamten als "Mörder" beschimpfen.

    Kottbusser Tor. Polit-Skandal bei Eröffnung von Polizeiwache in Berlin

    Polit-Skandal bei Eröffnung von Polizeiwache in Berlin
    Als das neue Revier in Kreuzberg eröffnet wird, demonstrieren Teile der rot-rot-grünen Koalition hinter einem Transparent, das Polizeibeamte als „Mörder“…
    jungefreiheit.de

    Hier sieht man die neue Wache:

    Neue Polizeiwache am Kottbuser Tor

    Eine Wache für alle Fälle

    Eine Wache für alle Fälle
    Am Kottbusser Tor in Kreuzberg wird am Mittwoch eine neue Polizeiwache eröffnet. Lange wurde gestritten: Ist sie wichtig, weil die Kriminalitätsrate hier…
    www.rbb24.de
  • Möglichenfalls verhindert mal wieder der "Denkmalschutz" (der sich bekanntlich wenig um den Abriss Jahrhunderte alter Bauernhäuser in Westfalen oder Baden-Württemberg kümmert) das Rekonstruktionsprojekt Karstadt am Hermannplatz...

    Karstadt am Hermannplatz: Scheitert der Umbau am Denkmalschutz?

    Karstadt am Hermannplatz: Scheitert der Umbau am Denkmalschutz?
    Der Investor Signa will den Karstadt-Standort am Hermannplatz nach dem Vorbild der 20er-Jahre umbauen. Dieser umstrittene Plan scheint jetzt zu wackeln.
    berliner-abendblatt.de

  • Die 1892 erbaute "Hochzeitsvilla" am Zehlendorfer Dorfanger wurde umfassend saniert und erhielt seine historische Dachbekrönung zurück. :applaus:


    Zitat

    Bürgermeisterin Maren Schellenberg (Bündnis 90/Die Grünen) freut sich über die gelungene Sanierung. „Besonders gut gefällt mir, dass dieses Baudenkmal jetzt wieder in der historischen Fassung bewundert werden kann und weiterhin ein besonderer Ort für Eheschließungen im Bezirk ist“, sagt sie und bedankt sich bei allen Beteiligten für die erfolgreiche Umsetzung des Bauprojektes. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 330 000 Euro.


    Zehlendorfer Hochzeitsvilla erhält nach Sanierung historische Fassung zurück


    Zehlendorf Teltower Damm 10

    Clemensfranz, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

  • Der Potsdamer Platz braucht einen neuen Namen

    "Mit „Potsdamer Platz“ verbindet jeder in Berlin nur „seelenlose“ Architektur, leere Geschäfte, verlassene Kinos und ein menschenleeres Umfeld, in dem man ab 22 Uhr kein Bier mehr trinken kann. Deswegen ist es inkonsequent, nur das Sony-Center umzubenennen, so wie man auch schon der Einkaufspassage auf der Südseite den dumm designten Namen „The Playce“ verpasst hat. Wenn es hier je wieder aufwärts gehen soll, muss der ganze Potsdamer Platz seinen mit gescheiterten Hoffnungen untrennbar verbundenen Namen ablegen."

    Interessante Meinung, dass der Potsdamer Platz nach wenigen Jahrzehnten schon wieder in Frage gestellt wird ist bezeichnend für den "modernen" Städtebau - er funktioniert einfach nicht langfristig. Schade um den Mythos, der so in Vergessenheit gerät.

  • Den Artikel hatte ich auch schon gelesen, was mir am Potsdamer Platz ganz gut gefällt, ist das zeltartige Sony Center (da habe ich 2004 teilweise die Fußball-EM mitverfolgt, als ich im Urlaub war) und das Beisheim Center sowie der Kollhoff-Tower, das hat irgendwie so einen gewissen Retro-Charme und wirkt sehr großstädtisch. Auch die U-Bahn-Station hat etwas, wenn man da mit der sehr großzügigen Rolltreppe hochfährt und die Bebauung sieht, fühlt man sich gleich mitten in Berlin.

    Womit ich indes kaum noch etwas anfangen kann, ist der Rest, vielleicht mit Ausnahme der doch etwas sehr ausgefallenen Bauten entlang der Liststraße. Vor dem Krieg war der Potsdamer Platz keine große Schönheit, mit Columbus- und Telschowhaus setzte da die Moderne auch schon ihre Akzente.

    1994 habe ich dort erstmals mit meiner ersten Spiegelreflex fotografiert:

    image28_sil.jpg

    image38_sil.jpg

    image35_sil.jpg

    image31_sil.jpg

    Damals gab es auf dem früheren "Todesstreifen" noch fast keine Bebauung, da wurde so eine Art von Mittelaltermarkt abgehalten. Um so beeindruckter war ich von der extrem regen Bautätigkeit rundherum.

    PS Da hat der Scan-Dienstleister offensichtlich teilweise seitenverkehrt gescannt, wie das Nummernschild am Taxi und das IMAX-Schild zeigen.

    sou perfeito porque / igualzinho a você / eu não presto

  • Der "Reichstagsgraben" sorgt auf Twitter für Spott:

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