Stuttgart (Allgemeines)

  • Aha. Hürdenlauf also. Generell ist die Mitnahme von Koffern oder Gepäck immer weniger vorgesehen, scheint mir.

    Aber jetzt haben wir ja erstmal Eisenbahnerstreik, damit man auch ohne Gepäck nicht mehr ÖPNV-mobil ist.

    Langsam überlege ich mir, ob ich nicht doch nochmal den Autoführerschein machen soll.

  • Viel ungünstiger finde ich momentan die vielen Streckensperrungen aufgrund von Sanierungsarbeiten, die die meisten Touren von Stuttgart aus unpraktikabel bis unmöglich machen - zwar fährt die Schwarzwaldbahn wieder durchgehend, dafür steht die S-Bahn westlich des Stuttgarter Bahnhofs selbst außerhalb des Tunnels nur eingeschränkt zur Verfügung, nach Freudenstadt gibt es ebenso Schienenersatzverkehr wie nach Würzburg ... mit 45 Minuten Wartezeit auf den Bus.

    sou perfeito porque / igualzinho a você / eu não presto

  • Im Stuttgarter Westen, genauer in Rotebühl, wird in der Reinsburgstr. 104 ein markanter Gründerzeiteckbau saniert. Das Treppenhaus weist schöne Jugendstilbemalungen auf und wird im Rahmen der Sanierung aufgefrischt.

    Zitat

    Im Falle der Reinsburgstraße 104 war es höchste Zeit für eine Renovierung. Im Treppenhaus des fünfgeschossigen Wohnhauses zeigten sich bereits erste Schäden, die jetzt ausgebessert werden sollen. Stuck- und Putzoberflächen müssen gereinigt und gerichtet werden, die Malereien an den Wänden aufgearbeitet und Macken an Türen, Fenstern und Wandverkleidungen ausgebessert werden. Das außergewöhnlich üppige malerische Dekor des Hausflures und des Treppenhauses mit Blumenbouquets und Landschaftsszenerien soll wieder neu zur Geltung kommen.

    Der Dank gilt der Lotterie


    20170304 Stuttgart - Reinsburgstraße 104 Eckansicht

    Zinnmann, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

  • Es wurde ja letztes Jahr schon vermeldet - der Kaufhof-Anbau an der Ecke Eberhardstraße/Steinstraße sollte dem Neubauprojekt Vier Giebel weichen.

    Tatsächlich ist der Abriß jetzt abgeschlossen und die ganze Ecke ist selbst ohne Bebauung viel angenehmer als zuvor.

    Links:

    Kein Abrissfuror, sondern eine Chance (Kommentar aus der Stuttgarter Zeitung)

    Abrissarbeiten laufen auf Hochtouren (mit Bildern)

    Vier Giebel (Zukunftsplanung)

    Und zur Abrundung:

    Café Weiß in Stuttgart: Mythenbildung in der Parallelwelt (da gleich dahinter)

    Die Fotos habe ich in die Galerie ausgelagert: Stuttgart (Galerie) - Kaufhof-Anbau an Eberhardstraße

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  • Unter der Überschrift "Neues Wohnen in Stuttgart" hat Friedrich Patzschke auf Facebook unlängst folgende Skizze präsentiert:

    Facebook

    Zu sehen sind 4 Stadthäuser im typischen Stuttgarter Baustil der Gründerzeit. Unklar ist, ob es sich hier um ein konkretes Projekt handelt oder ob es nur eine unverbindliche Entwurfsstudie ist.

  • Das 4-Giebel-Projekt finde ich nicht schlecht, aber ich finde es nicht so sehr stuttgarterisch, mehr ulmerisch. Nach Ulm würde es mE gut passen.

    Und Königstraße 35 kommt mir vor wie ein bestimmtes Haus aus den Nullerjahren in Berlin Westend, an dem ich mal vorbeigelaufen bin - also auch nicht so wirklich stuttgarterisch.

    Aber das sind nur meine eigenen Eindrücke aus der Ferne, es gibt sicher bessere Stuttgartbeobachter als mich, die das möglicherweise anders sehen.

  • Ein Stadtspaziergang durch das Viertel am Hans-im Glück-Brunnen erinnert an die große Altstadtsanierung von 1909. Doch das schöne Ensemble bröckelt.

    Eine Gestaltungssatzung, wie sie zum Schutz authentisch historischer Bauwerke erlassen wird, gebe es für das Viertel bis heute nicht, so Langner. „Solange es im Rahmen des Bebauungsplans zulässig ist, kann jeder Hausbesitzer an diesen Gebäuden verändern, was er will.“

    Bauten der Stuttgarter Altstadt sind ungeschützt

    Typisch für den gleichgültigen Umgang der Stadt Stuttgart mit ihrem Bauerbe.

  • Leonhardsviertel in Stuttgart: Stadt will dem Rotlicht den Stecker ziehen

    ...jene Betriebe, so heißt es in der Begründung, führten dazu, „dass dieses citynahe sowie historisch und städtebaulich besondere Gebiet von weiten Kreisen der Bevölkerung gemieden wird“.

    Das stimmt, und ich hoffe deshalb dass die Stadt dies konsequent umsetzt. Das historische Leonhardsviertel ist für Rotlichtbetrieb und Schmuddelatmosphäre viel zu schade. Immerhin ist es das letzte Stück Altstadt in Stuttgart.

  • Generell habe ich gegen städtische Rotlichtviertel nichts einzuwenden. Sie gehören zu einer Stadt, sofern dort Recht und Gesetz und Sauberkeit gewährleistet sind. Aber im Fall des Leonhardsviertels ist es absurd, einen der letzten Bereiche der Stuttgarter Altstadt als Bordell- und Billigkneipenareal zu nutzen. Somit wäre eine Änderung der Situation auf jeden Fall zu begrüßen.

    Den Bordellbetreibern könnten Ausgleichsimmobilien in einer Vorstadt oder einem via ÖPNV erreichbaren Gewerbegebiet zugewiesen werden. Die Häuser im Leonhardsviertel aber gehören saniert und einer Wohn- und gehobeneren Gastronomienutzung zugeführt.

    In diesem Zusammenhang sollte auch das absurde Parkhaus Züblin am Leonhardsplatz zügig abgerissen werden. Dieses ganze Künstler-/Startup-Gehampel um dieses Parkhaus ist rein "Anti" und ausgesprochen reaktionär. Denn einerseits ist von der Abkehr von der "autogerechten Stadt" die Rede, andererseits will gerade diese Klientel daran städtebaulich nichts ändern, sondern nur etwas "umnutzen". Und es wäre ja ein Armutszeugnis für diese "Kulturszene", wenn sie nicht ausreichend alternative Standorte für ihre Treffen entdecken würde.

  • Das "Rotlichtviertel" ist aber winzigst, die Leonhardstraße ist gerade einmal 100 Meter lang, rundherum gibt es sowieso schon "normale" Restaurants in Richtung Wilhelmplatz und Katharinenstraße, gleich daneben verläuft die riesige Schneise der Hauptstätter Straße, die das Viertel zur Innenstadt hin abriegelt (praktischerweise liegen Polizeirevier 1 und Amt für öffentliche Ordnung gleich gegenüber ...).

    Und der weltweit gutbürgerlichste Ableger der Hells Angels hat dort auch seinen Sitz, siehe Lutz Schelhorn lädt Thomas Strobl zu sich nach Hause ein

    Es wäre natürlich schon, wenn sich dort ein familientaugliches Gastronomieangebot etablieren könnte, mit dem Siegle-Haus und Bix-Jazzclub gibt es immerhin schon attraktive Veranstaltungsorte. Wirklich viel wird das städtebaulich aber allein schon mangels Masse nicht bewirken können.

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  • giulio, auch wenn es nur eine 100 Meter lange Straße ist, eine solche mit netten Lokalen und Läden wäre für viele Leute weitaus einladender als eine mit zwielichtigen Bars und Bordellen. Ich war mal zum fotografieren dort, man muss aufpassen dass einen nicht irgend so ein Typ anmacht, eigentlich geht's nur mit versteckter Kamera. Mir ist der Aufenthalt dort nicht ganz geheuer, und dieses Gefühl haben zu müssen finde ich unangemessen für dieses an sich schöne kleine Viertel.

  • Eine ganz tolle Dokumentation mit vielen Fotos und Vergleichsansichten habe ich hier gefunden:

    LEONHARDSVIERTEL I: Geschichte und Rolle in der Stadt

    Einen Verein gibt es auch: Leonhardsvorstadt

    Generell wäre es natürlich sehr wünschenswert, wenn sich das Viertel wandeln würde, mit der Weberstraße und der kurzen Jakobstraße gibt es ja noch zwei weitere "Gassen" mit historischer Bebauung, auch die Katharinenstraße mit dem Marienheim ist auf diesem kurzen Abschnitt durchaus attraktiv, da gibts aber durchaus auch schon jetzt gehobene Gastronomie.

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  • Vielen Dank, "giulio". Ich muss allerdings sagen, dass diese Vorher-Nachher-Bilder aus Stuttgart immer wieder deprimierend, wenn nicht erschreckend sind. Diese ganzen Auto-Tangenten, die Tunnelsysteme, die plump gestalteten Geschäftshausblöcke. Diese ganzen unurbanen Räume, die man als Fußgänger gar nicht langlaufen möchte. Das ganze ist fast wie ein Anschauungsbeispiel, das modernistische Stadtgestaltung völlig in die Sackgasse geführt hat. Ein Grusel-Kabinett, leider ohne jede Gothic-Ästhetik.

  • Die Vorher-Nachher-Bilder sind bei den meisten deutschen Großstädten deprimierend. Stuttgart wurde durch die Umsetzung der "autogerechten Stadt" halt ziemlich übel mitgespielt. Ich halte mich an dem fest, was noch von der baulichen Historie geblieben ist. Im Zentrum ist das nicht mehr viel*, die umliegenden Bezirke (Süd/West/Ost/Nord) entschädigen etwas dafür.

    *Aber immer noch viel im Vergleich zu Pforzheim. Es ist alles relativ.

    In dubio pro reko

    2 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (9. Dezember 2021 um 19:39)

  • Auf dem Grundstück des Breuninger-Parkhauses entsteht der Neubau des "Hauses für Film und Medien" in knallig-poppiger Ausführung. Ich erspare mir jeden weiteren Kommentar, v.a. zur Überschrift am oberen Rand des Gebäudes.


    Zitat

    Das Haus für Film und Medien soll unterschiedliche Funktionen flexibel vereinen. Ziel ist es, in dem Haus das Bewegtbild in den Fokus zu rücken und die Bürger aktiv in aktuelle Entwicklungen einzubinden. Zu den geplanten Nutzungen gehören Kinosäle, Workshopräume, Studios, Gastronomie und Ausstellungsflächen, die eine umfassende Bespielung des Baus ermöglichen sollen, für die laut Auslobung auch eine eigenständige Szenografie geplant ist.


    Ein Haus für Film und Medien - Delugan Meissl gewinnen in Stuttgart