Der Migros-Bau ist aber auch wieder so eine Scheußlichkeit, die deutschen Einkaufsklötzen in keiner Weise nachsteht...
Warum hat man da bis jetzt keine gefälligeren Formen gefunden?
Der Migros-Bau ist aber auch wieder so eine Scheußlichkeit, die deutschen Einkaufsklötzen in keiner Weise nachsteht...
Warum hat man da bis jetzt keine gefälligeren Formen gefunden?
Aber es hat schon immer die Assoziation vom dumpf und abgestumpft, wenn Deutsche in bezug auf deutsche Straßen immer mit "Strasse" daherkommen.
Oha, in dem Fall muss ich aufpassen, wie ich mich schriftlich ausdrücke, wenn ich das nächste Mal nach Deutschland komme.
Loggia Deshalb schrieb ich ganz am Anfang
Warte nur ab, dann wirst Du noch auf die Welt kommen. Vor allem in den 1990er Jahren wurde dort gewütet. Das Google Auto fuhr dort dann nach links anstatt nach rechts zum Bahnhof hinunter, wo das Gruselkabinett noch weiter gehen würde.
Folge diesem Google Maps-Link bis zur Kirche. Das Google-Auto fuhr vor der Kirche dann nach links anstatt nach rechts zum Bahnhof hinunter, wo das Gruselkabinett weiter gehen würde. Ein Architekt, der wesentlich daran Anteil hatte, verwirklichte sich dann aus dem Honorar seine Traumvilla (im Volksmund 'Schublade' genannt) ausserhalb des Zentrums von Herisau, selbstverständlich mit Panoramablick auf den Säntis und den Gübsensee.
Oberdorfstrasse, Neubau Migros
Der Vergrösserung des Migros fiel dann doch die Oberdorfstrasse 67, der Grosse Brühlhof, zum Opfer. Absoluter Wahnsinn.
ZitatWeil der Brühlhof dem Neubau der Migros im Zentrum des Dorfes Platz machen muss, hat die Herisauer WandelBar an die Oberdorfstrasse eingeladen. Zahlreiche Besucher waren gekommen, um Abschied von der altehrwürdigen Villa zu nehmen.
Herisau nimmt Abschied vom Brühlhof: Sanglos, aber nicht klanglos (appenzellerzeitung.ch) (2019)
Microsoft Word - Siedlungsentwicklung Areal Brühlhof.doc (herisau.ch) (pdf)
Oberdorfstrasse 67 ist da auf den Abb. 36 und 37 zu sehen. Der Erweiterung fiel ebenso die Nr. 61, ein heruntergekommener Holzbau und ein Mammutbaum zum Opfer, zu sehen auf der Abb. 32
Dazu noch:
Herisau - News - Einwohnerrat steht hinter Migros-Vorlage (2015)
Daumen hoch für Migros (tagblatt.ch)
ZitatIm Zentrum dähai
Die durchdachte und sorgfältig ausgearbeitete Zentrumsüberbauung in Herisau fügt sich perfekt ins bestehende Quartier ein. Klare Linien und Farben verleihen dem Neubau einen modernen Touch, welcher sich in der ausgeklügelten Tiefgarage ebenso wie in den einzelnen Wohnungstypen widerspiegelt. Dadurch entsteht ein stimmiges, ansprechendes Gesamtbild.
Im Zentrum dähai | Migros Neubau Herisau (neubau-herisau.ch)
Migros Neubau Herisau | Das Bauprojekt im Detail (migros-neubau-herisau.ch)
Bing ist da offensichtlich aktueller als Google Maps und Street View... Und in der Liste der Kulturgüter (Wikipedia) scheint die Oberdorfstrasse 67 noch auf.
Leider weiss ich nicht, wie man das richtig verlinkt:
Die haben für dieses Einkaufszentrum offenbar richtig gehaust. Denn, wenn ich es richtig sehe (auf der alten Google Streetview-Seite), wurden auch diese Häuser abgerissen:
Siehe hier!
Viel Widerspruch scheint es nicht gegeben zu haben. Siehe hier:
ZitatDer Einwohnerrat hat sich am Mittwoch mit den Änderungen der Teilzonenpläne „Nutzung“ und „Schutz“ Arthur-Schiess-Strasse/Gartenstrasse befasst. Diese beinhalten einerseits den Abbruch der geschützten Liegenschaft Grosser Brühlhof und das Fällen von vier geschützten Bäumen, andererseits ermöglichen sie den Neubau der Migros mit zusätzlichem Wohnraum. In dieser Güterabwägung folgte der Einwohnerrat dem Gemeinderat und gewichtete das öffentliche Interesse an einer modernen Migros im Ortszentrum höher als den Schutz des Bestehenden. Das Stimmenverhältnis lag bei 30:0 Stimmen.
"Klare Linien und Farben" - ohjeohje. Es mag ja durchaus sein, daß die Tiefgaragen und Wohnungsgrundrisse super sind. Aber warum muß das außen so häßlich sein und so ein unpassendes Flachdach haben?
Riegel: der von Dir verlinkte Abschnitt der Kasernenstraße ist aber immerhin kompakt einheitlich und relativ klein. - Die "Schublade" ist lächerlich - ausgereizte Krantechnik ohne ästhetische Stimmigkeit.
Die haben für dieses Einkaufszentrum offenbar richtig gehaust. Denn, wenn ich es richtig sehe (auf der alten Google Streetview-Seite), wurden auch diese Häuser abgerissen:
Siehe hier!
Leider siehst du es richtig. Der Holzbau ist die oben angesprochene Oberdorfstrasse 61. Das habe ich mir auf Streetview auch angeschaut und mich nicht mehr ausgekannt. Wo soll jetzt Migros sein? Bis ich auf die Idee kam, nochmals auf Bing zu schauen und mal kapiert habe, dass leider Google Maps und Streetview veraltet sind.
30:0 Stimmen sprechen im übrigen für sich...
Oberdorfstr. 59 und 61 sieht man aber noch bei Google maps. Einfach in diesem Bild dann weiter nach rechts folgen, dann kommt man am Parkhaus der alten Migros vorbei (Wahnsinn, ich kann mich noch an die Baustelle erinnern, und nun ist dieser Bau schon wieder weg), und dann folgen der Mammutbaum und der Brühlhof.
Ein Problem das viele Appenzeller Strickbauten haben: sie haben sehr oft eine Raumhöhe von lediglich 1.80 Meter und sehr dünne, federnde Bohlenböden. Oberdorfstr. 61, das Haus mit dem Giebel, schätze ich ins 18. Jahrhundert. Es ist ein Standardhaus jener Zeit und noch zu hunderten anzutreffen. Katastrophaler fand ich jedoch die Aufhebung des Schutzes von Nr.67, dem Brühlhof, und von vier Bäumen, darunter der Mammutbaum.
Zum Brühlhof unmittelbar vor dem Abbruch gibt es noch ein gut 2minütiges Video (das Gebäude ist vor allem ganz am Schluss gut zu sehen):
Neubebauung auf der Südseite der Oberdorfstrasse, Nr. 68, gegenüber von Migros:
Tja, Villen mitten im Ort (bzw. 1-2 Familienhäuser mit großem Garten) entsprechen halt einfach nicht der heutigen Ortsmittenverdichtung. Insofern stehen sie heute einfach am falschen Platz, denn Villen gehören in die Vorstadt. Wenn sich im Dorf eine Ortsmitte ausbildet, reißt man sie halt leider ab. Bezüglich Stadtentwicklung halte ich das für richtig, denn eine Ortsmitte mit Geschäften und Café ist wichtig für die Vitalität eines Ortes. Nur daß da immer noch dieser Hang der Architekten zur Hasenstall-Scheußlichkeit herrscht, finde ich fürchterlich. Sie drücken sich davor, der Ortsmitte ein typisches Gesicht zu geben. Dabei könnte man da die Ortsmitte ästhetisch sehr aufwerten. In Westdeutschland (was die Westberliner unter Westdeutschland verstanden, also BRD-alt bzw. Bonner Republik) waren es in den 1960ern und 70ern vor allem die Sparkassen und Volksbanken, die ihre Scheußlichkeiten in die Ortsmitten hineinbohrten. In den letzten Jahren scheint mir mehr das Problem "Lebensmittelmarkt/Einkaufszentrum in der Ortsmitte" akut zu werden, für die immer noch keine angemessene Form gefunden wurde.
Noch als Nachtrag zum letzten Beitrag:
Eine nostalgische Aufnahme vom alten Migros:
image.jpg (1462×862) (jimcdn.com)
Migros-Baustelle von oben:
Drohnenaufnahme-Kreisel_Web.jpg (1536×1151) (migros-neubau-herisau.ch)
Dann geht es aber endgültig wieder weiter mit dem Rundgang durch Herisau im Bereich der älteren Bebauung an der Buchen- und Bachstrasse.
Blick zurück durch die Buchenstrasse mit dem Ausleger des Restaurant Steinbock und zur Bebauung am Gegenhang:
Restaurant Adler (links) und Steinbock (rechts)
Ausleger Restaurant Tempel
Holzhäuser an der Bachstrasse, im Hintergrund die Reformierte Kirche
Dazu eine reizvolle Winteransicht:
AK Herisau, Bachstrasse im Winter | 12750713 | Alte Ansichtskarten / Postkarten (ansichtskartenversand.com)
Die selben Häuser von der Rückseite:
Gasthaus Marktplatz
Bachstrasse und Reformierte Kirche, ein beliebtes Motiv auch früher, noch ohne die dazwischenliegenden Verschandelungen am Obstmarkt.
Zum Vergleich zwei frühere Ansichten:
Ja.005-01-01-007 (1138×822) (archives-quickaccess.ch)
Obstmarkt
Von der Bachstrasse geht es nun in das eigentliche, neue Zentrum von Herisau, sozusagen die "Neue Mitte", im Bereich vom Obstmarkt.
Kasernenstrasse Richtung Obstmarkt
Einkaufszentrum an der Kasernenstrasse von 1992/93
Bankgebäude, 1981-84 errichtet
Obstmarkt mit dem Bankgebäude an der Ostseite, der Klotz links davon in der Nordostecke stammt von 1964-67.
Zum Vergleich zwei frühere Ansichten der Ostseite:
26d0c6e076cc6b680b414d6a0adbdaaf.jpg (3125×1942) (pinimg.com)
1970er Jahre:
d8282e.jpg (640×480) (srf.ch)
Die bauliche Entwicklung am Obstmarkt ist hier sehr anschaulich dargestellt (pdf-Datei zum Download
3 – Obstmarkt: vom Dorfrand zur Verkehrsdrehscheibe):
Herisau im Aufbruch – eine Serie zur Siedlungsentwicklung - Stiftung Dorfbild Herisau (dorfbild-herisau.ch)
Weil es so schön ist, gleich nochmals das Kantonale Bankgebäude in voller Pracht mit seiner bleiverkleideten Fassade:
Südlich anschließend ein weiteres Bürogebäude von Ende der 1980er Jahre und Durchblick zur Oberdorfstrasse. Rechts angeschnitten das Regierungsgebäude.
Kantonales Regierungsgebäude von 1912
Auf der Westseite vom Obstmarkt das bereits vor geraumer Zeit gezeigte Restaurant Tannenbaum und rechts davon im Hintergrund die südseitige Bebauung vom Platz:
Beim Obstmarkt ist aktuell wieder einiges geplant:
Herisau - Neugestaltung Obstmarkt: Wie die Architekten den Marktplatz wiederum zum Zentrum Herisaus machen wollen
Herisau soll ein attraktives Dorfzentrum erhalten - appenzell24.ch
Und schließlich noch ein Link auf eine ausführliche Bildersammlung zum alten Herisau:
Herisau früher - Stiftung Dorfbild Herisau (dorfbild-herisau.ch)
Reformierte Kirche
Blick vom Obstmarkt zur Reformierten Kirche:
Sieht sehr interessant aus, ob es da vergleichbares gibt? Und wenn wo? Wäre was für einen etwaigen NG+R-StrangZitat
ZitatSpätgotische Landkirche mit spätmittelalterlichem Turmschaft; im Innern Gipstonne mit reichen Rokoko-Stuckaturen, im Polygonalchor gekonnt verflochten mit spätgotischem Netzgewölbe. Bedeutendstes Baudenkmal des Kantons. Vorgängerkirche 907 erwähnt. Neu erbaut 1516–1520 vom Konstanzer Münsterbaumeister Lorenz Reder.
Liste der Kulturgüter in Herisau – Wikipedia
Ebenda:
ZitatZusammen mit der jüngsten Renovation 2020–2022 Erweiterung um ein Nebengebäude durch Keller-Hubacher-Architekten
P122-B4-01F.jpg (580×773) (kellerhubacherarchitekten.ch)
Reformierte Kirche, vom Platz aus.
Im Bereich Windegg (westlich vom Platz):
Weiter geht es südwärts an der Poststrasse.
Die Poststrasse ist eine Ortserweiterung des 19. Jahrhunderts.
Am Anfang, unweit vom Platz, das Haus zum Baumgarten (Nr. 5, um 1780):
Gegenüber die Nr. 4:
2caf44e2-efd6-4957-8e29-cc0d6ebdd877.jpeg (1360×2048) (chmedia.ch)
Dazu auch:
Gemeindehaus, erbaut 1876-78
Post von 1902
Altes Zeughaus (1836-38)
Emdwiese
Wyburg
Wilen und Säntis: