Oberammergau (Galerie)

  • Oberammergau liegt im Landkreis Garmisch-Partenkirchen und hat etwa 5400 Einwohner. Bekannt ist der Ort vor allem durch die Passionsspiele, aber auch als Zentrum der Lüftlmalerei und der Holzschnitzerei.

    Zur Lüftlmalerei:

    Die hohe Kunst der Lüftlmalerei in Mittenwald und Oberammergau | Monumente Online (monumente-online.de)

    Lüftlmalerei - Auf den Spuren von Franz Seraph Zwinck

    6-Seiter_Auf_den_Spuren_FSZ_FLYERALARM.indd (oberammergaumuseum.de)

    Straßenführer Oberammergau – Lüftlmalerei (lueftlmalerei.com)

    Eine bemerkenswerte Seite von einem zugezogenen US-Amerikaner.


    Die eigenen Aufnahmen in der nachfolgenden Galerie stammen vorwiegend aus dem Herbst 2016, des weiteren von 2006 und 2007 sowie ein paar wenige von 1984 und 1988 (eingescante Dias).

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    Oberammergau und die Ammer, überragt vom 1686m hohen Laber, auf den eine Bergbahn vom Ortsteil Sankt Gregor hinaufgeht.

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    Blick vom Laber auf Oberammergau und das Pulvermoos (Aufnahme von 1984)


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    Der Ort mit der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul.


    Der Rundgang durch den Ort beginnt am bekanntesten Gebäude von Oberammergau, dem Pilatushaus, so benannt nach dem Fresko Christus vor Pilatus an der südseitigen Traufseite:

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    Ostseite vom Pilatushaus mit Kofel im Hintergrund.

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    Das Pilatushaus wurde 1774-75 vom Handelsmann Joseph A. Plaikner erbaut. Der Verleger Anton Lang erwarb das Haus 1784 (Verleger ist die örtliche Bezeichnung für einen Händler einheimischer Waren). 1909 wurde das Haus vom Münchner Architekt Franz Zell umgebaut und 1969 von der Gemeinde erworben. Nach durchgreifender Sanierung 1982-86 dient es heute als regionales Kunsthandwerkerzentrum und Sitz der Gemeindeverwaltung.

    1784 bemalte Franz Seraph Zwinck, der wohl berühmteste Lüftlmaler, die Ost- und Südseite des Hauses. Mit der Scheinarchitektur schuf Zwinck eines der Hauptwerke süddeutscher Fassadenmalerei. Renovierungen erfolgten 1899, 1960 und 1985/86 sowie zuletzt 2002/03.

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    Östliche Giebelseite mit prächtiger Scheinarchitektur und Fresko der Auferstehung Christi.

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  • Südliche Traufseite des Pilatushauses, davor wurde ein Garten angelegt:

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    Perspektivische Malerei mit Passionsszene Christus vor Pilatus. Von zwei geschwungenen Freitreppen flankiert, schwingt sich über der Mittelachse eine von Säulen getragene Empore vor.

    Auf der Empore steht, durch einige Stufen erhöht, Christus zwischen zwei Schergen. Auf einem Podest darüber Pilatus, inmitten eines offenen Säulenbaus:

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    Auf den Freitreppen Zuschauer und Hohepriester, die dem Verhör Christi durch Pilatus beiwohnen.

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    Bemalung auf der nördlichen Längsseite von 1909/10

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  • Es geht weiter in der Straße Am Mühlbach.

    Neuere Lüftlmalereien von Sebastian Pfeffer (1983) am Haus Nr. 7:

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    Am Erker unter den Fenstern Ave Maria, Sankt Antonius sowie der heilige Andreas. Auf der Aufnahme nicht zu sehen links um die Ecke noch der Erzengel Michael.

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    Am sogenannten Geisthaus (Nr. 5) findet sich das älteste datierte Fresko von Franz Seraph Zwinck (1768), der heilige Johannes Nepomuk. Das Haus selbst wurde aus der Denkmalliste gestrichen, es verblieb die Lüftlmalerei.

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    Der Spruch darunter lautet in etwa:

    "O Sanct Joannes was bewahr

    In aller noth und Wasser gfahr

    Erhalte Unß in deiner gunst

    und unß erett von der feurß brunst

    Durch deine bitt Wolst Unß erwerben

    dass wür nicht in Sündten sterben

    mit dir geniessen d´ Ewig freidt

    und Loben Gott in Ewigkeit."


    Lüftlmalereck 1/2

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    Weitere Lüftlmalereien von Franz Seraph Zwinck (1787) finden sich am Mußldomahaus.

    Die beiden Freskos der linken Haushälfte zeigen die Mutter Gottes - Zuflucht der Sünder und die Übergabe der Schlüsselgewalt an Petrus:

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    Der Petrus 2006 stark verblichen

    2016:


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    Und so hat Petrus noch vor gut 100 Jahren ausgesehen:

    Lüftlmalerek – Lüftlmalerei (lueftlmalerei.com)

    Das Fresko der rechten Haushälfte zeigt den heiligen Joseph mit dem Jesuskind:

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    Lüftlmalereck mit Kofel:

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  • ettaler_str_10_koelblhaus_01_P1290682.jpeg

    Ettaler Straße 10, das Kölblhaus von 1747

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    Die Fresken von Franz Seraph Zwinck entstanden um 1770. Oberhalb der Tür Anna Selbdritt, im Giebel Christus im Schoße Gottvaters (Gnadenstuhl). Über den Fenstern verschiedene Heilige, eventuell die 12 Apostel (?).

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    Und wenn schon möglich auch das Kölblhaus, wie es sich gehört, zusammen mit dem Kofel:

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    Ein Haus weiter, gegenüber der Pfarrkirche, das Dedlerhaus von 1745, ehemals zum Brunnenmetzger:

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    Bis 1960 Gasthaus zum weißen Lamm, auf dem Fresko im Giebel Jesus und Johannes der Täufer mit Lamm:

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    An der Pfarrkirche geht es erstmal vorbei und als nächstes die Dorfstraße entlang...

  • Dorfstraße

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    Die Nr. 45 ehemals das Pfarrhaus, erbaut 1731.

    Die Lüftlmalerei am Nebengebäude zeigt die Uraufführung des Passionsspiels 1634, noch mit dem Vorgängerbau der jetzigen Pfarrkirche und einem Kraxenträger im rechten Bildfeld:

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    Die Nr. 43 das Haus Hochenleitter, auch Doktorhaus genannt.

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    Das Gebäude ziert eine prächtige Türumrahmung (im Medaillon Jesus im Tempel), einmal mehr von Franz Seraph Zwinck um 1780. Das Haus gehörte ab 1786 einem gewissen Sebastian Hochenleitter, laut Haustafel zuvor Handelsmann in Cadiz. Sein Sohn war Veterinär.

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    Etwas weiter nordwärts das Gasthaus zum Stern (Nr. 33):

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  • Dorfstraße

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    Weiter geht es auf der anderen Straßenseite mit der Nr. 24, das Geroldhaus von 1774, auch "zum Plepperla" genannt (nach dem Erbauer des Hauses, dem Verleger Franz Anton Rutz).

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    Die Lüftlmalereien von Franz Seraph Zwinck entstanden 1778. In der Mittelachse des Hauses eine Marienkrönung. Das Wappen darüber geht auf den Wagner Josef Posch (um 1890) zurück.

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    Das Fresko an der linken Haushälfte handelt von der Überreichung des Rosenkranzes an den Heiligen Dominikus durch die Muttergottes.

    Auf der rechten Seite die Vertreibung von Hagar und ihrem Sohn Ismael:

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    Vergleich 2016 und 1988:

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    Doppelhaus Nr. 29/31 aus der Zeit um 1700 mit ortsüblichem Zierbund im Giebel.

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  • Wir verlassen erstmal die Dorfstraße und es geht weiter über die Schnitzlergasse zur Judasgasse.

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    Das Haus Judasgasse 2 wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut. Der Hausname war "Lüftl", möglicherweise geht die Bezeichnung Lüftlmalerei darauf zurück. Es soll eines der ersten Gebäude gewesen sein, welches bemalt wurde, wohl um 1780 von Franz Seraph Zwinck. Auf der Haustafel steht allerdings, das Johann Zwinck, der den Judas bei den Passionsspielen 1890, 1900 und 1910 darstellte, die Fassade nach 1910 bemalt hat. Möglicherweise hat er damals die ursprünglichen Malereien aber nur aufgefrischt. Die letzte Renovierung erfolgte 1988.

    Zur Geschichte des Hauses und seinen Bewohnern:

    Alte Häuser in den Ammergauer Alpen - Judashaus in Oberammergau - Oberammergau erleben (oberammergau-erleben.de)

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    Beweinung Christi auf der Südseite

    Abgeschrägte Nordwestecke:

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    Die Fresken an der Giebelseite sind inzwischen auch schon wieder ziemlich verblichen, hier sind wohl die Flucht nach Ägypten und Jesus und die Frau am Jakobsbrunnen zu sehen:

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    Evangelist Markus (?)

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    Rechts das letzte Abendmahl, links ?

    Weitere Aufnahmen:

    Judasgasse – Lüftlmalerei (lueftlmalerei.com)

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    An der Schnitzlergasse befindet sich heute ein größerer Parkplatz. Da gehen ein paar Gebäude ab, möglicherweise wurden sie abgerissen. Überhaupt wurde der ursprüngliche Häuserbestand vor allem durch Dorfbrände schon merklich dezimiert.

    Dedlerstraße 8 und 6

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    Die Nr. 8 ist für mich vom Alter her schwer einzuschätzen. Möglicherweise älter mit neuerem Dach?

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    Die Nr. 6, einmal mehr mit Kofel.

  • Kleppergasse

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    Haus Nr. 5, 1967 erbaut, die Bemalung der östlichen Giebelseite erfolgte 1970.

    Zitat

    Am 12. Juli 1965 brannte das bis dahin älteste Haus Oberammergaus, das „Klepperhaus“ ab – zusammen mit dem daran angebauten „Hennatoma“-Anwesen (Steinecke). Ein Übergreifen der Flammen auf die wertvollen Lüftlmalereien von Franz S. Zwinck konnte verhindert werden. Zwei Jahre sollte es dauern, bis sich das neue „Klepperhaus“ auch wieder in bunter Pracht präsentieren konnte. Eigentlich war geplant gewesen, die alten Bilder, die man vor dem Abbruch der Brandruine im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege abgenommen hatte, wieder anzubringen. Verhandlungen hierüber zerschlugen sich jedoch. Stattdessen ließ der Eigentümer des Hauses, Richard Lang, an der Giebelseite seine ureigensten Ideen verwirklichen, umgesetzt von Kunstmaler Gerd Ester aus Garmisch-Partenkirchen und von Guido Postinger.

    Alte Häuser in den Ammergauer Alpen – Klepper Haus in Oberammergau - Oberammergau erleben (oberammergau-erleben.de)

    Das alte Klepperhaus (Bavarikon):

    Foto des Wohnhauses "Klepperhaus" in Oberammergau, Landkreis Garmisch-Partenkirchen - giebelseitige Fassadenansicht | bavarikon

    Auf der Ostseite waren ursprünglich u.a. die Flucht nach Ägypten, der heilige Martin und die Muttergottes als Zuflucht der Sünder (vgl. Lüftlmalereck 1/2) dargestellt, siehe auch: Kleppergasse – Lüftlmalerei (lueftlmalerei.com)

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    Thema der jetzigen Fassadenbemalung:

    Das Fresko zeigt Gott Vater das Schöpfungswerk des 5ten Tages betrachtend. Zwischen den schmucken Fenstereinfassungen tummeln sich Tiere aller Art. Es wimmelt von Haustieren, wilde und farbige Vögeln aller Gattungen. Vertreten sind: Pferd, Schaf, Rind und Geiß, Reh, Hirsch, Hase, Igel, Murmel, Fuchs und Maus, Geflügel aller Art streift umher und mittendrin, auf dem „Baum des Lebens“ sitzt der Pfau.

    Recht originell ist hier die Übersetzung von Murmel(tier) ins Englische (Marmor vs Marmot):

    Kleppergasse – Lüftlmalerei (lueftlmalerei.com)

    Ein paar Detailaufnahmen zum Klepperhaus:

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    Nr. 3

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    Wie die Nr. 5 nach dem Brand 1965 neu errichtet.

    Über der Tür steht:

    "Viele Hundert Jahr bewohnt,

    beim Obergassenbrand verschont

    Fünfundsechzig abgebrannt

    Hennethoma Haus genannt

    Mit Gottes Hilf und Spenden

    Konnt man den Bau vollenden

    Schütz nun dies Haus für allezeit

    Wir danken Dir in Ewigkeit!"

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  • Im einen Link steht:

    Zitat

    Eigentlich war geplant gewesen, die alten Bilder, die man vor dem Abbruch der Brandruine im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege abgenommen hatte, wieder anzubringen. Verhandlungen hierüber zerschlugen sich jedoch. Stattdessen ließ der Eigentümer des Hauses, Richard Lang, an der Giebelseite seine ureigensten Ideen verwirklichen, umgesetzt von Kunstmaler Gerd Ester* aus Garmisch-Partenkirchen und von Guido Postinger**

    Im anderen Link steht:

    Zitat

    Am 12. Juli 1965 brannte das älteste Haus Oberammergaus, das „Klepperhaus“, nieder. Die wertvolle Lüftlmalerei, die sich dort befand und von Franz Seraph Zwinck gemalt wurde, ging verloren.

    Was stimmt denn nun? Wenn sich die alte Malerei erhalten hat, könnte sie dann nicht einem Neubau vorgeblendet werden?

  • Was stimmt denn nun? Wenn sich die alte Malerei erhalten hat, könnte sie dann nicht einem Neubau vorgeblendet werden?

    Keine Ahnung was davon stimmt. Für mich klingt das mit der Abnahme der Bilder glaubwürdig. Ob diese noch irgendwo schlummern, meinetwegen in einem Depot, wäre interessant. Und ob dazu jemand vom Landesamt für Denkmalschutz etwas sagen könnte ebenso. Meines Wissens sind die Malereien jedenfalls nicht wieder an irgendeinem anderen Gebäude angebracht worden. Die jetzige Fassadengestaltung des Klepperhauses gefällt mir jedenfalls sehr gut. Das Klepperhaus steht im übrigen nicht in der Denkmalliste.

    Zum Pilatushaus findet sich auf Alte Häuser - Pilatushaus in Oberammergau - Geschichte - Oberammergau erleben (oberammergau-erleben.de) noch folgendes:

    "1981 Gründung des Freundeskreises Pilatushaus e. V. zur Rettung, Sanierung und Nutzung des Hauses.

    1981 sollte das Pilatushaus abgerissen werden, um Raum für einen Parkplatz zu schaffen. Mit Hilfe von den Medien und Denkmalschutz gelang es Annelies Buchwieser und ihren engagierten Mitstreitern das Haus zu retten.

    1982 bis 1986 Sanierung, Umbau und Restaurierung mit enormem Kostenaufwand (ca. 2 Mill. DM) durch die Gemeinde Oberammergau. Restaurator der Fresken Josef Lorch aus Füssen."

    Werde ich mal weiter oben noch ergänzen.

  • Weiter geht es dann wieder an der Dorfstraße.

    Auf der Nordseite des Dorfplatzes liegt das Hotel Alte Post (Nr. 19):

    Zum Vergleich:

    Oberammergauer Passionsspiel 1970 | bavarikon

    1970

    Oberammergau, Hotel & Gasthof Alte Post <Dorfstraße 19 = Dorfplatz> | bavarikon

    1950

    Oberammergau, Gasthaus u...zur alten Post = Hotel Alte Post <Dorfstraße 19 = Dorfplatz> | bavarikon

    1875/80

    Die neueren Lüftlmalereien stammen wiederum von Sebastian Pfeffer.

    "Das Bild gemahnt an alte Zeit,

    An glänzende Vergangenheit,

    Die alte Rottstraß führet da,

    Von Augsburg nach Venezia"


    Blick vom Hotel zur Post nach Süden:

    Die Nr. 20 ehemals das Amtsrichterhaus, seit 1785 Verlagshaus und bis 1922 Posthalterei.

    Hier ist ein Fassmaler und ein Kraxenträger zu sehen. Die Inschrift erinnert daran, dass Ludwig Thoma hier zur Welt kam:

    "In diesem Hause schenkte AM 21. JANUAR 1867 die Schwaben Wirtstochter von Oberammergau Katharina Thoma geborene Pfeiffer als Ehefrau des Revierförsters Max Thoma dem Bayerischen Heimatlande und dem Deutschen Volke den Dichter LUDWIG THOMA."

    Zu den Lüftlmalereien von Gerhard Ester, entstanden 1969, ist hier einiges zusammentragen:

    Dorfstraße – Lüftlmalerei (lueftlmalerei.com)

    Das Haus im Jahr 1875 (vor dem Umbau 1898) zeigt das Medaillon oben links, rechts daneben ein Porträt von Georg Lang, dem Begründer der Holzschnitzerei Lang.

    Lang Selig Erben – Heimat der Holzschnitzkunst in Oberammergau

    Handwerkskunst mit langer Tradition: Krippenbauer in Oberammergau | Zwischen Spessart und Karwendel | BR Fernsehen | Fernsehen | BR.de

  • Die Inschrift am Geburtshaus von Ludwig Thoma finde ich bemerkenswert, weil sie die Mutter so hervorhebt (die war scheints sehr beliebt?) - kann mich nicht entsinnen, so eine Art Inschrift sonst schonmal gesehen zu haben, allenfalls das Geburtsdatum und der Name der berühmten Person werden meist genannt, aber die Eltern und erst recht die Mutter fallen doch sonst immer völlig unter den Tisch.

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    Ein Brunnen in der Dorfstraße hat die Geschichte Oberammergaus zum Thema.

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    Im Zusammenhang mit Kaiser Ludwig dem Bayern ist hier in der oberen Reihe das benachbarte Kloster Ettal dargestellt.


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    Dorfstraße 18

    Die Fassadenbemalung, ursprünglich von Karl Gries, zuletzt 1999 erneuert von Sebastian Pfeffer, zeigt das Versprechen der Oberammergauer zur Aufführung der Passionsspiele im Jahr 1633.

    Zum Vergleich 1960:

    Oberammergauer Passionsspiel 1960 | bavarikon

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    Traufseite der Nr. 18, ganz links Anna, Maria, Jesus und Johannes der Täufer, rechts daneben der Evangelist Lukas.

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    Ein paar Häuser weiter die Nr. 11, die Lüftlmalereien einmal mehr von Sebastian Pfeffer.

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    An der Traufseite ist der Tölzer Leonhardiritt zu sehen.

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  • Ein Abstecher in die Theaterstraße, die Nr. 2:

    Nr. 14, die Fassadenbemalung von (Stefan) Mergenthal (1980)

    Theaterstraße – Lüftlmalerei (lueftlmalerei.com)

    Zwei Links zur Künstlerfamilie Mergenthal:

    Ein unangepasster Freigeist (merkur.de)

    Buch über Attenhamer Künstlerfamilie Mergenthal – Lesung am Samstag (merkur.de)

    Das Passionsspielhaus sollte in der Galerie nicht fehlen (selber war ich noch nicht dort):

    1024px-OberammergauFestspielhaus.jpg (1024×614) (wikimedia.org)

    Oberammergauer Passionsspiele – Wikipedia


    Zurück in der Dorfstraße, die Nr. 9:


    Und benachbart die Nr. 7 (zur Tini) mit Preisdach:

    Ein paar Innenaufnahmen:

    Eat Drink KL: Zur Tini @ Oberammergau, Germany

    Relativ aktuell:

    Nach stolzen 20 Jahren schließt das Restaurant „Zur Tini“ (kreisbote.de)


    Und schließlich noch die Dorfstraße 1, das Restaurant und Hundesporthotel Wolf im Laufe der Jahrzehnte:

    1988

    2006

    2016

    Der hl. Florian an der Hausecke