Leipzig-Innenstadt: Zwischen Barfußgäßchen und Brühl (Galerie)

Zum Geschäftshaus "Grauer Wolf", Hainstraße 11 findet man diese wenigen Informationen:

Zitat von Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung, mit Hofgebäuden; vornehme Kalksteinfassade im
Reformstil um 1910/15, akzentuierender Dekor, Mittenbetonung durch Runderker, großes Dachhaus,
ortsentwicklungsgeschichtliche, baugeschichtliche und baukünstlerische Bedeutung

Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC-ND

Keine Ahnung, wie Martin Geisler in der engen Hainstraße den Grauen Wolf in der gesamten Höhe aufnehmen konnte.

Lzg. Grauer Wolf

Martin Geisler, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Mir sind lediglich Aufnahmen von der Seite möglich gewesen.

Nicht gekennzeichnete Fotos: Eigene Fotos.

Die Kellerräume, die vom Hinterhaus des Grauen Wolf erreicht werden können, sind groß genug, dort ein Depot der Universität Leipzig einzurichten. Der Restaurierungsfortschritt an den Epitaphien der Universitätskirche Leipzig wurde 2008 im Rahmen der Ausstellung RESTAURO 2 vorgestellt.

Zitat von Loggia

Alles so Merkmale für "um 1910".

In dieser Zeit wurde ja aus der Altstadt die Leipziger Innenstadt.

Das Gebäude Hainstraße 9 -die "Adlerapotheke"- ist ein Beispiel dafür, dass sich damals Bauherren und Architekten bei ihren Neubauten auch auf die Vorgängerbauten bezogen haben.

Zitat von Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung, mit Hofgebäuden und Apotheke (mit originaler
Apothekenausstattung); Sandsteinfassade im Reformstil um 1910 mit Anspielungen auf die lokale
Bautradition, ortsentwicklungsgeschichtliche, baugeschichtliche und baukünstlerische Bedeutung

Kurzcharakteristik

1906 Baugesuch des Apotheker R. Lux Neubau des Vorderhauses und Umbau der Hintergebäude. Die
Pläne stammten vom Leipziger Architekten Carl A. Müller. Nach etlichen Beanstandungen vor allem der
Vorderfassade gab der Gutachter Baurat Scharenberg endlich seine Genehmigung, sodass 1908/09 die
Bauausführung erfolgte.
Fünfgeschossiger Bau auf relativ schmalem und nicht sehr tiefem Grundstück. Zwei Hofgebäude
umschließen den südseitlichen Innenhof. An der Straßenfront Erd- und erstes Obergeschoss in einer für
den Leipziger Geschäftshausbau typischen Weise zur Sockelzone zusammengefasst, das vierte
Obergeschoß dagegen in einem die gesamte Fassade überspannenden Giebel über dem Hauptgesims
angeordnet - womit wahrscheinlich geschickt die Vorschriften über die Traufhöhe umgangen werden
konnten. Die zweiachsige Sockelzone mit rustizierter Bogenrahmung, in den Hauptgeschossen darüber
Betonung der Mitte durch Erker, der auf ein prägendes Element der lokalen Bautradition verweist. Der Erker
wird von einer kupfergetriebenen Adlerkonsole getragen. Der bauplastische Schmuck zeigt teilweise auf das
Apothekenwesen bezogene Motive (Kolben mit Flamme, Waage und Mörser), dazu Reliefs mit
Kinderdarstellungen sowie verschiedene Girlanden u. ä., die wiederum entfernt an die ältere Leipziger
Baukunst erinnern. Auf den Brüstungen des zweiten Obergeschosses ovale Felder mit den Datierungen des
Vorgängerbaues 1709 und des Neubaues 1909. In der Apotheke neubiedermeierliche Ausstattung erhalten.
Die Fassaden zum kleinen Innenhof mit weißglasierten Verblendziegeln; an der Hoffront des Vorderhauses
das Hauszeichen des Vorgängers.
Das Gebäude ist ein Zeugnis für die sich um 1900 vollziehende Umformung der Leipziger Innenstadt zum
modernen Geschäftszentrum, hierdurch erlangt es ortsentwicklungsgeschichtliche Aussagekraft. Als
qualitätvolles Beispiel für den Wohn- und Geschäftshausbau des frühen 20. Jahrhundert ist es
baugeschichtlich und baukünstlerich von Bedeutung, wobei hierbei besonders die Bezüge zur älteren
Leipziger Baugeschichte von Interesse sind. Seltenheitswert hat die im historischen Bestand erhaltene
Apothekenausstattung.

Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC-ND

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Adler-Apotheke gesamt

Geisler Martin, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Im kleinen Hof wurde das Hauszeichen des Vorgängerbaus angebracht.

Leipzig Adlerapotheke altes Hauszeichen

Geisler Martin, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Hainstraße 9 - Adlerapotheke

Das kaiserzeitliche Hauszeichen ist deutlich größer ausgefallen.

Eigene Fotos.

Zitat von Loggia

Der Flattermann im Anflug ist ja sehr putzig! Schön, daß der erhalten blieb!

Allerdings ist der recht klein und dann noch im Hof versteckt eingefügt.

Die Leipziger Passagen scheinen von vielen gar nicht bemerkt zu werden. Sehr frequentiert sind die nie. Auch vor Corona nicht.

Vom Jägerhof wurde bisher nur die Straßenfronten gezeigt.

Zugang zur Jägerhofpassage in der Hainstraße.

Nutzt man die kleinen Passagen als Querverbindungen, kann man fast ungestört die Blocks durchlaufen. Nur wenn Handwerker tätig sind, stehen Transporter in den Passagen.

Erster Lichthof

Eigene Fotos.

Erster Lichthof der Jägerhofpassage- diesmal etwas belebter.

Durchgang zum...

...zweiten Lichthof,..

...von dem aus man in den dritten Lichthof gelangt.

Eigene Fotos.

Im dritten Lichthof findet man die Eingänge zu den Kinosälen der PASSAGE KINOS.

Im Netz wird kritisiert, dass die schlecht zu finden sind. Sollten die Navigationssysteme Probleme mit dem Leipziger Passagensystem haben?

Durchgang zur...

...Großen Fleischergasse.

Eigene Fotos.

Zum Abschluss noch zwei Fotos aus der Rubrik "Früher war nicht alles schlechter"

Die Kinowerbung war auf jeden Fall auffälliger.

Eigene Fotos aus den 1980ern..