Beiträge von Stahlbauer

    Zugegebenermaßen bin ich kein wirklicher Kunstsachverständiger. Hin und wieder muss ich mich berufsbedingt doch damit befassen. Öffentlich würde ich mich in Kunstdingen nicht positionieren wollen. Vieles ist mir einfach fremd.


    Erinnerungsbeauftragte haben da offensichtlich weniger Scheu.


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    Wenn es nach dem Eigentümer des Geländes, der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag, sowie der Erinnerungsbeauftragten der evangelischen Kirche in Spandau, Gudrun O’Daniel-Elmen, geht, soll der Adler aber bald die Flatter machen. Denn, das Aufstellungsjahr deutet es dezent an, die Figur wurde ursprünglich als „Denkmal der nationalen Erhebung“ erschaffen und aufgestellt. Womit natürlich die nationalsozialistische Machtübernahme gemeint war.

    „Nachdem ich mir die Skulptur inmitten der Wohnsiedlung Lüdenscheider Weg 2-4 endlich einmal selbst angesehen hatte, war ich entsetzt, daß dieses martialische Nazi-Machwerk bis heute einen Spielplatz inmitten einer Wohnsiedlung ’ziert’“, sagte O’Daniel-Elmen kürzlich dem Tagesspiegel.


    Eine Skulptur (von lateinisch sculpere „schnitzen, meißeln“) ist ein dreidimensionales Werk der bildenden Kunst, das durch Abtragen von Material wie Holz oder Stein entsteht. Anders als die Umgangssprache unterscheidet die Fachsprache die Skulptur klar von der Plastik, die durch die Formung des Materials (z. B. Ton) entsteht.[1]

    Davon können Flachlandtiroler wie ich nur träumen. Der hiesige höchste "Berg" ist -wie fast alle "Berge" um Leipzig, eine Halde:

    ...Die Halde Trages liegt etwa 20 Kilometer südsüdöstlich des Zentrums von Leipzig zwischen den Dörfern Mölbis, Trages und Thierbach sowie dem Gelände des ehemaligen Kombinats Espenhain.

    Die Halde hat annähernd die Form eines gleichseitigen Dreiecks. Die drei Basiskanten des Haldenkörpers haben im Mittel eine Kantenlänge von etwa 2,2 Kilometern. Das ergibt eine Grundfläche von zirka 200 Hektar. Die Kanten des Plateaus, das ebenfalls in etwa die dreieckige Form der Grundfläche hat, sind ungefähr 1,1 Kilometer lang. Die maximale Höhe des Plateaus über der Haldenumgebung beträgt 66 Meter bzw. 231 Meter über NN; damit wird die Halde zum Beispiel vom Collmberg (312 m) und Löbenberg (240 m) überragt...

    Die Rundumsicht gestattet bei entsprechenden Wetterbedingungen Fernsichten bis ins Erzgebirge, das Thüringer Holzland und zum Petersberg bei Halle.

    Seit 1990 befindet sich die Halde im Besitz eines privaten Forstbetriebes, der die forstliche und jagdliche Betreuung des Haldenwaldes übernommen hat...

    Meine Söhne wohnen beide in bzw. bei Augsburg.

    Immerhin stört es kein städtebauliches Gefüge, da es wohl auf freiem Feld oder am Ortsrand steht

    Gefährliches Terrain!

    Das Museum steht am Rande des damaligen Schlachtfeldes. Das Gerücht, dass Schweden das Gelände gekauft hätte, dieses quasi "exterritorial" sei, hält sich hartnäckig. Absicht der Schweden soll sein, dass Schlachtfeld frei von störender Bebauung zu halten. Die Stadtverwaltung dementiert das:

    Bei den gelegentlichen Behauptungen, das Grundstück gehöre dem schwedischen Staat oder sei gar exterritoriales Gebiet, handelt es sich um eine moderne Legende. Tatsächlich wurde die Gedenkstätte von 1932 bis Mitte der 1990er-Jahre von der privaten schwedischen Stiftelsen Lützenfonden (Lützenstiftung) mit Sitz in Göteborg betrieben. Seither sorgen die Stiftung und die Stadt Lützen gemeinsam für den Unterhalt.[13]


    Bei streetview ist das Problem gut zu erkennen. Aber auch ein anderes:

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    Gustav-Adolf-Gedenkstätte

    Gleich nach der Schlacht bei Lützen vom 6./16. November 1632 wurde an den Todesort des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf ein großer Findling gerollt. Über 200 Jahre war er die einzige Erinnerung an den König. 1837 bekrönte man den Stein mit einem von Schinkel entworfenen Baldachin. Im Jahre 1906 begann der Bau der Gustav-Adolf-Gedächtniskapelle. Nach nicht einmal einem Jahr Bauzeit wurde die Kapelle eingeweiht. Zwei aus Dalarna kommende Holzhäuser (1932 und 1982) komplettierten die Gedenkstätte. In einem ist ein kleines Museum eingerichtet.

    Der Neubau stielt den historischen Gebäuden die Show.

    Und wenn wir schon dabei sind, stelle ich mir doch gleich die Frage, ob es nicht in Merseburg genauso ist und der dortige Dom auch keiner ist. Auch hier wird die klassische Erwartungshaltung nicht erfüllt.

    Das Bistum Merseburg hat die Geschichte Mitteldeutschlands mitgeprägt. Der Dom zu Merseburg ist historisch interessant. Sein Erbauer, der als Chronist bekannte Bischof Thietmar von Merseburg, berichtet, dass Otto I. vor der Schlacht auf dem Lechfeld das Gelübde abgegeben haben soll, im Falle eines Sieges in Merseburg einen Dom errichten zu lassen. Kaiser Heinrich der II. war bei der Domeinweihung anwesend. Dann wären da noch die Merseburger Zaubersprüche - heidnische Beschwörungsformeln in Althochdeutsch.


    Bei mir war es übrigens genau das Gegenteil. Da ich nur die vierspurige B 91, die die Chemiebetriebe von Leuna und Schkopau verbindet, kannte, war ich doch positiv überrascht.

    Und somit sind wir auch schon am Domplatz angelangt, wobei der Dom nicht unbedingt klassische Erwartungshaltungen erfüllt - relativ niedrig (18 Meter), eher schlicht, ohne Turm und fast schon versteckt

    Das Erzbistum Magdeburg hat seinen Sitz in Magdeburg. Dort befindet sich ja auch der "Dom". Kardinal Albrecht von Brandenburg wollte Halle/Saale aufwerten und hat viel abreißen und bauen lassen. Der hallische Dom wurde vom Bettelorden der Dominikaner errichtet. Kardinal Albrecht hat die Dominikaner "umgesiedelt": Um die schlichte Bettelordenkirche aufzuwerten, ließ Kardinal Albrecht die "welschen Giebel" aufsetzen. Die wirken noch heute wie Fremdkörper. Aber der landläufig genutzte Titel "Dom" hat sich nach Kardinal Albrechts Abgang nach Aschaffenburg bis heute gehalten.

    Ab hier (Google maps) kann man übrigens um das Gebäude herum laufen und noch zwei weitere Bullaugen sehen. Die hohen, schmalen Fenster an den Längsseiten scheinen wie zugemauert, aber es sind originale Vermauerungen, da auch sie mit einem Backsteinmuster versehen sind. Die Fenster des Nebenbaus (Eingang und Büro?) zeigen aber jüngere Ausmauerungen.

    Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich mir Halle/Saale genauer angesehen habe. Die Brachen scheinen aber nicht weniger geworden zu sein: https://maps.app.goo.gl/f4xoufxvaX2LvUgh9


    Ist das nicht das Areal, auf dem der Bund das Zukunftszentrum bauen möchte? https://zukunftszentrum-halle.de/die-gruende-fuer-halle

    Das Museum zur Geschichte der Stadt Samarkand ( https://samarkandmuseum.uz/en/muzei-dlya-…ity-of-afrosiab) befindet sich nicht weit entfernt vom Registan.


    Die Hügel (https://maps.app.goo.gl/xNPnrm46Jsswmxwf9 ) sollen die Überreste der -wir würden vermutlich sagen "mittelalterlichen" - Stadt sein. Irgendwann hat ein Herrscher -oder eine Dynastie- Samarkand zur Blüte gebracht. Dann kam ein anderer Krieger und hat alles zerstört. Tatsächlich findet man Keramikscherben im Lehm (https://maps.app.goo.gl/cZFqZs7WDDiSbQjb6 ) der zerfallenen Gebäude.

    Am solidesten -im Sinne von dauerhaft- scheinen mir noch die Gebäude aus der Zarenzeit und der Sowjetzeit zu sein. Die kleinen Wohnhäuser hat wohl kein Architekt entworfen. Übertrieben gesagt: Die meisten gestalterischen Ideen sind regelmäßig in das Eingangstor geflossen. Eine ganze Schlosserzunft "gestaltet" Hoftore. Innen wiesen die Wohnhäuser, die wir besucht hatten, große Räume auf, die wiederum nur sparsam möbliert waren. Zum Essen wurde sich auf den Boden gehockt.


    Die Städte ähnelten sich. Der Einfluss der Russen wirkt erkennbar bis heute fort Irgendjemand hat die zentralasiatischen Staaten einmal als Sowjetistan bezeichnet. Almaty in Kasachstan ( https://www.deutsches-architekturforum.de/thread/8062-al…-welt/?pageNo=2) ähnelt Taschkent, Moskau etc. Die offene Verlegung von Gasleitungen, die immer gelb gestrichen (https://maps.app.goo.gl/ueu4TAzJELAban6b6 ) waren, scheint aus sowjetischen Zeiten übernommen zu sein.

    Zitat

    https://www.deutsches-architekturforum.de/thread/8683-ha…6831#post386831


    Stahlbauer Deine wiederholt vorgetragene Einschätzung ist Unsinn. Halle hat zweifellos ein extremes Maß einer ernorm geschlossenen historischen Bebauung im Altstadtbereich und den angrenzenden Gründerzeiterweiterungsgebieten und damit einen nahzu fast unveränderten Stadtgrundriss. Natürlich gibt es auch mal eine Lücke bzw. einen Neubau, die entstanden sind, aber die sind defenitiv sehr überschaubar. .... Es gibt auch Plattenbauten im Innenstadtbereich von Halle, vor allem im südlichen Bereich der Altstadt. Sie sind aber kaum wahrnembar, da sie generell in die bestehende Bauflucht gebaut worden und nicht wie etwa in Leipzig, wo die meisten Plattenbauten in Zeilenbauweise und damit ohne Anschluss an die übrige Bebauung erfolgt sind. Wie historisch überkommen Halle ist, erkennt man schon bereits als Autofahrer. Die geringe Verkehrsleistungsfähigkeit der unveränderten historischen Stadt ist bereter Ausdruck der alten Stadt Halle.

    @ hollanda

    Ich bin echt gespannt, wie Du Halle an der Saale erlebt hast. Die Meinungen gehen da doch sehr auseinander. Vielleicht habe ich doch eine Plattenbauallergie. Roland ist nicht der einzige der behauptet, dass es in der Altstadt von Halle kaum Plattenbauten geben würde, die vorhandenen würden sich gut einfügen und daher kaum auffallen.

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    https://www.deutsches-architekturforum.de/thread/9687-us…9103#post299103

    ...Uns wurde berichtet, dass in einer Blitzaktion alte, aus Sowjetzeiten stammende Gebäude abgerissen und anschließend die hier gezeigten Gebäude errichtet wurden. Die aktuelle Vorstellung von "Stadt" geht in die Richtung "Licht und Weite"...

    Usbekistan habe ich -wie auch andere asiatische Länder- in Punkto Rekonstruktionen oder Städtebau als schwierig erlebt. Auf meinem Schreibtisch liegt ein Stück einer rekonstruierten Medrese. Frisch rekonstruiert bei unserem ersten Besuch, fiel das Teil beim nächsten Aufenthalt vom Gebäude ab. Gebrannter Lehm hält offensichtlich keine Ewigkeit. Eine Aufarbeitung einer Ziegelfassade mittels Schleifscheibe ist in Mitteleuropa wohl unüblich. Bodenfliesen, wie sie in Gebäuden eingebaut werden, als Straßenbelag einzusetzen sicher auch.

    Dort, wo die Brücken bereits fertig sind und das Grünzeug etwas zurückgeschnitten wurde, kann man bereits erahnen, wie sich der Flanierweg zeigen wird, wenn alles fertiggestellt ist.




    Spektakuläre Aussichten wird es aber nicht geben.



    Diese Fernwärmeleitungen werde für die Energiewende benötigt. Einen schönen Anblick bieten sie aber nicht. Hier verlaufen die Rohre an einer in Betrieb befindlichen Eisenbahnstrecke...




    An der ehemaligen Gleistrasse zum Eilenburger Bahnhof aka Lene- Voigt-Park verlaufen sie dann am Parkbogen Ost..

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    Eigene Fotos.

    Wann soll das denn angegangen werden? Noch dieses Jahr?

    Sonst gibt es aus Leipzig kaum Nennenswertes zu berichten. Auch beim Projekt "Parkbogen Ost" geht es nur langsam voran.

    Das kann aber auch am Aufwand für die Ingenieurbauwerke liegen. Brücken sanieren oder neu zu bauen kostet halt. Hier soll ja lediglich ein Fuß- und Radweg entstehen.

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    Quelle: Stadt Leipzig

    Die Bauarbeiten an der Karl-Krause-Fabrik gehen offensichtlich ihrem Ende entgegen.


    Verschiedene Brückenbauwerke wie das über die Theodor-Neubauer-Straße wurden fertiggestellt. Der Wegebau könnte eigentlich beginnen.

    Eigene Fotos.

    Petra wurde vom Volk der Nabatäer errichtet. Die sind 312 vor Chr. auf der Bühne dieser Welt erschienen und wurden 328 n.Chr. zum letzten Mal erwähnt. In Petra gibt es die nicht versiegende Quelle "Ain Musa". Die Felsenstadt bot guten Schutz , konnte gut verteidigt werden. Mit der Kontrolle der Handelswege (Weihrauch) und der Asphaltgewinnung am Toten Meer konnte offensichtlich genug verdient werden, dass das kleine Volk der Nabatäer die prachtvollen Fassaden aus dem Fels schlagen konnten, Wasserleitungen bauen und wohl auch Landwirtschaft betreiben konnten. Das hat natürlich Begehrlichkeiten bei den Römern geweckt. So wurde das Königreich abhängig von Rom und ist 106 n.Chr. in der römischen Provinz Arabien aufgegangen.

    Wo Menschen Kultur entwickeln können, ist schon erstaunlich.

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    Heute gibt es keine "Verwaltungseinheit" Petra. Die Ruinenstadt gehört verwaltungstechnisch zum Ort Wadi Musa. Ob dessen Gebäude die nächsten 2.000 Jahre überstehen werden?

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    Eigene Fotos.

    Das Essen fand ich schon etwas eintönig. Das kann natürlich an der eher bodenständigen, outdoormäßigen, alternativ angehauchten Organisation gelegen haben. In den Hotels gab es Essen am Buffet. Viel Gemüse, Salate, Reis, Fladenbrot, Hummus natürlich. Zum Frühstück gab es kurioserweise fast immer abgepackte Schmelzkäseecken zum Fladenbrot. Wir sind dann noch einige Tage mit Kamelen durch die Wüste gezogen. Da wurde auch mal ein Schaf besorgt, geschlachtet und gekocht. Am gelungensten waren die kleinen Süßspeisen, die am Ende der Malzeiten -auch in der Wüste- gereicht wurden.

    Der Rundgang führt weiter über in den Fels gehauene Stufen zu modernen Touristikbauten. Die Einheimischen -vermute ich jetzt mal- haben deutlich kurzlebigere Verkaufsstände an den Treppen errichtet.


    Um zum Hauptgebäude und zum modernen Museum von Petra zu gelangen, konnte man Reittiere oder teilweise Golf Carts mieten. Aus unerfindlichen Gründen durften wir über ein schönes Asphaltband zu einem Neben-Check-Point wandern, weil wohl für diese Strecke keine Lizenzen vergeben worden sind.

    Eigene Fotos.

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    Ich bin gelaufen. Den Tieren wollte ich mein Gewicht nicht antun.

    Wenn man endlich die Treppen bewältigt hat, gelangt man auf ein Hochplateau und kann das Ziel des Marsches besichtigen. Das aus dem Fels geschlagene Ad-Deir auf Deutsch "Kloster": Schon erstaunlich welchen Aufwand die Menschen im 1. Jahrhundert n.Chr. betrieben haben. Hinter der Fassade gibt es nur wenig zu bestaunen.


    Aber bekommt einen anständigen Tee in einer bescheideneren Hütte.


    Die Treppen abwärts kommt man immer wieder an kleineren, in den Felsen gehauenen Fassaden vor bei. Wie dem Lion Triclinium.


    Die Menge an derartigen Bauten ist schon erstaunlich.

    Eigene Fotos.