Kulturpolitik und Architektur im Iran
Selektiver Umgang mit Traditionen
https://de.qantara.de/inhalt/kulturp…mit-traditionen
Daraus ein (trauriges) Zitat:
ZitatEs überrascht kaum, dass es unterschiedliche Vorstellungen dazu gibt, was "islamisch" in der Architektur bedeutet. Was aber doch überrascht ist, dass in einem Staat, der sich die kulturelle Authentizität auf die Fahnen geschrieben hat, diese Frage bei säkularen Bauten kaum eine Rolle spielt. Weder bei Ministerien noch Universitäten, Bahnhöfen oder anderen prominenten Bauten, die seit der Revolution 1979 errichtet wurden, gibt es einen klaren Bezug zur islamisch-iranischen Bautradition.
(...) Das Vorbild vieler iranischer Architekten, Stadtplaner und Politiker sei die Architektur und Ästhetik globaler Metropolen wie Dubai oder Singapur, erklärt die Architektin Saremi. Das Alte wird in Teheran und anderen Städten gnadenlos abgerissen und überbaut. Was an seiner Stelle an Neubauten entsteht, unterscheidet sich in Ästhetik, Struktur und Logik kaum von der Architektur anderer Länder. Im Ergebnis wirken iranische Städte zwar nicht modern oder westlich, aber seltsam geschichtslos.