Stuttgart (Galerie) - Stadtwanderung vom Cannstatter Zuckerle zum Max-Eyth-See

  • Im folgenden soll eines der bekanntesten Naherholungsgebiete von Stuttgart gezeigt werden, der Max-Eyth-See - und zuvor noch die gleich daneben befindliche Weinlage des Cannstatter Zuckerles.

    Um Architektur wird es hier nicht gehen, eher um einige winterliche Eindrücke aus Stuttgart, wenn schon überhaupt mal Schnee liegt ... wobei es dieses Wochenende ja schon wieder frühlingshaft warm sein soll.

    Los geht es an der Haltestelle Freiberg der Stuttgarter Stadtbahn:

    Ein Übersichtsplan:

    Wirklich attraktiv ist die ganze Ecke mit ihren vielen Hochhäusern und Wohnsiedlungen nicht gerade:

    Indes erreichen wir ziemlich schnell die Weinlage, die malerisch an einer Neckarschleife liegt:

    Indes ist die ganze Gegend ziemlich dicht bebaut, der Blick fällt auf Hofen/Neugereut gegenüber, auch dort stehen Hochhäuser:

    Im Vordergrund indes schon der Max-Eyth-See, der aus einer Kiesgrube entstand und auch heute noch mit dem Neckar verbunden ist. Er wurde recht gekonnt zu einem Naherholungsgebiet umgestaltet, das mit gleich zwei Stadtbahnhaltestellen auch bestens erreichbar ist:

    sou perfeito porque / igualzinho a você / eu não presto

    Einmal editiert, zuletzt von hollanda (22. Februar 2021 um 12:58)

  • Von hier aus geht es nun auf einem schönen Panoramaweg mit mäßigen Gefälle durch die Weinlage hindurch:

    Zwischendurch gibt es Hinweisschilder:

    Hier wird ersichtlich, daß nur ein schmaler Damm See und Neckar trennt:

    Die Hochhausbebauung ist hier schon in kleinere Häuser übergegangen, von hier aus geht es nun relativ steil nach unten:

    Blick auf den Max-Eyth-Steg:

    Ein schmaler Weg führt direkt zum Steg:

    Unten angekommen:

    Und gleich noch ein weiteres Hinweisschild:

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  • Blick zurück auf die Weinlage:

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    Der Steg von unten gesehen:

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    Und von der Seite:

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    Die große Wiese neben dem See:

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    Am Neckar entlang mit schönem Blick auf das gegenüberliegende Ufer:

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    Hier sind Neckar und See miteinander verbunden:

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    Der schmale Damm zwischen Neckar und See:

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    Einige Impressionen :

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    Eine Halbinsel mit Gastronomie ragt in den See hinein:

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    Angesichts der Temperaturen der letzten Woche kaum zu glauben, daß die Fotos bei eisiger Kälte vor 2 Wochen entstanden und am Tag zuvor dichtes Schneetreiben Fotos praktisch unmöglich machte.

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  • Tja.

    Stuttgart und Umgebung ist ein Gebiet, mit dem ich nicht warm werde. Mein Verhältnis dazu ist in etwa wie das von ursus zum Wiederaufbau von Würzburg - ich finde es einfach nur gräßlich. Es mag daran liegen, daß viel in den 1960ern und 70ern gebaut wurde, dem Tiefstpunkt jeder Urbanität. Diese Häuser sind doch allesamt Mumpf, denen fehlt doch das Gesicht, es sind reine Schlafburgen. Und diese abgestochenen Weg- und Strandkanten, immer so ohne Übergang, und die mit dem Zentimetermaß vermessenen gleichmäßigen Abstände... es wirkt so mechanistisch, so leblos, so gar nicht auf das Zusammenkommen von Menschen ausgelegt, so als seien Menschen mathematische Rechtecke.

  • Das Stuttgarter Zentrum ist abgesehen von Schloßplatz und Schillerplatz (und mit Abstrichen Karlsplatz gleich daneben) sicherlich eher unschön wiederaufgebaut, zumal ja unter OB Klett ja auch nach dem Krieg (und bis heute) munter abgerissen wurde und wird.

    Außerdem ist es sicherlich richtig, daß die Gegend extrem dicht besiedelt ist und selbst Vororte im Grünen wie Botnang oder sogar Dörfer ihre eigenen Hochhausviertel haben, Neckartal und Remstal sind auch ziemlich zersiedelt.

    Die Landschaft ist aber eigentlich sehr schön und mit dem Schönbuch gibt es auch gleich einen großen Naturpark gleich zwischen Stuttgart und Tübingen. Stuttgart hat aber auch viele reizvolle Ecken, die aber eher etwas verborgen liegen wie das Teehaus, und jede Menge Parks und Natur, wie z. B. um die Parkseen herum oder die Weinberge bei Rotenberg.

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  • Zersiedelung als solche kanns nicht sein, denn in Oberitalien finde ich die z.T. recht reizvoll, wenn gleich wieder ein Häuschen um die Ecke lugt; und in Wuppertal gefallen mir z.T. sogar die 1960er-Bauten. Es muß irgendwie eine spezielle Kombination in Stuttgart sein, daß mir diese Stadt so sehr mißfällt. Die auf die Wiese gepflanzten Hochhäuser sind sicher auch ein Punkt dabei, aber insgesamt kann ich es nicht genau formulieren. Vielleicht: es hat den Charakter von lauter aneinandergeflanschten Vororten, wie eine amerikanische "Stadt" ohne europäische Urbanität.

  • Ich verstehe gut was Loggia meint. Der Großraum Stuttgart ist sehr zersiedelt, viel Industrie, viel Bebauung ohne Einfühlungsvermögen und Qualität. Ich trenne das immer vor der Innenstadt, die tatsächlich noch viele freundliche und liebenswerte Quartiere aufweist. Alles drumherum ist eben Ballungsraum mit all seinen unschönen Seiten. Vaihingen, Leinfelden-Echterdingen, Untertürkheim, Feuerbach, Zuffenhausen etc., das kann man heute alles vergessen. Schön wird es dann wieder weiter außerhalb, Esslingen, Herrenberg, Waiblingen, Schorndorf.

  • Das Problem ist halt, daß viele eingemeindete Vororte sehr stark gewachsen sind und das Zentrum häufig recht brachial mit Abrissen "modernisiert" wurde, Möhringen und Echterdingen haben aber schon noch erkennbare historische Kerne (nur eben nicht geschlossen erhalten), in Obertürkheim gibt es durchaus schöne Ecken, auch die weitere Bebauung bis einschließlich Uhlbach ist doch überwiegend schön.

    In der Stuttgarter Innenstadt (darunter verstehe ich das, was gewissermaßen in der "Ebene" liegt) selbst gibt es meines Erachtens kaum schöne Ecken außer eben am Schloßplatz, man müßte dann schon in Richtung Stuttgart Süd oder West oder Richtung Heusteigviertel bzw. Lehen, um wieder was schönes zu finden.

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  • @silesien: eben, die Innenstadt (in der Ebene) ist häßlich, und die Kleinzentren drumrum auch. Das strahlt dann auf alles aus. Es fehlen einfach einige stimmige Ensembles und Straßen in der Mitte, da wo die Leute sich treffen.

  • Es gibt immerhin den Schlossplatz, den Schillerplatz, das Viertel um den Hans-im-Glück-Brunnen mit Altstadtatmosphäre, die schöne Calwer Straße, auch das Bohnenviertel lädt zum Verweilen ein. Im Süden ist der von Altbauten umgebene Marienplatz ein sehr beliebter Treffpunkt. Also durchaus ein paar schöne Orte, auch im Zentrum.

    Bemerkenswert ist, dass diese Orte etwas gemeinsam haben: Historische Architektur, in einer ansonsten "modernen" Stadt. Allein deswegen halten sich die Menschen dort auch am liebsten auf.

    In dubio pro reko

    Einmal editiert, zuletzt von reklov2708 (28. Februar 2021 um 08:46)

  • Was noch fehlte, ist der Abschluß dieser kleinen Tour, zunächst geht es auf dem Damm zwischen Neckar und See weiter, gefolgt von einem Schwenk nach rechts.

    Dort befinden sich verschiedene ziemlich unattraktive Gebäude (Flachdach, Beton) von Stuttgarter Segel- und Yachtclub sowie Gastronomie:

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    Da ist diese kleine Zuleitung eines Bachs (?) fast schon ein Höhepunkt ...

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    Somit haben wir auch schon das Südufer erreicht, Blick zurück zum Ausgangspunkt:

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    Dort gibt es gleich zwei Haltestellen der Stadtbahn, so daß man die Tour wunderbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternehmen kann:

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    Wer will, kann hier gleich zu den nächsten Wanderzielen fahren, entweder nach Remseck mit einem ganz nett gestalteten Uferbereich am Zusammenfluß von Neckar und Rems oder direkt zum Rosensteinpark.

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  • Mir geht es mit dieser Gegend wie ursus mit Würzburg - sie schlägt mir aufs Gemüt, und ich bin verdammt froh, dort nicht leben zu müssen. Es gibt viele Gegenden in Deutschland, die mir sehr gefallen, aber diese gehört nicht dazu.

  • Ja, Stuttgart selbst ist wirklich hässlich (wobei das nicht allzu weit entfernte Pforzheim aber noch viel hässlicher ist). Ansonsten ist die Umgebung dieser Stadt aber immer noch sehr schön, mit Tübingen und Esslingen als absolute Höhepunkte, und das sogar Deutschlandweit!

  • Ich weiß nicht was an der gezeigten Gegend so schlimm sein soll? Sicher, das ist alles nicht sehr schön und liebevoll gestaltet, aber vergleichbare Naherholungsgebiete gibt es ja auch in anderen Städten.

    Stuttgart ist auch nicht grundsätzlich hässlich. Das Problem ist, dass sich Besucher von auswärts meistens nur in dem Bereich zwischen den "Stadtautobahnen" B14 (Hauptstätter Straße) und B27 (Theodor-Heuss-Straße) aufhalten. Verständlich, denn das ist nunmal das historische Zentrum. Den Zustand großer Teile der Innenstadt will ich nicht beschönigen, aber Stuttgart hat eben auch ganz andere Seiten. Wer die Stadt länger erkundet wird auch viel Erfreuliches entdecken, Villen in Halbhöhenlage, Gründerzeitviertel, angenehm gepflegte und verkehrsberuhigte Quartiere und viel Grün in Form von Wäldern und Parks.