Bremen - St. Ansgarii

  • Innenansicht von Bremens zweitgrößtem Kirchenschiff

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    Eine erste - noch verbesserungswürdige - Collage von Innenansichten der Kirche. Man sieht - um trotz des Umbaus zur Hallenkirche in der Terminologie der ursprünglichen Basilika zu bleiben - (von links nach rechts): Südliches Querhaus, Südschiff, Mittelschiff mit Orgeljoch im Turm und Teile des Nordschiffs.

    Das Denkmal Arnd von Gröpelingens am Wandpfeiler zwischen südlichem Querhaus und Südschiff befindet sich gegenwärtig im Focke Museum. Kanzelkorb, Orgelprospekt , flämische Kronen und zahlreiche der Epitaphe wurden in die neue Kirche verbracht.

    Der Schalldeckel der Kanzel sowie die Brüstung der Orgelempore gingen beim Turmsturz zugrunde.

  • Ein erweitertes Panorama-Bild vom Innenraum , bei dem lediglich noch eine Ansicht der Fenster des nördlichen Querhauses fehlt , um die 360° (à la Baerbock 8o ) Rundumsicht zu schließen. Leider ist mir kein Vorkriegsfoto dieses Gebäudeteils bekannt.

    In der jetzigen Fassung wirkt das Panorama ja wie eine 'aufgebrochene Orangenschale', mit nach außen überdehnten Kanten, d.h. die verschiedenen Standorte der Fotographen der jeweiligen Teilbilder führen zu Verzerrungen und Dopplungen. Meine Frage wäre daher, ob jemand von Ihnen ein online verfügbares Softwareprogramm kennt, welches solche Panoramen akkurat berechnet und lebensecht so darstellt, als wären alle Teilfotos von nur einem Standpunkt aus aufgenommen worden ?

  • Ein exakteres Zusammenfügen der Bilder per Software als Sie es manuell schon ziemlich gut bewerkstelligt haben, dürfte nur möglich sein, wenn sich die einzelnen Bilder überlappen. Nur dadurch hätte die Software durch Vergleich der Bildteile Anhaltspunkte zur Berechnung. Wenn ich es richtig sehe, fehlen bei den gezeigten Bildern aber im Gegenteil sogar Bereiche an den Nahtstellen.

    Ich hatte vor ca. 15 Jahren mal ein solches Programm, weiß aber leider nicht mehr wie das hieß.

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    Der Gemeinde fehlte das Geld / der maßgeblichen Regierungspartei das Interesse

    Der anliegende Fotovergleich (das linke Bild wurde in den 20er Jahren, das rechte Bild während des 2. Weltkriegs aufgenommen) illustriert einen der wesentlichen Gründe, der die Gemeinde bewogen hat, sich gegen einen Wiederaufbau der alten Kirche zu entscheiden.

    Dem aufmerksamen Betrachter dürfte nicht entgangen sein, daß beim jüngeren Foto nicht nur der Turmhelm eine neue Kupferdeckung aufweist, sondern eben auch die Dächer des Kirchenschiffs einen Belag mit diesem Metall zeigen. In den frühen 30er Jahren war nämlich entdeckt worden, daß die Dachkonstruktion des Schiffes vollkommen marode war. So derart verrottet, daß es an ein Wunder grenzte, daß die bis dato aufliegenden schweren ‚Schebelsteine’ (eine Art Schieferplatten), nicht schon längst zum Zusammenbruch des Daches geführt hatten. Das Letztere wurde daher in den 30er Jahre komplett erneuert. Die horrenden Kosten dafür konsumierten das gesamte Gemeindevermögen, welches seit der Inflation der 20er Jahre mühsam wieder zusammengetragen worden war. Die Bauherren (Begriff für die Laien-Gemeindevorsteher in der Bremischen Evangelischen Kirche) , die die Dachsanierung zu verantworten hatten, waren personenidentisch mit denen, die nach dem Kriege über die weitere Zukunft der Ruine zu entscheiden hatten.

    Sie sahen sich letztlich finanziell nicht in der Lage, innerhalb von weniger als zehn Jahren, einen erneuten – diesmal noch wesentlich größeren – Kraftakt zu bewerkstelligen. Deshalb kam ihnen die Argumentation des jungen Pastors Liske für einen Neubau sicherlich nicht ungelegen…

    Und hier kommt nun die Politik ins Spiel: Aus Verantwortung für das unverwechselbare Erscheinungsbild der Stadt und ihrer Geschichte, hätte die Landesregierung der Gemeinde finanziell unter die Arme greifen und - zumindest – die Sicherung der Ruine für einen späteren Wiederaufbau mittragen müssen.

    In Lübeck hätte der sozialdemokratische Bürgermeister Otto Passarge, vor ähnliche Herausforderungen gestellt, mit Sicherheit zugunsten der alten Kirche gehandelt, denn als gebürtigem Lübecker hätte ihm die Unverwechselbarkeit seiner Vaterstadt am Herzen gelegen.

    Dem gebürtigen Hamburger Wilhelm Kaisen, der bei den Mitgliedern der Bremer Sozialdemokratie einen fast halbgottartigen Status genießt, fehlte im Endeffekt diese Heimatbindung seit Kindheitstagen und er handelte deshalb leider vollkommen anders, als Passarge es getan hätte. Er zeigte kein Interesse an der Problematik des Wiederaufbaus des Gotteshauses und rührte deshalb auch keinen Finger, um die Ruine in ihrem Bestand zu sichern. Die Bremer SPD hat aufgrund dieses Verhaltens ihres langjährigen Parteivorsitzenden somit ein gutes Stück von der ‚Leiche von St. Ansgarii’ im eigenen Keller liegen. Das daraus resultierende schlechte Gewissen und die Furcht ihren ‚Säulenheiligen’ mit diesem Makel besudelt zu sehen, mag erklären, weshalb man dem Thema Alt-St. Ansgarii von Seiten der Bremer SPD bis heute mit eisernem Schweigen begegnet…

  • Es ist mir unerklärlich, weshalb 'findorffer' seinen leider seit Jahren ja sattsam bekannten Defätismus bzgl. St. Ansgariis gerade jetzt wieder aufnimmt.

    Siehe hier:

    Bremen - St. Ansgarii - Architekturforum Architectura Pro Homine
    Dieser Thread liegt mir sehr am Herzen, weil das mein grösster Rekowunsch ist und diese grossartige Kirche im Gedächtnis bleiben sollte. Es ist eine Schande,…
    www.stadtbild-deutschland.org

    Stört es ihn vielleicht, daß das Projekt - nach der viel zu langen Corona-Pause - wieder Fahrt aufnimmt ?

    Möglicherweise hat er zudem die Priorisierung von St. Ansgarii gegenüber dem Kornhaus noch immer nicht verwunden.

    Es ist sehr bedauerlich, dass dieser zu brillanten Analysen fähige, scharfsinnige Denker, dessen weitere Mitarbeit wertvoll gewesen wäre, immer wieder zum Mittel der Veröffentlichung seines Dissenses greift und dadurch dem Projekt merklich schadet.

  • Bremen - St. Ansgarii - Architekturforum Architectura Pro Homine
    Dieser Thread liegt mir sehr am Herzen, weil das mein grösster Rekowunsch ist und diese grossartige Kirche im Gedächtnis bleiben sollte. Es ist eine Schande,…
    www.stadtbild-deutschland.org

    Dieser und die darauf folgenden Beiträge auf Stadtbild machen einfach nur traurig.

    Zudem ist es faszinierend zu sehen, was sich da für seltsame Koaltitionen auftun...

    In der Tat: Sehr, sehr schade für St. Ansgarii.

    Vor diesem Hintergrund ist es jedenfalls wichtig, sich immer wieder neu zu motivieren. Meine Wenigkeit hat das heute getan.

    In den kommenden Tagen wird davon hier einiges zu sehen sein.

  • Eigentlich sollte der Beitrag, zu dem der folgende 'Link' führt, zuerst hier eingestellt werden.

    Da die Umformatierung der beigefügten Bilder heute aber mehr Zeit in Anspruch genommen hätte, als mir zur Verfügung stand, erlaube ich mir ausnahmsweise einmal, die geschätzten Forumsfreunde auf 'Stadtbild' zu verweisen:

    Bremen - St. Ansgarii - Architekturforum Architectura Pro Homine
    Dieser Thread liegt mir sehr am Herzen, weil das mein grösster Rekowunsch ist und diese grossartige Kirche im Gedächtnis bleiben sollte. Es ist eine Schande,…
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  • Da die Umformatierung der beigefügten Bilder heute aber mehr Zeit in Anspruch genommen hätte

    Sie können natürlich auch einfach die Beiträge inkl. Fotos bei uns erstellen und dann komplett ins APH kopieren. Unser Bilderhosting zeigt die Fotos natürlich auch im APH an, es ist also nicht nötig, die Fotos im APH anzuhängen, unser Hosting funktioniert dort auch (wieder).

    sou perfeito porque / igualzinho a você / eu não presto

  • Ja, ..... daran arbeiten wir !

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    Verehrter Pagentorn,

    hiermit gebe ich Ihnen Schützenhilfe für die Standhaftigkeit hinsichtlich Ihres Festhaltens an der Rekonstruktion von St. Ansgarii und rufe Ihnen zu: halten Sie an der Rekonstruktion der zerstörten Kirche in ihrer Gesamtheit fest!

    Erst nach dem Bau eines detaillierten Modells im Maßstab 1:500 in den letzten Wochen erkannte ich die wahre Größe, Schönheit und den Verlust von Turm, Kirche und ehemaligem Ansgarikirchhof – ein Platzensemble von wahrhaft hanseatischem Format, das es, wieder aufgebaut, durchaus mit dem Altstadtensemble rund um Dom und Rathaus aufnehmen kann.

    Anstelle des Bremer Carées, vormals Hertie, heute Ansgari-Haus (nähert sich bereits wieder Alt-Anscharii), bietet der anstelle des vormaligen Bremer Sparkassengebäudes von Architekt Poppe und im Krieg zerstörten Neo-Renaissance-Gebäudes nunmehr im neo-romanischen Stil angedachte Neubau Ersatzflächen für Läden, Gastronomie und Büros in gehobenem Ambiente. Nördlich direkt anschließend, bietet der im neo-klassizistischen Stil angedachte Neubau weitere Nutz- und Raumflächen, so dass auch die historisch enge Gasse zwischen dem Chor der Kirche und den Neubauten und die vormals engere Papenstraße wiederhergestellt sind.

    Ihre Idee eines Focke-Museums City (>>Focke Goes Ansgari<<) zu befördern, ist das ehemalige Gebäude Ansgarikirchhof N° 8 rekonstruiert. In dem Gebäude befand sich Wernicke´s Privat-Handelsschule, die man in Teilen (historisches Klassenzimmer mit Schreibmaschinen) als Ausstellungsräume wieder einrichten könnte. Der Baugrund und original aufgenommene Standort ist heute unbebaut, wieder aufgebaut, stellt er die vor der Kriegszerstörung vorhanden gewesene, engere Platzkontur wieder her.

    Den Hanseatenhof, vormals C&A, habe ich in den Fassaden in Sandstein neu gestaltet, so dass ein harmonischeres Bild am Ansgarikirchhof entstehen kann. Das könnte auch den neuen Eigentümer animieren, den bisherigen, wenig erbaulichen Zustand zu ändern.

    Ihrer Idee folgend, habe ich das vor Jahren von uns angedachte, neue „Haus Seefahrt“/Hutfilterstraße neben dem Gewerbehaus platziert. Der Verlust von Platanen auf dem Hanseatenhof und südlich des Gewerbehauses wird durch ein Umsetzen der Bäume an anderer Stelle des Ansgarikirchhofs ausgeglichen, heutzutage mit Spezial-Maßnahmen- und Kränen problemlos ausführbar.

    Alle vormaligen weltlichen Anbauten rings um die Kirche sind rekonstruiert. Auch hier ersetzen neue Flächen für Läden, Gastronomie und Wohnen Flächen des abzubrechenden Ansgari-Hauses.

    Nicht zuletzt erkennt man am Modell, dass Turm und Kirche unabdingbar zusammengehören, wie groß und hoch die Hallenkirche mit Anbauten war und dem Turm Halt gab. Übrigens auch in statisch-konstruktiver Hinsicht, denn die Gewölbe der Hallenkirche stützen und sichern den schlanken und hohen Turm.

    Über die Nutzung der original rekonstruierten Hallenkirche müsste noch näher nachgedacht werden. Ihrer eindrucksvollen Visualisierung der Zütphen-Kapelle mit mittelalterlich kostümierter Gruppe folgend, könnte man historische Aufführungen (u. a. nachgestellte Reformations-Predigt) im Rahmen einer stadt- und kirchengeschichtlichen Ausstellung des City-Focke-Museums stattfinden lassen. Des weiteren wäre nach Vorbild der Johannes-a- Lasco-Bibliothek Emden eine historische Bibliothek einzurichten denkbar. Geeignete Raumflächen bieten sich in den mehrgeschossigen Anbauten nördlich des Turms und Chors. Die Hallenkirche als Ort für „Alte Kirchenmusik“ würde das Konzertangebot Bremens erweitern. Nicht zuletzt würde ein Ansgari-Café- und Shop das Angebot attraktiv abrunden. Natürlich bietet auch der Turm attraktive Nutzungen: Glocken- und Uhrenmuseum mit historischem Uhrwerk, Wiederherstellung des historischen Geläuts mit „Großem Brummer“, Turm-Shop und Ausstellungsraum zur Baugeschichte des Turms sowie eine Aussichtskanzel über dem Turmhelm. Gerade die neue große Friedensglocke des Doms hat die Emotionen vieler Bremer*innen wieder jüngst zu wecken vermocht, wie eindrucksvoll würde das Geläut von Dom und Ansgari über die Stadt klingen und wie sehr die Menschen bewegen.

    Ich bin überzeugt, wenn Kirche und Turm einmal stehen, kehrt auch die St. Ansgarii-Gemeinde mitsamt historischer Orgel wieder an den Ort für Gottesdienste zurück, und das Gesamtbauwerk wird unter Denkmalschutz gestellt. Letzteres habe ich doch in Stuttgart erlebt: der Gründerbau der Vorgängerfirma der Allianz-Versicherungen in der Innenstadt sollte 1975 abgebrochen und durch moderne Neubauten ersetzt werden. Der Stadtratsbeschluss war unumkehrbar, die Abbruchfirma beauftragt. Das scherte mich jungen Architekten keinen Deut, ein Studienfreund und ich gründeten eine Initiative und retteten den vom Denkmalamt zum Abbruch freigegebenen, neoklassizistisch steinernen Prachtbau sowie ein weiteres historisches Gebäude. Der Gründerbau wurde zwar abgetragen, aber in den Fassaden originalgetreu rekonstruiert. Er steht heute schöner als zuvor im Stadtraum und wurde, welch eine Ironie, unter Denkmalschutz gestellt.

    Was, last but not least, nur wiederum beweist, dass auch in aussichtslosesten Situationen eine Tür aufgeht, solange man nur standhaft bei den eigenen Zielen und Vorsätzen verbleibt. Dass man es auch mit sehr wenigen Personen ohne Rang und Namen schaffen kann, zeigen die von mir hier erwähnten Beispiele Frankfurt und Stuttgart.

    Axel Spellenberg

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  • Wenn ich noch einen Tip geben darf - idealerweise die doppelt geposteten Beiträge bei uns zuerst schreiben und die Fotos auch bei uns hosten. Damit ist sichergestellt, daß bei etwaigen Löschaktionen im APH auch die Bilder weiterhin vorhanden sind, falls diese bei uns gehostet weden.

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  • Anschar & Heini

    Na, da hat den ollen Heini ob der Wiedersehensfreude mit dem guten Anschar sein Gedächtnis doch tatsächlich etwas im Stich gelassen:

    Zerhackt haben sie ihn nämlich nicht in Meldorf, sondern in Heide. (Siehe anliegendes Bild im Vergleich zur St.Ansgarii-Kirche).

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    Hätten Sie`s bemerkt ?

    Nun, in Zukunft wird es oft Möglichkeiten geben, einen - aber auch wirklich nur einen - bewußt eingebauten Fehler zu finden.

    Denn Anschar & Heine kommen wieder. Bald schon einmal pro Woche mit Themen rund um die Rekonstruktion von St. Ansagrii.

    Freuen Sie sich darauf !

  • Bauen im Bestand

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    Ein brandneues Aquarell von 'von Zieten', welches ich die Freude habe, hier einstellen zu dürfen, zeigt, wie sich das von uns befürwortete Bauensemble in den Kontext des gegenwärtig Vorhandenen einfügen würde:

    An Bestandsbauten sind lediglich das Finke-Hochaus, die Handwerkskammer mit ihren Renaissance-Giebel und der nüchterne Nachkriegsbau an der Ecke Pieperstraße (an der rechten Bildkante) zu sehen.

    Links neben dem Letzteren wird - die aktuell dort stehenden, anspruchslosen Glaspavillons ersetzend - das neue Geschäftshaus sichtbar, welches Motive der 'Poppe'schen' alten Sparkasse aufnimmt und den Kirchhof im Südosten monumental einfaßt.

    Daneben folgen die historischen Anbauten der Kirche, das Gotteshaus selber und das pittoreske Haus Köppen, im Winkel zwischen Südschiff und Turm.

    Links neben dem Gewerbehaus wird das neue Festsaalgebäude von 'Haus Seefahrt' sichtbar.

    Diese Alt-Bremer Institution, besaß jeweils einen solchen Repräsentationsbau an seinen beiden chronologisch aufeinander folgenden Standorten: Zunächst an seinem Gründungsstandort an der dem Ansgarikirchof benachbarten Hutfilterstraße [mußte in den 1870er Jahren dem Durchbruch der Kaiserstraße weichen] und dann an dem neuen Hauptsitz an der Lützowerstraße in der Doventorsvorstadt. Nach Aufgabe dieses Standorts - infolge totaler Zerstörung im Bombenkrieg - und Umsiedlung nach Bremen-Nord (Ortsteil Grohn), verfügt Haus Seefahrt bisher über keinen eigenen Festaalbau und weicht deshalb seit Jahrzehnten für seine berühmte 'Schaffermahlzeit' in die Oberer Rathaushalle aus, wo man aber eben auch den Vorgaben der Politik unterworfen ist, was sich zuletzt an der von den politischen Parteien erzwungenen Zulassung von Frauen zu diesem traditionell maskulin definierten Brudermahl niederschlug (die Damen der Teilnehmer haben seit Jahren schon ein eigenes Essen in benachbarten Räumen des Rathauses, sodaß man dem Haus Seefahrt mitnichten Frauenfeindlichkeit vorwerfen konnte). Um das Haus Seefahrt zukünftig wieder unabhängiger von solchen Einflußnahmen zu machen, wäre deshalb ein eigenes Festsaalgebäude - zumal in unmittelbarere Nähe zum Ursprung der Institution an der Hutfilterstraße - zumindest ein sehr willkommenes Ausweichquartier...

    Mit dem Gebäudekomplex von St. Ansgarii (nebst allen Anbauten), dem Gewerbehaus, Haus Seefahrt und dem repräsentativen und mondänen Geschäftshaus an der Südostseite, würde hier - statt eines austauschbaren, gesichtslosen und wenig einladenden 'Un-Ortes' eine zweite Herzkammer der Altstadt entstehen, die in einen lebendigen Dialog mit dem Marktplatz treten und dadurch Dynamik ins gute alte Bremen bringen würde...

  • Begrünung des Ansgarikirchhofs

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    Bevor hier entsprechende Fragen aufkommen sollten:

    Natürlich wird unser Modell noch um die gebotene - und historisch bis zur bedauerlichen und monotonen Pflasterung des Platzes unter den Nationalsozialisten immer gegebene - Begrünung ergänzt.

    Wir suche im Modellbahnfachhandel gerade noch nach Bäumen im entsprechendem Maßstab... :wink:

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  • Bei Architekturbedarf.de gibt´s auch einiges:

    - Bäume

    - Figuren (obwohl die bei 1:500 nur knapp 4mm groß sein dürften).

    Sehr schöne Bäume gibt es auch bei MBRmodel (sitzen in Polen). Besonders die Nadelbäume sehen sehr naturgetreu aus. Allerdings sind die für den Maßstab 1:500 vermutlich zu groß, da die eher für Modellbahnen gedacht sind. Die haben aber auch kleinere Büsche.

  • Subjektiver Vergleich

    Bestimmt wird man mir - möglicherweise durchaus zutreffend - vorhalten können, daß der folgende Vergleich - wie so viele andere seinesgleichen - aus diversen Gründen einer objektiven Überprüfung nicht standhält. Aber dennoch möchte ich ihn hier mitteilen, da er mich schon lange begleitet und sich nun beim Betrachten des intensiv motivierenden und anspornenden Modells von Axel Spellenberg erneut und zwar mit Nachdruck bei mir eingestellt hat. Er verbindet zudem zwei Städte, die mir jeweils sehr, sehr viel bedeuten: Das aufgrund Ansgars zum 'Rom des Nordens' aufgestiegene Bremen mit seiner jüngeren, ehrwürdigen Schwester, dem Haupt der Hanse, Lübeck. Meine geliebte Heimat- und Mutterstadt an der Weser mit meiner mir ebenso eng verbundenen Vaterstadt an der Trave:

    Immer, wenn ich am Koberg weile und an der Einturm-Kirche von St. Jakobi hinaufschaue, sehe ich in den großen Ziffernblättern und dem den Turmschaft umziehenden Fries aus weißen Kreuzblenden, den Turm von Anschari vor mir. Stets wenn ich die kleine Gasse an der Nordseite von St. Jakobi durchschreite, ist es mir, als wandere ich durch die Engführung an der Zütphenkapelle. Blicke ich auf die - für Lübeck ja eher ungewöhnlichen beiden Dreiecksgiebel an der Nordseite des Kirchenschiffes, so blicken mich vor meinem inneren Auge die das gesamte Kirchenschiff überspannenden drei Satteldächer von Anschari mit ihren vorgeblendeten Giebeln an.

    Für mich bilden das Heilige-Geist-Hospital und das Gewerbehaus - auch wenn sie zwei vollkommen verschiedenen Stilepochen angehören - von ihrer Wirkung im Stadtraum her betrachtet - jeweils das selbstbewußte 'Gegenüber' der mächtigen Gotteshäuser, mit denen sie in einen dynamischen Dialog eintreten.

    Und schließlich sind das Haus der Schiffergesellschaft und das neue Haus Seefahrt kulinarische Äquivalente, bei denen jeweils die 'Liebe' zur umgebenden Stadt 'durch den Magen' von Einheimischen und Besuchern geht bzw. gehen würde.

    Wie gesagt, für viele ist dies sicherlich nur ein herbeigezwungener Vergleich, ein Produkt von Wunschdenken. Für mich hingegen ist er Ausdruck einer tief empfundenen inneren Verbindung...

  • Objektiver Vergleich

    Anders als bei der subjektiven Zusammenschau von Koberg und Ansgarikirchhof dürfte es beim obigen Vergleich des Istzustandes mit dem Zustand nach der Umsetzung der hier dargestellten Planungen gar keine Frage sein, daß die Letzteren bei objektiver Betrachtung zu einer eindeutigen Steigerung der Stadtgestalt, der Urbanität des Platzes und damit zu einer enormen Verbesserung der Aufenthaltsqualität führen würden !

    Und daran müßten doch Wirtschaft und lokaler Einzelhandel ein großes Interesse haben.. ?!