Leipziger Neuseenland (Galerie)

  • Dass es südlich von Leipzig vor nicht langer Zeit nicht so gewöhnlich aussah...



    ... hat Harald St. 1981 an der F 95 fotografiert. Östlich von Markkleberg-Großstädteln hat er Abraumflächen und Gesteinhalden festgehalten.

    Dazu der BAEDEKER Sachsen 1998: "...Durch die wahrlich apokalyptisch anmutende "Landschaft" des Braunkohletagebaus erreicht man Rötha...Noch weitere 10 km durch den Braunkohletagebau sollten nur eingefleischte Kunsthistoriker auf sich nehmen..."


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    Eigenes Foto.

  • nicht so gewöhnlich aussah...

    Du meinst sicher "gewöhnlich nicht so aussah"? Denn jetzt ist es ja nicht "gewöhnlich" dort.

    Tagebauromantik ist zwar verständlich, da es schon beeindruckend ist, was der Mensch mit der Erde anstellen kann und was dabei zum Vorschein kommt. Dennoch ist die jetzige Re-Naturierung die einzige akzeptable Antwort auf solch massive Eingriffe in den Landschaft.

  • Du meinst sicher "gewöhnlich nicht so aussah"? Denn jetzt ist es ja nicht "gewöhnlich" dort.

    Nein , das meine ich nicht so.

    Ohne Erklärung, ohne dass man weiß, wie kaputt das alles war, hat es nichts Außergewöhnliches an sich. Heute schmeckt und riecht man den Dreck einfach nicht mehr. Mit Romantik haben Tagebaue nichts zu tun. Vielleicht ist "nicht außergewöhnlich" statt "gewöhnlich" die bessere Wahl?

  • Die Wiedernutzbarmachung der Bergbaugebiete kann auf verschiedene Art geschehen. In großen Bereichen des Leipziger Neuseenlandes kann man heute nicht mehr erkennen, dass es sich um ehemalige Braunkohlegruben handelt. In Profen zum Beispiel hatte man einen anderen Ansatz gewählt. Hier sollte es die Natur alleine richten. Anfang der 1990er-Jahre, also in der Zeit, in der in Zwenkau, Cospuden und Espenhain noch der Tagebaubetrieb lief und teilweise noch Kohle gefördert wurde, wurde der Revierpark Profen im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Besucher hergerichtet. Heute gilt dort: "Betreten verboten!"

    Revierpark Profen (2013)


    Die hier verstürzten Abraummassen -ich vermute Sande aus dem Tertiär- sind unfruchtbar und lebensfeindlich.

    Eigene Fotos.

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    Das Kraftwerk Lippendorf hat noch eine technische Lebensdauer von wenigstens 20 Jahren. Die Braunkohle kommt aus zwei Tagebauen.

    Wenn man lediglich auf die Selbstheilungskräfte der Natur vertraut, kann es länger dauern bis alles grün ist. Dafür können seltene Insekten beobachtet werden. Wenn man das mag.



    Eigene Fotos.

  • Diese Variante ist mal was anderes, wenn auch nicht besonders schön anzusehen. Gibt es den Begriff des Naturmahnmals schon?

    „Die Architektur ist die Fortsetzung der Natur in ihrer konstruktiven Tätigkeit.“

    Karl Friedrich Schinkel

  • Diese Variante ist mal was anderes, wenn auch nicht besonders schön anzusehen. Gibt es den Begriff des Naturmahnmals schon?

    Im Leipziger Südraum ist der Revierpark Profen eine Ausnahme. Die meisten Rekultivierungen sind wenig spektakulär. Wie schon gesagt. Das Umweltbundesamt berichtet, dass ungefähr 15 Milliarden Euro in die Sicherung und Rekultivierung des Bergbauflächen im Osten geflossen sind. Bislang.


    Bei Rötha kann man sehen, dass die Rekultivierung Überraschungen bereit hält. Nach dem Ende des Bergbaus steigt der Grundwasserspiegel wieder an.



    Das bekommt den Bäumen gar nicht. Dafür entsteht ein neues Feuchtgebiet.

    Eigene Fotos.

  • Da das umgelagerte Erdreich, der Abraum der Luft und damit dem Sauerstoff ausgesetzt war, konnten die Mineralien oxidieren. Dies führt heute zu Problemen. Die Seen versauern und müssen noch über Jahrzehnte beobachtet und wenn erforderlich nachbehandelt werden. Auch der Kahnsdorfer See Hainer See bei Kahnsdorf (bei den vielen neuen Seen kommt man ganz durcheinander) kann versauern.


    Trotzdem hat der Eigentümer aus Baden-Württemberg eine neue Schwimmsteganlage errichten lassen. Ein Schild kündigt bereits jetzt Boots-Rundfahrten an.

    Eigene Fotos.

    2 Mal editiert, zuletzt von Stahlbauer (21. Februar 2019 um 18:42) aus folgendem Grund: Verwechselte Seen.

  • Kahnsdorf und der Hainer See im Winter 2017

    Man kann sich wohl heute kaum vorstellen, wie diese Gebäude noch vor einigen Jahren aussahen. Ruinen waren es noch nicht. Aber fast.




    Diese Ferienhäuser stehen teilweise im See. Eine Besonderheit im Leipziger Neuseenland.


    Angelhütten am gegenüberliegenden Ufer.



    Eigene Fotos.

  • Danke für den Film. Ja, es gab nach der Wende ein schweres Erbe und viele wirtschaftlich schmerzhafte Umstrukturierungen, die aus dem Erbe der DDR resultierten. Deshalb wird Helmut Kohl auch heute noch von interessierter Seite als Lügner dargestellt, weil er von "blühenden Landschaften" im Osten sprach. Sieht man aber die sanierten Innenstädte in den östlichen Bundesländern und die hier entstandenen Naturareale, kann ich nur sagen, dass die blühenden Landschaften in vielen Bereichen Realität geworden sind. Man muss ja im Auge behalten, wie der Stand 1990 war.

  • Zwenkau im Winter 2013

    Auch die Stadt Zwenkau sollte nach den Plänen der DDR-Oberen der Kohle weichen. Daraus wurde nichts.

    Die Stadt ist nicht gerade ein Schmuckstück.

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    Hat aber Potential.

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    Auch das Eichholz - der Stadtwald von Zwenkau- sollte verschwinden.

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    Eigene Fotos.