Der kaiserliche Bahnhof zu Metz ist das Herzstück der neuen Stadterweiterung des frühen 20. Jahrhunderts, zu der ich im Detail später in getrennten Strängen wieder eingehe.
Nach dem gewonnen deutsch-französischen Krieg 1870-71 wurde Elsass-Lothringen wieder ins neu gegründete Deutsche Reich eingegliedert. Um auch städtebaulich Spuren zu hinterlassen, ließ der deutsche Kaiser Wilhelm II ein neues Stadtviertel anlegen, dessen Mittelpunkt der folgende Bahnhof wird. Er wurde vom Kaiser höchstpersönlich 1901 in Auftrag gegeben. Der Architekt Jürgen Kröger lieferte zunächst Pläne im damals sehr angesagten Jugendstil, damit die Stadt dem Besucher einem "funktionalen, ernsten, würdigen und erfinderischen" Eindruck hinterlässt! Doch der Kaiser war nicht sehr begeistert davon: er wollte einen Bahnhof im altdeutschen Stil der rheinischen Romanik sehen. Daraufhin wurde ebenfalls von Kröger ein neuer Plan gefertigt, der besser ankam. Der heutige Bahnhof wurde somit errichtet von 1904 bis 1908, Jahr der Eröffnung.
Die Fassade des Bahnhofgebäudes ist 300 Meter lang und besteht aus gelblich-beigen Sandstein, welcher bei Niederweiler (Niederviller) bei Saarburg (Sarrebourg) in den Ausläufern der Vogesen gebrochen wurde:
Rechts ursprünglich der Ausgang für die ankommenden Fahrgäste:
Der Trakt mit den großen Fenstern beinhaltet die alten Wartesäle der verschiedenen Klassen sowie die Wohnung des Kaisers:
Der Turm, der neben der Eingangshalle wie eine Kirche wirkt:
Nachts: