Metz - Teil 5: Quartier Outre-Seille / das Viertel jenseits der Seille

  • Das Quartier Outre Seille befindet sich im Südosten der Altstadt. Es wird "Outre-Seille" genannt, da es früher von der Seille umgeben war. Es ist ein sehr charakteristisches Viertel für die Altstadt mit seinen beiden Kirchen und dem deutschen Tor!

    Zu den vorherigen Galerien:

    Metz - Teil 1 Stephansdom, Kathedrale St. Etienne

    Metz - Teil 2 Altstadt rund um die Kathedrale

    Metz - Teil 3 Südliche Altstadt und Zitadelle

    Metz - Teil 4 Rund um St. Martin und Place St. Louis / Ludwigsplatz

    Beginnen wir mit unseren Spaziergang durchs Viertel ganz im Süden, am Place Mazelle. Dieser Platz war vor seiner modernisitschen Umgestaltung in den frühen 2010er Jahren ein Platz mit viel Grünanlagen. Doch seitdem hat sich die im Moment "angesagte" Betonwüste etabliert...

    Das neue Parkhaus im Hintergrund,m hässlich und noch dazu unbezahlbare Stellplätze..

    Daneben eine alte Eisenbahnbrücke aus der deutschen Zeit, für die Ewigkeit gebaut :)


    Die Rue Haute-Seille. Bis zur Trockenlegung des Flusses für den Verkehr um 1900 floß hier ein Nebenarm der Seille, daher auch wird das Viertelk immer noch "Outre-Seille" genannt:


  • Ich muss Euch leider noch ein trauriges Projekt der Uniformisierung zeigen. Leider hat der aktuelle "Zeitungeist" vor dieser Stadt, die bis vor Kurzem noch eine letzte Bastion der Tradition war, auch nicht halt gemacht... Diese schönen, aber kleinen Altstadthäuser (wohl Scheunen ?!) mit ihren typischen Walmdächern wurden leider abgerissen:

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    ... für diese grauen Bunker. Aber hauptsache die Rendite stimmt :wuetenspringen::wuetenspringen::wuetenspringen:

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    Anschließend zum tröstend, dieses wunderschöne Neorenaissancehaus aus der deutschen Zeit:

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  • In der Rue Mazelle:

    Hier steht die auf dem ersten Blick eher unscheinbare Kirche St. Maximin:

    Die Vorderseite stammt aus dem 18. Jh. :

    Doch der Rest ist mittelalterlich und wurde vom 12. bis ins 15. Jahrhundert errichet:

    An der Westseite ist noch eine sehr enge mittelalerliche Gasse erhalten,. Das Strebewerk der Kirche dient gleichzeitig als statitische Sicherung zu der Mauer der angrenzenden Gebäude. Ähnliche Gassen gibt es zb in Passau:


    Der romanische Turm und das Chor ist der älteste Teil der Kirche des 12. Jahrhunderts:


  • An der Kreuzung zur Rue Gisors und Rue du Tunnel:

    Im Hintergrund, der Turm von St. Eucaire /St. Eucharius und das Deutsche Tor:

    Kommen wir nun zur Kirche St. Eucharius. Sie geht in ihren Ursprüngen auf das 5. Jahrhundert zurück und ist benannt nach dem ehem. Trierer Bischof St. Eucharius. Generell fällt eine gewisse Parallel bei den Kirchen zu Trier auf: dort gibt es zb ebenfalls eine Kirche St. Maximin, St. Martin und St. Gangolf (Gengoult). Daher pflegen beide Städte auch eine Städtepartnerschaft seit 1957 und sind mit Saarbrücken und Luxemburg im Städtenetzwerk "QuattroPole" verbunden.

    Doch zurück zur Kirche: sie wurde vom 12. - 15. Jahrhundert errichtet:

    Der romanische Turm ist das älteste Teil des Gebäudes:

    Und das Kirchenschiff aus der spätgotischen Zeit:

    Westwerk:

  • Ähnlich wie bei St. Martin steht die Orgel auch auf einem Narthex:

    Das Musikinstrument selbst stammt von 1902:

    Raus an der frischen Luft, schauen wir uns die Rue Eucaire an mit diesem Haus, welches eine stark durch Gesimse gegliederte Fassade besitzt:

    Verpassen wir nicht einen Blick noch auf das Deutsche Tor zu werfen, welches in einem gesonderten Strang zur Stadtbefestigung aber detaillierter behandelt wird:

  • Von der Rue Gisors gelangen wir zur Schule St. Eucharius:

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    Das alte Schulgebäude stammt noch aus der wilhelminischen Epoche und wurde im Stile der Neorenaissance errichtet:

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    Der Südwestgiebel beinhaltet sogar noch eine deutsche Inschrift, welche nicht nach 1919 "bereinigt" wurde:

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    "Städtische Knabenschule"

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    Gegenüber, mitlerweile in einer Sackgasse gelegen, ein dazu passender Gründerzeitler:

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    Von der rue des Tanneurs/ Gerberstraße aus gesehen:

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  • In Richtung Osten anschließend, ein Plattenbau aus den 1980er ähnlich wie damals in der DDR im postmodernen Stil mit pseudogeneigten Dach, aber zusätzlich Klappläden^^! Ja selbst in Frankreich gab es Platten...

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    Gegenüber, an der Rue de la Basse-Seille, diese Häuserzeile mit barocken Bürgerhäusern:

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    Gehen wir nun zurück gen Westen zur Rue des Tanneurs: sie ist nach dem ehem. Gerberviertel genannt, welches sich hier befand, am damals noch existierenden Seille-Seitenarm. Die alten Häuser wurden in den 1970er Jahren abgerissen, doch in den 1980er Jahren wurden Wohnanlagen im Stile der Gerberhäuser mit den typischen Holzbalkons neu hochgezogen, sodass es mMn eine ganz gelungene Neubauten sind:

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    Sogar Fachwerk wurde teilweise "rekonstruiert":

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    Man könnte sich gut vorstellen, wie die Gerber ihre Kleider an den Balkons trocknen ließen:

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