Stuttgart (Allgemeines)

  • Ein Immobilienentwickler kauft eine heruntergekommene Villa auf der Stuttgarter Halbhöhe und baut sie um:

    Erst Lost Place am Killesberg, dann luxuriöses Wohnhaus
    Ein Immobilienentwickler kauft eine heruntergekommene Villa auf der Stuttgarter Halbhöhe und baut sie um – in edle Apartments für betuchte Senioren. Kein…
    www.stuttgarter-zeitung.de

    Hier schwingt bei mir ein bißchen Hoffnung mit, dass man auch in Stuttgart allmählich den Wert solcher Häuser erkennt und sie nicht einfach abreißt und durch Renditebunker ersetzt.

  • Dass die Stuttgarter Problemzone Klett-Passage als "Kletti" bezeichnet wird ist mir völlig neu. Diese alberne Szenesprache scheint mir aus Berlin mit seinen Problemzonen ("Kotti") abgekupfert zu sein. Wir müssen ja jeden Stuss aus der Hauptstadt nachmachen. Die prekären Verhältnisse bzw. die Hilflosigkeit im Umgang damit gleichen sich sowieso allmählich an, da passt das dann ja wieder.

    Abends in der Stuttgarter Klett-Passage: „Die Kletti ist ein Dauerbrennpunkt“
    Im Stuttgarter Hauptbahnhof und in der Klett-Passage steigt die Zahl der Straftaten. Die Politik diskutiert hitzig über Gegenmaßnahmen. Ein Freitagabend in der…
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  • Der Kotti ist ja nicht allein. Es gibt noch den Stutti (Stuttgarter Platz, war bekannt für seine Rotlichthäuser), den Kutschi (eher abgelegen in Reinickendorf, Kurt-Schuhmacher-Platz) - alle 3 Bezeichnungen habe ich zuerst in den 1980ern gehört -, den Theo (Theodor-Heuß-Platz) und den Alex (Alexanderplatz) - in den Nullerjahren -. Seit langer Zeit den Kudamm (Kurfürstendamm) und den Bahnhof Zoo (Zoologischer Garten) - wohl schon seit den 1950ern, seit den 1970ern aber auf alle Fälle -. Einzig Stein- und Savignyplatz sind mir ausschließlich unter dieser Bezeichnung bekannt.

    Ja, es gab mal diese schreckliche -i-Mode, alles auf -i zu verniedlichen. Die zog sich über Jahrzehnte hin.

  • Diese Verniedlichung von Orten, die alles andere als niedlich sind, scheint mir so ein Versuch zu sein, den dortigen Verhältnissen irgendwie etwas "Kultiges" anzudichten. So eben auch bei der Klett-Passage (einen besseren Ort zur Erinnerung hat der unselige Alt-OB übrigens auch nicht verdient).

  • Hm, kultig... ich erinnere mich noch, daß es damals von einigen als Infantilisierung (Kindersprache) und eben Verniedlichung angesehen wurde. Am deutlichsten im Wort "Depri" für Depressionen (es kann keine wirkliche Depression sein, wenn man die als "Depri" bezeichnen kann, sag ich mal aus eigener Erfahrung). Auf alle Fälle war das eine Zeitlang (in den Nullerjahren?) Bestandteil der Jugendsprache.