Einer Stadt, die nach der Erdbeere benannt ist, haftet etwas Faszinierendes an.
Natürlich kommen die ganzen -bergs nicht von -beeren, wie zB Erdberg, Himberg, Heidelberg, Bromberg, Stachelberg, Johannisberg. Ein Preiselberg gibt es erst gar nicht.
Anders steht es um Eperjes, das tatsächlich vom ungarischen eper= Erdbeere kommt.
Es wird Äperjäsch, betont auf dem ersten ä ausgesprochen.
Was aber sollen wir mit dem "deutschen" Eperies anfangen?
Ich kenne es nur von der Schriftform und habe noch niemandem gehört, der es authentisch aussprechen kann (ich nehm an, mit bloßen s am Schluss und auf dem -er betont?). Mit keinem der knapp 50 deutschen Einwohner der Stadt bin ich in Kontakt getreten.
Was den ganzen Namenssalat anbelangt, sei auf Wikipedia verwiesen:
Prešov (deutsch Eperies, 1938 bis 1945 auch eingedeutscht Preschau, danach selten; ungarisch Eperjes; polnisch Preszów; ukrainisch Пряшів für Prjaschiw; lateinisch Fragopolis oder Eperiessinum)
Preschau ist also Nazi, lernen wir da, und mein Hochberger-Slowakeibuch sagt dasselbe. Interessanterweise hat man sich damals lieber der slawischen als der magyarischen Seite zugeschlagen.
Ich plädiere leidenschaftlich für Fragopolis, da ich es mit dem Ungarischen nicht so habe. Gegen Prešov hab ich nix, befürchte aber, dass es hier kaum jemand richtig aussprechen kann. Preschoff wäre tschechisch, slowakisch sagt man Preschou. Damit wären wir aber gleich bei Preschau, von dem es phonetisch in der Tat kaum zu unterscheiden ist.
Also gleich Preschau als Zweitname. Ich hab diese Bezeichnung früher immer verwendet, da mit Eperies spanisch vorgekommen ist.