Meiningen (Allgemeines)

  • In der Meininger Marienstr. wurden zwei historische Stadtvillen saniert. Auch hinter der Bezahlschranke.


    Zitat

    Der Meininger Andreas Papst verschönert mit der Sanierung von zwei historischen Stadtvillen die Marienstraße in Meiningen. Beide Häuser, die eine Namensgeberin haben, werten die Residenzstadt auf. Insgesamt finden hier 23 Familien ein neues Zuhause.

    „Adelheid“ und „Heidemarie“ mit Leben erfüllt

  • Der Bildergalerie nach scheint das eine sehr vortreffliche und substanzschonende Renovation gewesen zu sein. Mit 'substanzschonend' meine ich aber nur den Rohbau; über den Innenausbau erährt man nichts.

    Loggia Ich denke kaum, dass das eine Art Kataloghaus war. Dieser Stil - Fachwerk mit Sichtbacksteinausmauerung - war Ende des 19. Jahrhunderts überall nördlich der Alpen anzutreffen, also vom Bodensee bis zum alten Potsdamer Bahnhof. Sie sind stilistisch kaum zu lokalisieren, da der Stil sehr international war. Es war ein Wiederaufleben der Fachwerkkultur, nachdem diese ja um 1800 aus dem Blickfeld verschwand. Im Gegensatz zum handwerklichen Fachwerk war das historistische Fachwerk sehr industriell geprägt und von Bauingenieuren berechnet worden. Ein Beispiel aus der Ostschweiz (Wattwil SG, CH, Ebnater Str. 35) und Beispiele aus Magdeburg (tolle, herunterladbare Arbeit, leider mit wenig Abbildungen zu Fachwerkbeispielen).

  • Riegel : danke für die Beispiele. Ich finde das Beispiel aus Magdeburg sehr ähnlich! Und da Du auch sagst, industriell geprägt - Kataloge gab es damals viele, gerade auch für Hausbauteile - meinst Du nicht, daß da evt. etwas größere Bauunternehmen Kataloge mit verschiedenen "Ausprägungen" von Häusern hatten? Daß dann der Grundriß je nach Grundstücksgröße angepaßt wurde, erwarte ich schon, aber geschah die Werbung und grundsätzliche Bauentscheidung noch individuell oder auch schon mithilfe von, naja, einem Katalog des Bauunternehmens? Wegen der industriellen Fertigung und weil das Druckereiwesen damals ja in voller Blüte stand, würde ich das eigentlich erwarten.

  • Mir sind solche Kataloge von Fachwerkbauten noch nie begegnet, wie es sie vor hundert Jahren für Sandstein- und Blechbauteile gegeben hat. Auch im Chaletbau ist mir nichts dergleichen bekannt. Im Fachwerkstrang im APH wurde mal auf ein Buch über historistische Fachwerkbauten hingewiesen, in dessen Text vielleicht etwas zur industriellen Bauweise steht:

    Historistisches Fachwerk
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