• Allschwil ist ein ehemaliges Dorf und mittlerweile Stadt von über 21.000 Einwohnern, südwestlich von Basel gelegen, direkt an der schweizerisch-französischen Grenze.

    Bereits 1033 das erste Mal erwähnt gehörte das Gebiet zuvor zum Herzogtum Elsass und kam Anfang des 11. Jh. zum Fürstbistum Basel. 1634 wurde das Dorf von schwedische Truppen verwüstet, 1792 von Frankreich besetzt und in das Département Mont Terrible einverleibt, seit 1815 zum Kanton Basel gehörig und seit 1832 zur Abspaltung Basel-Land.

    Der Ort ist einer der besterhaltensten Fachwerkdörfer der Nordwestschweiz. Beginnen wir unseren Rundgang am Dorfplatz, der direkt mit der Linie 6 der Baseler Tram erreichbar ist:

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    Im Großen und Ganzen schätze ich stammen die meisten Fachwerkbauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert, leider findet sich wenig Informationsmaterial im Internet, sodass die Galerie weitgehen unkommentiert bleibt:

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  • Eines der letzten Objekte mit Sanierungsstau. Insgesamt ist der Ort unheimlich gepflegt, die Häuser wie geleckt sicher aufgrund des überwiegend grünen Baseler Bürgertums, welches hier vor der Stadt flüchtet:

    Die grünen Klappläden und auch die Ständer, welche manchmal vom Sockel bis zur Traufe reichen erinnern etwas an das Bergische Land in NRW:

  • Ein fränkischer Fenstererker, wohl noch 17. Jh. Aufgrund der Nähe zum Elsass spürt man die Einflüsse in der dörflichen Architektur:

    Diese Hofanlage wohl aus dem 19. Jahrhundert erinnert beinahe an die Umgebindehäuser in Sachsen:

    Natürlich mit obligatorischen Brunnen:

  • War wohl mal ein Bauerndorf (viele Häuser sehen danach aus), und ist jetzt nur noch Wohngebiet...

    Immerhin hat es noch einigen Charme bewahrt, weil die Häuser nicht abgerissen worden sind und die Gärten (noch?) nicht für Parkplätze planiert. Solche Fehlgriffe wie Terrakottastufen und rundeckiger Briefkasten wie vor Hegenheimermattweg 34 kündigen aber schon an, daß die Umwandlung nicht so wirklich geschmackssicher erfolgen wird...

  • An diesem Haus kann man wunderbar die Baugeschichte ablesen: der linke Kernbau mit Giebel stammt wahrscheinlich aus dem 18. Jh. Im Giebelfeld sind noch symmetrisch die zwei Fenster mittig angeordnet. Später (wohl Anfang des 19. Jh.) hat man das Riegelhaus nach rechts erweitert und somit unregelmäßiger gemacht:

    Nun geht es durch einen sehr malerischen Durchgang zwischen den Fachwerkhäusern:

    Hier finden wir eine Menge typischer Häuser im sundgauischen Baustil. Allschwil ist nämlich das einzige Fachwerkdorf auf Schweizer Boden, dass so eine Fülle an Gebäuden in dem Stil hat, da es historisch zu dieser eigentlich elsässischen Region, dem Sundgau gehörte:

    Typisch für diese Konstruktion ist die Unregelmäßigkeit mit vielen Umbauten sowie die Holzgalerien (Balkone) zur Traufseite im Obergeschoss:

  • Links daneben ein paar Scheunen:

    Das christkatholische Pfarramt. Vom schlichten Fachwerk mit nur einer reinen Riegelreihe sowie dem weiß gestrichenen Traufabstand könnte es auch im Berner Mittelland stehen:

    Gegenüber noch zwei Sundgauer Fachwerkhöfe wie sie im Bilderbuch stehen:

  • Dieser Neubau ist wirklich schwierig: richtige Kubatur und Materialien sowie Anlehnung an die Riegel im Fachwerk, aber dennoch durch seine Farbigkeit ein Fremdkörper. Naja zeitlos könnte mit wenigen Handgriffen bei den Fenstern zb die Harmonie wiederherstellen:

    Anschließend noch ein paar alte sundgauer Bauernhäuser des 18. und 19. Jh.

  • Direkt hinter der Kirche, die leider verschlossen war, ein paar Anwesen ohne direkten Straßenzugang:

    Ein Blick auf die Kirche von Süden. Sie ist typisch für die Region, äußerst schlicht gehalten. Der Turm romanisch, ist das Kirchenschiff später entstanden. Leider wie die meisten protestantischen Kirchen geschlossen, es soll einen beachtlichen Kirchenschatz im Inneren geben: