Münster (Allgemeines)

  • Der Westdeutsche Rotfunk Rundfunk plant einen Umzug seines Landesstudios vom Stadtrand an den zentralen Servatiiplatz. Hierzu wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, welcher eigentlich überflüssig war. Die Banalität hat erneut gewonnen.


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    Die Stadt Münster hörte diesen Wunsch gern. Kann sie doch so zum einen das weiträumige Studiogelände in bester Wohnlage zurückerhalten und nun für Wohnzwecke erschließen, zum anderen ein ungewöhnliches Medienhaus in zentraler Lage erschaffen. Doch wie könnte ein neuer Ort selber zum öffentlichen Forum werden und digitale Medien breiter vermitteln? Rasch waren das städtische Smart-City-Office, ein Digitallabor und die Volkshochschule als weitere Komponenten für das Gebäudekonzept gefunden. Auch die Idee einer öffentlichen „Townhall“ mit Café im Erdgeschoss beflügelte alle Beteiligten. Als Standort bot sich eine Parkplatzfläche am Servatiiplatz neben dem Hauptbahnhof an – täglich frequentiert von vielen tausend Menschen und flankiert von gleich zwei besonderen Baudenkmälern: der 1949/50 durch Otto Bartning als Notkirche aufgebauten Erlöserkirche und dem von Friedrich Wilhelm Kraemer entworfenen Iduna-Hochhaus mit Pavillon (1960/61).


    Zurück ins Zentrum - Wettbewerb für WDR-Standort in Münster entschieden

  • Die 1960/61 erbaute evangelische Lukaskirche, architektonisch durchaus ein interessanter Bau, hat einen neuen Nachbarn. Der Neubau des Evangelischen Kirchenkreises ist 50er Jahre Bauten nachempfunden und harmoniert in meinen Augen gut mit dem Gotteshaus.


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    Das Münsteraner Büro hat bereits mehrfach an prominenten Orten der Stadt gebaut, etwa ein Geschäftshaus am Roggenmarkt oder ein Bürohaus am Hafen. Auch der aktuelle Verwaltungsbau für 90 Mitarbeiter zeichnet sich durch seine am Kontext orientierte, detailgenaue Art aus: Ein dreigeschossiger Flachbau macht einen Knick um die Kirche samt einer großen Kastanie und greift dabei die Straßenfluchten auf. Durch seine Pfosten-Riegel-Fassade aus Aluminium und Holz sind die Seiten des Baus verglast. Lediglich die Etagendecken werden durch dünne Sichtbetonleisten markiert, die sich an der äußeren Knickstelle zu Vordächern ausweiten. Die gut 17 Meter breiten Stirnseiten wurden mit Schildwänden aus rotem Backstein verkleidet. Hinter diesen massiven Wänden in Richtung der vielbefahrenen Verkehrsachsen des Coesfelder Kreuzes liegen die Fluchtwege und fungieren als zusätzliche Lärmdämmung.

    Knick um die Kirche - Verwaltungsbau von Peter Bastian Architekten in Münster


    512px-St.Lukas_Kirche_%281961%29%2C_M%C3%BCnster_%28Westfalen%29%2C_Am_Coesfelder_Kreuz%2C_Blick_von_S%C3%BCd-Westen.jpg

    [url=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:St.L…%BCd-Westen.jpg]St.Lukas Kirche (1961), Münster (Westfalen), Am Coesfelder Kreuz, Blick von Süd-Westen[/url]

    Hobusch, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons


    Ansicht der Lukaskirche

  • Für mich unterscheidet sich dieser sterile Funktions-Bürobau nicht wesentlich von dutzenden anderer solcher Blöcke. Ein Gebäude, dass auch 1955 ähnlich hätte gebaut werden können. Dabei eines der belanglosen seiner Zeit.

  • Im Münsteraner Hafenarbeiterquartier wurde ein unscheinbares 50er Jahre Gebäude auf "hip" getrimmt und leuchtet nun himbeerrot. Da fühlt sich die Generation "Irgendwas mit Medien" bestimmt pudelwohl darin.


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    Am aufwendigsten war die leuchtend rote Raspberry Fassade. Neben dem roten Backstein sowie den gedeckten Farben der Putzbauten sticht das Himbeerrot hervor. Das ehemalige Arbeiterviertel bekommt damit einen neuen Baustein, der von innen heraus leuchtet und sich klar zur eigenen Familie und Herkunft bekennt. Eine Botschaft für alle Besitzer von 50er Jahre Häusern: eine Sanierung kann auch mal ganz anders aussehen.

    Raspberry Haus Münster