Nürnberg - Ansichten unbekannter Häuser in der Altstadt (Galerie)

  • Wie kommen die "Briefmarkenbildchen" eigentlich zustande? Ich war neulich verwundert, daß die Links, die ich "ohne alles" in den Text gesetzt hatte (Intention war eigentlich, daß man sie selber kopiert und in einem neuen Fenster öffnet), eine ganze Schleppe an Bildern, Teasern und eingebettetem was-weiß-ich erzeugten. Waren die Briefmarkenbildchen auch "Links ohne alles"?

  • Die Bezeichnung "ohne alles" sehe ich auf der Seite, die Frederic benutzt, nicht.

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    Dort werden 5 unterschiedliche Einbettungscode angezeigt, die ich alle anhand eines Testbilds im Teststrang mal einbettete. Der Vorteil dieser Seite ist es, dass man Dateien bis zu 32 MB hochladen kann. Wenn man jemandem ein Bild in sehr hoher Auflössung schicken möchte, dann ist dies Seite natürlich perfekt dazu geeignet. Nur würde ich aber nicht alle Fotos einer Galerie so hochladen, da dann die Ladezeit sehr hoch wird.

    Trotzdem würde ich die Vorschaubildchen nicht verwenden, denn die Forensoftware zeigt die übergrossen Bilder ja in verkleinerter Form an (forenseitig ist die Anzeige auf knapp 1000 Pixel Breite eingestellt). Und wenn man in diese klickt, erhält man in einem separaten Fenster die volle Version.

  • Vielen Dank! Dann ist das Wirtshaus die Ludwigstraße 21 gewesen. Vgl. Adreßbuch von 1870, in dem es das einzige große Grundstück mit der alten Nummer 420 war.

    Wie kann man eigentlich "grünen" entziffern? Mein "golden" war eher geraten.

    Dem Wunsch nach der großen Ansicht komme ich gerne nach. Ich kenne es halt nur aus anderen Foren, daß nichts so verpönt ist wie Vollbildverlinkungen. Soll ich die anderen Bilder nochmal neu groß verlinken?

    Soll ich ggf. auch einen anderen Hoster nutzen, da ich nicht weiß, wie lange "meiner" wirklich funktionieren wird?

  • Wie man 'grünen' entziffert? 'Goldnen' kann es nicht heissen, da man das "ld" auch auf einer unscharfen Aufnahme erkennen würde. Und das "e" sieht eher wie ein "c" aus, aber bei 'Stern' sieht das "e" auch wie ein "c" aus.

    Im Gegensatz zu anderen Foren werden bei uns und im APH viele Bilder gezeigt, und da ist es doch einfach komfortabler, wenn man die Bilder direkt sieht und nicht jedesmal klicken muss. Zudem hat es den Vorteil, dass bei einem zeitgleichen Betrachten eines Bildes und Lesen eines Textes (z.B. die Fachwerkgiebelwand von Paniersplatz 25 mit den eingetragenen Ziffern) nicht hin und her geswitcht, sondern höchstens ein wenig gescrollt werden muss. Das ist doch viel komfortableer als dieses ewige Rumgeklicke.

    Die bisherigen Bilder musst Du sicher nicht neu verlinken, deshalb geht die Welt ja nicht unter. :wink: Dein verwendeter Hoster imgbb.com ist wohl vom gleichen Anbieter wie unser Chevereto, was ich an den hellblauen Buchstaben in gleicher Schrift im Seitenkopf sehe. Also wenn dein verwendeter Hoster mal das Zeitliche segnen sollte, dann wir es unser Hoster auch tun.

  • Wieder mal eine neue unbekannte Ansicht aus Nürnberg:

    Ak-Pfannenschmiedsgasse-2-10-1913.jpg

    Das schmale Eckhaus erhielt um 1900 eine Fassadendekoration in Neurenaissance-Formen: Dreiecksgiebel über den Fenstern des 1. Obergeschosses sowie über der Ecke einen Wohndacherker. Zusätzlich wurde das Fachwerk am obersten Geschoss 'freigelegt', das heisst, mit einem Brettchenfachwerk versehen. Die doppelten Fussbänder könnten dem ursprünglichen Fachwerk entsprechen, hingegen sind die verzierten Kopfwinkelhölzer eher im fränkischen Fachwerk zu suchen als beim typischen Nürnberger Fachwerk.

    Trotz seines charakteristischen Aussehens habe ich dieses Haus sonst noch auf keiner andern Ansicht gesehen. Eine Identifikationshilfe dürften folgende Beschriftungen sein: "Christian Osberger - Cigarren & Cigaretten". Das übernächste Haus trägt die Aufschrift "Rosoli- & Likör-Fabrik - Tobias (....)". Versendet wurde die Fotoansichtskarte 1913.

  • Besten Dank! Jetzt, wo die Adresse bekannt ist, findet man das Ecktürmchen auch auf andern Fotos, und zwar jeweils auf Gesamtansichten der Gasse von der Mauthalle her Richtung Norden. Die Pfannenschmiedsgasse ist heute ein Totalverlust, wenn man vom wiederaufgebauten Zeughaus absieht. Sie war schon gründerzeitlich stark überformt worden, sodass an spätgotischer Bausubstanz nur noch einzelne Bauten an der Ostseite zu finden waren sowie die abgebildete Häusergruppe im nordwestlichen Teil.

    Nr. 8 und 10 waren mit Abstand die kleinsten Bauten der Gasse, aber durch die vortretende Stellung und die Aufsetzung des Wohndacherkers wurde Nr. 10 sehr in Szene gesetzt.

  • Das Haus mit der "Köfersteinschen Wirtschaft" ist wohl Spitzenberg 14. Laut Adressbuch befand sich dort tatsächlich eine Wirtschaft, deren Wirt Horcher hieß. Leider wird der Name der Wirtschaft nicht genannt.

    Ich habe nun hiervon eine deutlich bessere Aufnahme gefunden:

    Allerdings verzweifle ich etwas bei der Identifizierung der einzelnen Häuser. Nach dem Stadtplan würde ich fast vermuten, daß die Wirtschaft die Nummer 12 hatte. Aber dann steht Richtung links zur Nummer 4 ein Haus zu viel. Vielleicht kann jemand helfen.

  • Die Zuordnung zu den Hausnummern bereitet doch keine Probleme... Ich versuche es hier mit dem Stadtplan von 1945 und gleich auch mit der bayerischen Uraufnahme um 1811 aufzuzeigen (deren Gebäuudenummern in Klammern angehängt). Für die Nürnberg-Unkundigen: Das Bild zeigt die Gasse 'Laufertormauer' mit den Rückseiten der Gebäude am Spitzenberg.

    Ausschnitt aus der Bayerischen Uraufnahme

    - Die beiden besonnten Fassaden gehören zu Spitzenberg Nr. 4 (1585). Die Rückseite von Nr. 6 (1584) stiess nicht bis an Gasse 'Laufertormauer', sondern reichte nur bis in die halbe Gebäudetiefe.

    - Die beiden folgenden schmalen Häuser sind Nr. 8 (1583) und 10 (1582). Nr. 10 steht gegenüber dem nächsten Haus um einen halben Meter vor. Diesen kleinen Absatz sieht man in beiden Stadtplänen.

    - Das kleine Haus mit der besonnten Giebelwand gehört zu Nr. 12 (1581). Es handelt sich um einen zimmerbreiten Anbau an den eigentlichen Baukörper gegen den Spitzenberg. Daneben bestand ein Hof mit einem kleinen eingeschossigen Bau unter Pultdach. Die Situation mit Anbau, Hof und eingeschossigem Hofgebäude sieht man ebenfalls in beiden Stadtplänen. Auch dieser Hofbau steht um einen guten Meter gegenüber dem Nachbar vor.

    - Die Fassade mit dem Schriftzug ist Nr. 14 (1580). Wenn man den Schriftzug entzerrt, lautet er tatsächlich 'Köfersteinsche Wirtschaft'.

  • Danke dir. Jetzt weiß ich auch, wo mein Denkfehler war. Ich dachte, der 1,5-geschossige Vorbau (hinter dem Karren) sei der Bauteil der Nummer 12, der bis zur Straße vorreicht.

    Noch eine Frage: Auf der Uraufnahme ist es eindeutig, daß das Haus Nummer 4 viel breiter ist und Nr. 6 nicht bis zur Laufertormauer durchging. Wenn man aber nur auf die Karte von 1945 schaut, sieht man einen eigenen Baukörper, der gar keine Hausnummer hat. Wie würdest du das interpretieren?

    Zum Dank werde ich übrigens am Wochenende zwei oder drei Bilder einstellen, die wir hoffentlich noch nicht hatten und die evtl. auch fachwerkmäßig für dich interessant sein könnten.

  • Noch eine Frage: Auf der Uraufnahme ist es eindeutig, daß das Haus Nummer 4 viel breiter ist und Nr. 6 nicht bis zur Laufertormauer durchging. Wenn man aber nur auf die Karte von 1945 schaut, sieht man einen eigenen Baukörper, der gar keine Hausnummer hat. Wie würdest du das interpretieren?

    Die Karte von 1945 gibt hier tatsächlich nur ungenau Auskunft, was aber ihrem Massstab geschuldet ist. Zuerst dachte ich an die Möglichkeit, dass nur das Erdgeschoss zu Nr. 4 gehört haben könnte und die Obergeschosse zu Nr. 6. In den Altstädten kommt eine solche Situation nämlich oft vor. Beim Betrachten der Fotografie sieht man aber, dass die hohen Geschosshöhen beider Hausteile gleich hoch sind, woraus man schliessen darf, das beide Bauteile ganz zu Nr. 4 gehörten. Auf der Karte von 1945 hätte die Trennlinie zwischen beiden Hausteilen weggelassen werden sollen, so wie es die Uraufnahme von 1811 zeigt.

  • Von der Hochwasserkatastrophe vom Februar 1909 gibt es etliche Ansichtskarten auch von eher selten fotografierten Altstadtpartien. Hier eine Fotoansichtskarte, deren Standort leider nicht angegeben ist. An Beschriftungen kann man folgendes Lesen:

    "...enhandlung" (ganz links)

    "Buchbinderei von W. Bäselsöder & M. Ellinger"

    Der Standort scheint in einem platzartigen Hof zu sein, der im Hintergerund nur durch einen Durchgang erschlossen ist. Eine durchgehende Gasse ist es also nicht. Die Ausrichtung wird aufgrund des fehlenden Gefälles in Ost/West-Richtung oder umgekehrt sein. Mit diesen Prämissen suchte ich mal den Stadtplan ab. In Abweichung von der Ausrichtung bin ich auf den 'Vorderen Spitalhof' gekommen, mit Blick Richtung Süden. Dieser war im Norden durch die Hans-Sachs-Gasse und im Süden durch die Spitalgasse erschlossen. Die Buchbinderei hätte dann die Adresse 'Vorderer Spitalhof 6' gehabt. Könnte das stimmen?


    Vorderer-Spitalhof-G.-Harren.jpg

  • Hier ist auch die Nummer 6 zu sehen, allerdings von der anderen Seite aus. Das Fachwerk ist nun freigelegt; das Aufnahmedatum aber leider mir nicht bekannt.

    Auch von der anderen Seite gibt es ein Bild mit ebenfalls unbekanntem Aufnahmedatum. Es schließt praktischerweise direkt rechts an deinem Foto an.

  • Unbekannte Stadtmauerpartie 1929


    Westtormauer-grunesC-1929.jpg

    Stadtmauerpartie in Nürnberg, anonyme Privataufnahme 1929, Sammlung Riegel.

    Hat jemand eine Ahnung, welcher Teil der Stadtmauer hier abgebildet ist? Aufgrund der Steigungsrichtung müsste es sich um eine Partie der Innenseite der Laufertormauer oder der Spittlertormauer handeln, aber bei beiden komme ich zu keinem Ergebnis. Charakteristisch sind die stark angeböschten Strebepfeiler, von denen es bei der Laufertormauer einige davon gibt, aber mit einem steileren Böschungswinkel und ohne flacheren Abschluss oben. Zudem weist die Mauer selbst keine Arkadenbögen auf, was auch eher eine Ausnahme darstellt. Bemerkenswert ist auch das viermalige Ansteigen des Wehrgangs.

    Ich habe schon in Betracht gezogen, ob die Aufnahme seitenverkehrt kopiert sein könnte, was man aber aufgrund des Schriftzugs verwerfen kann, und ob die Aufnahme einen andern Ort zeigt, was ich aber auch ausschliesse. Es ist auch davon auszugehen, dass beim Wiederaufbau von Stadtmauerpartien ab 1945 Vereinfachungen stattfanden und deshalb die Partie heute nicht mehr sofort erkennbar ist.

  • Mantikor hat die Lösung im APH herausgefunden und ein tolles Bild dazugestellt. Es ist der südliche Abschnitt der Westtormauer, mit Blick von der Oberen Kreuzgasse hinauf zur Mohrengasse. Der Turm ist das 'Grüne C'. Der Stadtmauerabschnitt wurde möglicherweise nach Kriegszerstörungen abgebrochen und mit einem 'Füllgebäude' für das 1957 hier eingerichtete 'Altersheim am Kettensteg' bebaut.

    Siehe APH - Nürnberg in alten Ansichten