Metz - Teil 12: die westliche Neustadt

  • Beginnen wir am Bahnhof, schräg gegenüber von der Hauptpost. Hier steht nämlich die Bahnhofspost von 1903-1906 erbaut, komplett aus gelben Jaumontstein errichtet.

    Auch hier wollte Kröger, der Bahnhofsarchitekt, einen Jugendstilbau hinsetzeh. Doch der Kaiser war auch hier dagegen und Ludwig Bettcher wurde der Baumeister. 2500 m2 ist das Gebäude groß und im Gegensatz zum Hbf symetrisch angelegt:

    Faszinierende Symbolik mal wieder in den Ornamenten der Portale:


    Die Motive wurde von den Kaiserpfalzen zu Gelnhausen, Goslar und der Stiftskirche von Quedlinburg:

    Aber auch der lokale Drache Graoully ist zu finden wenn man genauer schaut!


  • Ein vom Baumaterial her interessanter Neubau etwas weiter westlich vor den Gleisen:

    Die gegenüberliegenden Häuser:

    Ecke Rue Sébastien Leclerc:

    Hier befindet sich ein Neubauprojekt: Aufstockung eines zweistöckigen Hauses;

    Anschließend, eine interessante postmoderne Wohnanlage mit Glaserkern:

    Gegenüber:

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    Nun mündet die Rue Pasteur in den Place Jean Moulin.

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    Hier steht ein ehemaliges Krankenhaus aus der Gründerzeit:

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    Dahinter, an der Rue de Verdun wurde gerade der postmoderne Anbau abgerissen. Er war nicht wirklich erhaltenswert Google Maps, aber immer noch besser als das was kommt mMn:

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    Auf der großen Fläche entsteht nun ein neues Stadtviertel im aktuellen modernistischen Zeitgeist:

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    Ein Modell des Projekts im Infopavillon:

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  • Zurück zum ehem. Krankenhaus: die Fortsetzung der Rue de Verdun in Richtung Norden heißt Avenue Leclerc de Hautecloque:

    Die Mietshäuser hier sind kunterbunt gemischt aus den 1910er-1920er Jahren: man erkennt praktisch keine Brüche und das in so verschiedenen politischen Systeme und Wechsel der Nationalität:

    Ecke Rue Rabelais:

    Auf der rechten Seite erscheint nun der alte Bahnhof:

  • An der Ecke zur Rue Wilson, die 1906 von Karl Arndt und Albert Kutzner errichteten sogenannte "Bierhalle". Hier wurden ausschließlich deutsche und französische Getränke wie Bier und Wein konsumiert:

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    Die Nr. 3 gehörte auch offensichtlich dazu:


    Gegenüber befindet sich eine groß angelegte Backstein-Kaserne aus der deutschen Zeit, nun eine Mittelschule mit Gymnasium:

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    In der Rue Wilson sind noch einige Gründerzeitler zu finden:

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  • An der Einmündung zur Avenue Lattre de Tassigny, dieser Platz:

    An der Ecke zur Rue de Salis dieser neogotische Wiederaufbau:

    Dahinter befinden sich VIllen aus den 1920er Jahren:

    Sein Gegenstück auf der anderen Seite, an der Ecke zur Rue Mozart, das ehem. evangelische Vereinshaus, jetzt "Foyer Mozart" im Stil der Neorenaissance:

    :

  • In der Rue Mozart befindet sich noch eine geschlossene Zeile an Gründerzeithäusern:

    Diese ganze Häuserzeile wurde 1906 errichtet und ist unglaublich vielfältig vom Baumaterial und Stil her:

    Ein ähnliches neogotisches Haus wie in der Aveneue de Hautecoque um die Ecke:

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    Gegenüber befindet sich noch eine sehr bemerkenswerte Villa: das Kaiser-Wilhelm-Haus. Es wurde 1903 als Jugendtreff für jungeSoldaten der Garnison errichtet, die hier in einem familiären Rahmen ohne Alkohol sich amüsieren konnten:

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    Am östlichen Giebel ist in einer Kartuche die alte Kaiserfahne (sogar neu restauriert)!

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  • Zurück in der Aveneue Lattre de Tassigny:

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    Anschließend links der Place Maud-Huy, früher Königin Luise Platz:

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    Hier befindet sich auch das Lycée Georges de la Tour, früher die Mädchenoberschule. Sie wurde 1910 von Conrad Wahn im neobarocken Stil errichtet:

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  • An der Ecke zur Rue Charles Abel:

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    Ab dem Place de Maud'huy wird die Aveneue Lattre de Tassigny zur Avenue de Nancy: nun wird die Bebauung immer zwischenkriegsmäßiger:

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    Man merkt jetzt schon den "postpariser" Stil, den diese Gebäude ausstrahlen sollen:

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    Und dann hinter einem Kreisel endet die Neustadt von Metz mit diesem Gebäude. Die Straße heißt ab nun an Rue de Pont-à-Mousson und gehört zu einer selbständigen Stadt namens Montigny-les-Metz die ich später vorstellen werde:

  • Schließen wir diese Galerie noch ab mit der Moselseitenkanalsfront, dem Boulevard Georges-Clémenceau. Von der Rue Francois de Guise...

    ... erreichen wir den ehemaligen Verwaltungssitz der Garnison, welcher 1913 im neobarocken Stil errichtet wurde wie ein Schloss:

    Anschließend in Richtung Montigny die Nr2-3 ein Doppelhaus von 1908, welches schon die frühe Standardisierung des Deutschen Werkbundes zeigt:

    Von der Rue Paul-Ferry gelangen wir zur Kreuzung mit der Rue Migette. Hier befinden sich zwei interessante Villen: zunächst diese eher klassische:

    Und schräg gegenüber eine Jugenstilvilla:

    Im oberen Teil der Rue Paul-Ferry entdecken wir schließlich noch ein paar schöne Anwesen:

    --- Ende ---

  • Wirklich schöne Häuser. Hier scheint lange Zeit Wohlstand geherrscht zu haben.

    Aber am verblüffendsten finde ich diesen Gar-nicht-Bruch in den 1920ern - Spätjugendstil geht zwanglos in Art Déco über, der Wohlstand bleibt, die Häuser bleiben prächtig, von einem Vereinfachungstrend wie in Deutschland sieht man nichts.

    Erst die 1930er-Häuser scheinen dann so ein bißchen von diesem Trend erfaßt, und die gegenwärtigen Neubauten sind wie überall "dem Strichcode verpflichtet".