Teil 1
Der Kranz der romanischen Kirchen Kölns, ein stehender Begriff und darin liegt schon eine bestimmende, eine eingrenzende Form begründet. Die Kölner Kirchen scheinen damit nicht willkürlich im Stadtgrundriß verteilt, sondern folgen offenbar einem Lageschema, einer aufeinander bezogenen "Umkränzung", einem Kreis, ein Halbkreis auf dem sie zu liegen kommen, dem sie sich einordnen, einfügen und zueinander in Beziehung treten. So meine Gedanken, inspiriert von der schönen vorangegangenen Galerie und meinen Erinnerungen an die früheren Aufenthalte in den Kölner Kirchen. Das forderte mich nun heraus in den letzten beiden Tagen mich auf Forschungssuche zu begeben, um herauszufinden , ob die Kirchen Kölns nun mehr als einem Kranz-/Kreismuster in ihrer Anordnung im Stadtgrundriß folgen und ob es wiederkehrende, auffällige, ja gesetzmäßige geometrische, regelmäßige Ordnungsmuster gibt.
Eine spannende Frage und Forschungsziel, dachte ich mir und war mir fast sicher irgendetwas über das Rund im Halbbogen der alten Stadtmauer hinausgehende zu finden.
Solche Untersuchungen über die Zusammenhänge zwischen sakralen Orten und Naturheiligtümern gibt es ja mittlerweile viele. In der Geomantie forschen wir dazu.
So wurde z.B. schon vor längerer Zeit herausgefunden - um nur ein Beispiel zu nennen - daß die Kathdralen Frankreichs - also die der Ile de France in Ihren Standorten und Lage zueinander dem Sternbild der Jungfrau deckungsgleich angeordnet sind! Die Jungfrau, Virgo, Jungfrau Maria, Marienkathedralen! Wie das!?
... solche Anordnungen von Bauwerken in Zusammenhängen in der Landschaft gibt es weltweit!
Nun aber zu den Kölner Kirchen. Ich brauchte einen Stadtplan, auf dem die Kirchen so groß eingetragen sind, daß sie schon als kleine Grundrisse erscheinen. Und einen Stadtgrundriß ohne "schmückendes Beiwerk", wie Straßennamen etc.. Also einen relativ neutralen Hintergrund, aber mit der maßstäblichen Lage der Kirchen im Körper der Altstadt. Da die gefundenen Pläne teils so schön gezeichnet sind, möchte ich sie Euch nicht vorenthalten und zeige erst einmal 3 alte Stadtpläne Kölns.
Ich gehe mal davon aus, daß die Abbildungen allesamt gemeinfrei sind:
Ein Plan aus der Renaissance, frühe Barockzeit, als Isometrie von Westen her gesehen. Auffällig wieviel Grün innnerhalb der Stadtmauern existierte, Gärten und landwirtschaftliche Pflanzungen und die Kirchen wie Gereon, Pantaleon oder Severin fast wie auf dem Lande stehend, ohne geschlossene dichte Bebauung drumherum.
Der nächste Stadtplan, wohl 17.Jahrhundert, ebenfalls als isometrische Ansicht, diesmal von Osten her gesehen. In beiden Fällen läßt sich die fast regelmäßige Anordnung des halbkreisförmigen Mauerrings um die Statd ausmachen , dem im Inneren die großen romanischen Kirchen in gewissem Abstand folgen. Aber es wird eher andersherum gewesen sein. Die Stadtmauer und die späteren Bastionen folgem dem Rund, was die Kirchenstandorte bereits vorgegeben haben.
Das nehme ich jetzt einfach mal an, ohne genau die Stadtbaugeschichte zu kennen, allein aus der Tatsache, daß die Kirchengründungen alle älter, als die mittelalterliche Stadtmauer sind.
Die folgende Karte, eine französische, wohl unter napoleonischer Besatzung Kölns entstanden, kam nun für mich in die nähere Auswahl, da hier der Hintergrund relativ neutral ist und die Kirchenstandorte herausgehoben sind. Doch bei der Verortung einiger Kirchen hatte ich Schwierigkeiten und entschied mich dann doch für eine andere Karte:
Diese hier schien mir dann doch die geeignetere. Sie ist wenig später entstanden, im Jahre 1815 und ich hoffe, daß die damaligen Geodäten exakt gearbeitet haben und die Kirchenstandorte zueinander maßstäblich und proportional die Realität weitestgehend stimmig abbilden. Der Hintergrund ist neutral und keine störenden Beschriftungen: