CMT 2023 in Stuttgart (Galerie)

  • Endlich konnte ich wieder die CMT in Stuttgart besuchen, nachdem es drei Jahre lang aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht mehr möglich war. Ich werde mich aber auf die wesentlichen Neuerungen bei meinen bevorzugten Herstellern beschränken ... leider waren Sprite und La Mancelle aber nicht anwesend.

    Das Wetter war leider extrem schlecht, allerdings beeinträchtigte das den Messebesuch nicht, da 99 % in den Hallen stattfanden. Für die Anreise gibt es eine brandneue Stadtbahnlinie:

    Leider sind alle neuen Linien eher noch trostloser gestaltet als früher, überall nackter Beton, bestenfalls mal aufgelockert durch bunte Bilder wie bei der Haltestelle EnBW-City:

    Ähnlich betonlastig ist der Zugang zur Messe:

    Und schon haben wir den Eingang erreicht:

    Schon um 10 Uhr, also zum Zeitpunkt der Öffnung, war recht viel los:

    Innen ging es dann, wie immer war Fendt gleich in Halle 1 und am stärksten besucht:

    Es gibt eine Änderung bei den Fendt-Baureihen, Opal ist verschwunden, dafür gibt es jetzt Apero als Einstiegsbaureihe:

    Hier indes ein Bianco - wozu es zwei Bianco-Baureihen gibt, wissen wohl nur die Marketing-Leute:

    Ähnlich wie bei Five Guys, bei denen es nur 1 Hamburger gibt (aber in Tausenden von Variationen), gibt es bei Fendt nur einen einzigen Wohnwagen - in zwei Breiten und verschiedenen Längen, aber immer mit exakt demselben Aufbau. Und der ist leider ziemlich vorsintflutlich, mit Holzfachwerk, Styropor und Hammerschlagblech, aber offensichtlich so ausgereift, daß man sehr großzügige Garantien geben kann.

    So sind die ganzen Baureihen rein virtuell, die Grundrisse sind immer dieselben, nur die Bezüge und Oberflächenverkleidungen ändern sich (bei den Oberklassemodellen gibt es dann auch noch Kunststoff- oder Aluminiumteile auf Wunsch, aber im Prinzip ist es immer derselbe Wagen).

    sou perfeito porque / igualzinho a você / eu não presto

  • Ähnlich betonlastig ist der Zugang zur Messe

    Regieren in Baden-Württemberg nicht die "Grünen"? Sind in Stuttgart die "Grünen" nicht die mit Abstand größte Gemeinderats-Fraktion?

    Weshalb spielt dann bei der Gestaltung solcher Plätze der ständig im Mund geführte "Klimaschutz" offenbar überhaupt keine Rolle? Warum wurden dort nicht Bäume und Grünflächen angelegt?

  • Das ist in der Tat schwer nachzuvollziehen, auch wenn der Flughafen im Landkreis Esslingen liegt und der Aufsichtsratsvorsitzende der VVS ja der Stuttgarter CDU-Bürgermeister ist (sicherlich ist die Planung für die Strecke und Haltestellen sehr viel älter).

    Generell stelle ich in Württemberg, Vorarlberg und der Schweiz eine hohe Affinität zu Beton fest, die in Baden und Oberschwaben, aber auch dem bayerischen Regierungsbezirk Schwaben so nicht vorhanden ist, entsprechend ist die westliche Hälfte des Schwarzwalds meist auch schöner und gepflegter bebaut als der Osten. Vielleicht irgendwie doch auf Protestantismus und Pietismus zurückzuführen.

    Indes blicken wir jetzt mal ins Innere des Fendt, die kleine Baureihe hat eigentlich immer denselben Grundriß und unterscheidet sich lediglich im Platzangebot am Esstisch - genau denselben Grundriß habe ich mit ganz ähnlicher Ausführung auch bei Tabbert gesehen, offensichtlich kommen da sogar dieselben Zulieferteile zum Einsatz.

    Links das große Bett, rechts die Toilettenkabine, inzwischen mit integrierter Duschwanne lieferbar, duschen möchte ich da aber nicht:

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    Toilette und Fenster sind Zulieferteile, meist gibt es nur noch 2 große Anbieter (auch beim Chassis), entsprechend ist das alles ziemlich standardmäßig, Toilette wohl von Dometic und Fenster von Seitz (gehört inzwischen auch zu Dometic):

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    Bei diesem Grundriß ist das Waschbecken immer direkt im Wohnraum:

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    Die Fendt-Preise sind immer eine ziemliche Augenwischerei, zum Grundpreis erhält man einen sehr sparsam ausgestatteten Caravan, der in dieser Form kaum nutzbar ist:

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    Üblicherweise kommen noch 50 % an nötiger Ausstattung dazu, große Händer wie der Freistaat gleich bei München schnüren indes vernünftige Komplettpakete, mit denen man locker 5000 Euro oder mehr spart.

    Schon bei der Eröffnung kurz nach 10 Uhr war bei Fendt viel los:

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    Zum Vergleich - eine andere Ausstattungsvariante desselben Caravans:

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    Und hier die Sitzgruppe, die ist deutlich größer:

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    Immerhin muß man Fendt zugute halten, daß in Sachen Verarbeitung auch die kleinsten Caravans genauso gut sind wie die teuren Versionen, alles paßt (während selbst bei Kabe teilweise sehr schiefe Türen verbaut sind) und es gibt immer vernünftige Schließmechanismen und Detaillösungen.

    Hier die Luxusvariante, der Diamant:

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    Ein recht kompakter Diamant für 1 bis 2 Personen, das Heck deutet schon an, daß es sich um die Variante mit Heckbad handelt, die bei Fendt im Zeitlupentempo in mehr Baureihen angeboten wird.

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  • Das ist noch der günstige Einsteigerbereich, in der genannten "Freistaat-Edition" bekommt man für rund 32.000 Euro schon einen Wagen mit Heckbad, Dusche und ausreichend großen Tanks und Boilern.

    Bei den etwas besseren Tabbert, bei Eriba, Kabe oder auch Alpina/Astella geht es erst bei deutlich über 40.000 Euro los und die erreichen ohne weiteres 70.000 Euro, bei Kabe auch wesentlich mehr.

    Wenn es besonders lang sein soll :wink:

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  • Nun ein Blick ins Innere des Diamant - es ist der 560 SD mit einem Basispreis von 44.000 Euro:

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    Das Heckbad:

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    Die Dusche wirkt auch hochwertiger als z. B. beim Bianco:

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    Natürlich bekommt man neben den hochwertigeren Bezügen und Verkleidungen auch noch einiges an Ausstattung, von einem entsprechenden Herd über passend große Wassertanks und Boiler auch Alufelgen, Stützlastanzeige usw.

    Im Prinzip ist es aber fast derselbe Wagen wie der Bianco aktiv 550 SD, den man mit unzähligen Einzeloptionen und einer Reihe verwirrender Komplettpakete wohl auf dasselbe Niveau anheben könnte.

    Eine echte Vollausstattung bekommt man im Tendenza aber auch nicht, nicht einmal die Zulassungsdokumente (179 Euro) sind im Preis inbegriffen, die sinnvolle Auflastung auf 2000 kg ebenso wenig wie die neue Trailer Control 2.0 (Antischlingersicherung) oder gar eine Klimaanlage. Von Sachen wie dem GfK-Dach mal ganz zu schweigen ... so kommen wir beim ausgestellten Modell auf schlappe 57.000 Euro, da ist dann die Dachklimaanlage inbegriffen:

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    Meines Erachtens ergibt der Wohnwagen nur in der Freistaat-Edition für 31.000 Euro mit einer sinnvollen Grundausstattung Sinn (die Basisausstattung hat so kleine Tanks und Boiler, daß man die eingebaute Dusche gar nicht wirklich nutzen kann, und keinen externen Wasseranschluß), 57.000 Euro wäre mir derselbe Wagen als Diamant dann doch nicht wert.

    Dann eher einen Adria Alpina mit sehr vollständiger Ausstattung und vielem, was Fendt überhaupt nicht im Angebot hat, z. B. wintertaugliche Isolierung und weitgehend holzfreier Aufbau.

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  • Ich habe gerade mal die Preise für die neue Apero-Einstiegsbaureihe nachgeschaut und war doch etwas schockiert - es geht jetzt für den kleinsten Wagen erst bei 27.000 Euro los, bislang kosteten die Mini-Einsteiger um die 20.000 Euro.

    Ich habe den kleinsten Apero mal durchkonfiguriert: Fendt-Konfigurator

    Ergebnis (siehe Anhang, abgesehen von der Dusche nur das nötigste): 33.000 Euro

    Da kann man nur zur Freistaat-Edition des Bianco raten:

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    Der Händler ist sowieso eine Reise wert, der hat mehr Caravans auf Lager als viele Freizeitmessen ausstellen ... leider aber keine Adria Wohnwagen, es gibt zwar wenige Fahrminuten entfernt einen Adria-Händler, der ist allerdings sehr klein und hatte keinen einzigen Alpina als Aussteller da.

    Wir verlassen jetzt Fendt:

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    Und besuchen den Stand des schwedischen Nobelanbieters KaBe (Abkürzung für Kurt Blomquist, den Gründer):

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    Das versteht man in Schweden unter einem Einsteiger-Caravan:

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    Inzwischen hat sich ja auch Polar wieder "regeneriert", nachdem zeitweilig nach einem Konkurs das Aus gekommen war (Polar) - war leider nicht präsent.

    Der hohe Preis ist auf die absolut alljahrestaugliche Aufbautechnologie zurückzuführen, besonders gut gedämmte Wände, kleine Fenster und Türen mit spezieller Dämmung, serienmäßig Alde-Warmwasserheizung mit Fußbodenheizung, hinterlüftete Möbel und einzigartige Lösungen wie einen Schieber zur Lüftung bei geschlossenen Fenstern. Auch die Wasserleitungen sind beheizt und es gibt einen Auffangsack außen für das Duschen bei Minusgraden, bei einem herkömmlichen Wagen wie einem Fendt würde die Wasseranlage einfrieren und die Heizung wohl ziemlich unerschwinglich werden.

    Ich lese schon seit Jahren im Forum der Kabe-Besitzer mit, leider erkauft man sich mit dem vielen Geld keine Sorgenfreiheit.

    Die Verarbeitung ist leider wohl recht nachlässig (ähnlich nachlässig wie die Website), mal sind an Neuwagen falsche Teile verbaut oder Kabel nicht angeschlossen, mal "spinnt" die Heizung oder es treten Undichtigkeiten an Dusche oder Außenhaut auf, bis hin zu verzogenen Teilen oder Ablösungen der Verkleidungen. Vermutlich wäre in dieser Klasse ein Adria Alpina die kostengünstigere und üblicherweise viel solider verbaute Lösung (Polar habe ich noch nie im Original gesehen).

    Die verwendeten Materialien wirken aber doch recht hochwertig, typisch für Kabe sind die Kopfstützen:

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    Die wilde TV-Verkabelung ist wohl auch Kabe-typisch, im Gegensatz zum peniblen Fendt wird da improvisiert:

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    Die Türverriegelungen sind auch typisch für Kabe und werden wohl sogar selbst hergestellt, allerdings ist die Solidität auch nicht besser als bei der Konkurrenz. Typisch auch der "Cocooning-Effekt", durch die Raumgestaltung und die kleinen Fenster kann man sich gewissermaßen in seine "Wohnhöhle" zurückziehen:

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    Ohne Dusche (es gibt auch Querbäder mit Dusche), dafür mit beheizten Handtuchtrocknern:

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    Charakteristisch für Kabe sind die hochwertigen Wandverkleidungen am Bett:

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    Was in der Ecke wie eine Tasche mit einem schwarzen Etwas aussieht, ist in Wahrheit der oben angesprochene Lüftungshebel, damit kann man bei Kälte Frischluft einlassen, ohne die Fenster öffnen zu müssen.

  • Zum Vergleich noch eine Luxus-Baureihe von Kabe - der Royal - und eine Einsteiger-Baureihe, der neue Estate, der den Classic abgelöst hat.

    Der Royal - für den hohen Preis gibt es immerhin ein Badezimmer:

    Von außen halten sich die Unterschiede in Grenzen:

    Innen äußerst gediegen:

    Das Badezimmer mit Dusche:

    Unterwegs zum Estate kommt noch ein Imperial - wenn es mal etwas länger sein darf:

    Leider nicht von innen zu besichtigen, aber es gibt ja YouTube:

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    Mit 12 Metern Länge wohl eher ein "Standwagen" oder Wohnungsersatz.

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