Bremen - Essighaus (Allgemeines)

  • Seinerzeitiger Gegenentwurf

    Das seinerzeitige schlüssige Spellenberg'sche Gesamtkonzept hinsichtlich der östlichen Langenstraße hätte u.a. das 'Steinerne Haus' nicht nur erhalten, sondern darüber hinaus auch noch altstadtgerecht und pittoresk in Szene gesetzt, sodaß ein Plätzchen mit Flair entstanden wäre, welches Einheimische und Gäste der Stadt gerne aufgesucht hätten.

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    Noch gäbe es die Chance, in diesem Sinne umzusteuern, wenn man von Seiten des Eigentümers und der Politik bereit wäre, über den eigenen Schatten zu springen, wie Jakku Scum es in seinem jüngsten Beitrag auf Stadtbild anmahnt...

  • Impressionen vom Samstag nach Epiphanias 2023

    Anläßlich einer 'Stammhaus-Führung' durch das neue Johann-Jacobs-Haus konnten heute einige Ansichten des Baufeldes aus 'höherer Warte' eingefangen werden.

    Baufeld und Rückseite der Stadtwaage. Gesehen von der rückwärtigen 'Loggia' des Johann-Jacobs-Hauses.

    Das Baufeld in seiner gesamten Länge. Gesehen von der Dachterrasse.

    'Strebepfeiler' und Wand mit den Bögen

    Der seltsame Versatz (roter Pfeil) in der Wand mit den Bögen ist einer Vormauerung aus Weißsteinen geschuldet, die beim Umbau in den 1950er Jahre offenbar zur Sicherung des uralten gotischen Mauerwerks aufgeführt wurde.

    Zum Vergleich: Der Versatz an der Außenseite der Mauer.

  • Ausdauer des Nebensächlichen

    Marion Gräfin Dönhoff erzählte seinerzeit bzgl. eines lange nach Kriegsende stattfindenden Besuchs ihres Geburtsortes Friedrichstein am Pregel, daß es seltsam gewesen wäre zu sehen, was von dem großen Gut noch erhalten war und was nicht: Die namensgebende imposante Schlossanlage war bis auf kümmerliche Mauerreste verschwunden. Hingegen hing an einer erhaltenen Scheune noch der - im Verhältnis zum ehemaligen steinernen Schloss - sehr fragile hölzerne Glockenstuhl, mit dessen Glocke wochentags das Gesinde und die Gutsmitarbeiter zur Mittagspause gerufen worden waren. Dies hätte sie sehr angerührt.

    An diesen Bericht fühlt man sich erinnert, wenn man an der Wand mit den Bögen, die Handläufe sieht, die bis vor Kurzem zum Nordausgang gehörten. Wer weiß, vielleicht ist der Werbeslogan des neuen Balgequartiers "Am Handlauf zur Weser" dafür verantwortlich, daß man sich scheute, die beiden Objekte ebenso abzuflexen wie die massiven Träger, die die Treppenanlage einst stützten und deren in der Wand steckenden Enden man noch sehen kann.

    Noch anrührender ist das kleine grüne Hinweistäfelchen bzgl. des Fluchtweges. Schon bemerkenswert: Solche Kleinigkeiten bleiben vor Ort, wo anderes monolithisch Erscheinendes wie Staub verfliegt...

    Den bekannten Spruch: Nichts ist ewig, außer Gott, Rom und der lateinischen Sprache, kann man um 'Nebensächlichkeiten' ergänzen !