Belgien (Allgemeines)

  • Sie können es nicht sein lassen diese modernistischen "Architekt*innen". Im Herzen der mittelalterlichen Altstadt Brügges, zwischen Liebfrauenkirche und dem Gruutehusemuseum, zwängt sich nun ein billig anmutender grauer Pavillon. Man beachte die Erhabenheit und Würde der gotischen Bauten und dazwischen wie ein Häufchen Elend Architektur des Jahres 2020, welche aber man natürlich voller Stolz über sich selber feiert:

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    Das mehrfach gefaltete Dach sehen die Architekten als „Echo der gotischen und neogotischen Formen des umliegenden Ensembles“ und gleichzeitig als stabile Struktur, die wie ein Exoskelett ein helles, offenes Inneres ermöglicht. Durch die Verglasung der Zwischenräume wirkt der Pavillon transparent und fast durchlässig. Tatsächlich ist der fünfte Bogen offen wie ein kleines Stadttor, er bildet die Passage vom Gruuthus zur Kirche.

    Gotisierend gefaltet - Museumsumbau in Brügge von noAarchitecten

  • Im flämischen Gent wurde der in den 30er Jahren erbaute "Bücherturm" des Architekten Henry van de Velde in den letzten Jahren umfassend saniert. Ein äusserst interessanter Bau und eine gelungene Sanierung.


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    Gebaut wurde dieser erste moderne Turm zu Gent von 1933-1954 in Eisenbeton, mit viel Sichtbetonflächen und damals noch ganz neuer Gleitschalung. Schon zur Eröffnung 1942 gehörte der Boekentoren zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.


    Die Architekten beschreiben ihre Strategie so: „Wir haben alles verändert, damit es nachher aussieht, als habe sich überhaupt nichts verändert.“ Das gilt auch für den Bücherturm, dessen Belvedere auf den obersten Geschossen nicht nur einen wunderbaren Ausblick über Gent bietet, sondern nun zum ersten Mal öffentlich zugänglich ist – wenn auch fürs Erste nur im Rahmen einer vorher online gebuchten Führung. Die Modernisierung kostete insgesamt 34 Millionen Euro.

    Van de Velde-Bau in neuem Glanz - Sanierung von Robbrecht en Daem in Gent


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    Boekentoren UGent Febr2021Michiel Hendryckx, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons


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    [url=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Boek…ved%C3%A8re.jpg]Boekentoren UGent, de gerestaureerde belvedère[/url]

    Michiel Hendryckx, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

    Bilder nach der Sanierung

  • Im Herzen Brüssels wird das "Hanse Office" für rund 8 Mio. € saniert. Dabei handelt es sich um drei Jugendstil-Bauten, die seit den 80er Jahren die ständige Vertretung Hamburgs und Schleswig-Holsteins in der EU-Stadt beherbergen.


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    Die Arbeiten sind durchaus eine Herausforderung, denn die drei Gebäude mit einer Gesamtnutzfläche von gut 1600 Quadratmetern sind alle rund 120 Jahre alt, jugendstiltypisch verschnörkelt und verziert und stehen unter Denkmalschutz. So müssen beim Austausch der Fensterelemente Holzprofile nach historischem Modell angefertigt werden, bevor eine energieeffizientere Verglasung möglich ist.

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    [url=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hans…russels_292.jpg]Hanse-Office, Brussels 292[/url]

    Matthias v.d. Elbe & Hanse-Office, Öffentlichkeitsarbeit, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

  • Dass sich modernistische Architektur bekanntlich immer in den Vordergrund drängeln muss, beweist ein Bauprojekt in Antwerpen. In Sichtweite zur Liebfrauenkathedrale wird der 1932 fertiggestellte "Boerentoren" von Libeskind Architekten aufgestockt. Leider wird dadurch ein durchaus gelungener Bau entstellt.


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    Die genaue Gebäudehöhe der Erweiterung ist bislang noch nicht bekannt. Durch die geplante vertikale Ergänzung soll das Hochhaus in ein öffentliches Kulturzentrum umgewandelt werden, in dem unter anderem Ausstellungsräume der privaten Kunststiftung The Phoebus Foundation, ein Skulpturengarten auf dem Dach, Bars und Restaurants sowie eine Aussichtsplattform untergebracht werden sollen. Im Jahr 2028 ist die Eröffnung des neuen Gebäudeteil geplant.

    Bauernturm in Antwerpen - Studio Libeskind plant Hochhauserweiterung