• Wie Luzern mit dem Martini-Plan von 1597 hat auch Zürich eine sehr genaue Stadtansicht: den Murer-Plan von 1576 (Link zu Wikipedia). Er zeigt die Stadt am Übergang vom Spätmittelalter zur Frühneuzeit und ist ein sehr wichtiges Dokument für die Bauforschung, weil er die Häuser sehr detailliert wiedergibt und darauf mehrere Geschlechtertürme zeigt, die im heutigen Häuserwirrwarr versteckt schlummern.

    Bei Umbauten werden diese Türme immer wieder entdeckt und genaustens dokumentiert. Oft werden ihre noch erhaltenen Reste wie Eckquaderverbände und mittelalterliche Fenstergewände an den Fassaden sichtbar belassen und auch im Innern wieder erlebbar gemacht. Sie waren allerdings nicht so hoch wie diejenigen in Italien und hatten meistens nur drei bis fünf Stockwerke.

    Die Stadtmauer am unteren Bildrand, der Fröschengraben, gab bereits den Verlauf der berühmten, ab den 1860er Jahren angelegten Bahnhofstrasse vor.


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    Murer-Plan von Zürich, 1576

    (gemeinfreie Quelle mit vergrösserbarer Ansicht: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Murerplan_Zuerich.jpg).