Mal eine etwas andere Galerie - und zwar zum Weissenhofmuseum, das in einem Doppelhaus untergebracht ist - entworfen von Le Corbusier und seinem Vetter Pierre Jeanneret ("Le Corbusier" hieß ja eigentlich Charles Jeanneret).
Das Gebäude liegt direkt an der Rathenaustraße am Rand der Weissenhofsiedlung und beherbergt seit 2006 das genannte Museum, von der Stadtbahn-Haltestelle Killesberg (am gleichnamigen "Berg") ist es in 5 Minuten zu Fuß erreichbar - zu den Neubauten am Killesberg gibt es noch eine eigene Galerie).
Zunächst einmal warte ich wieder mit einigen Wikipedia-Weisheiten auf:
Die Bauten (und auch das vorliegende Bauwerk) von Le Corbusier sollten den Fünf Punkten zu einer neuen Architektur folgen - wer der Wikipedia nicht glaubt, findet diese Punkte auch noch innerhalb der Ausstellung auf einer Schautafel
Oder kurz:
- Pfosten: Betonstützen ersetzen die tragenden Mauern, unter dem Gebäude bleibt Nutzfläche erhalten
- Dachgärten: auf dem Flachdach als Nutzgarten oder Aufenthaltsraum
- Freie Grundrissgestaltung: Wegfall von tragenden Mauern, daher flexible Nutzung des Wohnraums
- Langfenster: entlang der nichttragenden Wände
- Freie Fassadengestaltung: Trennung der äußeren Gestaltung von der Baustruktur
Generell finde ich diesen Ansatz schon innovativ, auch wenn z. B. die Nutzfläche unter dem Gebäude nur sehr eingeschränkt nutzbar ist - eine "landwirtschaftliche" Nutzung, wie von Le Corbusier angedacht, dürfte wohl aufgrund von Lichtmangel nicht wirklich funktionieren ...
Hier zwei Außenansichten des Gebäudes:
Die folgenden Fotos stammen von einem anderen Tag, was allein schon an den Witterungsbedingungen ersichtlich ist.
Hier geht es zur Ausstellung - eine Hälfte des Gebäudes ist als Museum gestaltet, in der anderen Hälfte wurde versucht, die Originalgestaltung vom damals inkl. Mobiliar wiederherzustellen, das Dach ist auch zugänglich.
Eingangstür:
Auch innen ist alles sehr minimalistisch gestaltet, man arbeitet gern mit starken Farbkontrasten:
Dieser Meinung schließe ich mich gern an ...