Jaromiersch und Josefstadt (Galerie)

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    Das ist Jaroměř, deutsch selten Jermer oder Germer, meistens, so schon von Grete Reiner mit Jaromiersch transkripiert. Übrigens die einzige der Städte, die ein hübsches Elbpanorama bietet (das hier aufgrund einer Brückensanierung nur unbefriedigend wiedergegeben werden kann).

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    Für mich eines der charaktervollsten Stadtbilder Böhmens.

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    Die Mariensäule ist ein Werk des Mathias Bernhard Braun, zu dem an dieser Stelle eine gewichtige Anmerkung fällig wäre aber dennoch unterbleibt, da dies in der Galerie über die ganz junge Elbe nachzuholen ist (im Vordergrund übrigens dessen Büste):

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    Hier im ostböhmischen Raum findet sich eine bemerkenswerte Abkehr vom ostdt. Zentralmarktschema hin zum süddt. Straßenmarkt. Die Stadt besteht nur aus einem solchen samt einer Verlängerung. Die Südwestseite ist allerdings sehr ausgeweitet (und dazu von Historismus- und Zwischenkriegsarchitektur geprägt, was die Stadt wohl nicht auf die Liste der MPR, der städtischen Denkmalreservationen gebracht hat):

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    Hier einige weitere Hauptplatzbilder (wie gesagt, was anderes gibt es hier eigentlich nicht):

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    Die Nordseite ist bis auf eine Unterbrechung von zwei Häusern laubenmäßig geschlossen.

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    typische tschechische Zwischenkriegsarchitektur:


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  • die schlesischen Kriege haben Österreich nicht nur Schlesien gekostet (und die Deutschen in den böhm. Ländern in die Minderzahl gebracht), sondern auch dazu geführt, dass aus Böhmen ein strategisch enorm wichtiges Stück Land gerissen wurde: die Grafschaft Glatz (Heute, da sowohl Böhmen als auch Schlesien als auch die Grafschaft perdu sind, ist dieser Aspekt nicht mehr so bekannt, aber wie heißt es doch in Fridericus Rex: Sie gönnen mir nicht Schlesien UND die Grafschaft Glatz,...).

    Ohne Grafschaft war Böhmen - damit Österreich an der Nordflanke tödlich verwundbar. Folglich wurden hier umfangreiche Festungswerke, ja ganze Städte errichtet - es half nichts. Der preußische Einmarsch fand dennoch hier statt. In den Schicksalstagen spielte die Festung Josefstadt so gut wie keine Rolle, sie konnte nicht einmal richtig ins Geschehen eingreifen. Die Entscheidung fiel südwestlicher, bei einem Dorf nahmes Sadová. So heißt diese Schlacht auch im Französischen. Die DDR-Geschichtsbücher hingegen sprachen von der Schlacht bei Hradec Kralové, was sich jedoch im deutschen Sprachraum nicht durchsetzen sollte.

    Wir aber sprechen jetzt von Josefstadt, heute wie gesagt Teil von Jaromiersch und städtische Denkmalreservation (während es Jaromiersch selbst nur zur städtischen Denkmalzone gebracht hat, was aber wie ersichtlich ausreichenden Schutz garantierte).

    Die josephinische Stadt nimmt Bezug auf das ostdeutsche Kolonialschema mit rasterförmigem Straßennetz und großem viereckigem Zentralmarkt. In kommunistischer Zeit wurde sie militärisch genutzt (durfte aber dennoch betreten und photographiert werden). Heute denkt man, diese Häuser nur Angehörigen der Roma zumuten zu können, was den Charakter der Stadt in großem Maße prägt.


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