Saarbrücken Teil 1: Alt-Saarbrücken, Regierungsviertel und Villengebiet (Galerie)

  • Wieder auf der rechten Straßenseite, blicken wir auf ein Sorgenkind der Stadt: das Haus Talstraße Nr. 27, welches 1872 errichtet wurde, vergammelt seit Jahrzehnten vor sich hin. Es steht unter Denkmalschutz!


    Etwas weiter die Straße nach links, ein Gebäude von 1925, durch Paul Jäger errichtet:

    Der spitze Giebel zeigt schon Anklänge zum Expressionismus der 1920er:


    Eckhaus zur Zähringerstraße mit schönen, historistischen Details:



    Man beachte auch die neogotischen Fensterstürze im EG:

  • In der Zähringerstraße befinden sich einige schöne Villen aus der Zeit um die Jahrhundertwende.

    Nr 2a von 1903, Architekt Arnold Müller, mit Jugendstilelementen:

    Nachbarhaus vom selben Architekten aber 1903 errichtet:

    Nr. 8 von 1906:



    Und Nr. 10 von 1924:


    Direkt anschließend die Bauten des Oberlandesgericht, die wir schon von vorne gesehen haben:


  • Ein paar Details:



    Dann kommt auf der selben Straßenseite der große Wohnkomplex, der von Gottfried Böhm 1978-82 mit Tiefgarage entworfen wurde. Er hat schon gewisse architektonische Qualitäten durch die vielen Erker, ist aber sehr stark patiniert und etwas zu überdimensional:



    Am Hang:

  • In der benachbarten Pestelstraße gibt es noch eine schöne Villa:



    Direkt anschließend, die Neubauten des Regierungsviertels:


    Neben dem Böhm-Komplex, ein eingequetschtes, kleines, zweistöckiges Barockhaus der Vorstadt von 1762:

    Es folgt ein spätklassizistisches Gebäude aus der zweiten Hälfte des 19. Jh.


    Wiederum rechts davon, das Gymnasium am Schloss:


  • Gegenüber vom Gymnasium, in der Talstraße zunächst Betonbauten aus den 1960ern:

    An der Ecke zu Spichererbergstraße, gegenüber vom Schloss dieses klassizistisches Eckhaus:

    Das Nachbarhaus in Richtung Landtag ist leider nicht so gut in Schuss:




    Gehen wir nun die Spichererbergstraße hinauf am Gymnasium vorbei:


    Dahinter beginnt nämlich das größere Villenviertel


  • Am Trillerweg, ein Gebäude aus den 1920er Jahren:

    Ein hübsches Fachwerkhäuschen mit schiefergedeckten Krüppelwalmdach:

    Nr. 58: die berühmte Villa Obenauer, 1905-07 von Peter Behrens erbaut, zeigt schon Ansätze des Modernismus mit dem nach vorne hin kubischen Dach !

  • Nr 68, erbaut 1900-1901 heute ist das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. dort untergebarcht:





    Steigen wir nun die steile Straße "Am Triller" hinauf:




    Dort findet man hinter hohen Mauern und Hecken die Privatkapelle der Röchling-Familie von 1907/1908 von einem Metzer Architekten erbaut. Diese Familie war eine sehr mächtige Industriellendynastie im Saarland und ihr gehörte u. a. die Völklinger Hütte:




    Gegenüber ein traditioneller Neubau (oder ist es ein renovierter 50er Jahre Bau?)


  • In der Lilien-Straße, gegenüber von der Einmündung zur Graf-Philipp Straße:

    Folgen wir der Graf Philpp Straße, die dann wieder in die Spichererbergstraße einbiegt. Dort findet man einige mehrstöckige Gebäude der 1920er und 30er Jahre:

    Und noch ein paar individuelle Gründerzeitvillen:


  • Folgen wir diese Straße bis zur oberen Hügelebene. An einem Kreisverkehr entdecken wir in einer Parkanlage die hölzerne Notkirche, die direkt nach dem Krieg 1946 errichtet wurde als Betsaal:

    Nun geht es entlang der Repperstbergstraße:

    mit einer wunderbaren, neobarocken Villa aus den 1920ern

    Biegen wir rechts in die Lohmeyerstraße ein. Hier befindet sich der wundervolle, ebenfalls neobarocke Nußberger Hof. Er wurde 1906 von Karl Lohmeyer und dem Baurat Karl Hüter errichtet!

  • Weitere Ansichten dieses Prachtbaus:


    Der heutige Besitzer hat sich neben seiner Villa eine passende Garage (wie unser Villa1895 ^^ ) erbauen lassen :applaus:

    Zurück zur Reppertsbergstraße. Im weiteren Verlauf reihen auch hier sich Gründerzeitvillen, wie diese hier:

    Die Straße nennt sich dann später Charlottenstraße und besitzt im oberen Verlauf auch einigen hübsche Gebäude:

    Das ehem. kgl. Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten von 1911-12 hinter einem Plattenbau:


  • Lieber Fachwerkliebhaber,

    wie ich aus deinen Bildern ersehen konnte, hat Saarbrücken immer noch sehr viele schöne Häuser. Aber der Nußberger Hof ist nach meinem Empfinden geradezu Atem beraubend schön. Was jedoch die Garagen anbetrifft, so finde ich zwar die Torflügel sehr passend, aber man hätte sich m. E. durchringen sollen, ein Mansarddach über den Garagen zu errichten. Dann wäre die Garage zusammen mit dem Wohnhaus wie aus einem Guss erschienen und es wäre dann geradezu perfekt gewesen. Dennoch ein wirklich schönes Anwesen.

  • Danaben eine Haushälfte mit neogotischen Maßwerk:



    Eine Straße tiefliegender, ...


    ... in der Philippinenstraße, gibt es ebenfalls ein vielfältiges Architekturkontrastprogramm. leider dominiert die gesamte Nordseite der Straße mit diesen Kästen:



    Gegenüber, auf der schattigeren Südseite, stehen diese Villen:




    Besonders hübsch diese Villa mit kräftigen, niedersächsichen Fachwerk im Giebel:




    Die Bewohner können bei guten Wetter, den Blick über die Stadt genießen:


  • Wieder zurück zur Reppersbergstraße, wo ich vergaß diese schmucke Villa noch zu zeigen, diesmal komplett in grauen (eigentlich lokal untypischen) Naturstein:


    Besonders hübsch, die Seiteneinänge:



    Ein rosafarbiges Haus, wohl 1920er Jahre:

    Biegen wir nun rechts ein in die Mathildenstraße:

    Einige Häuser in dieser Siedlung haben historistisches Fachwerk in den Giebeln;

  • Schließlich noch einige Ansichten zu den hübschen Doppelhaushälften im Heimatstil vorwiegend in der Elisabethenstraße:




    Interessant dieses Haus mit fränkischen Fachwerk (Andreaskreuz auf Raute) welches noch hellweißer verputzt ist als das Gefache...





    An den Straßenecken zu Laurettenstraße habe die Häuser elegante, polygonale Türmchen als Abschlüsse:



    Doch gegenüber spuckt uns leider der Modernismus gewaltig in die Suppe mit diesen Bungalows :aufdenkopf:


    Verlassen wir nun endgültich das Villenviertel über die Reppertsberger Straße und steigen hinab an dem schon vorgestellten Böhm-Wohnkomplex zur Talstraße. Unser erster Teil der Saarbrücken-Galerie geht hiermit zuende

    --- Ende---

  • Hallo Fachwerkliebhaber,

    bei der neugotischen Villa in der Reppersbergstraße, welche in gräulichem Naturstein errichtet wurde, will mir scheinen, es handle sich bei dem Gestein um Schilfsandstein, der mitunter etwas ins Grünliche changiert. Fränkischer Muschelkalkstein, etwa, der in Paimar, Grenzheim oder Kirchheim bei Würzburg abgebaut wird, dürfte es wohl eher nicht sein, da dieses sehr harte Gestein m. E. heller ist und mehr ins Silberne spielend. Außerdem wären die Transportkosten bis ins Saarland wohl zu teuer gewesen.